Nachtrag bzgl. Thomas Birkers Einwurf:
Die Debatten über "böse Rezensenten" und "nervige Labels" können gern in den unten aufgeführten Threads weitergeführt werden - ist ja nicht das erste mal:
Analysen, Rezensionen und Verisse
Nerven euch Kleinlabel an?
Das Ego der Szene
Beiträge von prof. snape
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Es ist traurig, wie man bei einigen Leuten die Uhr stellen und den Inhalt der Postings bereits vorab sagen kann. Und damit meine ich jetzt weder Patrick, noch Marc. Und das ist in der Tat durchaus auf die Person bezogen - denn diesen Malus gibt es seit Jahr und Tag und immer wieder. Trotz x-facher Aussprachen.
Doch bevor das jetzt wieder in einen DLP-Thread umgewandelt wird: News & Gerüchte Titania Medien im Herbst 2010. Alles andere kann gern via P/N oder in einem neuen Thread besprochen werden (hoffe, daß letzterer Teil nicht wieder überlesen und die alte Leier "Die bösen Hörspielfreunde verbieten wieder alles..." angestimmt wird). -
Hallo zusammen,
ich möchte auch kurz meine Einwürfe kundtun:
Zunächst finde ich es gut, daß Marc sich direkt äußert - ist imho eine Stärke, die man selten findet.
Gleichsam möchte ich auch einschieben, daß Patrick weiß Gott nicht rumläuft und "Titania ist doof" propagiert (überspitzt gesagt). Die Rezensionen lesen sich eindeutig und gerade erst hatten wir über die neuen Sprecher gesprochen - da war nichts bei wie "alles doof, alles schlecht" (auch überspitzt).Vermutlich liegt es einmal mehr am Medium Internet, daß Nuancen "schluckt", die bei einem "normalen Gespräch" essentiell sind. Die Sorge, die ich von Patrick kenne, ist lediglich die, daß das Gruselkabinett zu, hm, "schmusig" wird. Ich weiß, es ist ein doofer Ausdruck. Lasst es mich von der Seite aufrollen: Ich denke nicht, daß irgendwer vom Gruselkabinett Gesplatter und Pseudo-Horror (oder Horror per se) erwartet, keiner wird Hörspielversionen von "The Hills Have Eyes" oder vertonte Scripte von Eli Roth und Alexandre Aja fordern. Es geht um Grusel im ureigensten Sinne. Verwunschene Schlösser, wortwörtlich verfluchte Beziehungen, obere Kojen, Dracula, Lovecrafts - das alles ist fernab jedweder zeitgemäßen Horrormär, und "fernab jedweder zeitgemäßen" meine ich im positiven Sinne, denn hirnloses Gemetzel brauche ich in solch einer Reihe gewiss nicht. Nun bezeichnen Mark und Stephan die Reihe ja selbst als "Schauerromantik", und damit ist der Begriff der Romantik natürlich ebenfalls vorhanden, womit indes auch eine Balance zwischen Schauern und den romantischen Elementen (sei es epochenbezogen oder tatsächlich und wortwörtlich im Bezug auf die Liebe als Handlungselement) immanent ist.
So wie ich Patrick verstanden habe und ihn kenne, geht es ihm somit kaum darum, "Front" zu machen, sondern darum, seine Befürchtung zu einer Verschiebung der Schauerromantik in Richtung Romantik zu äußern.
Was mich persönlich betrifft: Bei facebook habe ich es bereits erwähnt - ich freue mich wie Hulle nicht nur auf die "Berge des Wahnsinns" (wieder so ein Paradebeispiel für die eher schaurigen Erzählungen - im positiven Sinne), sondern auch massivst über die neuen Sprecherinnen und Sprecher. Und ob sich die Befürchtungen zerstreuen oder erfüllen - das kann und wird keiner vorab sagen können. Man kann und sollte jedoch sein "Bauchgefühl" äußern dürfen, ohne die Produktion per se zu verurteilen, denn das geht logischerweie nicht und so habe ich Patricks Postings auch nicht gelesen. Nehmen wir ein anderes Beispiel, abseits von Titania, abseits von Hörspielen: Ich bin massiver Harry Potter Fan. Ich liebe die Bücher und anders als die 1:1-Umsetzungsfanatiker fand ich die Filme recht ordentlich, Teil 3 und 5 sogar hervorragend. Punkt ist: Ich bin Fan. Aber ich bin kein "Jubelperser" und so hatte ich bei Film 6 dank des imho völlig verquasten Scripts von Steve Kloves regelrecht Schaum vor dem Mund und war ernsthaft versucht, den Film zur Halbzeit zu verlassen.
Im Bezug auf Teil 7 habe ich massive Vorbehalte und erwarte fast schon ein ähnliches Debakel, da auch hier Steve Kloves das Drehbuch schrieb. Allerdings werde ich den Film/die Filme natürlich sehen, weil ich erst dann beurteilen kann, ob und in wiefern sich meine Befürchtungen bewahrheiten. Und jetzt bitte nicht argumentieren "Ja, aber wenn man schon mit so einer Einstellung rangeht..." - falsch! Es mag Leute geben, die sich nur etwas anhören, etwas ansehen oder durchlesen um ihre negativen Vorurteile bestätigen zu lassen (Paradebeispiel: Frau regt sich nach xXx höllisch über die sinnlose Story und die völlig übertriebene Action auf - Hallo? Was hat die erwartet? Trailer oder Plakat mal gesehen? Das sah alles nicht nach Shakespeare'squer Art of Drama aus....). Ich allerdings lasse meine Befürchtungen gern auch ausräumen und gebe durchaus gern zu, wenn ich mich täuschte. Diese Stärke hat Patrick auch und ich denke, ähnlich wie es bei mir exemplarisch mit dem/den letzten Potter-Filmen ist, läuft es bei ihm auch: Etwas befürchten, gleichsam allerdings auch hoffen - und das ist imho alles andere als schlechtreden.Auch wenn ich diesen Nachsatz als eigentlich überflüssig erachte, bitte ich dennoch um Kenntnisnahme:
Obiges soll nicht als Affront gesehen werden - in keine der beiden Richtungen. Just my 2ct.Danke & liebe Grüsse,
Ronny. -
Meine Meinung zum "Seelenkünder I" muss ich noch tippen, für mich ist die Folge zwiespältig:
Die Atmosphäre nebst Sprecherleistungen und Effekten/Musik ist absolut großartig - die Stärke Volker Sassenbergs.
