"Künstlerische Gesamtleitung: Dr. Beurmann" - mit diesem Credit verbinde ich unzählige Stunden Hörspielfreude und die besten Zeiten von EUROPA. Ob als Andreas Beurmann, Bert Brac oder Hans Meinhardt - seine Arbeit hat viele Kinder (und Erwachsene) glücklich gemacht ... und wird dies auch noch lange tun. Danke, Onkel Titus.
Beiträge von El Duderino
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Eine Frage an die TKKG-LP-Besitzer:
Es heißt immer, dass es seit ca. 1976, d. h. seit EUROPA Hörspiele gleichzeitig auf LP und MC veröffentlicht hat, keine Unterschiede mehr zwischen LP- und MC-Versionen gibt. Hörspiele vor 1976 wurden ja für die Kassetten-Fassung zum Teil gekürzt, um die Laufzeiten von Seite 1 und 2 in etwa anzugleichen.
Nun ist mir aufgefallen, dass bei "TKKG (1) – Die Jagd nach den Millionendieben" (EUROPA-MC Nr. 515 718.8, gelbes/bedrucktes Gehäuse) am Ende der Seite 1, als Dr. Pauling Tarzan prophezeit, er werde noch vor Weihnachten von der Schule fliegen, und Tarzan entgegnet "Ja, Herr Doktor!", ein Carsten-Bohn-Stück zu hören ist, welches nach dem Dialog sofort ausgeblendet wird. Die Seite 2 beginnt dann mit einer Instrumental-Version der Titelmusik.
Weiß jemand, ob bei der LP-Version das Bohn-Stück am Ende von Seite 1 länger läuft, es also auch 1981 Unterschiede zwischen LP und MC gegeben hat?
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Angeblich sei die Serie ja auch TKKG zu ähnlich.
Wenn man darüber nachdenkt, dass "Locke“ wegen zu starker Ähnlichkeit mit TKKG nicht auf den Markt gebracht werden soll, macht das schon einigermaßen stutzig.
Die TKKG-Ähnlichkeit ist, glaube ich, überhaupt die Voraussetzung für die Existenz der Serie. Pelikan/EUROPA haben die Bücher/Hörspiele in den 80ern genau für die Jugendlichen konzipiert, die dem TKKG-Alter entwachsen waren, die man aber trotzdem bei der Stange halten wollte. Der Vergleich hinkt zwar etwas, aber "Locke“ könnte man als "Crimebusters“-Version von TKKG bezeichnen. Jetzt die 'Existenzgrundlage' der Serie als Argument gegen ihre Wiederveröffentlichung anzuführen ist absurd! -
Es weiß ja leider keiner, ob er das damals wirklich getan hat. Obigem Urteil zufolge hat er die GEMA-Freiheit seiner EUROPA-Kompositionen vertraglich zugesichert. Zudem erschien ja alles unter dem Pseudonym "Bert Brac", hinter dem 'offiziell' Andreas Beurmann steht, nicht Carsten Bohn. Ob er der pseudonymen Veröffentlichung seiner Stücke zugestimmt hat und wie das grundsätzlich mit der Anmeldung aussieht, wenn man Musik unter dem Pseudonym eines anderen veröffentlicht - keine Ahnung!
Carsten Bohn ist ja so oder so angeschmiert, weil er die von der GEMA eingetriebenen Tantiemen wieder als Schadensersatz-Zahlung an die Sony zurückgeben musste. Aber, wie gesagt, Details kennen nur die Beteiligten. Uns bleiben nur Spekulationen und Fachsimpelei...Siehe zur GEMA-Problematik allgemein aber mal den Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/GEMA-freie_Musik, besonders die Abschnitte "GEMA-freigestellte Musik von GEMA-Mitgliedern" und "Rechtslage bei nachträglichem GEMA-Beitritt des Urhebers".
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Dat is wie bei ASTERIX, man möchte die teuere Lizenz nicht einkaufen, weil man den Absatz von früher nicht erreicht...
Vielleicht liegt es auch daran, dass ja immer noch die 12-teilige "Asterix"-Serie von Karussell/Universal vertrieben wird und die Lizenz nicht frei ist. Die EUROPA-Serie kam meines Wissens auch erst auf den Markt, als es die "Asterix"-Hörspiele vom Label DECCA (?) nicht mehr zu kaufen gab. -
Ich glaube ja auch, dass das eine oder andere Hörspiel fertig in den Archiven schlummert, nur nicht unbedingt Larry Brent.
Bei "Larry Brent" glaube ich auch nicht, dass da noch was im Archiv ist. Wenn es unveröffentlichte Sprachaufnahmen gab, dann wurden die 2003 bei "Orungu, Fratze aus dem Dschungel (Folge 16)" und "Das Schwarze Palais von Wien (Folge 17)", vielleicht auch noch bei "Schreckensparty bei Graf Dracula (Folge18 )" verwendet. Bei den genannte Hörspielen steht unter Buch "Charly Graul“, also basieren die Hörspiele noch auf den Skripten, die in den 80er Jahren von Douglas Welbat & Co. verfasst wurden. Somit könnten die Passagen mit z. B. F. J. Steffens (Gareth Porn, Anton Kipferl) aus den 80ern stammen.
"Killervirus aus der Hölle (Folge 19)“ wurde von André Minninger geschrieben, das muss eine völlig neue Produktion gewesen sein. Alte Skripte und alte Aufnahmen gab es dann wohl nicht mehr. -
Und die Sache mit der Familienausrichtung kommt leider noch hinzu.
Dann sieht es wahrscheinlich auch für "Dr. Gorgo uncut" nicht so gut aus, obwohl die Serie "Larry Brent" ja immer noch im EUROPA-Shop angeboten wird, also die Lizenz noch nicht abgelaufen ist.
