Ich bin durch mit "The Belles" und fand es erfrischend schön ein Fantasy-Hörspiel zu hören, welches sich mal nicht direkt automatisch in einem mittelalterlichen Zaubersetting mit Orks und Untoten bewegt. Schöne Themen diese Schönheit und Verknüpfung mit Macht, die übernatürlichen Fähigkeiten und der damit verbundene Wettstreit. Mir hats gefallen, fand es in Summe nur etwas lang. Und - das ist eine komplett persönliche Sache - mag ich die Sprech- und Betonungsart der Hauptdarstellerin Kristin Alia Hunold nicht besonders. Sie reißt mich aus so mancher Situation raus, obwohl das handwerklich gut gemacht ist. Einfach nicht mein Fall.
Weil ich gerade im Tabletop-Hobby zum einen Fallout spiele und zum anderen ein neues, in Deutschland spielendes Cyberpunk-System namens "AEC2090" teste, welches auch von Deutschen entwicklet wurd, hatte ich mir fürs Wochenende für zwei längere Autofahrten Neuromancer und Humanemy eingapackt. OK, und U-666, welches ich gerne als Happen noch mal gehört habe und es immer noch empfehlne kann.
Neuromancer ist wirklich sehr eigen, hat einen hohen Erzähleranteil und geht fast als Lesungshybrid durch. Da habe ich bisher nur eine der drei CDs- geschafft, aber diese habe ich nachts auf der Autobahn gehört und das war schon ein cooles Feeling. Ich werde mir wohl mal das Buch besorgen (so einen Klassiker sollte man ja auch mal gelesen haben) und dann weiterhören.
Humanemy hatte ich als "gute Story, ok gemacht, Setting ist unique-selling-point" in Erinnerung und wurde mittel-herb enttäuscht. Die Sprecher sind mau - bis schlecht, die Dialoge so aufgesetzt pseudo-cool, wie sie nur sein können und karikieren sich damit selbst. Zwei der vier Folgen habe ich geschafft und würde zwar schon noch gerne wissen, wie das ausgeht, aber... naja. Wenn alle harten Ganger gekünzelt hart und tief sprechen und sich nur in coolen Worthülsen unterhalten, denen aber jede Credebility fehlen und die Eröffnungsszene... ja mei, es kommt zu einer einer Situation mit Protagonist Lennard, der Daten klaut, dabei überrascht wird und sich im Schrank versteckt. Hochrangiger Politiker und dessen Sicherheitschefin "Guillotine" sind unbeobachtet und der machthabende Politiker sagt etwas wie "den ganzen Tag habe ich andere unterdrückt, jetzt will ich mich unterwerfen" und dann kommt ein Umschnall-Dildo ins Spiel. Ich schmück das nicht weiter aus, das macht das Hörspiel zu Genüge.
Ich kann das Hörspiel von Lindenblatt Records um Schandmaul-Sänger Thomas Lindner, dessen Brurder und Macher der Serie Thomas und Konsorten leider nicht (mehr) empfehlen. Da hat sich das Rad weiter gedreht. Von sexistischen Anspielungen und rassistisch interpretierbaren Wörtern mal ganz abgesehen.