Radio:Tipp
des Teams der Hörspiel-Freunde
Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele, die in den nächsten Tagen gesendet werden.
Die Empfehlung für den
04.04.2010
Ab 14.00 Uhr sendet
den ersten Teil des zweiteiligen Hörspiels
Huckleberry Finns Abenteuer
nach Mark Twain
(Teil 2 am Folgetag auf dem gleichen Sendeplatz)
(Wiederholung auf DLR am 18. und 25. April)
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Produktion: SWR 2002
Regie: Robert Schoen
Musik: Hank Shizzoe
Länge: 50 Minuten
Mitwirkende:
Huckleberry Finn: Marc Hosemann
Tom Sawyer: Denis Moschitto
Hucks Vater: Thomas Piper
Jim: Calvin Burke
Fährmann: Gerlach Fiedler
Turner: Ernst Konarek
Herzog: Martin Semmelrogge
König: Michael Habeck
Yolk: Gottfried Breitfuß
Mary Jane: Isabella Archan
Onkel Silas: Heinrich Giskes
Tante Sally: Hille Darjes
Mrs. Loftus: Christine Davis
Tommy: Patrick Heppt
Ben: Karl Friedrich Seraphim
Joe: Christian Brey
Turner: Ernst Konarek
Prediger: Andreas Klaue
Gerd Andresen, Hubertus Gertzen, Joachim Hall, Michael Holz, Sibylle Dinse, Andrea Hörnke-Trieß
»Nette Menschen können einem echt eine Last sein. Ich meine, es war
wirklich nett von der Witwe Douglas, dass sie mich bei sich aufgenommen
hat. Aber dass die Witwe aus mir nen sifilisierten Menschen hat machen
wollen mit scheußlich regelmäßigen Mahlzeiten, Zähne putzen und
anständig sein und dauernd im Haus wohnen: das ist ein schweres Leben.«
Kaum ist Huckleberry Finn den »sifilisatorischen« Maßnahmen der Witwe
Douglas entkommen, da taucht sein versoffener Vater auf und traktiert
ihn mit Besäufnissen und Prügeln. Und schließlich kehrt er allen, die
ihn drangsalieren, den Rücken, flieht mit dem Negersklaven Jim auf einem
Floß den Mississippi hinunter. Huck ist kein großer Denker, aber er
spürt instinktiv die Knoten, die die Erziehung in uns verursacht. Er
sieht die Verbiegungen, die sich die Menschen antun, um gesellschaftlich
anerkannt zu sein. Also flieht er zurück zur Natur, in ein Leben ohne
Zeitplan, auf dem gleichmäßig dahinströmenden Fluß.
Das Leben ist leicht, solange man auf einer Flussinsel liegt, Fische
grillt, Pfeife raucht und sich Geschichten erzählt. Aber überall lauern
Gefahren. Jim ist schließlich seiner Herrin entlaufen und Huck ist
untergetaucht, indem er den Leuten seine eigene Ermordung vorgespielt
hat. Beide sind auf der Flucht, und auf dem Fluss ist allerhand böses
Volk unterwegs. Das Idyll hat ein Ende, als sie in die Hände zweier
Hochstapler geraten, die sich des Flosses bemächtigen und von dort aus
ihre Betrügereien an Land organisieren. Sie machen mit der Dummheit und
Eitelkeit der Leute ein kleines Vermögen. Als sie sich jedoch als Erben
des gerade verstorbenen Peter Wilks ausgeben, haben sie den Bogen überspannt.