"Die Schlangenköpfe des Dr. Gorgo“ wurde in der ursprünglichen Fassung am 25. September 1986 indiziert (Quelle mit Begründung: http://www.hoercuts.de/brent/brent09index.htm). Nach 25 Jahren wird ein indiziertes Medium automatisch vom Index gestrichen, sofern es nicht nach Neuprüfung folgeindiziert wird. Wenn die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien das Hörspiel im September 2011 nicht mehr beanstandet, könnte die ungekürzte Version nach offizieller Listenstreichung auf CD veröffentlicht und im Online-Shop beworben/verkauft werden... wie gesagt - könnte. -
Davon wurde aber auch nichts im Voraus produziert, von daher ist das hier eher das falsche Thema.
Sorry, ich dachte, dass es von "Locke" auch ungehobene Archivschätze gibt. Frau Körting hatte das in der Fragebox bei Nr. 19 mal erwähnt. Der Ähnlichkeit mit TKKG würde ich - bei allen Unterschieden - auch zustimmen. Für mich waren Tom und Locke immer ein wenig wie TKKG in drei Jahren ohne die zwei Ks (aber das zu diskutieren ist hier wohl der falsche Thread). Trotzdem kein Grund, einer Wiederveröffentlichung abgeneigt zu sein.
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Dann können wir wohl wirklich nur auf "Locke" hoffen. Die Lizenz dafür kommt ja aus Deutschland, wo man hoffentlich weiß, welcher Preis angemessen ist...
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Naja, es wird eh keine Einigung geben, von daher ist da eigentlich jede Diskussion überflüssig und eher Wunschdenken.
Ich möchte niemandem auf den Keks gehen, aber warum soll es sooo unrealistisch sein, dass Sony und Bohn/Bignote mit beiderseitigem Gewinn für eine limitierte Auflage der Ur-Hörspiele noch einmal kollaborieren? Die Bohn-Versionen auf CD sollen die Neuabmischungen ja nicht ersetzen, sondern nur ein zusätzliches Angebot sein. Ich stelle mir das vor wie bei den alten "Star Wars"-Filmen. "Krieg der Sterne", "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" kamen 1997 als Special Editions in die Kinos, 2004 wurden sie dann in einer noch einmal veränderten Version auf DVD herausgebracht. Die Hardcore-Fans haben protestiert und gequengelt – und seit 2006 gibt es die Ur-Versionen von 1977, 1980 und 1983 als Limited Edition auch auf DVD zu kaufen (von der Qualität wollen wir nicht reden). Warum nicht bei den "Drei ???“, "TKKG“ oder den "Fünf Freunde“ ähnlich verfahren?Bietet man eine limitierte Auflage von 5.000 Stück pro Folge für einen Preis von jeweils 9,90 Euro pro CD an, dann wage ich die Prognose, dass "Die drei ??? Classic" bei Amazon oder Hoerspiel.de schon am ersten Tag ausverkauft sind, die "Fünf Freunde Classic" und "TKKG Classic" am zweiten oder dritten. Dafür interessieren sich mehr als nur 6 Leutchen, auch die, welche die alten Kassetten noch besitzen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich bei der Digitalisierung noch so viel Mühe geben kann, die abgenudelten/rauschenden/abreibenden MCs lassen sich nicht in CD-Qualität verwandeln.
Die Frage ist nur, ob man bei EUROPA 'Datensicherung' betrieben hat oder die Bohn-Bänder mittlerweile im Archiv verrottet sind.
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Und mit Freddy wird es definitiv nichts mehr, denn "Da kommt bald ein Film, das könnte was werden!" ist eine Illusion, weil die Lizenzen niemals reingeholt werden können, so ist das leider.
Das Argument "Lizenz" überzeugt mich einfach nicht. Wie hoch sind denn diese Kosten überhaupt? Die gestalten sich ja nicht fix, sondern richten sich meines Wissens nach dem erwarteten Gewinn, der Stückzahl und der Lizenzdauer. Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre.
Wenn man sich eine kurzzeitige Lizenz erteilen läßt und eine einmalige/kleine Auflage (5.000 oder 10.000 Stück pro Folge) vereinbart, müssten die Kosten doch im vertretbaren Rahmen bleiben. Für die Hörspielproduktion selbst muss man zudem nichts mehr ausgeben, nur für die CD-Herstellung. Auch ließen sich etwaige Mehrkosten aufgrund der Lizenznahme auf den Endpreis umlegen. Viele würden die restlichen/unveröffentlichten "Nightmare"-Hörspiele bestimmt auch dann kaufen, wenn die CD nicht mit 6,99 Euro, sondern mit 9,90 Euro zu Buche schlagen würde. Eine Wiederveröffentlichung wäre für die Sony kein Minusgeschäft geworden, schon gar nicht, wenn "Nightmare" durch das Remake wieder in aller Munde ist.
Zu bedenken ist auch, dass zu Sony nicht nur "Sony Family Entertainment", sondern auch "Sony Pictures Entertainment" gehört, damit TriStar, Columbia, Metro Goldwyn Mayer, Orion, United Artists u. a. "Nightmare" wird zwar von New Line Cinema produziert, welches zu Time Warner gehört, aber vielleicht sind die ja auch partiell verbandelt - und damit lägen über sieben Ecken die Rechte im eigenen Hause, eine Lizenznahme wäre nicht erforderlich.Irgendwie habe ich bei "Nightmare“ eher die Vermutung, dass Sony die Wiederveröffentlichung nicht will, weil es dem Familien-Image von "Sony Family Entertainment" schaden würde. "Freddy Krueger“ ist einfach zu berüchtigt. Aus solchen Image-Gründen wurden vor knapp 10 Jahren auch "Macabros" 1, 3 und 4 sowie "Larry Brent" 4 von BMG zensiert (das war zumindest damals die Begründung von BMG-Seite auf www.europa-klassiker.de - die Seite gibt es nicht mehr).
