Schwarzes Schaf?

  • Ich würde als Label einfach "mitmachen". Ich würde eine Folge ins Netz stelllen und kostenlos über die "berüchtigten" Stellen verteilen und nach 5 Min ne Szene einbauen, die den "Sauger" anspricht. Plötzlich sagt dann Herr Ballard, dass er es überhaupt nicht gut findet, das diese Folge geklaut wird und erzählt , warum es nicht richtig ist und wieviel Geld verloren geht. Das wäre vermutlich um ein vielfaches effektiverm, weil dann genau die angesprochen werden, die wirklich "Klauen".

  • Genau, Extra-Szenen auch noch für die Sauger, super Idee. :lolz: Nee, sorry, das ist Mehrwert für Leute, die es nicht verdient haben, ein völlig falscher Ansatz.


    Außerdem wären weitere Szenen mit zusätzlichen Kosten verbunden, nur um herauszufinden wer, wo, wann saugt? Das ist doppelte Arbeit, weil es auch so gesaugt wird.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Genau, Extra-Szenen auch noch für die Sauger, super Idee. :lolz: Nee, sorry, das ist Mehrwert für Leute, die es nicht verdient haben, ein völlig falscher Ansatz.


    Es gibt - wie schon angesprochen - ZWEI ARTEN von Saugern. Die einen laden es einfach runter "Weil es da ist" und würden das Produkt NIE kaufen, die anderen - und genau die muß man wachrütteln - laden es, weil es halt "kostenlos" ist. Die, die es wirklich hören und somit dem Label schaden - würden - ganz überraschend - im Hörspiel darauf angesprochen werden. Es muß ja auch kein ganzes Stück sein, es muß eine Datei sein ..die 5 Min vom Anfang, dann die Aufklärung, dann "leere" (Wegen Dateigröße) bietet....


    Es fehlt einfach an der Aufklärung. Frag doch einfach mal rum. Die jungen Leute heute wissen gar nicht wo die Strafhandlung beginnt und was daran so schädlich ist. Viele glauben sogar, dass die Labels ja "versichert" gegen sowas sind (kein Witz!). Andere vertreten die Meinung "Sollen sie doch keine Rohlinge herstellen, dann kann ich auch nix brennen" ...


    Die ganze Thematik ist nunmal nicht einfach und bedarf einer sehr kreativen Lösung. Rechtsmittel bringen nicht viel, weil das Internet nicht kontrolliert werden kann....

  • Ich muss sagen, dass ich die Idee von Detlef so schlecht gar nicht finde.
    Natürlich kann man hergehen und sagen: für solche Deppen mache ich mir nicht auch noch irgendwelche zusätzliche Mühe. Allerdings wird sich dadurch dann auch nichts ändern.
    Dass sich durch das andere etwas ändert, ist zwar genausowenig sichergestellt, aber es ist ein Versuch und wenn man mit diesem zumindest ein paar Leute dazu bringt die Produktion vielleicht im Laben zu kaufen, hätte sich das ganze imho schon gelohnt.


    Es ist doch nunmal so: viele Methoden sind bereits gegangen worden (angefangen von drastischen Strafandrohung bis hin zur Kriminalisierung der ehrlichen Käufer durch zig nicht-überspringbare Vorspanns auf ehrlich gekauften Produkten). Und keine davon hat bisher nachweislich viel gebracht. Warum also nicht mal neue Ideen wagen? Dem ganzen begegnet man am besten mit Kreativität, da bin ich ganz Detlefs Meinung.

  • Aber ob irgendwelche Szenen mit im Hörspiel sinnvoll sind, wage ich zu bezweifeln. Das reißt den Hörer aus dem Konzept und macht eher die Stimmung kaputt. Vielleicht zwischendurch mal ein Satz oder cooler Spruch, der aber auch in die Story passt wäre okay, alles andere eher störend und zwar auch für die, die sich das Hörspiel gekauft haben.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Aber ob irgendwelche Szenen mit im Hörspiel sinnvoll sind, wage ich zu bezweifeln. Das reißt den Hörer aus dem Konzept und macht eher die Stimmung kaputt. Vielleicht zwischendurch mal ein Satz oder cooler Spruch, der aber auch in die Story passt wäre okay, alles andere eher störend und zwar auch für die, die sich das Hörspiel gekauft haben.


    Äh, ich glaube es ging nicht darum, die Fassung so auch in den Handel zu bringen. Sondern extra fürs Netz abzuändern.
    Ansonsten wäre in der Tat nicht ganz sinnvoll (da man damit ja auch wieder die ehrlichen Käufer "abstraft").

  • Zitat

    Original von DRY


    Äh, ich glaube es ging nicht darum, die Fassung so auch in den Handel zu bringen. Sondern extra fürs Netz abzuändern.
    Ansonsten wäre in der Tat nicht ganz sinnvoll (da man damit ja auch wieder die ehrlichen Käufer "abstraft").


