Beiträge von PedSchi

    Zitat

    Original von DRY


    So albern ist die Sache auch wieder nicht.


    Fakt ist: man kann es nicht jedem rechtmachen.
    Natürlich muss ich nicht auf alle Kommentare und Rezensionen was geben. Denn es hat keiner die Weisheit mit Löffeln gefressen.
    Was ich letztlich aus der Vielzahl an Kritiken für mich als nützlich herausziehen kann, bleibt ja jedem selbst überlassen. Das kann man in der Tat keinem vorschreiben (und das ist wohl auch das, was PedSchi letztlich gemeint hat).


    Immerhin einer, der mich verstanden hat. Kann also wohl doch nicht ganz so schwer sein.
    Kritik kann jeder üben, so viel er will, aber die Frage war, wie geht es den Machern, wenn ihr "Baby" "zerfleischt" wird. Ein Freund hat mir mal geschrieben, er finde meine Fantasy-Geschichte zu brutal; es gebe genug Fantasy-Autoren, die ganz ohne Gewalt auskämen. Genannt hat er Pratchett als Beispiel. Schön, damit mag er Recht haben, aber dann soll er eben Pratchett lesen. Ich hab mir was gedacht dabei, und deshalb habe ich die Geschichte so geschrieben, wie ich sie geschrieben habe.
    Was glaubt ihr, wie viele Zuschriften ein Stephen King von Zartbesaiteten oder religiösen Fundamentalisten nekommt, die seine Bücher als krank, schwarzmagisch oder Teufelswerk bezeichnen. Wenn der darum was gäbe, würde er nicht mehr schreiben. Wenn er jedem einzelnen Kritiker, ob positiv oder negativ, Rede und Antwort stünde, *käme* er gar nicht mehr zum Schreiben. Es wird immer Leute geben, die mögen, was du tust, und es wird immer Leute geben, die werden nicht mögen, was du tust. Unter denen, die es mögen, werden immer ein paar Opportunisten sein, und unter denen die es nicht mögen, werden immer ein paar sein, die nur neidisch sind (auch wenn sie den Neid vielleicht wunderbar in objektiv klingende Kritik kleiden können). Um beide Extreme darf man letztlich nichts geben.

    Die Macher werden schlicht das Problem haben, dass sie es nicht allen recht machen können. Das sieht man doch allein schon an den Meinungen hier. Die einen finden ein Hörspiel super, die anderen finden genau das selbe Hörspiel grottenschlecht. Sportfolgen bei den ??? verkaufen sich anscheinend wie geschnitten Brot, werden aber andererseits von vielen heftigst kritisiert. Was soll man da machen? Nach wem soll man sich richten? Wer hat Recht? Als "Macher" muss man meiner Meinung nach viel an Kritik (vielleicht sogar das Gros) letztlich beiseite wischen und sich sagen: Mein Baby, mein Job, meine Sache, meine Verantwortung. Wenn man auf jeden hören würde, drehte man sich nur im Kreis und am Ende käme gar nichts heraus.