Die Handlung indes, nun, die war imho durchaus mängelbehaftet - denn das, was hier in Volllänge abgehandelt wurde, hätte imho auch locker in stark gekürzter Fassung ggf. zusammen mit dem nächsten Teil veröffentlicht werden können. Bleibt abzuwarten, ob Teil 2 wirklich derart stark im Handlungsbereich zulegen kann, daß der Seelenkünder doch noch als Zweiteiler überzeugen kann. Bislang kann ich lediglich einen akkustisch und atmosphärisch starken, jedoch massiv inhaltsschwachen Auftakt verbuchen. -
Den Rest von Cody Mcfadyen: Ausgelöscht.
Franziska Pigulla liest großartig, keine Frage. Der Haken ist: Mcfadyen selbst schwächelt ganz ordentlich. Spannung kam für mich erst ab CD 4 auf, blieb bis zum Ende von CD 5 erhalten - und CD 6 war dann handlungstechnisch rein vorhersehbares Abhaken diverser Plotpunkte. Schade drum.
Gut gelesen, aber "dank" der Story: Einmal hören reicht. -
Dorian Hunter 11 - Sisters of..., ähm, Schwestern der Gnade
- Verflucht starke Folge, für mich fast sogar die beste bislang - muss die nochmal hören, um es definitiv sagen zu können.Cody Mcfadyen: Ausgelöscht (CD 1-5):
Ich hatte schon die Befürchtung, Herr Mcfadyen sei zahm geworden, da die CDs 1-3 für seine Verhältnisse ja schon fast Familienunterhaltung waren (ok, der Begriff ist bei Smoky Barett sicherlich auch anders verwendbar *g*). Aber jetzt wird's krank wie immer. Guter Mcfadyen -
Sebastian Fitzek: Der Augensammler
Gekürzte Lesung.
Gelesen von Simon JägerVeröffentlicht: 2010
Lübbe Audio
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4 Audio-Cds
Länge: 310 Minuten
ISBN: 978-3-7857-4368-3
------------------------------------------ZitatErst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit für die Suche. Das ist seine Methode. Nach Ablauf der Frist stirbt das Opfer. Doch das Grauen endet nicht: Den aufgefundenen Kinderleichen fehlt jeweils das linke Auge.
Bislang hat der „Augensammler“ keine brauchbare Spur hinterlassen. Da meldet sich eine blinde Physiotherapeutin, die angeblich in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen kann. Und gestern habe sie womöglich den Augensammler behandelt …_________________ M E I N U N G _________________
Nach Werken wie “Splitter”, “Das Kind” oder “Der Seelenbrecher” waren die Erwartungen bezüglich Sebastian Fitzeks “Der Augensammler” fast schon astronomisch hoch. Doch ohne zuviel zu verraten, können etwaige Zweifel direkt zerstreut werden: Fitzek wäre nicht Fitzek, böte er den Lesern und Hörern nicht genau das, worin er seit Jahren meisterlich ist: Packende Thrillerunterhaltung mit bösem Twist. Handlungsmäßig bleibt Fitzek sich treu: Ein eigentlich schon kaputter Hauptcharakter wird auf eine Achterbahnfahrt durch menschliche Abgründe geladen, die mit dem großen Paukenschlag endet - garniert mit reichlich perfiden Szenarien, diesmal sogar ein sehr gut gelungenes Nicken Richtung “Saw”, ohne jedoch in die erschreckende Einfallslosigkeit selbiger Serie ab Teil 2 zu verfallen - und als Selbstzweck wird diese auch nicht verwendet, keine Sorge.
“Der Augensammler” packt den Hörer von Anfang an und endet nicht mit dem Ausklingen des Jingles auf der letzten CD. Ok, physisch gesehen schon, aber wie so oft bei Fitzek: Es bleibt im Kopf. Stück für Stück setzt sich das Puzzle um den “Augensammler” zusammen, nur um an Ende doch noch mit einer Riesenüberraschung aufzuwarten.
Wie immer wird auch dieser Fitzek von Simon Jäger gelesen und wie bei den bisherigen Hörbüchern auch erweist sich das als absolute Stärke. Jäger gelingt es erneut, dass ein Hörbuch eher zu einem Hörspiel wird, eine One-Man Show im positiven Sinne. Nicht nur, dass Jäger ein begnadeter Erzähler ist, nein, er färbt die einzelnen Charaktere erneut mit seiner markanten Stimme, spielt mit Betonungen - und baut diesmal sogar den Berliner Dialekt ein, was dem so gesprochenen Charakter absolut zu Gute kommt.
