Beiträge von Thomas76

    Wobei das aber auch nicht der Fehler eines Labels ist. Es wird ja zu 99% ein Genre angekündigt, die Qualität eines etablierten Labels dürfte auch bekannt sein. Wer dann sagt "Nee, war ja doch doof, ich habe aber XYZ erwartet!", naja, da kommt dann wohl der Spruch vom Hennes wieder zum Tragen.


    Warum sollte die Masse denn falsche Erwartungen haben? Wie kann sowas zustande kommen? Ich glaube eher, dass sie dann von Anfang an ein Produktion nicht kaufen wird, weil es auch gar nicht an sie gerichtet ist, was den Machern auch von Anfang an klar sein dürfte. Da müsste ja schon Etikettenschwindel betrieben werden, was eigentlich kein Label macht. Es präsentiert ja keines irgendwelchen düsteren Cover, schreibt Grusel oder Horror drauf und danach ist es eine Comedy-Liebes-Serie, mal als überspitztes Beispiel formuliert.

    Sehe ich im Prinzip auch so. (Fast) Keiner kauft Horror, wenn er Kinderhörspiel erwartet. Und kein Label schreibt "Horror" drauf und bringt dann bewußt ein Kinderhörspiel.


    Wenn Erwartungen nicht erfüllt werden, dann vermutlich wohl vor allem in der Art und Weise, wie etwas rüberkommt und im Detail gemacht ist. Denn wie du schon schriebst, grundsätzlich weiß man ja in etwa, was einen Erwartet.
    Eine Ausnahme bilden da wohl vor allem Produkte, die neu sind und noch kein klares Profil haben. Nehmen wir mal Beispielsweise "Amadeus" vom Hörplanet. Als die Serie anfing, wußte ja keiner, wie die Story und die Charaktere nun wirklich angelegt sind. Da ist es durchaus legitim, wenn einige nach dem hören zu dem Schluß kommen, das sie sich dieses oder jenes anders vorgestellt haben. Und bei einigen wird Erwartung und Produkt auch soweit auseinander liegen, das sie sich von der Serie verabschieden. Oder Dorian Hunter. Oder Gabriel Burns. Da muß man zwangsläufig erst mal reinhören und kann erst dann entscheiden, ob es etwas für einen ist oder eben nicht.


    Aber auch wenn Beispielsweise "Grusel" draufsteht und auch Grusel drin ist, kann man sich in der Umsetzung durchaus etwas anderes vorgestellt haben. Zu wenig Stimmung, zu seicht, zu hart, etc. Oder auch wenn selbst Objektiv alles richtig gemacht wurde, kann es ja sein, das das Endprodukt dann trotzdem nicht auf einer Wellenlänge mit dem Hörer liegt. Es kommen halt immer noch Geschmäcker zum tragen, die bekanntlich unterschiedlich sind.


    Bei all' diesen Beispielen gibt es aber keine "Schuldfrage". Die Macher (lassen) machen, wie sie es für richtig halten, und der Hörer hört. Und entweder passen Produkt und Hörer zusammen oder eben nicht.

    Tja, wenn es überhaupt eine Auswirkung auf ein Produkt gibt, wird es wohl eher der Schaden sein. Wenn in der Masse nicht das geboten wurde, was man erwartet hat, werden sich kurz- und mittelfristig vermutlich viele Leute von dem Produkt abwenden, und das kann ja nur von Nachteil sein.


    Andererseits ist das alles relativ. Wie Captain Blitz schon schrieb, allen kann man es sowieso nicht recht machen, und manche Leute gehen ja auch mit den seltsamsten Erwartungshaltungen an manche Hörspiele ran. Wenn ich z.B. lese, das manche an den neusten Benjamin Blümchen Folgen bemängeln, das die Geschichten nicht innovativ genug sei und/oder zu wenig Tiefgang bietet, kann ich da nur den Kopf schütteln.


    Wie Hennes Bender mal sinngemäß sagte : Man kann nicht auf ein Rammstein-Konzert gehen und sich danach darüber beschweren, das das irgendwie nicht Jazzig genug war :D

    Ja, ist mir auch aufgefallen ☺ Passt aber ganz gut zur Situation, wie ich finde. Das ist uebrigens meiner Erinnerung nach nicht das einzige mal, das die schnelle Version verwendet wurde. Bei einigen der alten drei Fragezeichen taucht das z. B. auch auf, glaube ich.


    Du lässt das so klingen, als hätten wir das irgendwann, irgendwie, irgendwo mal versprochen.

    Nein, das wurde nie versprochen und das habe ich auch nie erwartet. Mir persönlich fehlt auch auf die obigen Punkte bezogen nichts.
    Die Frage ging explizit an Lenny, der ja sonst immer gegen diese vergleichsweise banale Gruselkost wettert, aber nun gerade permanent Lanzen für die Gespensterkrimis bricht.


    Ich behaupte trotzdem, dass die GKs anspruchsvoller als so manch andere Genreproduktion sind.