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Danke. Meiner Meinung nach macht das auf mich irgendwie alles keinen Sinn.

Dann sind wir schon zu zweit! -
@ Captain Blitz
Hier noch ein paar Angaben zur etwas wirren GEMA-Auszeichnung bei den EUROPA-Kassetten:
DIE CLIQUE VOM REITSTALL
Folge 1 (Musik: Tonstudio EUROPA): GEMA
Folge 2 (Musik: Tonstudio EUROPA; GEMA: I can loose my Heart tonight [D. Bohlen/D. Bohlen]): kein Gema (nur im Einleger)
Folgen 3 bis 6 (Musik: Tonstudio EUROPA): kein GemaHALLO TOM, HIER LOCKE
Folgen 1 bis 12 (Musik: Phil Moss): kein GemaASTERIX
Folgen 1 bis 15 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folgen 16 + 17 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folgen 18 + 19 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folge 20 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folge 21 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folge 22 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folge 23 bis 27 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folge 28 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folge 29 (Musik: Phil Moss): kein GemaMASTERS OF THE UNIVERSE
Folgen 1 bis 15 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folgen 16 bis 20 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folgen 21 bis 27 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folgen 28 bis 37 (Musik: Tonstudio EUROPA): kein Gema
Folge 0 (kein Einleger/keine Angaben): kein GemaFLASH GORDON
Folgen 1 bis 10 (Titellied: B. May; Musik: Bert Brac/Betty George): GEMACOMMANDER PERKINS (teilweise schwarzes/etikettiertes Gehäuse)
Folgen 1 bis 9 (Musik: Bert Brac): kein GemaPIZZA-BANDE
Folgen 1 bis 4 (Musik Phil Moss): kein Gema
Folge 5 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folgen 6 + 7 (Musik: Phil Moss): kein GemaDAS SCHLOSS-TRIO
Folgen 1 bis 10 (Musik: Tonstudio EUROPA): kein GemaLARRY BRENT
Folgen 1 bis 4 (Musik: David Allen/Phil Moss): GEMA
Folgen 5 + 6 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folgen 7 bis 9 (Musik: David Allen/Phil Moss): GEMA
Folge 10 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folgen 11 bis 15 (Musik: Phil Moss): kein GemaDIE DREI ???
(ab Folge 47 hellgraues Gehäuse, ab Folge 57 rotes Gehäuse, ab Folge 63 wieder hellgraues Gehäuse, ab Folge 65 schwarzes Gehäuse [bis auf 66 = rot]; Folge 47 + 48 515er/49er Nummer, ab Folge 49 49er Nummer, ab Folge 58 74321er Nummer)
Folgen 1 bis 28 (Musik: Bert Brac/Betty George): kein Gema
Folge 29 (Autoren: Titel 2 + 5 von Seite 1 und Titel 2 von Seite 2: Carsten Bohn/Ralph Bonda; alle anderen Titel: Bert Brac): GEMA
Folge 30 (Musik: Bert Brac/Betty George): kein Gema
Folgen 31 + 32 (Musik: Bert Brac): kein Gema
Folgen 33 + 34 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folge 35 bis 40 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folgen 41 bis 43 (Musik: Tonstudio EUROPA): kein Gema
Folgen 44 + 45 (Musik: Tonstudio EUROPA): GEMA
Folgen 46 bis 49 (Musik: Tonstudio EUROPA): kein Gema
Folge 50 (Musik: BMG Ariola-Miller Studiobetriebe): kein Gema
Folgen 51 bis 56 (Musik: Jan-Friedrich Conrad): kein Gema
Folgen 57 + 58 (Musik: BMG Ariola-Miller/Studiobetriebe): GEMA
Folgen 59 bis 74 (Musik: keine Angaben mehr): GEMA
Folge 75 (Musik: Zeiberts/Stahlberg/Conrad): GEMA
ab Folge 76 bin ich auf CD umgestiegenJAMES BOND 007
Folgen 1 bis 6 (Musik: keine Angaben): GEMA
Folgen 7 bis 9 (Musik: John Barry/Tonstudio EUROPA): GEMA
Folgen 10 bis 12 hab' ich nichtGRUSEL (Techno-Cover)
Folgen 1 bis 10 (Musik: Harley & Co.): kein GemaROMANSERIE
Folgen 1 bis 8 (Musik: Bert Brac/Betty George): kein Gema
Folgen 9 + 10 hab' ich nichtSHE-RA, PRINCESS OF POWER
Folgen 1 bis 8 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folge 0 (kein Einleger/keine Angaben): kein Gema
Folgen 9 + 10 hab' ich nichtBRAVE STARR
Folgen 1 bis 6 (Musik: Tonstudio EUROPA): kein Gema
Folge 0 (kein Einleger/keine Angaben): kein GemaPERRY RHODAN
Folgen 1 bis 4 (Musik: Bert Brac/Betty George): GEMA
Folgen 5 + 6 (Musik: Bert Brac/Betty George): kein Gema
Folgen 7 bis 11 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folge 12 (Musik: Phil Moss): kein GemaWILLI WIPFEL
Folgen 1 bis 3 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folgen 4 bis 6 (Musik: Phil Moss): GEMARÄTSEL UM... (teilweise schwarzes/etikettiertes Gehäuse)
Folgen 1 bis 6 (Musik: Bert Brac): kein Gema
Folge 7 hab ich nichtABENTEUERSERIE
Folgen 1 bis 8 (Musik: Phil Moss): kein Gema -
Aber ich glaube nicht unbedingt, dass er seine Zustimmung so ohne weiteres geben würde. Nach Jahrzehnten zermürbenden Rechtsstreits würde das, glaube ich, wie ein Eingeständnis wirken, und das käme wohl kaum in Frage.
