Eines Abends wollen Gina und Jürgen das Bürogebäude verlassen, sie haben beide erst spät Feierabend gemacht, doch dann bleiben sie mit dem Aufzug stecken. Ein Versehen möchte man meinen, aber was sich dann auf engstem Raum abspielt hat nichts mehr mit Zufall zu tun. Was spielt sich in der Kabine ab? Werden beide den Aufzug jemals verlassen können oder bleibt einer von ihnen auf der Strecke oder vielleicht sogar beide?
- Meinung -
Alltägliche Orte und Vorgänge, die vollkommen aus dem Ruder laufen, das sind die Markenzeichen dieser Serie, die aus "Tondokumenten" bestehen soll. Das ist natürlich nicht der Fall, doch wie das Motto dieser Reihe schon sagt, nichts ist verstörendere als die Realität und deshalb geht es auch diesmal absolut realistisch und auch sehr erschreckend zur Sache. Mitschnitt ist und bleibt nichts für schwache Nerven und ich möchte nicht zuviel verraten, aber wenn Mann und Frau in einem Aufzug stecken bleiben, dann geht es nicht gerade harmlos zur Sache, vor allem wenn eine der beiden Personen ein Geheimnis hat. Hochspannung von der ersten bis zur letzten Sekunde ist garantiert und der besondere Clou ist der, dass das Hörspiel in Echtzeit abläuft. Das ist übrigens die erste Folge, in der das der Fall ist, die vorherigen Folgen hatten immer wieder "Sprünge" drin, in denen ein gewisser Zeitraum überbrückt wurde. Doch hier erfährt man nun von Anfang bis Ende ohne Unterbrechung, was im Aufzug vor sich geht.
Insgesamt sind hier zwei Sprecher und zwei Sprecherinnen am Werk, wobei eine weibliche Stimme für die Anlage des Aufzugs im Einsatz war und die kleine Rolle des Mannes vom Wartungsdienst auch nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Die beiden Hauptrollen, Gina und Jürgen, werden hervorragend gesprochen und man hört deutlich raus, dass auch ein ordentlicher Spielraum für Improsivation vorhanden war. So gibt es einen Versprecher Ginas, was für sehr hohe Authentizität sorgt und die Performance des Sprechers in der Rolle Jürgens ist erschreckend glaubwürdig und intensiv. Da läufte es einem mehrfach eiskalt den Rücken runter und ein hoher Gänsehautfaktor ist garantiert.
Das Sounddesign ist hier immens wichtig, denn es muss ja alles absolut realistisch und überzeugend wirken, wie ein Mitschnitt halt. Die Perfektion liegt in der Imperfektion, was widersprüchlich klingen mag, aber durch und durch Sinn macht, denn wenn man irgendwo ein Tonband mitlaufen lässt, dann ist das Resultat ja auch keine klangtechnisch perfekte Kopie. Dazu noch die richtige Geräuschkulisse, die es der Hörerschaft mühelos ermöglicht, dass man sich die Umgebung und den Aufzug an sichohne Probleme vorstellen kann.
Für mich noch ein Stück stärker als die vorherige Folge und Mitschnitt ist und bleibt weiterhin die innovativste und wagemutigste Reihe auf dem Hörspielmarkt. Wer mit starken Nerven und einem ebensolchen Magen ausgerüstet ist darf sich gerne in den Aufzug begeben, Gänsehaut ist garantiert!
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absolut Sinn (wegen der Akustik). Am Schluß wunderte ich mich darüber, dass Gina nicht einfach abhaut. Ist Jürgen nach dem gehörten wirklich sofort kamfunfähig? Und noch was zur Logik: Könnte es sein, dass Jürgen vor Erreichen des Zielorts bereits verblutet ist? Und so Gina den Zielort gar nicht findet?