    Naja, anspruchsvoller würde ich sie nicht nennen. Sie sind handwerklich deutlich besser gemacht als manch andere Genreproduktion. Mehrere Punkte, bei denen einige Konkurrenzprodukte klar daneben hauen, werden bei euch richtig gemacht.

    Ich habe die #3 noch nicht gehört, aber die #1 ist vom Gorefaktor her Pullala und Sinclair auch.

    Bei den Gespenster-Krimis zieht vor allem die #2 den Gore-Faktor gewaltig in die Höhe. Bei der Nr. 3 war es nur eine winzige Szene.


    Nebenbei habe ich bei der Nr.3 noch einen kleinen Logikfehler entdeckt (glaube ich zumindest) :



    Oder sehe ich da etwas falsch ?

    Gespensterkrimi und Hunter sind fast die einzigen Gruselhörspiele, die ich noch höre.

    Wundert mich, daß ausgerechnet du mit deiner Anspruchshaltung so sehr hinter den Gespenster-Krimis stehst. Die Reihe ist handwerklich gut gemacht, aber ansonsten bietet sie doch alles,was du an anderen Gruselproduktionen ablehnst.
    Tiefe Charaktere, Anspruch, Innovationen, etc. - hier alles Fehlanzeige. Oder reicht bei dir hier und da ein zermanschter Schädel, ein wenig lustvolles gestoehne und andere "Erwachsene" Zutaten, um das auszugleichen ?

    Ich weiß wenig über den Engländer an sich, aber dem Ding geb ich keine große Zukunft.


    Vermutlich ist das für Lübbe auch nur ein Testballon. Wenn man 100%ig von dem Erfolg überzeugt wäre, würde man das vermutlich auch auf CD rausbringen. Serien, die schon von Anfang an Download-Only sind, sind meist weder Hoffnungsträger noch Welterfolge.

    Ich errinere mal, an den "Mörder mit dem Janus-Kopf" wo sich Köpfe um 180 Grad drehen, oder Münder zuwachsen. Oder den "Sensenmann als Hochzeitsgast" wo eine Person über außgelaufene Hirnmasse stolpert. Das ist natürlich wieder was anderes nicht wahr? :) Da beschwert man sich natürlich nicht! Das ist schließlich John Sinclair und der ist prinzipiell geil!


    Tlw. schafft man es dort, das solche Szenen nicht als störende Fremdkörper wahrgenommen werden und tlw. könnte man auch dort darauf verzichten. Der Unterschied besteht darin, das das dort sehr selten vorkommt und meist nicht so kraß dargestellt wird. Wenn sich ein Kopf um 180 Grad dreht oder Münder zuwachsen ist das für mich weder brutal noch überzogen. Wenn ständig Gedärme rausgerissen und Köpfe zerfetzt werden, dann schon. Vor allem, wenn das in jeder Folge vorkommen sollte. Des weiteren hat übrigens ein drehender Kopf (um mal bei dem Beispiel zu bleiben) tatsächlich auch einen klaren Bezug zur Story, der Dämon heißt nicht umsonst Januskopf. Aber Leute besonders blutig um die Ecke zu bringen, nur um einfach irgendwelche Reizspitzen zu setzen hat ja keinen weiteren Sinn.


    Sinclair hat übrigens für meinen Geschmack in seinen über hundert Folgen überschlagsweise in etwa genau so viele unpassende und eklige Szenen, wie es die Gespensterkrimis bereits jetzt nach nur drei Folgen haben. Das sagt auch etwas zur Relation.


    Aber was soll's, hör' du weiter Dorian Hunter und andere erwachsene "Anspruchshörspiele", wenn du magst. Ich bleibe ja auch bei meinem Geschmack.

    Schon komisch, wenn man als Avatar das Cover eines Gruselhörspiels hat. Echten Grusel/Horror will man dann aber doch nicht.

    Doch, ich will "echten" Grusel, nur verstehe ich darunter wohl etwas anderes als du.


    Kommt mir wieder so vor, als sei man im "Kassettenalter" geblieben, was Hörspiele angeht. Bloß nicht zu erwachsen. Hörspiele möglichst gewaltfrei und kindlich.

    Zum einen gibt es genügend Beispiele aus dem Hörspielbereich, das man Erwachsenen-Grusel ohne Brutalität durchaus bringen kann. Zum anderen bin ich der Meinung, das gerade diese explizite Gewalt und das Splatterhafte dem Hörspiel das Erwachsene nehmen, weil besagte Elemente meist dann verwendet werden, wenn man sonst nicht viel zu bieten hat. Ich stelle mir da immer pupertierende Jungs vor, die Schwanzvergleichsartig die grausamstens Todesarten quasi um die Wette hören. "Boah, ey, der Typ ist ja noch viel krasser verreckt als der andere", etc. Deine Ansicht klingt danach, als sei man immernoch stolz, endlich im Kino die Filme ab 18 gucken zu dürfen ohne zu merken, das gerade da der meiste Schrott zu finden ist.


    Für mich definiert sich Grusel über die Stimmung, die Atmosphäre und die Story. Und nicht über möglichst brutale Szenen. Die bewirken nämlich meist genau das Gegenteil, sie bringen der Story nichts und sind der Stimmung (soweit überhaupt vorhanden) absolut abträglich.


