Der „Sprechsteller“ A.J. Weigoni läßt mit Lust an der
gesprochenen Sprache, bei seinen poetischen Performances Tonfall, Melodie und
Rhythmus hören. Bei diesen Rezitationen werden Formen des Denkens und der
Poesie zusammengeführt.
Nachdem A.J. Weigoni mit den »Vignetten« die Gattung Novelle neu
definiert hat, präsentiert er am 11. Dezember im amschatzhaus einen neuen Band
mit Erzählungen. Der Romancier spitzt in den »Zombies« auf seine Weise zu,
daß Banalität zunehmend das Maß des Alltäglichen wird; er legt mit seinen
Formulierungen die brutalen Implikationen des Normalen frei. Seine Sprache
ist immer an der Grenze zum Erträglichen ist; überschreiten wird er diese
Grenze nicht. Poesie und Härte, Abscheu und Einfühlsamkeit faßt er zu einer
ungewohnten Einheit zusammen. Das schafft Aufmerksamkeit, ist allerdings keine
Effekthascherei.
Weigonis Erzählungen sind ein Gegenentwurf zu den
Prolo-Komödien, die als ungeschönte Milieubilder daherkommen, letztlich
aber nur Freakshows sind, die statt Menschen Witzfiguren zeigen. Diese
»Zombies« dagegen wissen durch alle Skurrilitäten und Absurditäten die
Würde ihrer Protagonisten zu verteidigen. Sie suchen Wahrhaftigkeit,
Menschlichkeit und finden einen Spiegel für ihre Gefühle. Das Lächeln über
sie ist immer empathisch, nie abfällig.
11. Dezember 2010, 16.30h, amschatzhaus
Link: www.amschatzhaus.de
»Zombies«, Erzählungen von A. J. Weigoni, Edition Das Labor,
Mülheim 2010 - Limitierte und handsignierte Ausgabe des Buches als Hardcover
Das Hörbuch ist in HiFi-Stereo-Qualität erhältlich über: info@tonstudio-an-der-ruhr.de