Ja sicher, da gab/gibt es Wut und Verbitterung auf beiden Seiten, vor allem wahrscheinlich auf Bohns Seite. Aber die Musikwelt ist immer wieder für Überraschungen gut. Die Gruppe "Pink Floyd" beispielsweise hat sich ab 1987 auch einen erbitterten und fiesen Rechtsstreit geliefert. Damals hätte keiner gedacht, dass die beiden Kontrahenten David Gilmour und Roger Waters je wieder ein Wort wechseln würden. Und doch - 2005 standen sie beim "Live 8" wieder gemeinsam auf der Bühne, wenn auch nur einmalig. Wenn die beiden sich zusammenraufen können, dann kann es wirklich jeder. Und Bohn und Sony bzw. Körting/Beurmann müssten ja nicht einmal persönlichen Kontakt haben, das liefe ja auch nur über die Anwälte oder Manager. Und wenn Herr Bohn adäquat bezahlt wird, ist das meinem Empfinden nach kein "Eingeständnis", sondern die Anerkennung seiner Leistung durch den ehemaligen juristischen Gegner. Also, ich gebe die Hoffnung nicht auf!
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@ Captain Blitz
Also, das mit dem GEMA-Zeichen hat mir keine Ruhe gelassen, deshalb habe ich noch einmal systematisch einige alte EUROPA-Serien durchgesehen (515er- bzw. 516er-Nummer, gelbes/blaugraues Gehäuse). Kommt mir alles in allem doch etwas undurchsichtig vor, denn einmal ist das GEMA-Zeichen aufgedruckt, ein andermal wieder nicht:
TKKG
Folgen 1 bis 20 (Musik: Bert Brac): kein Gema
Folgen 21 bis 31 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folge 32 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folge 33 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folgen 34 bis 36 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folgen 37 + 38 (Musik: Phil Moss; GEMA-Titellied: Ralph Bonda): GEMA
Folge 39 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folge 40 (Musik: Phil Moss; GEMA-Titellied: Ralph Bonda): kein Gema (nur im Einleger)
Folge 41 (Musik: Phil Moss): kein Gema
Folge 42 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folge 43 (Musik: Phil Moss; GEMA-Titellied: Ralph Bonda): GEMA
Folge 44 bis 46 (Musik: Phil Moss; GEMA-Titelmusik: Ralph Bonda): GEMA
Folgen 47 bis 53 (Musik: Tonstudio EUROPA; GEMA-Titelmusik: Ralph Bonda): GEMA
Folge 54 (Musik: Tonstudio EUROPA): GEMA
Folgen 55 + 56 (Musik: Tonstudio EUROPA; GEMA-Titelmusik: Ralph Bonda): GEMA
Folgen 57 + 58 (Musik: Tonstudio EUROPA; GEMA-Titelmusik: Ralph Bonda): kein Gema (nur im Einleger)
Folgen 59 + 60 (Musik: Tonstudio EUROPA; GEMA-Titelmusik: Ralph Bonda): GEMADIE FUNK-FÜCHSE
Folgen 1 bis 10 (Musik: Phil Moss): GEMA
Folgen 11 bis 15 (Musik: Phil Moss): kein GemaFÜNF FREUNDE (Regenbogen-Cover)
Folgen 1 bis 10 (Musik: Bert Brac): kein Gema
Folgen 11 bis 13 (Musik: Bert Brac): GEMA
Folgen 14 bis 16 (Musik: Bert Brac): kein Gema
Folgen 17 bis 19 (Musik: Bert Brac): GEMA
Folgen 20 + 21 (Musik: Bet Brac): kein GemaDIE GRUSELSERIE (Neon-Cover)
Folgen 1 bis 14 (Musik: Bert Brac): kein Gema
Folge 15 (Musik: Bert Brac; Titel A6, A10 und B8 Betty George, Ko-Autor Bert Brac): kein Gema
Folgen 16 bis 18 (Musik: Bert Brac): GEMADÄMONENKILLER
Folgen 1 bis 5 (Musik: Phil Moss): GEMAEDGAR WALLACE
Folgen 1 bis 12 (Titelmelodie: David Allen; Musik: Bert Brac/Betty George): GEMABei DIE DREI ??? – Folge 29 ist ein GEMA Zeichen aufgedruck, bei den Folgen 28 und 30 nicht. Vielleicht schau ich morgen noch einmal gründlich nach, jetzt hab' ich nämlich keine Lust mehr.
Das Pseudonym "Phil Moss" läuft übrigens auf Heikedine Körting, "Ralph Bonda" auf Andreas Beurmann.
Wer sich für das Thema interessiert, bei Wikipedia sind ja unter den Einträgen zu "Bert Brac", "Andreas Beurmann", "Carsten Bohn" einige (altbekannte) Artikel verlinkt, die u. a. den Rechtsstreit betreffen, z. B.:
http://www.focus.de/kultur/med…-maerchen_aid_163005.html
http://archiv.mopo.de/archiv/1…80112/91680179811049.html
http://einestages.spiegel.de/s…e_menge_fragezeichen.html
http://www.bohn-musik.de/interview.php
http://www.kinokoma.de/?text:lang:carsten_bohn%27s_bandstand -
Habe nachgesehen, auf allen EUROPA-Kassetten ist das GEMA-Zeichen abgedruckt, auch auf denen mit Carsten-Bohn-Musik. Ich vermute mal, dass "Bert Brac“ damals bei der GEMA gemeldet war und man die Gelder damals auch bezahlt hat. Da aber Dr. Andreas Beurmann als "Bert Brac" firmierte, sind die Tantiemen quasi wieder zur Miller zurückgeflossen. Aber das ist REINE SPEKULATION!