Auf einzigartige Weise schafft Jäger es zudem auch, die Atmosphäre von Fitzeks Story durch seine Stimme einzufangen und zu verstärken - einmal mehr bleibt lediglich eine großartige Leistung zu bescheinigen, die schlicht beindruckt.Bleibt als Fazit:
“Der Augensammler” ist Fitzek in Reinkultur mit allen Stärken: Eine packende, mysteriöse Story, Wendungen und einem verdammt gut aufgelegten Simon Jäger, der sich hier erneut als Sprecher der Extraklasse beweist. Fitzek-Fans müssen zugreifen, doch auch wer Thrillern per se nicht abgeneigt ist, wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen - nebst Überraschung. Wieder mal.(RSc)
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Dorian Hunter (10): Der Folterknecht
- 10.1: Die Nacht von Nancy
- 10.2: HexenhammerProduktion:
Dennis Ehrhardt, Zaubermond VerlagSkript, Regie, Tonproduktion:
Marco GöllnerAufnahmen:
Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg
Sandra Schmitz im Hörspielstudio Xberg, Berlin
Markus Beck, scenarios studios, MünchenMusik:
MoorlandMusic, Gene HuntTitelmusik:
Joachim WittIllustrationen:
Mark FreierLayout:
Sebastian HopfProduct Management:
dp------------------------------------------
SPRECHER:
Thomas Schmuckert, David Nathan, Stefan Krause, Utz Richter, Michael von Rospatt, Philipp Moog, Klaus-Dieter Klebsch, Kerstin Draeger, Frank Felicetti, Konrad Halver, Fank Gustavus, Wolf Frass, Regina Lemnitz, Martin Semmelrogge, Katja Brügger, Eva Michaelis u.a.ZitatSeit Monaten wird Dorian Hunter von Albträumen verfolgt, in denen ihm ein geheimnisvoller französischer Baron aus dem 15. Jahrhundert begegnet. Eines Tages fällt Dorian das Tagebuch des Nicolas de Conde in die Hände. Der Baron hat also wirklich gelebt! Dorian beginnt zu lesen – und das Schicksal nimmt seinen Lauf …
Der Dämonen-Killer Dorian Hunter hat einen Großteil des Tagebuches gelesen, das ihm scheinbar zufällig in seiner Bibliothek in die Hände fiel. Detailgenau schildert der französische Baron Nicolas de Conde darin, wie er im Jahr 1484 seine Seele dem Teufel anvertraute. Doch die Aufzeichnungen enden abrupt – und Dorian ahnt, dass ihm nur ein einziger Mensch die Antwort verraten kann …
_________________ M E I N U N G _________________
Mit diesem Zweiteiler überschreitet der Dämonenkiller die unheilige Zahl 10 im Hörspielbereich - verdient, wie ich finde. Und nachdem bereits in den bisherigen Folgen immer kurz und vage ein Ausflug in die Vergangenheit gemacht worden ist, bekommt man hier nun endlich die “volle Dröhnung”: “Der Folterknecht” ist eine packende Enthüllungsstory, die beeindruckend inszeniert die Verbindung zwischen Dorian Hunter und seinen mysteriösen Albträumen vom Mittelalter herstellt.
Zur Produktion an sich:
Ich beginne mit einem "Herrje":
Herrje, das “Schlimme” an Marco Göllner ist, das muss ich vorab sagen, dass er einfach konstant gute Produktionen raushaut. Im Grunde könnte man sich schon Textbausteine anlegen, denn einmal mehr kann man lediglich sagen: Es ist akkustisches Gold, was der Mann inszeniert.Bei den Sprechern angefangen, egal ob es David Nathan, Martin Semmelrogge, Regina Lemnitz, Eva Michaelis, Konrad Halver, Klaus-Dieter Klebsch, Philipp Moog, Utz Richter oder alle anderen sind: Aussetzerfrei, soweit das Trommelfell reicht. Ein erstklassiges Ensemble unter einer erstklassigen Regie liefert ein erstklassiges Ergebnis ab. Punkt.
Dies setzt sich beim Sounddesign fort - es ist schon fast unheimlich, mit welcher Fingerfertigkeit hier eine düster-bedrohliche Szene abseits der obligatorischen Knall-Bumm-Mentalität erzeugt wird, und absolut beeindruckend ist das “Erzähler-Panning”, welches in einer Szene, mit zwei Erzählern eine Person wiedergegeben wird - solche Momente zeigen, wie Hörspiele funktionieren müssen. Grandios.
Als Fazit kann ich’s kurz machen:
Wer sich den “Folterknecht” nicht zulegt, den soll selbiger mal heimsuchen - eine bis ins Letzte hinein durchgestylte Doppelfolge, die beeindruckend beweist, dass Hörspiele nicht nur erwachsen, sondern neben unterhaltsam auch stilvoll und -bildend geworden sind.(RSc)
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Jack Slaughter (11):
Im Haus des TodesRegie, Produktion & Dranaturgie: Lars-Peter Lueg
Musik, Arrangements & Instrumente: Andy Matern
Veröffentlicht: 2010
LPL Records / folgenreich
------------------------------------------
SPRECHER:
Till Hagen, Simon Jäger, David Nathan, Arianna Borbach, Klaus-Dieter Klebsch, Jan Spitzer, Frank Röth u.a.___________________ M E I N U N G ___________________
Wenn der ewig griesgrämige Oberdämon Professor Doom auf den ewig fröhlichen Mr. Happy trifft, kommt dies einem Erdbeben gleich - und für den Hörer kommt es zu einem Frontalangriff auf die Lachmuskeln.Die bewährte Art der Serie wird natürlich beibehalten: Groschenromanklischees werden genüßlich und dennoch auch als Unterhaltungsfolge funktionierend durch den Kakao gezogen und zum Schreien komisch auf die Spitze getrieben. Egal ob es Professor Doom mit seinem bizarren Kabinett der schrägen Charaktere ist oder Jack, die Tochter des Lichts, die, Verzeihung: der mehr auf Blut und Gewalt denn auf die Schminktipps seiner verstorbenen Großmutter steht, sind. Diesmal treibt man es jedoch auf die Spitze: Der immerfröhliche Mr. Happy bekommt von Professor Doom einen Fluch auf den Hals gehetzt, der den immer gut gelaunten Happy zu einem Kannibalen macht, der gut gelaunt seinem neuen Hunger frönt.