    "Captain_Blitz" schrieb:

    Was genau ist denn da so hart?


    Ich frage mich da immer, warum man das so darstellt ? Soll das irgendwie den Reiz erhöhen ? Oder meint man, das wirke dann besonder erwachsen, wie es ja scheinbar bei einigen tatsächlich der Fall zu sein scheint ?

    Ach, in HORROR-Hörspielen geht es unnötig blutig zu? In Filmen dann wohl auch was! :D


    Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, man kann solche Szenen so oder so darstellen. Ich meide auch Filme, die ihren vermeintlichen Reiz auf viel Blut legen. Du kannst dir auch sicher sein, würde man bei einer Serie/Reihe vorher klar sagen, das man sich oft und gerne an drastischen Darstellungen bedient würde ich sie mir auch gar nicht erst zulegen.
    Nur erwarte ich von dieser Reihe hier, dem Titel und Untertitel nach eigentlich etwas anderes.


    Wobei ich nochmal der Klarheit zuliebe sagen muß, das das unnötig brutale in Folge drei gerade mal ein paar Sekunden dauert, also insgesamt somit natürlich erträglich und kein Vergleich zu Folge zwei ist.

    Habe die Folge gestern bzw. vorhin gehört. Kann man nach der Katastrophe mit der Nummer zwei wieder als gut bewerten. Die Geschichte läßt sich flüssig hören, ansonsten kann ich eigentlich nicht viel dazu sagen. Solide Arbeit, Grusel oder Atmosphäre kommt auch hier nicht auf, an einer Stelle unnötig blutig, aber insgesamt eine Geschichte, die paßt. Mal schauen, wie es weiter geht.

    Die Originale waren ja auch furchtbar. Ich glaub immer noch nicht das EUROPA unbearbeitete Hörbücher damals hat machen lassen. Viele Dopplungen und überflüssige Beschreibungen und ein wirklich schlechter Ausdrucksstil. Naja...die Quittung gab es ja in Form eines Flops. Mal sehen wie lang die neue Hörbuch-Serie bestehen bleibt, immerhin scheint man sich etwas mehr Gedanken zu machen.

    Also wenn du die vier Europa-Hörbücher von Lausch meinst, da stimme ich zu, die sind wirklich sehr redselig, da konnte man locker einiges rauskürzen, ohne das ein Teil von Stimmung und/oder Sinn verloren geht, eher im Gegenteil (schrieb ich ja bereits). Hat die besagte Classic-Folge vom Blitz-Verlag ja jetzt auch gezeigt, zumindest für meinen Geschmack.


    Und die ursprünglichen Larry Brent/Macabros-Hörspielerfolge von Europa in den 80'ern hat vermutlich auch damit zu tun, das man die Sachen deutlich angepaßt hat. Man wird bei solchen Vorlagen wohl oft zwischen Originaltreue und Hörbarkeit Pendeln müssen.

    Habe "Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus " jetzt auch gehört, hat mir sehr gut gefallen. Während die Europa-Version auf drei CD's doch relativ trocken und langatmig war, hat man hier die Geschichte auf zwei Silberscheiben untergebracht, gleichzeit aber nichts relevantes von der Story weggelassen und diese mit deutlich mehr Tempo erzählt. Zur klar besseren Hörbarkeit trägt auch die Machart als Mix aus Hörspiel und inszenierter Lesung mit mehreren Sprechern bei.
    Vor allem hat man hier die Geschichte tatsächlich (dem Namen gerecht) klassisch erzählt, und nicht so Trash-Lastig wie bei den Hörspielvarianten von R&B. Hier ist man für meinen Geschmack von der Gesamtstimmung her wesentlich näher an der Europa-Machart der 80'er dran.Ich werde an den Classics auf jeden Fall dran bleiben, vor allem, wenn die bislang nicht als Hörbuch vertonten Geschichten dran kommen.


    Einzig nervig ist der Digipack-Pappschuber der limitierten Variante, die CD's sind da drin so eng festgeklemmt, das man fast eine Zange braucht, um sie rauszuziehen X( Keine gute Verpackungsvariante.

    Sir X von den letzten Helden.

    Ach so, den/die kenn' ich nicht. Ich denke bei Dietmar Wunder immer als erstes an Daniel Craig in seiner Rolle als James Bond.


    Kommt ja immer drauf an, womit man die Stimmen verbindet. So war für mich Bill Conolly damals immer Riker von der Enterprise. :D

    Das stimmt, und jetzt wo du es sagst, ist Detlef Bierstedt's Stimme auch wieder sehr mit Riker verbunden. Ansonsten verbinde ich diese im Hörspielbereich hauptsächlich mit dem sympathisch, naiv-etepetete-haften Dr. Watson in der Titania-Version von Sherlock Holmes ;)

    Also an die Sätze mit dem Paradies kann ich mich spontan nicht erinnern. Aber der zweite Abschnitt stammte höchstwahrscheinlich aus "Das Horror-Taxi von New York", möglicherweise auch aus einer Folge des "Sieben Siegel der Magie"-Dreiteilers.