Beiträge von Hörgerät

    Übrigens, wenn das hier alles ein PR-Gag ist, dann hat er bei mir
    funktioniert. Habe mir aufgrund der Diskussion vor 3 Tagen
    den ersten Teil von AMADEUS zugelegt.
    War überrascht, dass diese Art von Story funktioniert.
    Hat mir gefallen! :)

    Liebe Hörplanet-Macher,
    mich würde interessieren, warum ihr Geschichten in Form von Hörspielen erzählt?
    Welche künstlerische Intention verfolgt ihr?


    Ich bin auch Autor, ich bin auch emphatisch und mich kränkt Kritik, aber deswegen
    schreibe ich auch keine Geschichten. Ich schreibe in erster Linie für mich und wenn
    ich Gefühle bei den Menschen erwecke, ist das schön. Dabei bin ich sicher, dass
    ich nicht immer von jedem verstanden werde. Einige finden meine Art zu erzählen
    lustig, andere beleidigend, aber im jeden Fall ist das doch ein Erfolg, oder?
    Viel schlimmer ist es doch, wenn keine Emotionen stattfinden, denn dann ist die Story
    belanglos, langweilig, unwichtig, schnell vergessen.
    Mein Vater hat Karl May gehasst, als er Winnetou hat sterben lassen.
    Ist das ein respektloser Umgang mit dem Schriftsteller oder der Erfolg
    einer guten Schreibweise von May?


    Das Problem an AMADEUS sehe ich, dass ihr eine sehr „eigene Art“ der
    Weiterentwicklung der Geschichte vorschlagt.
    Es kenne Künstler, die sich nicht mehr reinreden lassen wollen und sagen,
    dass sie nicht für Arschlöcher arbeiten wollen und sie ihre 4 treuen Fan-Nummern
    im Handy haben und die nur anrufen brauchen, um ihr Sachen zu verkaufen.
    Geht alles! Solche Fans hätte ich auch gerne.
    Und wenn ihr das so vorhabt, dann viel Glück!
    Finde ich ein riskantes Unternehmen und nur dann sinnvoll, sofern man dann auch
    wirklich frei und unabhängig arbeiten kann. Aber ich lese nicht heraus,
    das es euch darum geht, oder?


    Richtig!

    Weniger ist mehr!
    Einfach mal die ganzen Effekte löschen, wie Scheinis, metallische Umrandung...
    Schrift eine hellere Farbe geben.
    Typo nicht mittig setzen, sondern mit dem Raum spielen.


    Vielleicht wäre es besser hier einen Riegel vorzuschieben, ich glaube nicht, dass sich dieser Thread noch mal beruhigt. :rolleyes:


    Auf keinen Fall!
    Die sollen erst einmal schön ausschlafen,
    dann ein feines Frühstück mit Ei und Speck zu sich nehmen,
    dann noch 10 Liegestütze und
    dann will ich die Fortsetzung.


    Tja, da irrst Du dich, Fans wollen es am liebsten 1:1 umgesetzt bzw. so weit wie möglich.
    Siehe den Erfolg von Marvel Filmen. Da hält man sich an die Vorlagen.


    Kein einziger Marvel Comic wurde jemals 1zu1 verfilmt.
    Vertrau mir, denn das ist eher mein Steckenpferd. Da du auch
    in HH wohnst, lade ich dich gerne mal zum Comic lesen zu mir ein.


    SIN CITY ist mir die einzig bekannte Comicverfilmung,
    wo man sowohl die Bildsprache als auch die
    Dialoge exakt von den Comics kopiert hat.


    Ich denke auch, dass das hier eher eine Diskussion des Verstandes
    und Einstellung zur kreativen Arbeit ist.
    Will man immer den Fan befriedigen? Und ist das Erfolgsversprechend?
    Ich denke nicht. Am Ende zählt eine gut erzählte Geschichte, ob trivial oder
    literarisch, was völlig egal ist.


    Und ich bezweifle, das der Erfolg der Marvel Filme die
    Hardcore-Comic-Fans machen.
    Dafür ist im Vergleich der Kino Besucherzahlenauch in den USA
    die Comic-Gemeinde viel zu klein - siehe Comic-Verkaufszahlen.


    Die Frage ist, ob man das sehen will, ich jedenfalls nicht. Ich lese Comics, damit ich eine Comicwelt geboten bekomme. Wenn ich Realität will, gehe ich nach draußen oder schaue auf mein Konto. Wenn ich Superhelden will, dann will ich Superhelden, nicht Joe Schmoe von nebenan.


    Warum macht man denn ein Hörspiel nach einem Buch oder Comic?
    Um es 1zu1 umzusetzen? Wenn ja, funktioniert dann nicht meistens
    eine gute Geschichte am Besten in ihrem Ursprungsmedium?
    Wozu soll man ein Bild fotorealistisch abzeichnen?
    Ist nicht die Realität eh besser, präziser und klarer?
    Und macht nicht erst die Interpretation ein Bild interessant?

    Nicht alles was Literatur ist, befindet sich in höherer Sphären und alles Triviale ist stumpf.


    Entscheidend für die Übersetzung eines Stoffes von einem Buch oder Comic in Film oder Hörspiel ist doch immer die Interpretation.
    Es sollte doch jedem klar sein, wenn man alte Silberbände 1zu1 adaptiert, dass das niemand hören will, weil vieles auch inhaltlich überholt ist. Man muss ja auch aktuelle Seh- und Hörgewohnheiten im Auge behalten.
    In alten Europa-Hörspielen hat man noch die Computer rattern gehört, aber funktioniert das heute noch? In alten Rhodan gab es noch Lochstreifen und auch in deren Zukunftswelten trug man Bügelfaltenhosen.


    Interessant fand ich Nolans Dark Knight. Ich kann wohl behaupten, dass ich sehr sehr viele Batman-Hefte bis heute gelesen habe, aber der Joker nie so interessant dargestellt wurde wie in dem Film. Niemand hat bisher ein so klares Konzept gefahren wie Nolan, nämlich die Batman-Welt in eine fast reale, harte und kühle Krimiwelt zu packen, womit er auch die angesprochen, die Leute in Latex-Kostümen albern finden.


    Bei Rhodan sehe ich ähnliches Potenzial. Viele gute Ideen, aber allein dass viele Schreiber dran sitzen merkt man große Qualitätsschwankungen, die dem Aufbau, Spannung und Charakterzeichnungen in den Geschichten oft schadet. Eine gute Interpretation ins Hörspiel sollte daraus einen Guss machen. Da gibt es genauso viel Spielraum als wenn man 1000-Batman Hefte als Vorlage hat.

    Finde die Fragestellung total absurd und Unsinn.
    Für mich als Konsument stellt sich zu allererst
    die Frage nach der Qualität.
    Wenn es klasse ist, kaufe ich auch 1000 Folgen, wenn die
    erste Folge grottig ist, dann nur eine.


    Sie sollte schon auf dem Niveau von STIL sein, was nicht viele schaffen.
    Das ist bei Rhodan deswegen wichtig, da die Vorlagen sicherlich fantastische
    Ideen liefern, aber literarisch nun mal ziemlich stumpf sind.
    Da muss ein Hörspielautor und Regie viel dran herumdrehen, damit da was gescheites bei herauskommt.
    STIL ist es gelungen und hat auch akustisch neue Hörerlebnisse geschaffen, was gerade bei fantastischen
    Geschichten wichtiger ist als Knall-Bum-Peng.


    PS: Der 12-Teiler von EUROPA war und ist auch natürlich grandios!