So herzallerliebst schräg die Handlung klingt und im Endeffekt auch ist: Es dauert ein wenig, bis Jack, Kim und Tony "in die Puschen" kommen - das mag für einige ein Problem sein, mir persönlich hat es so jedoch gefallen, weil dadurch insbesondere Doom und Happy ausreichend Zeit für das ultra-schräge Setup der herzigen Jagd bekommen.
Die Sprecher sind einmal mehr durch die Bank weg großartig. Vor allem das improvisationserprobte "Prima Vista"-Double Simon Jäger und David Nathan, aber auch Klaus-Dieter Klebsch verdienen erneut virtuellen Applaus - hörbar Spaß an der Sache haben allerdings alle Beteiligten und es ist in der Tat eine reine Freude diesen großartigen Sprechern zu lauschen.
Musik und Effekte passen sich wieder dem gewohnt schrägen Setting an - genau wie die Klischees der Figuren und der Handlung von Groschenromanen per se durch den Kakao gezogen werden, wir hier auch hier wieder die Musik oftmals "gegen den Strich" eingesetzt um den bizarr-schrägen Charakter der Serie zu untermalen. Dieser Wahnsinn mit Methode könnte wohl in keiner anderen Serie derzeit funktionieren.
Zu den Effekten sei noch gesagt, daß diese wie immer passend eingesetzt werden und mit Blick auf die herzhaften Mahlzeiten Mr. Happys das Ganze durchaus auch als Diätbegleitung dienen kannBleibt als Fazit:
Eine Folge, bei der ich persönlich gefeiert habe - die einfache Ausgangssituation führt zu etlichen einfach nur zum Brüllen komischen Szenen, die von einem in bester Spiellaune befindlichen Sprecherensemble hervorragend zum Leben erweckt werden, begleitet von der zum Markenzeichen der Serie gewordenen, nicht minder schrägen musikalischen Begleitung, passend genutzten (und streckenweise echt ekeligen) Geräuscheffekten.
"Jack Slaughter" ist und bleibt eine einfach liebenswert schräge Serie, die vor Nichts halt macht und den Zuhörern vor allem mit dieser Folge, dem "Haus des Todes", eine pfundige Portion allerliebster Unterhaltung mit Herz bietet. (RSc) -
Sascha Korf:
Wer zuletzt lacht, denkt zu langsamGelesen von Sascha Korf
Veröffentlicht: 2010, Lübbe Audio
------------------------------------------
2 Audio-Cds
Länge: 126 Minuten
ISBN: 978-3-7857-4186-3
------------------------------------------ZitatInhaltsangabe des Verlags
In der Disco. Ein abwegig aussehender Mensch steuert Sie an. Sein unorigineller Opener: „Naaaa! Auch hier?“ Ihnen fällt dazu nichts ein? Sagen Sie doch: "Nein, bin ich nicht. Ich bin nur ein Hologramm und komme vom Planeten Manga 8. Wir studieren das seltsame Anmachverhalten der menschlichen Rasse. Du hast es gerade auf Platz eins geschafft." Vom Flirtdesaster übers Vorstellungsgespräch bis zum Arztbesuch: Sascha Korfs Geheimtipps machen Sie spontan!______________ M E I N U N G ______________
Spontan sein – für viele ein Traum, welcher sich in seiner schieren Anwendung indes oftmals in ein Albtraum verwandelt.Sascha Korf schickt sich an, dies mittels einiger vordergründig spaßiger Übungen zu „kurieren“, die jedoch über einen funktionierendem Hintergrund verfügen. D...abei geht er zunächst über den Punkt „Spontan sein = coole Antworten ad hoc geben können“ hinaus – spontan sein ist mehr als lediglich irgendwelchen Dummfratzen ein möglichst schlagfertiges „Mach dich vom Acker“ nach dämlichen Sprüchen zu geben; spontan sein kann zu einer Lebenseinstellung werden. Allerdings nur, wenn man nicht den lieben langen Tag in schmierigen Ripshirts hinter den Gardinen hängt und sofort die Polizei informiert, wenn die Frau Müller wieder 3 cm. über dem Halteverbot geparkt hat...
So, Autorenlesung? Jein, denn Sascha Korf spielt es vielmehr. Die Beispiele bringt er derart amüsant rüber, daß man -zumindest ging es mir im Viehwagon des lokalen Regionalexpresses so- unweigerlich loslachen muss. Natürlich fordert auch die Spontanieität, die Korf üben lässt, daß der Hörer sich mit dem Gedanken anfreunden sollte, seine Komfortzone zu verlassen, was allerdings derart lustig untermauert wird, daß man sich durchaus mit der einen oder anderen Übung anfreunden kann.
Amüsant ist das Hörbuch somit auf jeden Fall, egal ob das „Abenteuer Urlaub“ durch Korfs zum Schreien komische Umgestaltung in Filmgenres neue Nuancen erhält oder ob man einen einfachen Einkauf in der Metzgerei für sich und die Verkäuferin zu einem einprägsamen Erlebnis werden lässt. Korf überspitzt, aber genau darin liegt die Stärke dieses Hörbuchs: Es reißt den Hörer soweit aus den eingefahrenen Schienen, daß man zumindest mal „angefixt“ wird, ein wenig mehr Spontaneität zu leben.
