Ich habe 'Gabriel Burns (18) Neun Morde' gehört und finde es... 0
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Inhalt:
Neun Morde. Die Essenz des jungen Lebens sollte fortgeleitet werden... Rings um den zersplitterten Glastank vermischten sich Metalltrümmer mit abgetrennten Gliedmaßen zu einem abscheulichen Mosaik. Zeitgleich brachen die Wände in sich zusammen. Der Boden öffnete sich wie ein gieriger Schlund. Die Welt zerbarst zu Asche. Doch das letzte Kind sehnte sich nach dem Licht.
Story:
Weiter gehen die Ereignisse in Kanada und in dem geheimnisvollen Labor unter Vancouver. Allerdings muss ich ganz ehrlich gestehen, dass ich irgendwie den Eindruck hatte, dass man ein paar Minuten der Handlung aus dem Labor schlicht vergessen hat, jedenfalls gestaltet sich die Wiederaufnahme des Handlungsfadens etwas seltsam und man braucht einen Moment um sich zurecht zu finden. Ist dies erst einmal geschehen, so steht einem wahren Hörgenuss aber nichts mehr im Wege, denn die Situationen spitzen sich auf beiden Seiten zu und es bleibt spannend, bis zum Ende des zweiten Teils. Auffällig ist, dass es bei dieser Episode stellenweise wieder einmal arg blutrünstig zugeht und diese Folge somit eindeutig nicht in Kinderhände gehört (eine Kostprobe bekommt man ja schon bei obigem Kladdentext). Wieder werden einige Brocken an Informationen preisgegeben, die diesmal etwas mehr Verständnis in die Folgen 14-16 bringen. Der einzige Faktor, der etwas enttäuschend ist, ist die Spielzeit, denn die beträgt grade mal 40 Minuten, während der erste Teil satte 66 Minuten vorzuweisen hatte. Okay, 100 Minuten Spielzeit sind für einen Zweiteiler sicherlich in Ordnung, aber man hätte die Verteilung auch anders vornehmen können. Ansonsten bekommt man hier aber über die volle Spielzeit gute, spannende, atmosphärische und tendenziell ekelige Unterhaltung geboten.
Sprecher:
Da es sich um einen Zweiteiler handelt, sind 90% der Sprecher bereits aus der ersten Folge bekannt. 3 neue Stimmen kommen hinzu. Zum einen sind da Hannelore Minkus und Werner Ehrlicher, die Joyce Kramers Eltern Marja Alfred spielen. Gemeinsam mit Burns-Sprecher Bernd Vollbrecht haben sie eine unglaublich atmosphärische Szene, die Erinnerungen an Folge 6 „Die Totenmaschine“ weckt. Doch auf diese Szene wird noch eins draufgesetzt, nämlich durch die Leistungen von Uwe Büschken als infizierter „Chris Evans“. Wenn er, hilflos und eingesperrt, um sein Leben schreit, dann ist Gänsehaut garantiert. Somit kann ich auch hier abermals nur zu dem Ergebnis kommen, dass die Sprecherleistungen hervorragend sind.
Musik und Effekte:
Die Musik und die Effekte … wie oft habe ich schon in vergangenen Rezensionen geschrieben, welch großen Anteil sie an der einzigartigen Atmosphäre dieser Serie tragen? Und auch bei seinem neuesten Streich lässt sich Produzent Volker Sassenberg in diesem Punkt nicht die Butter vom Brot nehmen. Im Gegenteil: In dieser Folge kann man mal wieder so richtig zur Höchstform auflaufen und zeigen, was man durch geschickte Kombination von Musik und Effekten für außergewöhnliche Atmosphäre schaffen kann. Die Musik ist düster und unheilsschwanger wie gewohnt und könnte wieder einmal ganz ohne Frage auch für einen teueren Film komponiert worden sein … und dann ist sie ganz einfach wieder da: Diese imposante Atmosphäre, die man in den Folgen 14-16 doch irgendwie vermisste.
Fazit:
„Neun Morde“ ist ein würdiger Abschluss, eines gelungenen Zweiteilers und steht dem ersten Teil in fast nichts nach. Sehr eigenartig bleibt nur der Umstand, dass es so wirkt, als würden ein paar Minuten des Hörspiels schlicht fehlen (was auch die Diskrepanz zwischen den versprochenen 48 Minuten und den tatsächlichen 40 Minuten Spielzeit möglicherweise erklären könnte). Dennoch bietet die Folge genau das, was man als Fan der Serie erwartet: Einige Happen an Aufklärung alter Rätsel und eine Portion an neuen Rätseln, damit es auch in Zukunft nicht langweilig wird. Der Zweiteiler hat meine Begeisterung für die Serie (die nach dem letzten Zweiteiler etwas eingeschlafen war) neu geweckt und man kann nur hoffen, dass man nun wieder kontinuierlich Folgen auf diesem Niveau veröffentlicht und von weiteren „aufgeblasenen Lückenfüllern“ absieht. Das hier ist wirklich „Kopfkino“ der allerersten Klasse. TOP!
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© 30.03.06 by lord gösel / Hörspiel-Maniac