    Die Sauger lachen sich doch über sowas kaputt oder fühlen sich dann noch bestätigt. "Hey, cool, extra eine Fassung für "uns"!" oder so einen Blödsinn.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Aber ob irgendwelche Szenen mit im Hörspiel sinnvoll sind, wage ich zu bezweifeln. Das reißt den Hörer aus dem Konzept und macht eher die Stimmung kaputt. Vielleicht zwischendurch mal ein Satz oder cooler Spruch, der aber auch in die Story passt wäre okay, alles andere eher störend und zwar auch für die, die sich das Hörspiel gekauft haben.


    Mir wäre es ziemlich schnuppe, ob der böse Bube aus dem Konzept gerissen wird bzw. wie schlecht die Stimmung ist.


    Detlefs Vorschlag ist sicherlich ein Ansatz, der Mühe macht - weniger in der Herstellung (das dürfte ja kein Hexenwerk sein), aber dafür in der Verteilung...

  • Zitat

    Original von DRY


    Das ist ein Punkt, den ich mal etwas kritischer hinterfragen möchte. Das ganze mag möglicherweise bei Labels, die im Handel wirklich stark vertreten sind und damit die entsprechende Aufmerksamkeit genießen, gut funktionieren. Mit zeitlich beschränkten Angeboten könnte man durchaus einen Run auf die eigenen Produkte erzeugen (entsprechende Werbung vorausgesetzt).
    Bei kleinen Labels, die schon darum kämpfen müssen im Handel überhaupt beachtet zu werden, könnten mit so einer Preispolitik auch bitter auf die "Schnauze" fallen. Man hat entsprechende Produktionskosten, die wieder reingeholt werden müssen. Auf Dauer nur mit roten Zahlen zu arbeiten dürfte über kurz oder lang dazu führen, dass es nicht mehr weiter geht. Ich glaube mit der "halbe-Preis-Politik" können kleine Label nur verlieren.
    Nicht aber unbedingt mit einer überlegten Preis-Politik. Möglicherweise schafft man es mit günstigeren Preisen ein paar Käufer mehr anzulocken und gewinnt dadurch langfristig, auch wenn sich auf kurze Sicht nicht mehr Gewinn erzielen lässt. Möglicherweise gewinnt man diese Käufer aber auch nicht und verzichtet so auf einen gewissen Mehrbetrag, der vielleicht sogar überlebensnotwendig wäre.
    Problem an der ganzen Sache ist halt, dass das Kundenverhalten nicht immer so linear vorhersagbar ist.


    Werbung wäre in so einem Fall ganz gut, sonst bekommen Angebote ja nur die "Bummler" mit.
    Ich erinnere mich noch an die Aktion von Saturn Anfang 2007 wegen Point Whitmark (nach dem Wechsel zu Universal). Da stolpere ich plötzlich über einen riesen Aufsteller mit Point Whitmark zum super Angebotspreis. Da habe ich dann zugeschlagen und bin bei Point Whitmark auf einen Schlag voll eingestiegen - eigentlich wollte ich so Häppchenweise bei PW eingesteigen - und sammle heute noch weiter.
    Werbung habe ich für diese Aktion nirgendswo gesehen und damit hätte man sicher noch viel mehr Käufer anziehen können.

  • Zitat

    Original von JTaxidriver
    Die Frage ist aber auch überhaupt. Wie groß ist der Bedarf der Bevölkerung überhaupt an Hörspielen?


    Man kann zwar bei den illegalen Downloads keine 1 zu 1 Rechnung machen, aber es scheint ja doch eine gewisse Zahl an Leuten zu geben, die zumindest an der Materie interessiert sind.
    Die Frage, die man sich imho viel mehr stellt: warum werden die Hörspiele kostenlos geladen statt gekauft? Versucht man sich diese Frage selbst zu beantworten wird man zwangsläufig auch eine auf deine obige finden.

  • Halber Preis? - Als ich den Vorschlag gelesen habe, ist es mir eiskalt den Rücken runter gelaufen! Warum? Weil völlig an der Realität vorbei! Das mag in zwei Fällen vielleicht machbar sein: eine zumindest höchst fünfstellige Auflage, sechstellig wäre noch viel besser, die obendrein komplett aufgekauft wird oder man möchte nur ein einziges Mal ein Hörspiel rausbringen und sein Erspartes verschenken!
    Die Vorstellung über Gewinn und dessen Verwendung (Weiterinvestition, um überhaupt weitermachen zu können) erscheinen mir etwas unreflektiert...


    Werbung? - Gebt uns ein paar tausend Euro, dann machen wir Werbung, dass euch die Ohren wackeln! Werbung ist dort, wo sie wirklich wirken würde, eklig teuer! Dann lieber weiterproduzieren...


    Booklet-Umfang: Immense Mehrkosten drohen bei einer Erhöhung des Booklet-Umfangs. Und manche wollen sich das dann einfach sparen und anderswo investieren!


    Ne Fake-Version, um die Sauger zu ärgern, klingt putzig, wird aber erstens daran scheitern, dass der Sauger an sich nicht sooo doof sein kann, sonst würde er ja nicht versuchen, sich der Justiz zu entziehen; sobald die merken, wie des Hase läuft, wird die Fake-Version verschwinden. Und zweitens schenkt es den Saugern zu viel positive Aufmerksamkeit. Zu viel Aufwand für zu wenig Nutzen!