Für mich bleibt somit als Fazit:
Wer sich für das Thema Spontaineität interessiert, der findet hier einen amüsanten und enthusiastisch vorgetragenen Einstieg. Natürlich kann durch zwei CDs kein Mensch vom stocksteifen Spießer zum schlagfertigen Spontanisten werden, aber es reicht, um a. die Vorzüge von Spontaineität zu zeigen, b. den Hörer dafür „anzufixen“ und c. neben den ohne Frage spaßigen Übungen auch handfeste Muster zu vermitteln, die sich durchaus im Alltag unterbringen lassen. Und damit hat es sich schon gelohnt.(RS*)
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Sascha Korf:
Wer zuletzt lacht, denkt zu langsamGelesen von Sascha Korf
Veröffentlicht: 2010, Lübbe Audio
------------------------------------------
2 Audio-Cds
Länge: 126 Minuten
ISBN: 978-3-7857-4186-3
------------------------------------------ZitatInhaltsangabe des Verlags
In der Disco. Ein abwegig aussehender Mensch steuert Sie an. Sein unorigineller Opener: „Naaaa! Auch hier?“ Ihnen fällt dazu nichts ein? Sagen Sie doch: "Nein, bin ich nicht. Ich bin nur ein Hologramm und komme vom Planeten Manga 8. Wir studieren das seltsame Anmachverhalten der menschlichen Rasse. Du hast es gerade auf Platz eins geschafft." Vom Flirtdesaster übers Vorstellungsgespräch bis zum Arztbesuch: Sascha Korfs Geheimtipps machen Sie spontan!______________ M E I N U N G ______________
Spontan sein – für viele ein Traum, welcher sich in seiner schieren Anwendung indes oftmals in ein Albtraum verwandelt.Sascha Korf schickt sich an, dies mittels einiger vordergründig spaßiger Übungen zu „kurieren“, die jedoch über einen funktionierendem Hintergrund verfügen. D...abei geht er zunächst über den Punkt „Spontan sein = coole Antworten ad hoc geben können“ hinaus – spontan sein ist mehr als lediglich irgendwelchen Dummfratzen ein möglichst schlagfertiges „Mach dich vom Acker“ nach dämlichen Sprüchen zu geben; spontan sein kann zu einer Lebenseinstellung werden. Allerdings nur, wenn man nicht den lieben langen Tag in schmierigen Ripshirts hinter den Gardinen hängt und sofort die Polizei informiert, wenn die Frau Müller wieder 3 cm. über dem Halteverbot geparkt hat...
So, Autorenlesung? Jein, denn Sascha Korf spielt es vielmehr. Die Beispiele bringt er derart amüsant rüber, daß man -zumindest ging es mir im Viehwagon des lokalen Regionalexpresses so- unweigerlich loslachen muss. Natürlich fordert auch die Spontanieität, die Korf üben lässt, daß der Hörer sich mit dem Gedanken anfreunden sollte, seine Komfortzone zu verlassen, was allerdings derart lustig untermauert wird, daß man sich durchaus mit der einen oder anderen Übung anfreunden kann.
Amüsant ist das Hörbuch somit auf jeden Fall, egal ob das „Abenteuer Urlaub“ durch Korfs zum Schreien komische Umgestaltung in Filmgenres neue Nuancen erhält oder ob man einen einfachen Einkauf in der Metzgerei für sich und die Verkäuferin zu einem einprägsamen Erlebnis werden lässt. Korf überspitzt, aber genau darin liegt die Stärke dieses Hörbuchs: Es reißt den Hörer soweit aus den eingefahrenen Schienen, daß man zumindest mal „angefixt“ wird, ein wenig mehr Spontaneität zu leben.
Für mich bleibt somit als Fazit:
Wer sich für das Thema Spontaineität interessiert, der findet hier einen amüsanten und enthusiastisch vorgetragenen Einstieg. Natürlich kann durch zwei CDs kein Mensch vom stocksteifen Spießer zum schlagfertigen Spontanisten werden, aber es reicht, um a. die Vorzüge von Spontaineität zu zeigen, b. den Hörer dafür „anzufixen“ und c. neben den ohne Frage spaßigen Übungen auch handfeste Muster zu vermitteln, die sich durchaus im Alltag unterbringen lassen. Und damit hat es sich schon gelohnt.(RS*)
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Jeder Bösewicht der von Udo Schenk gesprochen wird, wird schon zum ganz schön fiesen Möpp.
Na, aber dieser/mfiesen Thrillerromantische Familienkomödie, "Plan B", da hat er docheine derart fiese Drecksaumal einen herzensguten Vater gesprochen, der sich um seinenKarriereerhaltSohn sorgt
Aber du hast absolut Recht: Udo Schenk IST wohl sowas wie der Vorzeigebösewicht, wenn man ihn für diese Art Rollen einsetzt (und da ist es egal ob im Hörspielbereich, Synchron oder Schauspiel/TV. Vergessen sollte man darüber aber nicht, daß der gute Mann auch anders kann und gerade auch als Erzähler großartig ist. -
Also ikke bin uf jeden dabei, ist ja quasi vore Haustür
"Freibeuter" ist joot - das Ding ist ja auch schon Synchronerprobt^^
Freu mich druff! -
Tkkg - In den Klauen des Tigers ...