    Es gibt aus meiner Sicht ganz allgemein das Problem zunehmend mangelnder Sachlichkeit in der Medienlandschaft. Allein heute habe ich auf Freenet mal wieder die Überschrift gelesen "Alkohol als Ausrede" (es geht um dem Prozess gegen die U-Bahn-Schläger von München). Völlig losgelöst davon, wie man zu diesem Verbrechen nun steht ist "Ausrede" eine Wertung, und Wertungen gehören in seriöse Berichte nicht rein, Punkt.
    Es gibt aber seit der Öffnung des Medienmarkts mehr Fernsehsender, mehr Radiosender, mehr Zeitungen, mehr Magazine und mehr Internetportale, während gleichzeitig immer mehr Stellen für ausgebildete Redakteure gestrichen werden. Die Zahl seriöser, ausgebildeter, fachlich kompetenter Journalisten hat nicht Schritt gehalten mit dem Bedarf, der eigentlich daran herrscht. Ich darf das sagen, weil ich selbst davon schon profitiert habe. Mit meiner Feld-Wald-und-Wiesen-Erfahrung als freier Mitarbeiter für lokale Tageszeitungen kann ich jederzeit zumindest bei ebensolchen lokalen Tageszeitungen wieder einen Job finden.
    Hinzu kommt, dass durch das Internet mit all seinen Blogs u.ä. inzwischen jeder sich dafür berufen haltende seine Meinung zu bestimmten Themen kundtun kann. Das ist gut, weil Demokratie in Reinform, aber es ist kein Journalismus. Der "Journalismus" selbst "offizieller" (ich mag das Wort "seriös" schon gar nicht mehr benutzen) Medien mischt aber immer öfter Bericht mit Kommentar mit Meinung mit Glosse mit Werbung. Und das ist bedenklich.
    Kritik muss für mich sachlich sein. Dass man das bei Dingen, die einem am Herzen liegen, nicht immer schafft, ist okay. Aber trotzdem gibt es immer noch einen Unterschied zwischen einer Kritik und einer Meinungsäußerung und den erkennen viele eben nicht. "Die Folge ist geil, weil, ich finde sie gut", ist keine Kritik. Eine ordentliche Kritik zu schreiben erfordert Nachdenken und Arbeit. Für beides sind viele Leute schlicht zu faul, wollen aber trotzdem mitreden. Das Ergebnis ist dann oft ... na ja, sagen wir: unausgegoren.
    Persönlich bin ich mit negativer Kritik immer vorsichtig, weil ich mir immer denke, hinter allem (will sagen: jedem Hörspiel) steckt eine Menge Arbeit und Tüftelei, wovon wir nichts mitbekommen. Außerdem bin ich weder Sprecher noch Drehbuchschreiber noch Regisseur und will mir nicht anmaßen, etwas zu können, was andere Leute schon Jahre und Jahrzehnte machen. Insofern versuche ich, Zurückhaltung walten zu lassen. Es gibt schließlich den schönen Spruch: "Kritiker sind wie Eunuchen. Sie können's nicht, aber sie wissen, wie es geht."

    Oh, was habe ich Haue bekommen, als ich es gewagt habe, dem "Unheimlichen Drachen" in der Bewertung nur 'ne 4 zu geben! :D
    Und was die "Fähnchen im Wind angeht": Ich verlange nicht von den Sprechern, dass sie sagen, sie finden eine Folge scheiße (obwohl das mal erfrischend wäre), nur, dass sie Folgen nicht erst loben und dann mit einigen Jahren Abstand sagen "Die fanden wir eigentlich *schon immer* blöd".
    Ich beziehe mich dabei auf ein Telefoninterview mit Oliver, das hier vor ein paar Wochen jemand geführt hat und auf seine MySpace-Seite, wo noch lobhudelnde Interviews mit Andreas und Jens zu "Die Dr3i" zu hören waren, als schon feststand, dass es mit der Originalserie weiter geht und alle drei Hauptsprecher nicht müde wurden zu betonen, wie toll sie das doch fänden.

    Zitat

    Original von Angel 74
    Da gab es ein Preisausschreiben, allerdings sollten die Antworten nicht per Post eingeschickt werden, sondern sie mussten per Telefon eingerreciht werden und so ist man halt auf die Stimme von Justus gekommen, der die gleiche Stimme aufweist wie die von Brit.


    Ach so. Nee, das ist klar. Ich dachte nur, man hätte da die Stimmen der drei ??? vielleicht elektronisch bearbeitet und versucht, die jünger klingen zu lassen.

    @Blitz: Wo hab ich geschrieben, dass Du den "Lachenden Schatten" bei seinem Erscheinen in die Hörspielhölle verdammt hast? Der Rückschluss ist nur formallogisch richtig.
    Klar geht es Kosmos um die Kohle, und wenn die sehen, dass sich Fußballfolgen gut verkaufen, produzieren sie weiter welche. Dagegen kann man dann ja leider auch nicht anstinken - es sei denn, dass man die Fußballfolgen konsequent nicht kauft. Da aber die Neuhörer sie aus Neugier kaufen und Althörer sie der Vollständigkeit halber sammeln, wird das nicht passieren.
    Das ist aber kein Argument dagegen, zumindest zu versuchen, eine ???-Folge im klassischen Stil zu produzieren. De facto würde sich wohl auch eine Folge mit dem Titel "Die drei ??? und das geheimnisvolle Telefonbuch" gut verkaufen. Was sie reinen Verkaufszahlen angeht, kann man wohl bei den ??? ziemlich wenig falsch machen. Dass sich Fußballfolgen scheinbar gut verkaufen, heißt ja nicht, dass sich eine Retro-Folge im Umkehrschluss nicht verkaufen würde.

