Man ist es von EUROPA ja schon seit Jahren gewohnt: Lange Laufzeiten durch ellenlange Dialooooooge.
Spannung? Fehlanzeige.
Richtige Paradebeispiele sind hierbei die ehemalige Serie "Die drei ???" und der immer noch laufende storytechnische Sturzflug, sorry: Selbstläufer "TKKG".
Bei den Drei ??? waren es zumeist die strunzlangweiligen, ellenlangen Auflösungsdia-, bzw. monologe des Justus Jonas, die selbigen Charakter quasi zum Medium am Rand der Lächerlichkeit machten - dank scheinbar seherischer Kräfte vermag Justus oftmals nicht nur sämtliche durch unglückliche Kürzungen der Romanvorlage entstandenen "Lücken" mittels nicht nachvollziehbarer Eingebungen zu "füllen", sondern sorgt auch dafür, daß die Spannung ins Unermessliche fällt. Das ist kein "Vorwurf" in Richtung Rohrbeck, Gott bewahre, sondern vielmehr ein Wink Richtung "Dramaturgie", die uns solche "Perlen" wie den Lösungsmonolog in "Das langweilige Vermächtnis" eigentlich ersparen sollte.
Und bei TKKG treibt man es -zumindest in den von mir gehörten Nach-100-Folgen- sogar noch bunter (mag natürlich sein, daß ich mir gerade nur die "Perlen" rausgepickt habe und sämtliche anderen Folgen trotz meist negativer Rezensionen wahre Glanzstücke dramaturgischer Perfektion sind - was ich allerdings ernsthaft anzweifeln möchte). Von exemplarisch 70 Minuten gibt es mindestens ca. 15-20 Minuten Rumgeseier. Meist natürlich in der Form, daß die ach-so-bösen Bösewichte gleich zu Beginn ihre ach-so-bösen Pläne in allen langweiligen Details auswalzen.... und zwischendrin auch nochmal...
Den Vogel dabei hat für mich "Das unheimliche Haus" abgeschossen. Die gesamte erste Seite besteht im Grunde aus diesem völlig unspannenden Geblubber - und das gleich in doppelter Ausführung! Zunächst schwallern einem, wie erwähnt, die extrem blassen und klischeetreifenden Langweilo-Ganoven die Ohren voll inkl. der ach-so-spanneden Geschichte des "unheimlichen Hauses", daß man sich schon beherrschen muss, nicht mit dem Skinner diesen Salm aus den Boxen zu schälen. Minuten gehen ins Land. Noch ein paar. Noch ein paar. Puh, endlich fertig. Ah, jetzt ja, TKKG sitzen im Eiscafe. Und unterhalten sich über... nein, das kann's doch wohl nicht sein, oder? Da wird fast noch mal haargenau der gleiche Schmu verzapft, den gerade eben die "Ganoven" geseiert haben. "Das Haus blablabla...." Ja, toll - sowas kann man Patienten vor der OP geben, dann freut man sich doch glatt drauf, daß der Dok mit dem Skinner... ach ne, das war was anderes :).
Also mal zurück zum Ernst:
Muss man ein Hörspiel unbedingt "auf Länge" bringen? Sind 65-75 Minuten wirklich nötig, wenn gut ein Drittel davon nur spannungstötendes Rumgelaber ist? Früher hat man doch auch keine Probleme gehabt, mal ein 37-Minuten Hörspiel rauszubringen? Warum ist das heute so schwer?