Carsten Bohn hat dann in den 80ern per einstweiliger Verfügung erwirkt, dass seine Musik nicht mehr verwendet werden darf. Er selbst darf die Original-Musik aber auch nicht verwenden, weil die Miller die Aufnahmesessions bezahlt hat und die Original-Bänder damit ihr bzw. der Sony gehören. Wahrscheinlich müsste Bohn heute der Sony sein OK zur Nutzung der alten Bänder geben und die Sony müsste ihn via GEMA bezahlen.
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Als Komponist ist der Bohn ja schon länger juristisch anerkannt, andernfalls hätte er ja seine "Brandnew Oldies" wohl nicht veröffentlichen dürfen. Aber das obige Urteil macht für mich deutlich, dass der Fehler auf Bohns Seite gelegen hat und dass man der Gegenseite keinen Vertragsbruch oder ähnliches vorwerfen sollte. Die Miller hat sich damals an die Vereinbarung gehalten. Carsten Bohn hat leider einen Vertrag zu seinen Ungunsten abgeschlossen und seine Musikstücke für 'nen Appel und 'n Ei weggegeben. Mir kommt es so vor, als habe man sich sich in den gut 20 Jahren Rechtsstreit lediglich einmal im Kreis gedreht. Die GEMA hat die Tantiemen von der Miller bzw. deren Rechtsnachfolger BMG/Sony eingeklagt, Carsten Bohn hat das Geld von der GEMA bekommen, BMG/Sony haben das Geld von Carsten Bohn zurückgefordert und erhalten.Die Leidtragenden sind die Hörspiel-Freunde, weil die tollen Carsten-Bohn-Kompositionen ausgetauscht werden mussten. Carsten Bohn hat nur erreicht, dass er nun als einer der Urheber der EUROPA-Stücke Ende der 70er/Anfang der 80er anerkannt ist, und 2009 seine Gold- und Platin-Schallplatten überreicht bekommen.
Aber wir kennen ja alle gar nicht die Details, wer sich hier was zu Schulden hat kommen lassen. Außerdem sind die meisten hier, nehme ich mal an, in Rechtsdingen so wenig beschlagen wie ich. Frau Körting ist aber eine Rechtsanwältin und zumindest mittelbar betroffen gewesen. Vielleicht sollte man sie diesbezüglich doch einmal um ein wenig Information bitten. Wenn gegen das Urteil keine Berufung mehr eingelegt werden kann, ist die Sache doch vom Tisch. Dann macht sie damit ja auch keinen Fehler, oder?
Wer weiß, vielleicht lassen Sony und Bohn ja doch irgendwann einmal die Friedenstaube aufsteigen und bringen eine limitierte Classic-Edition der "Drei ???" etc. heraus. "50 Jahre EUROPA" im Jahr 2015 wäre dafür doch ein guter Zeitpunkt...
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Achtung, gefährliches Halbwissen! Aber ich bin mir relativ sicher, dass das unter
http://www.online-und-recht.de…cht-Hamburg-20080529.html
aufgeführte Urteil den Bohn-Miller/BMG/Sony-Rechtsstreit bzw. Sony-Bohn-Rechtsstreit betrifft, lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Für mich als Nicht-Juristen sieht es so aus, als sei der Fall abgeschlossen, sofern Herr Bohn gegen dieses Urteil keine Berufung eingelegt hat.
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Ein Nachtrag zum vorigen Beitrag, weil die Zeichenanzahl hier auf 10 000 begrenzt ist:
Frage 146:
Die Serie "Pizza-Bande" haben Sie nach nur sieben Folgen eingestellt, obwohl Folge 8 ("Hände weg von Teddybären") noch angekündigt war. Kurz darauf, 1987/88, hat der Schneider-Verlag - unter SchneiderTon - seine eigenen "Pizza-Bande"-Hörspiele herausgebracht. Haben Sie die Produktion der Serie damals freiwillig eingestellt, weil diese für Sie nicht profitabel genug war, oder hat der Schneider-Verlag Ihre Lizenz nicht verlängert, weil er zur Einsicht gelangt war, dass sich mit der Produktion eigener Hörspiele mehr Geld verdienen ließe als mit Lizenzeinnahmen?
Ich fand es immer sehr schade, dass es die EUROPA-Serie nicht länger gegeben hat. Der direkte Vergleich bei "Der Priester mit den roten Schuhen" (doppelt vertont) zeigt, dass Ihre Hörspiele viel sonniger und lebendiger waren als die von SchneiderTon.[/color]Lieben Dank für das Kompliment, ich empfinde das mit den Produktionen genauso!
Viele versuchten uns damals alles nachzumachen, aber ohne großen Erfolg. Es gehört doch eine Menge Fleißarbeit, Liebe und Kenntnis und "gutes Bauchgefühl" dazu!
Und unserer eigenes Studio war auch immer von Vorteil, da konnten wir nach Herzenslust basteln, unabhängig von Studiozeiten und Ausgaben.
Und die Kenntnisse und der Einsatz von Prof. Dr. Beurmann als Tonmeister, Musikwissenschaftler und Physikfreak und Erfinder von der Marke EUROPA
sind unschätzbar!
Ja, leider hat der Schneiderverlag seinerzeit gedacht, was EUROPA kann, können wir auch selber unter "Scheider-Ton produzieren und sich eine Dame und Anregungen
aus unserer unmittelbaren Nähe geholt. Viele der Buchrechte wurden nicht mehr verlängert. Allerdings kenne ich die Umstände der Rücknahme dieser Recht nicht genau.