NAPUR™
Meine Fresse, war das eine geile Zeit mit Napur, mit dem Namen hatten wir jede Menge Spaß^^Zuletzt gehört:
Endlich mit "Dorian Hunter: Der Folterknecht (Die Nacht von Nancy / Hexenhammer) durch. Fuk, waren die wieder fett! Schöne "Enthüllung" über Dorians Herkunft und Martin Semmelrogge einmal mehr einfach nur zum Abfeiern gut.
Glückwunsch auch an Marco Göllner, der es immer wieder versteht, aus den "alten" Stories regelrechte Trips zu basteln, allein dieses Panning zwischen David Nathan und Thomas Schmuckert - göttlich!
Und jetzt bin ich beim "Augensammler" am hören dran sein tun machen
(was hab ich gebrüllt: Name eines Blindenhundes: TomTom)
-
Mark Brandis:
Raumsonde Epsilon (1+2)Manuskript: Balthasar v. Weymarn
Sounddesign und Musik:Joachim-C. Redeker
Aufnahme: Thomas Weichler, Tommy Schneefuß, Sven-Alexander Bluhm
Produktion, Regie: und Schnitt: Balthasar v. Weymarn und Joachim-C. Redeker
Veröffentlicht: 2010,
Folgenreich / Universal Music GmbH / INTERPLANAR Produktion GbR.
------------------------------------------
SPRECHER:
Michael Lott, Julien Haggége, Christine Mühlenhof, Tomasina Ulbricht, Mark Bremer, Martin Wehrmann, Michael Westphal, Michael Pan, Wolf Frass, Gerhart Hinze, Stefan Peters, Oliver Seidler, Udo Schenk, Cho See- Young, Stefan Gossler u.a.
------------------------------------------
Raumsonde Epsilon (1)
1 Audio-Cd
ISBN-Nr. 978-3-8291-2317-4Raumsonde Epsilon (2)
1 Audio CD
ISBN-Nr. 978-3-8291-2318-1
------------------------------------------_________ M E I N U N G _________
"Mark Brandis" hat sich über die letzten Jahre im Hörspielbereich nicht nur einen guten, sondern einen wortwörtlich ausgezeichneten Namen gemacht. Das Team um Balthasar von Weymarn und Joachim-C. Redeker hat mit dem Segen der Witwe des Brandis-Schöpfers, Reinhild von Michalewsky eine tatsächlich epische Serie ins Leben gerufen, die es bislang immer wieder verstand Maßstäbe zu setzen. "Raumsonde Epsilon" steht dem glücklicherweise in Nichts nach."Raumsonde Epsilon" knüpft nahtlos an den vorangegangenen Zweiteiler an - allerdings muss man diesen nicht kennen, um sich zurecht zu finden. Wichtiges wird kurz erklärt, ansonsten reicht es zu wissen, daß Brandis und Crew mit dem geborgenen Schiff auf dem Rückflug zur Erde sind - alles weitere bekommt man im wahrsten Sinne des Wortes live mit. Auch wenn der erste Teil streckenweise ein wenig lang geraten ist, entwickelt sich gerade im zweiten Teil eine tempo- und actionreiche, allerdings auch wieder für eine derartige Serie überrasched stark auf Charaktere zugeschnittene und nicht mit nachdenklich stimmenden, gesellschaftskritischen Einwürfen geizende Story, die -wenn man denn schon unbedingt das Haar in der Suppe sucht- einzig zu Beginn hätte etwas kürzer ausfallen können. Es ist aber nicht falsch zu verstehen: Gegähnt wird hier keinesfalls und in Gesamtheit bekommt das Fanherz wieder genau das, was es sich wünscht: Raumschlachten, Intrigen, politische Machtspielchen, eine gehörige Portion Drama, Gesellschaftskritik und zum Ende hin weht sogar ein Hauch eines etwas desillusionierten Gene Roddenberry durch die Geschichte.
Bei den Sprechern bleibt alles wie gehabt: Michael Lott, Martin Wehrmann, Michael Pan, Udo Schenk, Julien Haggége, Mark Bremer, fast alle liefern makellose Leistungen ab - doch wie bereits beim Vorgänger kritisiert, fällt Tomasina Ulbrichts Leistung stark gegen die erwähnten ab. Es ist zwar gut, daß man Kontinuität wahrt und sie auch für diese beiden Folgen aufgenommen hat und die Szenen, in denen sie zu hören ist, sind ob ihrer Gesamtheit gut hörbar, dennoch ist diese Emotionslosgiket, mit der der Charakter Ludmilla Wolska gesprochen/gelesen wird ein Manko, das nicht überhört werden kann. Egal ob beim ausgelassenen Würfelspiel, in Gefangennahme oder kurz vor einer drohenden Exekution: Sie klingt immer gleich emotionslos und das ist letztlich schade.
Beim Sound hat sich Joachim-C. Redeker einmal mehr ausgetobt: Was dieser Mann aus Geräuschen, Soundeffekten und Musik schafft, ist für mich bislang unerreicht: "Mark Brandis" zieht den Hörer wirklich mit ins All und obschon die Abenteuer natürlich jenseits unserer jetzigen Realität spielen, fühlt man sich doch in einer realitätsnäheren (Klang-)Welt als es manch eine Produktion, die in "unserer" Realtität verankert ist, zu leisten vermag. Und einmal mehr schafft dieses Serie etwas bei mir, was nur verdammt selten gelingt: Gerade die Monologe Brandis' in Kombination mit Geräuschen und Redekers Musik sind Gänsehaut-Garanten!
