Angeregt durch eine Diskussion im hauseigenen Dreamland-Forum, möchte ich das Thema auch hier mal zur Diskussion stellen.
Wer die Debatte im Dreamland-Forum verfolgen will, kann das unter folgendem Link tun:
http://www.sjws.de/dlpforum/wbb2/thread.php?threadid=472
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Zum Start möchte ich dazu zunächst mal Steffens Posting aufgreifen:
ZitatOriginal von Steffen http://www.sjws.de/dlpforum/wb….php?postid=5702#post5702
Ich finde ohnehin, daß in der Hörspielwelt alles viel zu sehr auseinander genommen wird. Wo ist die Prä-Internet-Zeit als man sich nur per Briefpost unterhalten konnte und man Hörspiele einfach nur so angehört hat, ohne gleich alles zu analysieren?
Ich kann hier natürlich nur aus meiner Sicht als Rezensent sprechen.
Aber gerade von diesen wird ja eine intensivere Beschäftigung mit dem Medium erwartet, um anschließend auch etwas fruchtbares und ergiebiges "zu Papier" bringen zu können.
Für mich macht eine gute Rezension gerade dieses analytische Herangehen an einen Stoff den Unterschied zu einfachen Kommentaren wie 'gut, schlecht, etc.' aus. Es soll ja gerade herausgestellt werden, was an einem Hörspiel gelungen ist und was nicht. Eine oberflächliche Betrachtung hilft letztlich wohl niemanden weiter. Den Lesern und Käufern nicht, den Produzenten genauso wenig.
Natürlich wird man deswegen von den Rezensenten ein anderes Feedback erhalten als von Hörern oder gar Fans, die das Hörspiel vielleicht sogar nur nebenher hören.
Wer jetzt meint, dass bei der Herangehensweise, wie sie bei Rezensenten der Fall ist, der Spaß ja völlig flöten geht, den kann ich beruhigen. Dem ist gewiss nicht so. Da man dadurch gerade bei den exzellent gemachten Hörspielen mindestens genauso seinen Spaß haben wird.
Dass man mit der Zeit - wenn man zig Hörspiele, gute wie schlechte gehört hat, aber etwas kritischer wird, ist denke ich völlig normal.
In Bezug auf den Kommentar von G. Walt (http://www.sjws.de/dlpforum/wb….php?postid=5689#post5689) möchte ich meine Sichtweise verdeutlichen:
Natürlich ist völlig klar, dass nicht allen Labels die gleichen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Das in einer Rezension fair zu berücksichtigen, ist denke ich eine normale Sache, die auch die meisten Rezensenten machen.
Allerdings tut man keinem imho einen Gefallen, wenn man offensichtliche Schwächen und Kritikpunkte deswegen ignoriert. Wie man diese dann am Ende gewichtet, ist wiederum sehr subjektiv.
Man darf und sollte allerdings auch nie vergessen, dass Leute für ein Produkt Geld zahlen und dementsprechend auch etwas erwarten dürfen.
Zudem: die Grundlage eines jeden guten Hörspiels bedarf keiner großen finanziellen Mittel: eine gut erzählte Geschichte.
Ja, auch das schlechteste Hörspiel mag unterhalten mögen. Bei aller Fairness und allem Respekt sollte man auch hergehen können und sagen: Ziel verfehlt. Wenn man seine Kritikpunkte gut begründet, sollte ein Produzent auch mit einem "Veriss" umgehen können.
Hier gibt es z.B. einen Veriss, der zwar nicht besonders sachlich, nüchtern geschrieben ist, bei dem ich aber dennoch sagen würde: ja, so sieht ein gut geschriebener Veriss aus.
Es gibt ja mehr als genug Satiren, die bitterböse sind, ohne aber respektlos zu werden. Das ist aber natürlich die hohe Kunst und da hier auch die Grenzen bei jedem Menschen etwas anders liegen, ist es umso schwieriger.