Besonders weh hat es getan bei "Ich und Klara", "Pizzabande", "Bille und Zottel" und "Burgschreckenstein". Alles Titel, die wir ja schon sehr schön produziert und um´gesetzt hatten. Mir war es damals unverständlich, warum man dort nicht andere, wirklich eigene Hörspiele verwirklicht hat!
Das war Sache der Geschäftsführung.Frage 147:
Sie und auch Corinna Wodrich beklagen den Rückgang der Verkaufszahlen ab etwa dem Jahr 1990 und sehen die Gründe dafür im veränderten Freizeitverhalten der Kinder und Jugendlichen (vgl. 30 Jahre Hörspielkult, S. 87, 141). Aber nach dem Mauerfall 1989 gab es doch auf einen Schlag Millionen Kinder und Jugendliche, die bislang nicht in den Genuss der EUROPA-Hörspiele kommen konnten. Hat dieser Zuwachs an (potenziellen) Käufern die Verluste im Westen nicht kompensiert? Haben Sie Informationen, wie Ihre westdeutschen Hörspiele nach der Wende in Thüringen etc. angekommen sind? Waren "Die drei ???", "TKKG" usw. dort gegebenenfalls nicht so erfolgreich, weil die Kinder der DDR anders sozialisiert waren?
Die Kinder aus der ehemaligen DDR haben die Zeit der MC quasi übersprungen. Als der Boom in den 80 Jahren im Westen herrschte, gab es kaum Schallplatten und Cassetten im Osten. Und nach der Grenzöfnnung war mehr Interesse für Video, Computer und die anderen moderneren Medien, denke ich.
Frage 148:
Um das Jahr 1990 tauchte bei den Produktionsangaben der EUROPA-Kassetten neben Hedda Kehrhahn (Redaktion) der Name Roland Michel auf, zuständig für die Geräusche. Mir haben vor allem die "Nightmare"-Hörspiele aus dieser Zeit gefallen - wegen des Sounddesigns, insbesondere wie - ohne Erzählertext - die Übergänge zwischen Realität und Traum für den Hörer deutlich gemacht wurden. Warum war die Zeit von Roland Michel bei EUROPA so kurz und was macht der Mann heute?
Herr Michel ist damals leider nach USA gegangen, er hat bei mir im Studio nur nebenberuflich gearbeitet, aber mit viel Freude. Jetzt ist er zwar wieder in Deutschland, wir haben aber ganz wenig Kontakt.
Frage 149:
Mit Freude habe ich hier gelesen, dass noch fertig produzierte Folgen von "Nightmare" etc. in Ihrem Archiv schlummern (Frage 19). Als das Remake von "A Nightmare on Elm Street" im Mai/Juni dieses Jahres in die Kinos kam, hatte ich die leise Hoffnung, dass die Sony-Verantwortlichen dies als günstigen Zeitpunkt für eine Wiederveröffentlichung der Hörspielserie inklusive unveröffentlichter Folgen ansehen würden - zumal die alten Filme bis auf Teil 6 allesamt vom Index genommen und größtenteils von der FSK ungekürzt auf „ab 16 Jahren“ herabgestuft wurden (Quelle: www.fsk.de, falls es bei den Hörspielen Bedenken wegen des Jugendschutzes gegeben haben sollte). Aber Pustekuchen - kein Freddy Krueger im CD-Regal!
Es ist schon bedauerlich, dass man bei Sony mit unschöner Regelmäßigkeit solche Gelegenheiten ungenutzt verstreichen lässt. Beim Tode von Stefan Wolf hätte sich ja auch eine Wiederveröffentlichung der Serie "Locke" angeboten, schon allein um diesen Autoren, der mit TKKG die folgenreichste EUROPA-Serie geschaffen hat, posthum zu würdigen.
Aus diesem Grunde wollte ich nur rechtzeitig darauf aufmerksam machen, dass "Perry Rhodan" im Jahr 2011 50jähriges Jubiläum feiern wird, und fragen, ob Sie sich nicht dafür stark machen könnten, die Einzelfolgen aus den 70ern ("Planet des Todes", "Invasion der Puppen", "Aufruhr in Terrania") wieder auf den Markt zu bringen. Vielleicht könnten Sie auch eine weitere RdK-Veröffentlichung der 12-teiligen Serie anregen - z. B. als Sonderedition/Gesamtausgabe "Perry Rhodan - Der Anfang" oder so ähnlich.Hallo El Duderino!
Vielen Dank für den Tip vfon Frage 150 und 151, eine Veröffentlich fände ich natürlich toll! Man weiß das zwar allgemein, aber habe trotzdem Ihr mail gleich an Sony weitergeleitet. Ich habe selbst nichts mit der Veröffentlichungspolitik" zu tun. Es könnte auch sein, daß die Frima nicht mehr über die Rechte verfügt, um die Stoffe rausbringen zu dürfen. Mir selbst hat das Prodzieren der Rhodans viel freude gemacht und haben mächtig dran gearbeitet. Zu schde, daß die Produktionen nun auf im Archiv schlummern müssen!Frage 150:
Apropos "Perry Rhodan": Diese Produktion ist für mich - "Drei ???" hin, "Larry Brent" her - immer noch die beste EUROPA-Serie der 80er mit der besten
Besetzung, dem besten Hörspielbuch, den besten Geräuschen und der besten Musik. Allerdings gibt es da eine kleine Sache, die mich immer noch irritiert: Sie haben die etwa 10jährige Mutantin Betty Touffry mit der damals fast 50jährigen Monika Peitsch besetzt, die in dieser Mädchenrolle genauso klingt wie als Mrs. Barron ("Die drei ??? und die bedrohte Ranch") oder als Millie Trent ("Der Zinker"). Warum?Frage 151:
Apropos Jubiläen: Nächstes Jahr wäre die Miller international 50 Jahre alt geworden. Wäre dies nicht ein passender Anlass, für die Fans „Die Miller-Story“, in der Sie und Ihr Mann auch mitgewirkt haben, neu aufzulegen (zumindest als Download, am liebsten auf Vinyl)?
