Also mir geht es ja nicht um den einzelnen Hörer. Es ist ja auch vollkommen legitim wenn ein einzelner aus verschiedenen Gründen etwas gut findet, was die meisten stört.
Aber bei einer Rezension , wo ich eine Masse ansprechen will, muss ich versuchen eine gewisse Objektivität reinzubringen. Und da muss man eben irgendwo bestimmte Kriterien festmachen. Mit deiner Argumentation, die für das Individuum richtig sein mag, kann ich ja selbst die Rezension so begründen,: ich schreib einfach oben 'Macabros' drüber und erzähl was von meinen letzten Skiurlaub - das wäre doch auch eine neue Kunstform von Rezensionen ansich und es gibt bestimmt Leute die das witzig finden - hat aber mit der übliche Rezension nicht viel zu tun.
Ich denke ein Hörspiel muss ein Konzept besitzen, damit es qualitativ hochwertig wird. Und wenn der Hörter das Konzept erkennt, weiss er auch womit er es zu tun hat. Wenn ich zB. einen Actionkrimi erzählen möchte, sind die Knalleffekte bei Caine sehr passend zum Konzept. So kann man auch objektiv Argumentieren dass 'O Tannebaum' NICHT die richtige Wahl bei Caine wäre. Und trifft das auf viele Aspekte zu. Das Hörspiel ist das Ergebnis aus einzelnen Zahnrädern die synchron laufen müssen.
Wenn ich ein Flugzeug erfinde, wo 500 Leute reinpassen und das einmal um die Welt fliegen kann, kann ein Dritter objektiv beurteilen: ''Das ist zwar toll, bringt nur nichts, weil es nur 1km/h fliegt''.
Und so ist das mit der Heavy-Gothic Musik bei Macabros: klingt nach Action, die nächsten 5 Minuten sind dann aber Gutenachterzählungen von Ereignissen aus den 70er Jahren (wo es noch kein Blackmetal gab). Damit ist die Wirkung von der Titelmusik schonmal verpufft. Und wenn dann der Hauptdarsteller coole Sprüche so betont, dass es klingt, als wenn ein Brillenträger einen auf dicke Hose machen will, wirkt auch die Lässigkeit nicht authentisch. Wenn ich in meinen Hörspiel viel Orte haben muss, dann muss ich nicht nur die Hintergrundgeräusche austauschen, sondern auch zB. die Lautstärke anpassen und andere Nebensprecher wählen und Zwischensequenzen einbauen die den Ortswechsel erklärbar machen (Flughafen oder Terminankündigungen, Telefonate nach Hause etc.). Irgendwann brauch ich auch einen Höhepunkt im Hörspiel. So fies kann kann kein Fiesewicht sein, dass er über 140 Minuten gleich bösartig spricht. Und wenn wer meint eine Pornoszene einbauen zu müssen, auch wenn es 90% der Hörer in der Regel nicht gut finden, der muss diese auch logisch einbauen und nicht wie einen Isotank irgenwie unpassend reinschneiden. Das hätte man wieder mit Ankündigungen (wie beim Ortswechsel, d.h. 'Vororte', Terminabsprachen, etc.) machen müssen oder mit Zwischenblenden etc.
Wenn ich ein Hörspiel entwerfe, was nciht den konvetionen entspricht, wird das nur ein Erfolg, wenn das ganze konzeptionell eigenständig und passend wird. Bei ALLEM, was Innovativ ist, besteht eine gewisse innere Logik die auch Bezug auf das Alte nimmt.
5 Sterne sind nicht nur nicht gerechtfertig, sondern stellen auch den Rezenten in Frage. Wie willst Du 5 Sterne für den Gosejohan rechtfertigen, wenn Du den mit den anderen Größen der Branche vergleichst ? Das ist doch ein Unterschied wie Tag und ewige Dunkelschwarz. Wofür soll man denn bitte 1 Stern vergeben, für eine tote Ratte, die Tristan und Isolde vorführt ?