Das war morgen - Der SF-Podcast

  • (1) NOAH - Studie in Himmelblau und Schwarz (Hermann Ebeling) SDR 1977


    https://www.ardaudiothek.de/ep…chwarz-1977/swr/94496322/


    Kurz vor dem endgültigen Umkippen der restlos zerstörten Biosphäre will eine selbsternannte Elite in eine gigantische Orbitalstation flüchten. Im gleichem Maß, in dem das Bauwerk am Himmel wächst, werden die Verhältnisse auf der Erde immer unerträglicher. Leben ist nur noch in den großen Kuppelstädten möglich, in denen die Menschen in drangvoller Enge vegetieren, geplagt von Atemnot, Gedächtnisausfällen und Kuppelangst. Die Zahl der Selbstmorde mit dem offiziell ausgegebenen Stoff ist hoch. Die vergiftete Atmosphäre außerhalb der bewohnbaren Bereiche kann nur in Schutzanzügen betreten werden. Müllhalden des vergangenen Jahrhunderts sind zu einer letzten, kostbaren Rohstoffquelle geworden. Aber obwohl es auf der Erde am Notwendigsten fehlt, folgt man bereitwillig den Aufrufen, die Raumstadt NOAH mit Nachschub zu versorgen, denn auf dem Projekt NOAH ruhen die Hoffnungen der Massen, denen man versprochen hat, sie schon bald mit den Überschüssen der Lebensmittelproduktion zu beliefern, wenn die Station fertiggestellt sein und autark funktionieren wird. Nur eine kleine Gruppe durchschaut die Propaganda, die den Menschen einzureden versucht, die Erde könnte ohnehin nicht mehr gerettet werden und ihre Zukunft hänge von der Zukunft der NOAH ab. In Wahrheit bietet die Raumstadt Platz für nicht mehr als vierzigtausend Bewohner, die ihre eigene Haut retten und den Rest der Menschheit hilflos zurücklassen wollen. Für den Fall, daß auf der Erde nichts geschieht, sagen die Ökologen das endgültige Umkippen der Atmosphäre in nur drei Jahren voraus. Dabei könnten mit den Geldern, die in NOAH investiert werden, ganze Landstriche entseucht, vergiftete Erdschichten abgetragen und Rekultivierungsprogramme eingeleitet werden. Doch zu spät. Die Verantwortlichen haben rechtzeitig dafür Sorge getragen, daß nach dem Tag X alle Verbindungen zur Erde abgebrochen werden und ein Nachkommen von Zurückgebliebenen wirksam unterbunden wird.

    Mit:
    Alexander May, Heta Mantscheff, Helga Grimme, Peter Roggisch, Ulrich Faulhaber, Wolfram Weniger, Heinz Schimmelpfennig, Valentine Brent, Sigrun Burger, Helga Wolf, Wolfgang Graczol, Uwe-Karsten Koch, William Mockridge, Tony Slama

    Regie: Andreas Weber-Schäfer
    Technische Realisierung: Fritz Gortner, Astrid Winckler-Tiede




    (2) Welt ohne Schlaf (Diane Gillon, Meir Gillon) SDR 1972


    https://www.ardaudiothek.de/ep…schlaf-1972/swr/94496326/



    Der allgemeine Lärm in unserer nächsten Umgebung führt häufig zu Schlafstörungen. Die Einführung einer Droge, die das Schlafbedürfnis unterdrückt, soll da Abhilfe schaffen. Aber die weltweite Impfung führt zu einer Katastrophe. Die gewonnene Freizeit führt über Langeweile zu Vergnügungssucht und zu einer Verrohung der Sitten. Nur wenige verweigern die Injektion mit "Viviwach", so auch Peter. Aber seine Lebensgefährtin macht ihm klar, daß sie sich mit dieser ablehnenden Haltung gesellschaftlich ins Abseits begeben.

    Mit:
    Marianne Mosa, Alexander Kerst, Heinz Filges, Kurt Müller-Graf, Karin Schlemmer, Joachim Bliese, Ilona Wiedem, Gert Tellkampf

    Regie: Andreas Weber-Schäfer
    Technische Realisierung: Fritz Gördner, Astrid Winkler-Tiede

    Bearbeitung: Walter Knaus

  • (3) Das Haus am Meer (Eva Maria Mudrich) SDR 1976



    https://www.ardaudiothek.de/ep…m-meer-1976/swr/94514682/

    Manipulationen am Bewußtsein Schlafender führen zu der Entdeckung, daß sich in Träumen real existierende Parallelwelten manifestieren. Leistungsdruck und Konkurrenzkampf sind so unerbittlich geworden, daß sogar die Träume ausgeschlachtet werden. Wer Erfolg haben will, kann es sich nicht leisten, auf die Verwertung seines Traumpotentials durch den Traumabtaster zu verzichten. Paolo Klever, Werbetexter bei einem Großkonzern, schreckt auf der Suche nach einem neuen Slogan selbst vor einem Mord nicht zurück. Doch damit hat ihn sein Konkurrent in der Hand. Bei dem Versuch, Paolos Ideen zu stehlen, während dieser am Traumabtaster angeschlossen ist, erhöht er die Dosis über das zulässige Maß hinaus. Dabei kommt es zu unvorhergesehenen Komplikationen, und im nächsten Moment ist Paolo auf unerklärliche Weise spurlos aus dem geschlossenen Raum verschwunden. Nur langsam begreifet man, daß Träumen kein Spiel mit dem Unterbewußtsein, kein Vorgaukeln von Bildern ist, sondern der reale Besuch in anderen Dimensionen, in denen sich Variationen des Lebens abspielen. Der normale Schlaf reicht nur aus, das Bewußtsein für kurze Zeit auf eine andere Ebene zu rücken; der Körper bleibt zurück. Durch Zufall ist es nun erstmals gelungen, einen Menschen auch körperlich in eine andere Wirklichkeit zu schicken. Die Entdeckung wird unter der Obhut des Innenministeriums weiterentwickelt und dient bald dazu, einem kleinen Kreis von Privilegierten, gealterten Politikern und Militärs, ein Weiterleben in den glücklichen Welten ihrer Träume zu ermöglichen. Und dann ist Paolo plötzlich wieder da. In zehn Jahren ist es der erste Fall, daß einer zurückgekehrt ist. Paolo berichtet, daß die Schläfer nicht, wie angenommen, in einen einzigen langen, glücklichen Traum geraten, sondern in einen Alptraum, die endlose Folge von Variationen ihres einen Lebens. Die Reise in andere Dimensionen ist kein Fluchtweg. Es gibt keinen Neubeginn, denn der Mensch nimmt seine Ängste und seine Besessenheit überall hin mit. Wer wie Paolo einen Menschen umgebracht hat, wird in den unzähligen anderen Wirklichkeiten auch morden, wieder und wieder und wieder.


    Mit: Renate Schroeter, Michael Degen, Heiner Schmidt, Rolf Beuckert, Johanna Bucher, Hans-Jürgen Jensen, Heidemarie Rohweder, Reinhart von Stolzmann, Eleonore Weisgerber

    Regie: Andreas Weber-Schäfer