Auch das werde ich gern anregen!
Frage 152:
Auf der EUROPA-Vorschau-Seite ist die Hörspielversion der bislang unveröffentlichten "Three Investigators/Crimebusters"-Folge "Brain Wash - Gefangene Gedanken" von Peter Lerangis für den 1. April 2011 angekündigt. Ich freue mich schon sehr darauf, weil ich, trotz der innovativen und stimmungsvollen Romane von André Marx, den US-amerikanischen Originalen immer noch den Vorzug gebe. Könnten Sie für die Hörspielbearbeitung dieses Romans nicht ausnahmsweise H. G. Francis verpflichten? Schließlich hat er sämtliche US-Bücher adaptiert und bei den "Crimebusters"-Folgen ("giftiger Gockel" bis "Computer-Viren") das penetrante Halbstarkentum und Diät-Geblubber der Vorlagen auf ein erträgliches Maß reduziert. Oder, falls Herr Francis nicht verfügbar ist, hätten Sie nicht noch einmal Lust, das Hörspielbuch zu schreiben, wie bei den ersten "Fünf Freunde"-Geschichten? Es wäre wirklich schön, wenn Sie aus "Gefangene Gedanken" ein richtiges Nostalgie-Hörspiel machen würden, mit dem alten Hörspielautoren, alten Gastsprechern und der Musik, die 1992 bei den letzten "Crimebusters"-Hörspielen zum Einsatz kam!
Ihre Hinweise sind klasse, aber "Brainwash" ist schon fertig produziert. Teile daraus gibt es schon im Vollplayback-Theater. Lassen Sie sich überraschen, ich hoffe, es uns in Ihrem Sinne gelungen!!
Hoffentlich habe ich Sie mit der Beantwortung der Fragen nicht über Gebühr beansprucht.
Weiterhin alles Gute und vielen Dank für all die schönen HörspielstundenEl Duderino
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Sehr geehrte Frau Körting,
Ich finde es toll, dass Sie sich hier die Zeit nehmen, um den Fans Ihrer Hörspiele Fragen zu beantworten. Und von denen habe ich gleich ein gefühltes Dutzend.
Frage 140:
Sie sind, pardon, Jahrgang 1945, d. h. in Ihrer Kindheit wurde das Radio noch viel stärker genutzt als das Fernsehen, das ja erst ab 1950 mit zunächst nur einem (abendlichen) Programm auf Sendung ging und in den vielen Haushalten ohne TV-Apparat gar nicht genutzt werden konnte. Gab es in Ihrer Kindheit und Jugend prägende Radio- bzw. Hörspielerlebnisse, z. B. die "Kalle Blomquist"-Hörspiele mit Andreas von der Meden aus den 50er Jahren?
Ja die die Hörerlebnisse im Rundfunk haben mich und meinen Wunsch selber Hörspiele zu gestalten total früh geprägt! Ich habe als Kind nicht ein einziges Kinderhörspiel oder Lesung oder "Husch husch" ins Körbchen um 18.30 verpaßt. Dabei krabbelte ich regelrecht fast in unser Riesenradio vom Körting. Ganz besonders hat mich Eduard Marx beeindruckt.
Und meine erste Schallplatte "Peter und der Wolf" wurde jeden Tag gespielt!Frage 141:
Im Jahre 1985/86 sind Sie von der Presse regelrecht abgefeiert worden (ich erinnere mich z. B. an ein hymnisches Porträt in der Bild der Frau), Ihnen wurde gar der Titel "Märchenkönigin" verliehen. Aber es gab auch kritische Stimmen: Von der Zeit wurden Ihre und andere Kinderhörspiele als die "subtilste und geläufigste Form von Kindesmißhandlung" gescholten. Der Spiegel hat Ihnen, der "blondeste[n] Märchentante der Nation", respektive dem Branchenführer Miller International Schallplatten GmbH (aber auch EMI, Polygram und CBS) unterstellt, Sie wollten sich mit ungeniert sentimentalen und trivialen Kinder- und Jugendhörspielen lediglich spätere Popmusik-Käufer heranzüchten. Zitat: "So führt der Bildungsweg von Märchen und Tralala über 'TKKG' und 'Die drei ???' zu 'Modern Talking'" (Quelle: Der Spiegel 33/1986, S. 142f).
Um's vorneweg zu sagen, ich habe mich als Kind von Ihnen sehr gerne "mißhandeln" lassen und genieße es auch heute noch (und bis auf den heutigen Tag nenne ich nicht eine "Modern Talking"-LP oder -CD mein Eigen).
Hat Sie damals eine solche negative Einschätzung Ihrer Arbeit getroffen oder haben Sie das mit einer "Ihr könnt mich mal"-Attitüde abgeschüttelt?Herzlich freu ich mich, daß Sie mir so lieb schreiben.. Es war in der Tat eine schreckliche Glanz-Zeit, in der ich eigentlich lieber fleißig im Studio werkelte, als mich "zur Schau zu stellen". Es kann schon fatal sein, wenn man nicht lieber still vor sich hin lebt, sondern seine "Erfolge" präsentieren läßt. Denn nach ersten fröhlichen Erfahrungen kommen Neider, Erpresser etc...Die ganze Bandbreite habe ich durch. Heute nenne ich es Erfahrung, früher hat es sehr weh getan.
Danach habe ich mich ja auch ca. 15 Jahre vollkommen aus der Öffentlichkeit herausgezogen.