    Zitat

    Original von Angel 74
    Mir schwebt immer vor, das es ein Casting geben müsste, bei denen man versucht, die Stimmen zu finden, die es zu den Anfangszeiten von den drei ??? gab. Aber das ist wohl unmöglich. Oder man macht es wie bei den drei ??? Folge 51 :grins:


    Wie hat man es da gemacht? ?(

    Wenn die alte Sprechergarde Schluss macht, ist Ende im Gelände, ganz einfach. Wenn man die drei Stammsprecher hätte austauschen wollen, dann hätte man das schon viel früher, definitiv aber vor den Zeiten der großen Vernetzung übers WWW tun müssen.
    Es stimmt, dass Oliver gesagt hat (und gar nicht mal nur durch die Blume), welche Folgen ihm nicht gefallen, aber man muss auch sagen, dass er und die beiden anderen Arbeitnehmer sind, wie sie sich jeder Chef nur wünschen kann. "Die Dr3i" waren ja auch super und toll und eigentlich nur die "Drei ???" in einem anderen Gewand, und als es dann mit der alten Serie weiter ging, da waren sie ja soooooooooo froh darüber, weil, eigentlich fehlte den "Dr3i" ja doch das gewisse Etwas und Justus durfte wieder Justus sein und nicht Jupiter, wo man sich ja dauernd versprochen hat ...
    So ist das auch mit den Fußball-Episoden. Merkwürdigerweise sind, wenn man die Sprecher fragt, immer die alten Fussballfolgen Mist, aber die gerade neue, die nicht, die ist anders, die ist super. Die drehen ihr Fähnchen schon heftigst mit dem Wind.

    @Snape: Verstehe nicht, warum du so auf die Palme gehst und dich so unflätig ausdrückst. Mir kann tausendmal einer sagen, dass ich keine Ahnung und keinen Geschmack habe, das ändert nichts an meinem Geschmack und macht die Folgen für mich nicht schlechter. So lange hier hier kein Hörspiel-Kommando aus lauter Zehnjährigen die Tür eintritt und meine alten ???-CDs konfisziert, ist mir alles egal.
    Fakt ist: Blitz hat schon Folge 13 (!) in seine Hörspielhölle verdammt und das Ende von Abendland und Serie gleichermaßen heraufbeschworen - und 113 Folgen später gibt es die "drei ???" komischerweise immer noch.
    Bei den ??? hat extrem viel mit Gewohnheit zu tun. Ich mochte den "lachenden Schatten" und ich mag "Riff der Haie" immer noch, weil ich mit beiden Folgen aufgewachsen bin. Das löst Gefühle aus, die völlig jenseits sind von irgendwelchen Qualitätskriterien. Nervig finde ich den "Lachenden Schatten" erst, seit Blitz mit seiner Rezi in meine Kindheits-Seifenblase eingeschlagen ist und sie zum Platzen gebracht hat.
    Eine Folge wie "Spur ins Nichts" hat dagegen keine Chance, weil ich die vielleicht zehn mal gehört habe und den "Superpapagei" Hunderte von Malen, und weil ich "Spur ins Nichts" erstmals als Erwachsener gehört habe, beeinflusst von Hintergrundwissen, Medientrubel und Dutzenden von Erwartungshaltungen und Meinungen unter anderem der Mitglieder dieses Forums.
    Es gibt Dinge an den alten Folgen, die sich objektivieren lassen und von denen ich mir einbilde, dass ich sie unter verschiedenen Betreffs hier und im alten DDF-Board schon gut auf den Punkt gebracht habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand von Kosmos das aufgriffe und quasi eine ???-Episode im Retrostil machen würde - was ich mir im übrigen sehr, sehr schwer vorstelle (und für ebenso unwahrscheinlich halte). Zudem frage ich mich, warum Kosmos die zweifellos vorhandenen vielen Rückmeldungen der Fans der ersten Stunde nicht mal aufgreift.
    Aber völlig davon losgelöst muss man halt auch so ehrlich sein zu sagen, dass es bei den alten Folgen viel gibt, was eben eigentlich nur subjektiv gut ist, und dass wir bei den alten Folgen oft einfach gnädiger sind als bei den neuen. Mein Patenkind ist jetzt 12. Im Prinzip müsste man sie alle ???-Episoden hintereinander hören lassen, weil sie nicht voreingenommen ist. Denn ich denke schon, dass ich "alter Sack" das zumindest ein Stückweit bin: Voreingenommen.

