Holger die Hörspielgurke auf hoher See

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    Im Jahr 2003 bekamen die Jungs von „Ferkel-Records“ die Gurke als schlechtestes Label 2002 im Rahmen des Hörspiel-Awards überreicht. Die Reaktion darauf ließ nicht lange auf sich warten. Die Idee mit der Gurke wurde aufgegriffen und es erschien ein Hörspiel, in dem der Protagonist (Holger) eben eine sprechende und etwas nervige Gurke war.


    Seit 2006 existiert „Ferkel-Records“ nicht mehr und der Hörplanet wurde ins Leben gerufen. Dahinter stehen aber immer noch die alten Produzenten Dennis Rohling und Michael Eickhorst und so lag es natürlich nahe, jetzt, wo viel professionellere Möglichkeiten bestehen, die Abenteuer des alten Maskottchens weiter zu erzählen.


    Aber nun zum Hörspiel:
    Rahny Ratte (Norbert Böker) fährt zur Kur. Für diesen Zeitraum muss Holger (Dennis Rohling) auf dessen frechen Neffen Ferdinand Ratte (Santiago Ziesmer) aufpassen. Die Geschichte bekommt eine Richtung als Holgers Mutter (Barbara Ratthey) eine Kreuzfahrt für drei Personen gewinnt. Da sie alleine in einem Altenheim lebt und die Reise nur zu dritt angetreten werden darf, sieht sie keine andere Möglichkeit als ihren ungeliebten Sohn und Ferdinand mitzunehmen.
    Die skurrilste Gestalt an Bord der MS Agabu ist eindeutig Kapitän Nagra (Jürgen Thormann), der fortwährend versuchen muss, sich den plumpen Anbaggerversuchen der hartnäckigen Hörspielgurkenmama zu entziehen.
    Als Holger dann noch erfährt, dass die Quartett-Weltmeisterin Marika Knüpel an Bord ist, gibt es auch für ihn kein Halten mehr…


    Augenfällig ist natürlich zunächst der Einsatz der professionellen Sprecher, die aus TV Serien wie Löwenzahn, Spongebob oder Golden girls bekannt sind! Diese liefern eine gewohnt gute Leistung ab und können voll überzeugen. Auch Holger mit seiner charakteristischen Sprechweise fügt sich perfekt in das Gesamtgefüge ein. Lediglich Michael Eickhorst als Calvins Vater ist nicht ganz so stark. Da seine Rolle aber ausgesprochen kurz ist, fällt das auch nicht weiter ins Gewicht.


    Zurzeit kenne ich keine vergleichbaren Produktionen, was die Konzeption der Serie betrifft. Im Vordergrund steht natürlich der Humor. Highlights sind in diesem Bereich der häufig vom Erzähler (Helmut Krauss) augenzwinkernd erhobene moralische Zeigefinger, wenn es zum Beispiel über den nächtlichen Einsatz einer Playstation geht.
    Auch die flachen Gags des äußerlich und innerlich ausgebrannten Kapitäns haben mich häufig zum Schmunzeln gebracht.
    Neben all dem Humor enthält das Hörspiel dann auch noch kleine „Wissenshappen“, die unaufdringlich an den Mann gebracht werden. Da lernt sogar noch ein alter Hervest, woher die Maßeinheit „Knoten“ kommt oder was Bruttoregistertonnen sind!


    Musikalisch und Effekttechnisch wurde ebenfalls sehr sorgfältig gearbeitet. Der Titelsong wurde wieder etwas verändert, das bekannte und bewährte Thema aber beibehalten!


    Man merkt dem Hörspiel an, dass durchweg viel Herzblut in ihm steckt. Es ist einfach liebevoll produziert und die Abenteuer der Gurke lassen sich unterm Strich als extrem charmant bezeichnen! Als Zielgruppe ist „die ganze Familie“ angestrebt und die Voraussetzungen erfüllt es meiner Meinung nach auch. (Obwohl meine Elterneigentlich keine Hörspiele hören)
    Auf jeden Fall habe ich mich köstlich amüsiert und freue mich schon auf weitere Folgen!