Aber wie schön ist es für ich mich, heute noch viele jügere und "älteren"Kindern so manche Freude zu machen. Es ist halt seit Kleinkinderzeit mein größter Wunsch gewesen, Hörspiel zu machen, das hat sich erfüült! Und es ist auch immer noch für mich das Allerschönste in meinem Leben mit meinen lieben Mitarbeitern im Studio zu werkeln!Frage 142:
In Die drei ??? - 30 Jahre Hörspielkult äußern Sie sich über die Konkurrenz der Originalton-Hörspiele von Karussell etc. in den späten 80ern und betonen, dass Ihnen bei Hörspielversionen von TV-Serien und Filmen eine Neuvertonung am Herzen lag (Seite 87, auch hier in Frage 49). Das zeigen ja Serien wie "Nightmare", "Knight Rider" oder "Computer-Kids". Dennoch haben Sie auch bei einigen Serien ("James Bond", "Graf Duckula", "Gänsehaut" usw.) die Original-Tonspur der Filme/TV-Episoden verwandt. Mich würde interessieren, welche Kriterien bei der Entscheidung "Originalton oder Neuvertonung" für Sie relevant waren.
Ja in der Tat war mir bei Hörspielversionen von TV-Serien und Filmen eine zumindest Neuvertonung besonders wichtig. Ich empfand die "Playbacks" als ein großes "Weniger" und als einen "Abklatsch" von dem entsprechenden Film. Ich hatte berechtigte Sorge, dass das besondere Medium des Hörspiels kaputt gemacht werden könnten. Mein Slogan "Augen zu, Ohren auf und Film ab" hat mich immer begeleitet. Beim Film war naturgemäß nicht die Tonspur, sondern das Bild das Wichtigste!
Hinzu kam, daß viele Vertonungen gar nur MONO aufgenommen worden waren. Die Pahantasie des Hörers soll bei uns blühen dirch Sprache, Musik und Geräusche!
Und in der Zeit, der nicht speziell für den Hörer machten Platten und MCs, ging ja das Hörspiel für einige Jahre ja fast kaputt. Das lag natürlich auch an vielen anderen Einflüsenn, wie Nintendo, Video etc.., was viele Kinder zunächst viel spannender fanden. Um so wunderbarer, daß das Hörspiel, übnerhaupt das Zuhören wieder lebt!!!Frage 143:
Im gleichen Buch haben Sie von Ihrem fruchtlosen Bemühen berichtet, Klaus Löwitsch als Sprecher zu gewinnen (Seite 84). Für welche Rolle(n) hätten Sie ihn denn haben wollen? Da wäre doch eigentlich nur ein Bösewicht in Frage gekommen...
Tja, das stimmt.
Und auch Bösewichte brauchen wir ja viele für unsere Hörspiele, obwohl Klaus Löwitsch auch alles andere hätte sprechen können.
Er war ein wunderbarer Schauspieler mit herrlicher, dunkler Stimme.
Wir hatte die Gelegenheit , ihn zusammen mit Horst Frank beim Theaterspielen in der schönen Kirche von Brixen kennen zu lernen.
Im TV hat man ihn nicht alle Facetten dieses Künstlers erleben können.
Schade, daß es nicht geklappt hat:
er war schon einer der ganz großen Schauspieler.Frage 144:
Um das Jahr 1983 entstanden bei der Miller auch Hörspiele, die vordringlich für Erwachsene konzipiert waren: die "Roman-Serie", "Dallas" und die "Bestseller-Serie". Ich wüsste gerne,
a) warum die "Roman-Serie" unter EUROPA veröffentlicht wurde, die beiden anderen Serien aber unter "Bestseller Hörspiel-Kassette",
b) ob der Name der "Roman-Serie"-Regisseurin, Nicole Berger, ein Pseudonym von Ihnen war und
c) ob Sie auch bei "Dallas" Hörspiel-Regie geführt haben (auf dem Einleger steht lediglich "Skript-Bearbeitung: Magdalena Johnson" und "Musik und Effekte: Moss/George").Die Fragen kann ich leider nicht exakt beantworten: diese Einteilung war seinerzeit ein Vorschlag der Geschäftsleitung. Wir haben lediglich die Hörspiele produziert unter meiner Regie. Allerdings ist bei Dallas ja natürlich das grundsätzliche Playback fertig gewesen. Ich habe hier nur die Regie, also die Zusammenstellung der Szenen gemacht und das Ganze ein wenig überspielt
Frage 145:
Einige der neueren Hörspiel-Produkte sind deutlich von Ihrem Werk inspiriert oder zumindest beeinflusst. "DreamlandGrusel" beispielsweise benutzt das alte Titelthema der "Gruselserie", hat H. G. Francis als Autoren gewinnen können und setzt sogar Folge 14 ("Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf") fort - ebenfalls mit Wolfgang Draeger in der Rolle des Henry Ashton. Auch die Neuvertonung der "Dämonenkiller"-Romane, "Dorian Hunter", spielt bisweilen auf die EUROPA-Serie an, wenn etwa Andreas von der Meden erneut den Jeff Parker (aus Folge 4 ["Experimente des Schreckens"]) spricht.
Freuen Sie sich über die Reverenz, die man Ihnen bzw. Ihren Hörspielen erweist, oder ärgern Sie sich über die 'Trittbrettfahrer'?Ich freue mich herzlich und bin auch ein wenig stolz, dass vieles in dieser Hörspielwelt auf unseren künstlerischen Einfluss zurückgeht und auf EUROPA. Das kann mich persönlich nicht ärgern, sondern nur erfreuen. Allen Produzenten, Regisseuren und Machern wünsche ich so viel Freude daran, wie ich sie selber immernoch ganz doll habe. Für mich ist es ganz große Erfüllung.