    Ich bin schon auch der Meinung, dass die früheren Folgen einfach die besseren waren und es dann ab "Crimebusters" und "Find your Fate" nachgelassen hat. Aber ich finde es zum Beispiel absoluten Quatsch zu sagen, dass es nach Folge 50 keine kultigen Figuren mehr gegeben habe und auach nie wieder welche geben wird. Etwas mehr Phantasie bitte! Bloß, weil man sich selbst etwas nicht vorstellen kann, heißt das noch lange nicht, dass ein findiger Autor nicht noch den einen oder anderen Geistesblitz haben kann!
    Was mich an den neueren Folgen vor allem stört - und da wiederhole ich mich schon gebetsmühlenhaft - ist, dass die drei Hauptsprecher, die früher als Kinder ganz einfach und natürlichgeklungen haben, heute viel dicker auftragen und überziehen. Dann denke ich, dass es einfach einen Mangel an guten Sprechern gibt. Die Granden der Gilde - Gerlach, Hessling, Thorman, Brauren, Cartano - sind in Rente oder nicht mehr am Leben und ihre Nachfolger im Dauereinsatz beim Verhunzen der Synchronisation amerikanischer Filme und Serien.
    Die Figuren Justus, Bob und Peter werden heute viel zu sehr auf nur jeweils eine Charaktereigenschaft festgelegt, es gibt das alte Teamwork unter den dreien kaum noch.
    Davon abgesehen aber glaube ich, dass es gar nicht mal so sehr die Folgen geändert haben sondern wir als die Hörer. Wir sind viel kritischer und auch verwöhnter, suchen Fehler und spalten die Haare, die wir vorher aus der Suppe gefischt haben.
    Und schließlich muss man vielleicht auch sagen: Ja, die "Fragezeichen" haben sich möglicherweise allmählich überholt. Es ist vielleicht einfach nicht möglich, beliebig viele Folgen einer Serie zu reproduzieren, der im Grunde genommen doch recht enge Grenzen gesetzt sind. Meine Hoffnung ist, dass die "drei ???" einen riesigen Fanpool mit einem gigantischen Reservoir an Ideen haben. Wir haben allein hier schon mehrfach ganz deutlich geschrieben, war eine gute ???-Episode braucht. Wenn Kosmos so schlau wäre, das aufzugreifen, wäre das noch mal eine Frischzellenkur für die Serie. Aber, machen wir uns nix vor, irgendwann ist es auch damit vorbei, allein schon, weil Olli, Jens und Andreas auch nicht jünger werden.

    Das Argument, dass Kommissar Reynolds nicht mehr dabei ist, zieht nicht, finde ich. Viele der Figuren in der Liste sind ja auch nicht mehr dabei bzw. hatten nur einen einmaligen Auftritt.

    Sei's drum. Jedenfalls ist das auf jeden Fall mal Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung.
    Im übrigen sind streng genommen auch Stephen Terrill und Morton (!) laufengelassene Gangster, denn beide haben ihren eigenen Tod vorgetäuscht, und das ist in Kalifornien (siehe 2Pac) eine Straftat.

    Dann gibt's noch den vermeintlichen Privatdetektiv aus Rocky Beach in "Tatort Zirkus", der mit ein paar Kumpels Justus überfällt und den Wohnwagen "wohl angezündet hätte", wenn Tante Mathilda nicht aufgetaucht wäre ...


    *grins* Dann geh mal hin und entführ jemanden und halte ihm ein Messer an die Gurgel. Mal gucken, ob du das den Bullen danach auch glaubhaft als "Mini-Verbrechen" verkaufen kannst ... Die Tatsache, dass es solche Dinge bei den "Fragezeichen" massenhaft gibt, bedeutet nicht, das es streng genommen nicht Verbrechen sind - vor allem dann nicht, wenn Du Dich an die Buchstaben des Gesetzes hältst und das StGb anführst.
    "Bergmonster" ist mir nur spontan eingefallen, weil Hitchcock am Ende sagt, in dieser Geschichte sei schon so viel aus niederen Beweggründen gelogen worden, dass man die Lüge von Mr. Smathers verzeihen könne.