Zitat
[i]Damals, also ganz früher, wurden Platten und Cds und MCs einfach auf Leerkasstetten überspielt.
Dieses Argument kann man nur bedingt so stehen lassen. Früher musste man zumindest noch jemand kennen, der das entsprechende Album besaß. Heute kann dank Tauschbörsen der "edle Spender" auch am anderen Ende der Welt sitzen.
Trotzdem hat die Unterhaltungsindustrie viele Fehler gemacht. Allen voran die Arroganz, der Kundschaft vorzuschreiben auf welchem Medium der Käufer das Produkt zu kaufen hat. Da wurde viel zu lange an der CD festgehalten.
Dann wurden Entscheidungen getroffen, die letztendlich nur die ehrliche Kundschaft bestraften. Kopiergeschützte CDs, die nicht selten auch abspielgeschützt waren oder DRM-verseuchte Dateien, die zu vielen MP3-Playern inkompitabel waren und es immer noch sind. Und was haben solche Maßnahmen bislang gebracht? Nichts! Ein Blick in die Tauschbörsen genügt um zu sehen, daß sich trotzdem noch immer alles runterladen lässt was nicht niet- und nagelfest ist - insofern einen das Unrechtsbewußtsein (falls vorhanden) nicht daran hindert.
Glücklicherweise gab es aber auch Schritte in die richtige Richtung (löblicherweise auch von vielen Hörspiel-Labels). Zum Beispiel MP3-Dateien, die mit digitalem Wasserzeichen versehen sind. Damit werden die ehrlichen belohnt und diejenigen, die Mißbrauch mit solchen Dateien betreiben, können einfacher ausfindig gemacht und bestraft werden. Das hätte die Industrie aber bestimmt schon vor 10 Jahren haben können - und sich auf die Chancen der Internet-Verbreitung konzentrieren können. Beispielsweise die Chance, auflagenunabhängig produzieren zu können. Speziell die Major-Labels sitzen auf einem riesigen Archiv an Alben, die man der Öffentlichkeit mal wieder zugänglich machen könnte. Oftmals lohnt es sich aber nicht mehr, eine komplette CD-Auflage davon pressen zu lassen. Als Download würde das Archiv aber wenigstens noch etwas Rendite abwerfen.