    Kreative Herangehensweise? - Gerne, aber was kostet es? Man darf dabei nicht vergessen, dass Zeit und Energie (beides = Geld) in größerem Umfang aufgebracht werden müssen, irgendwas zu tun!

  • Zitat

    Original von AlexS
    Kreative Herangehensweise? - Gerne, aber was kostet es? Man darf dabei nicht vergessen, dass Zeit und Energie (beides = Geld) in größerem Umfang aufgebracht werden müssen, irgendwas zu tun!


    Natürlich. Aber ob die Alternative - nämlich die Hände in den Schoß zu legen - in allen Fällen unbedingt die bessere ist?
    Aber das müssen die Labels natürlich jeweils individuell abwägen.

  • Zitat

    Original von DRY


    Natürlich. Aber ob die Alternative - nämlich die Hände in den Schoß zu legen - in allen Fällen unbedingt die bessere ist?
    Aber das müssen die Labels natürlich jeweils individuell abwägen.


    Eben, besser ideenlos Pleite gehen oder geht es den Labels doch nicht so schlecht?
    Die entscheidene Frage ist wirklich: "Wie groß ist der Markt für die Hörspiele?". Geld macht man über Masse. Warum verkaufen denn Markenhersteller die gleichen Produkte in anderen Verpackungen zum halben Preis beim Aldi? Ganz einfach, je mehr sie verkaufen, desto mehr Kohle verdienen sie. Klar ist das mit den Hörspielen nicht 1:1 zu vergleichen, aber Vorschläge die vielleicht doch zumindest teilweise Sinn machen, sollte man nicht arrogant ignorieren.

  • Was mir mal durch den Kopf gegangen ist, ist, das ganze Hörspiel zu zum Beispiel einem Drittel des Kaufpreises im internet anzubieten - aber mit zeitlicher Lizenz (d.h. nach einem Hören ist nicht mehr). Danach kann sich jeder aussuchen, ob er für das Hörspiel nun den vollen Kaufpreis bezahlen will oder nicht.
    Klar haperts da in der Umsetzung (anfänglicher Verlust bei den Labels z.B.).
    Was mir auch grade noch einfällt, ist, dass manche dann doch direkt zum illegalen Download übergehen und sich den legalen Erstdownload sparen. :cry:


    Aber das wäre vielleicht eine Möglichkeit, neue Käufer anzulocken.


    Silver

  • Das wird doch gemacht, allerdings ohne zeitlich begrenzten Besitz.! Es gibt doch die offiziellen Downloadportale, bei denen Hörspiele vergünstigt gekauft werden können. Das ist ja die legale Variante des Downloads. Und ein großer Verlust ist es nicht, schließlich fallen dabei ja gewisse Produktionskosten nicht an...


    Ich wollte auch keine Vorschläge ignorierend wegwischen, aber glaubt ihr wirklich, dass wir nicht darüber nachdenken, welche Alternativen möglich sind? Aber manches ist einfach wirklich nicht so einfach, wie wir alle das gerne hätten. Und die Hände legen wir ja nicht in den Schoß.


    Nur: Welches Label kann ohne weiteres Beträge locker machen, die gleich mehrere fertig produzierte Episoden aufwiegen, um damit Werbung zu machen?

  • Hallo,


    ich verfolge Eure Diskussion mit Interesse, da mir diese Raubkopierproblematik bei Hörspielen bisher nicht so wirklich bewusst gewesen ist...



    da einige hier ja über alternative Möglichkeiten im Umgang mit illegalen Kopien diskutiert haben, andere über die Zusammenarbeit von kleineren HSPlabels bezl. dieses Problems reden... eine spontane Idee für ein Experiment:


    einige kleine labels tun sich zusammen und richten eine Art Sammelstelle ein (etwas wie eine 0190-Nummer, die allerdings annonym angerufen können werden muss und mit sowas wie ner Endziffer für jd. label)... ) und setzten an jedes HSP einen Schlusstrack, in dem "illegale" Hörer gebeten werden, bei Gefallen des HSP einen bestimmten Betrag an die Produzenten weiterzuleiten (so wie das für einen downloader allerdings mehr Aufwand als ein Anruf bzw.ein/zwei mausclicks wäre, würde aber ziemlich sicher die Faulhei siegen)... Wicktig: Ohne damit den download zu "legalisieren", sondern einfach als Anerkennung für die Leisung... Das würde zwar sicher nicht im vollen Umfang entschädigen, aber vielleicht zumindest in dem viel diskutierten Verhältnis von Anzahl downloads zu verlorenen Originalverkäufen.... Zumindest würde man die "Fairness" dieser communities herausfordern, die sie doch irgendwie alibimässig vor sich halten...
    Abgesehen davon hätte man vielleicht ein feedback, wie gut das gehörte Produkt ankommt beim "Zielpublikum"... Gerade im Bezug auf das Verbreitungs/Bekanntmach-Argument?