Bleibt als Fazit: "Fuckin' epic!". Ein etwas gestreckter Start und eine emotionslose Dr. Wolska vermögen den Gesamteindruck nicht zu schmälern: Diese Doppelfolge ist technisch erneut ein wahrer Hammer, ein Gänsehaut-Garant (nicht im Sinne von gruselig, auch nicht im Sinne von "Boah, wat schlecht", keine Sorge) und bietet alles, wofür der Name "Mark Brandis" steht: Summa summarum gute Story, viele im Ohr verhaftende Szenen, ein großartiges Sprecher-Ensemble und ein absolut überragendes Sounddesign - SO muss Science Fiction geschrieben sein und klingen! Danke dafür.
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Mark Brandis:
Raumsonde Epsilon (1+2)Manuskript: Balthasar v. Weymarn
Sounddesign und Musik:Joachim-C. Redeker
Aufnahme: Thomas Weichler, Tommy Schneefuß, Sven-Alexander Bluhm
Produktion, Regie: und Schnitt: Balthasar v. Weymarn und Joachim-C. Redeker
Veröffentlicht: 2010,
Folgenreich / Universal Music GmbH / INTERPLANAR Produktion GbR.
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SPRECHER:
Michael Lott, Julien Haggége, Christine Mühlenhof, Tomasina Ulbricht, Mark Bremer, Martin Wehrmann, Michael Westphal, Michael Pan, Wolf Frass, Gerhart Hinze, Stefan Peters, Oliver Seidler, Udo Schenk, Cho See- Young, Stefan Gossler u.a.
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Raumsonde Epsilon (1)
1 Audio-Cd
ISBN-Nr. 978-3-8291-2317-4Raumsonde Epsilon (2)
1 Audio CD
ISBN-Nr. 978-3-8291-2318-1
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"Mark Brandis" hat sich über die letzten Jahre im Hörspielbereich nicht nur einen guten, sondern einen wortwörtlich ausgezeichneten Namen gemacht. Das Team um Balthasar von Weymarn und Joachim-C. Redeker hat mit dem Segen der Witwe des Brandis-Schöpfers, Reinhild von Michalewsky eine tatsächlich epische Serie ins Leben gerufen, die es bislang immer wieder verstand Maßstäbe zu setzen. "Raumsonde Epsilon" steht dem glücklicherweise in Nichts nach."Raumsonde Epsilon" knüpft nahtlos an den vorangegangenen Zweiteiler an - allerdings muss man diesen nicht kennen, um sich zurecht zu finden. Wichtiges wird kurz erklärt, ansonsten reicht es zu wissen, daß Brandis und Crew mit dem geborgenen Schiff auf dem Rückflug zur Erde sind - alles weitere bekommt man im wahrsten Sinne des Wortes live mit. Auch wenn der erste Teil streckenweise ein wenig lang geraten ist, entwickelt sich gerade im zweiten Teil eine tempo- und actionreiche, allerdings auch wieder für eine derartige Serie überrasched stark auf Charaktere zugeschnittene und nicht mit nachdenklich stimmenden, gesellschaftskritischen Einwürfen geizende Story, die -wenn man denn schon unbedingt das Haar in der Suppe sucht- einzig zu Beginn hätte etwas kürzer ausfallen können. Es ist aber nicht falsch zu verstehen: Gegähnt wird hier keinesfalls und in Gesamtheit bekommt das Fanherz wieder genau das, was es sich wünscht: Raumschlachten, Intrigen, politische Machtspielchen, eine gehörige Portion Drama, Gesellschaftskritik und zum Ende hin weht sogar ein Hauch eines etwas desillusionierten Gene Roddenberry durch die Geschichte.
Bei den Sprechern bleibt alles wie gehabt: Michael Lott, Martin Wehrmann, Michael Pan, Udo Schenk, Julien Haggége, Mark Bremer, fast alle liefern makellose Leistungen ab - doch wie bereits beim Vorgänger kritisiert, fällt Tomasina Ulbrichts Leistung stark gegen die erwähnten ab. Es ist zwar gut, daß man Kontinuität wahrt und sie auch für diese beiden Folgen aufgenommen hat und die Szenen, in denen sie zu hören ist, sind ob ihrer Gesamtheit gut hörbar, dennoch ist diese Emotionslosgiket, mit der der Charakter Ludmilla Wolska gesprochen/gelesen wird ein Manko, das nicht überhört werden kann. Egal ob beim ausgelassenen Würfelspiel, in Gefangennahme oder kurz vor einer drohenden Exekution: Sie klingt immer gleich emotionslos und das ist letztlich schade.
Beim Sound hat sich Joachim-C. Redeker einmal mehr ausgetobt: Was dieser Mann aus Geräuschen, Soundeffekten und Musik schafft, ist für mich bislang unerreicht: "Mark Brandis" zieht den Hörer wirklich mit ins All und obschon die Abenteuer natürlich jenseits unserer jetzigen Realität spielen, fühlt man sich doch in einer realitätsnäheren (Klang-)Welt als es manch eine Produktion, die in "unserer" Realtität verankert ist, zu leisten vermag. Und einmal mehr schafft dieses Serie etwas bei mir, was nur verdammt selten gelingt: Gerade die Monologe Brandis' in Kombination mit Geräuschen und Redekers Musik sind Gänsehaut-Garanten!
Bleibt als Fazit: "Fuckin' epic!". Ein etwas gestreckter Start und eine emotionslose Dr. Wolska vermögen den Gesamteindruck nicht zu schmälern: Diese Doppelfolge ist technisch erneut ein wahrer Hammer, ein Gänsehaut-Garant (nicht im Sinne von gruselig, auch nicht im Sinne von "Boah, wat schlecht", keine Sorge) und bietet alles, wofür der Name "Mark Brandis" steht: Summa summarum gute Story, viele im Ohr verhaftende Szenen, ein großartiges Sprecher-Ensemble und ein absolut überragendes Sounddesign - SO muss Science Fiction geschrieben sein und klingen! Danke dafür.
