Die drei ??? und die verschwundene Seglerin (71)

  • Inhalt laut Klappentext:


    Was geschah mit Irma Bannister? Von einem Segelausflug mit Freunden kehrte die beliebte Antiquitätenhändlerin nicht mehr zurück. Doch die Trauer der Hinterbliebenen hält sich in Grenzen. Die drei Detektive aus Rocky Beach wittern einen brisanten Fall und nehmen die Fährte auf. Doch ihre Recherchen enden in einer Sackgasse, die Betroffenen schweigen. Was ist tatsächlich passiert?


    Sprecher:


    Matthias Fuchs (Erzähler), Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw), Andreas Fröhlich (Bob Andrews), Günter König (Mr. Andrews), Hans Meinhardt (Onkel Titus), Karin Lieneweg (Tante Mathilda), Holger Mahlich (Holger Mahlich), Susanne von Loessel (Lu Kwan), Christian Redl (Jefferson), Wilhelm Wieben (Bankdirektor Dimitrios), Michael Lott (Dan Jordan), Eva Weißmann (Olivia), Holger Ohlendieck (Santoria), Johann Herstermann (Pertier) Ingvar Jensen (Sergeant), Konstanze Ulmer (Irma)


    Die Geschichte:


    Onkel Titus hat Mr. Jefferson ein angebliches Unikat aus dem Nachlass von Irma Bannister verkauft, doch von dem angeblich einzigartigen Spiegel ist noch ein zweites Exemplar aufgetaucht, das zu allem Überfluss aus Texas stammt und nicht aus Venedig und noch dazu viel billiger ist. Um Onkel Titus vom Vorwurf des Betrugs zu entlasten, beginnen Justus, Peter und Bob mit Ermittlungen und geraten dabei in Lebensgefahr.


    Meinung:


    Man kann das Urteil zu dieser Geschichte letztlich nicht begründen, ohne sie zu spoilern. Deshalb: Nicht weiterlesen, wer sich die nicht vorhandene Spannung nicht verderben will.
    Aber nachdem Konstanze Ulmer als Irma schon in der Sprecherliste auftaucht, kann man sich leicht zusammenreimen, was ohnehin naheliegend ist – die buchstäblich abgebrannte verschwundene Seglerin hat ihren Tod nur vorgetäuscht, um ihre Lebensversicherung zu kassieren. Dazu musste sie jedoch ihren Neffen Raul Santoria als Begünstigten angeben, und weil der im Traum nicht daran denkt, das Geld mit seiner Tante zu teilen, taucht Irma Bannister am Ende doch wieder auf, um ihn ans Messer zu liefern. Anders ausgedrückt: Nie war ein Einsatz der "drei ???" überflüssiger als dieser. Der Fall löst sich letztlich ganz ohne ihr Zutun von selbst – und es wird im Grunde genommen nicht einmal der Versuch unternommen, mittels falscher Fährten oder Ähnlichem von der durch und durch durchschaubaren Geschichte abzulenken. Statt dessen allerlei Knalliges: Auf den Reporter Dan Jordan wird gleich zweimal ein Mordanschlag verübt, und auch die drei Fragezeichen selbst werden von einem Auto fast in den Abgrund gedrängt. Wenn man Positives an dieser Folge sucht, dann ist es allenfalls noch diese recht gelungene Actionszene, der Verplapperer der "drei Fragezeichen" in punkto "Doppelnamen", Wilhelm Wieben als Bankdirektor Dimitrios, Holger Ohlendiecks herrlich dämlich rübergebrachter Satz "Örma? Aber Örma ist doch tot!" und die Tatsache, dass das Detektiv-Trio zu gleichen Teilen zur Geltung kommt. Das war es aber leider auch schon. Eigentlich versierte Sprecher wie Heidrun von Loessel (Wie? Was?") und Michael Lott (Auf was? Ach so, auf Wiedersehen!") müssen sich pseudolustig durch die Geschichte stammeln und auch Karin Lieneweg wirkt sehr uninspiriert, wenn sie in der Rolle der Irma nicht einmal andeutungsweise die Stimme verstellt und den Namen nicht englisch ausspricht. Ungereimtheiten (Warum hat Justus nach Bobs spontaner Idee des fingierten Anrufs plötzlich eine Tonbandaufzeichnung davon? Welche 50-jährige Schwimmerin schafft elf Meilen – umgerechnet 17,7 Kilometer -, noch dazu als Teilstrecke des Wegs?), Klischees (bei Asiatens zu Hause brennen natürlich Kerzen und Lampions und an der Wand hängen Holzschnitte von Affen, Drachen und Schlangen) und schlicht Überflüssiges (Bob und Peter rein in Dan Jordans Krankenzimmer, anbrüllen lassen und wieder raus) machen die Folge zu einem echten Rohrkrepierer. Ein besonderes Schmankerl dieser Episode ist für mich Bobs Aussage, Datenschutz sei für einen Journalisten kein Grund, Informationen nicht herauszugeben.


    Fazit: Durchschaubar und damit langweilig. Note 5.