Beiträge von Hörspielpapst

    Alles ist Geschmackssache, das stimmt absolut.
    Nur kann mir keiner erzählen, dass ein Hörspielproduzent den Geschmack einer Mindrheit treffen will. Und von so ziemlich allen als langweilig empfundene Sachen wie zu hoher und zu gemächlicher Erzähleranteil können durchaus von einem gewissen Hörerkreis geschätzt werden, dieser ist aber die Minderheit.


    Man wird auch immer ein Publikum finden für eine Tanztheaterperformance, in der zwei Männer in weißen Stretchanzügen 3 Stunden lang um einen Stuhl springen. Aber die große Masse wird währenddessen "Les Miserables" oder "Das Phantom der Oper" gucken, jede Wette.


    Daher bin ich sicher, dass sich jeder Produzent retten kann mit seiner festen Absicht, für einen bestimmten Geschmack zu produzieren. Aber gerade im Sinne einer Serie hätten die Macher vielleicht versuchen sollen, den breiten Geschmack der Masse anzusprechen und nicht den Geschmack de kleinen Minderheit, die auf gepflegtes, langweiliges und verqueres Amateur-Kammerspiel steht.


    Viele Grüße vom Hörspielpapst.

    Bei Macabros von hörspielewelt hat der Erzähler einen gravierenden Fehler drin - fällt aber scheinbar bisher niemandem auf. Er sagt einen Satz im Sinne von "Es gelang ihm letztenendes doch nicht, seinen Tod nicht zu verhindern". Das ist nicht ansatzweise der Originalsatz, aber auf jeden Fall verneinte er dort eine Behauptung doppelt, sodass der Sinn des Satzes nicht zu dem passte, was er meinte.


    Sowas sollte doch auffallen.

    Zitat

    Original von Thomas Birker (DLP)
    Ja, leider wie man ja an diesem neuen Foren übergreifenden Hörspiel des Monats Preises gesehen hat.


    Das ist Blödsinn, lieber Thomas. In beiden Foren, in denen es zu dieser Abstimmung kam, gab es jeweils 4 Stimmen für Macabros. Ich gehe sogar davon aus, dass in beiden Foren teilweise die gleichen Leute abgestimmt haben könnten, aber selbst wenn nicht, dann haben 8 von insgesamt 331 wahlberechtigten Mitgliedern für Macabros gestimmt, dass sind 2,4 Prozent aller User.
    Da, wo ich herkomme, ist so ein Wahlergebnis als "erbärmlich" anzusehen - hier hat es halt aus Mangel an Wählern für einen Sieg gereicht.
    Zieht man aber die Fakten dazu, so wird einem klar, dass dieser Sieg ein schwacher ist.

    Sehr geehrte Hörspielgemeinde!


    Ich wundere mich sehr über den qualitativen Umschwung in der Hörspiellandschaft.
    Dass seit einigen Jahren viele Amateurlabel mit mehr oder weniger genügendem Qualitätsanspruch aus dem Boden schießen, ist bekannt. Einige fühlten sich zu höherem berufen, andere dümpeln seit jeher auf dem selben Niveau.


    Nun aber tauchen vermeintlich hochwertige Produktionen auf, die aufgrund ihres Vertriebes, der Sprecher, des Autors oder des Auftretens ihrer Produzenten vermuten lassen, sie seien erste Liga.
    Ich möchte hier als Beispiel folgende Werke ins Gespräch bringen:


    Vampira
    Macabros von hoerspielewelt
    Burg Frankenstein


    Diese Werke sind für mich Paradebeispiele übelster Hörspielkost. Und dennoch gibt es viele Liebhaber. Auf der hoerspiele-de-Seite finden sich zu allen drei Werken Meinungen, die voll des Lobes sind, und selbst mancher Kritiker vergibt an Werke wie 'Vampira' die gleiche durchschnittliche Punktzahl wie an Werke weitaus größerer Bedeutung und Qualität.


    Wie kommt dieser Trend zustande? Die Hörspiele werden immer länger. Aber warum?Sind sie nicht basierend auf üblem Groschenroman? Will man diese Vorlagen wirklich eins zu eins vertont haben? Gerade 'Der Monstermacher', jene heiß ersehnte erste Folge von 'Macabros' hat doch gezeigt, dass es einfach unerträglich langweilig bis hin zu nervtötend ist, wenn man sich bei solchen Vorlagen nahe an das Original hält. Man möge mich nicht falsch verstehen! Es ist lobenswert, dass der Macher an sich großen Wert darauf legt, der Vorlage Rechnung zu tragen - aber eine so derartig schlechte Umsetzung wie bei den drei genannten Serien ist einfach sehr ungekonnt. HÖRSPIEL ist kein ROMAN und umgekehrt. Es gelten andere Regeln, man muss sich diesen unterwerfen. KÜRZEN bedeutet hier nicht WEGLASSEN, sondern BEARBEITEN im Sinne eines HÖRSPIELS.


    So bleiben mir zwei Kernfragen:
    1 - Wieso wird in letzter Zeit so unglaublich viel liebloser Kram unter der Flagge der Originalität zusammenproduziert?
    2 - Wieso finden sich selbst zu den ungekonntesten Werken irgendwelche Jubler, die es klasse finden?


    Ich hoffe auf eine rege Diskussion zum Wohle der Qualitätssicherung meines Lieblingsmediums.


    Euer Hörspielpapst