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Richard Doetsch: Die 13. Stunde
Gelesen von Matthias Koeberlin
Veröffentlicht: 2010
Lübbe Audio
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6 Audio-Cds
Länge: 453 Minuten
ISBN: 978-3-7857-4281-5
------------------------------------------ZitatNicholas Quinn sitzt im Verhörraum der Polizei. Seine Frau wurde ermordet, und man hält ihn für den Täter. Doch er ist unschuldig. Ihr Tod ist mit dem Schicksal von 212 Menschen verbunden, die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind – denn eigentlich sollte Nicholas’ Frau an Bord dieser Maschine sein. Doch aus irgendeinem Grund hat sie die Maschine in letzter Minute verlassen. Dieser Grund ist für den Absturz verantwortlich. Und für ihren Tod.
Ein Fremder betritt das Verhörzimmer. „Ihre Frau lebt noch“, sagt er. „Sie können sie retten und die 212 Passagiere des Flugzeugs.“ Er überreicht Nicholas eine goldene Uhr, auf der die Zeit rückwärts zu laufen scheint. "Sie haben dreizehn Stunden."_________ M E I N U N G _________
Richard Doetsch war für mich bislang ein unbeschriebenes Blatt im Bereich Thriller. Mit "Die 13. Stunde" hat sich dies geändert.
Bei Zeitreisethematiken gibt es bei mir grundlegend zwei Stimmen im Kopf, die ihren Meinungen kräftig Lautstärke verleiehen: Auf der einen die freudige, die erwartungsvoll versucht die andere, skeptische, zu übertönen. Ja, man kann bei Zeitreisethrillern richtig daneben greifen, dafür ist die Thematik allein schon komplex genug. Man kann allerdings, und das schafft Doetsch hier, ein schieres Erlebnis schaffen, das nicht nur einmal, sondern gleich 12 mal die Zeit auf den Kopf stellt und dennoch von Anfang bis Ende zwar wendungsreich, aber auch plausibel bleibt.Kommen wir kurz zur Story. Viele Autoren scheitern bereits an *einer* Zeitreise - Doetsch hingegen packt insgesamt 12 dieses Thema an und während andere Autoren gern unheilsschwanger Phrasen wie "Jede Handlung, die du jetzt veränderst, hat Auswirkungen auf die Zukunft" einbauen, man dort jedoch den Regenwald abholzen könnte, ohne daß es großartig dramaturgisch verwertbare Konsequenzen hätte, treibt Doetsch dieses Spiel gekonnt auf die Spitze. Es läuft glücklicherweise nicht auf das Spiel hinaus, daß man nur das eine Element verhindern muss, um ein anderes zu ändern - es ist in schlichter Brillianz ein waschechter Thriller, eine Tätersuche, die sich erst Stück für Stück auflöst - und durch diesen und obig genannten Fakt, daß es hier in Hinsicht auf die Zeitreisethematik einfach konsequenter zugeht als in den meisten anderen Romanen oder Filmen dieser Art, wird "Die 13. Stunde" zu einem lupenreinen CD-Turner.
Nun ist "Die 13. Stunde" keine "Krawall-Produktion", sondern ein krimilastiger Thriller mit einem dezenten SciFi-Anstrich. Sowas verlangt nach einem eher kühlen, ruhigen Erzähler. Nimmt man noch den Fakt dazu, daß der Protagonist Anfang 30 ist, kommt man mit Matthias Koeberlin auf einen Namen, der einfach passt. Koeberlin, der bereits etliche Male sein Können als Erzähler bewies (exemplarisch in "Das Jesus-Video", den Richard Monatanari Hörbüchern oder Clive Barkers "Das erste Buch des Blutes"), entpuppt sich auch hier als Idealbesetzung. Er bringt Kraft seiner Stimme und Betonung die permanent unheilvolle, bedrückende Atmosphäre der Ungewissheit punktgenau rüber und verleiht dem Ganzen eine sanfte Eindringlichkeit, die bereits "Das Jesus-Video" nicht umsonst zu einem derart vielgelobten Highlight machte.
Für mich bleibt somit als Fazit ein Hörbuch, das eines der wenigen ist, auf das ich einfach nur abfeiern könnte. Richard Doetsch hat mit "Die 13. Stunde" einen packenden und einfach faszinierenden Thriller geschrieben, der so einfach und so konsequent mit der Zeitreisethematik spielt, das es einem schlicht die Sprache verschlägt. Vorgetragen von Matthias Koeberlin, dessen Interpretation die Kühle und bedrückende Ungewissheit perfekt einfängt und wiederspiegelt und der sich hier einmal mehr als einer der besten jüngeren Erzähler erweist.
"Die 13. Stunde" ist nichts weniger als ein perfektes Beispiel dafür, wie Zeitreisethriller klingen müssen - von der Story UND vom Erzähler her. Unbedingter Hörtipp! -
Richard Doetsch: "Die 13. Stunde".
Gelesen von Matthias Koeberlin.GANZ großes Hörbuch. Die Story ist ein absoluter CD-Turner, der Thriller wendungsreich und packend geschrieben von der ersten bis zur letzten Sekunde (egal ob vor oder zurück).
Rezi tippe ich gerade, aber das Ding ist wirklich GANZ, ganz großer Sport! -
Ha, geil!
Wenn du dir einen Boll-Streifen angucken möchtest, dann den