Die drei ??? - 125) Feuermond

  • So, dazu muss ich auch mal wieder was schreiben, immerhin habe ich mit der 125 meinen langjährigen ???-Boykott beendet. ;)


    Der erste Eindruck lässt nur Gutes erhoffen: Eine neue Anfangsmelodie, die zwar nicht unbedingt das Nonplusultra darstellt, aber dem verhassten Technorobocopinferno ein Ende bereitet. Je öfter ich die Melodie höre, desto mehr Spass habe ich daran - ich bin völlig zufrieden und denke, das diese Lösung ein guter Kompromiss ist zwischen völligem Retro-Bohn und modernem Film-Soundtrack-Niveau.
    Auch der Auftakt der Handlung ist interessant, es beginnt gleich knallig mit einer schönen Explosion, aber leider bleibt es nicht so aufregend. Nach ca. 30 Minuten ist eigentlich noch nichts passiert, letztlich geht die komplette Folge 125 A bestenfalls als Exposition zur Story durch. Warum? Was erfahren wir denn großartig? Es gibt einen Maler und ein Bild, Hugennay und Brittany sind wieder unterwegs,

    . Das wars. Inszeniert ist das alles extrem langatmig und schwerfällig, musste man denn wirklich dieses endlose Vorspiel mit Briefchen und Hinweisen und einem sexy Rollerboy durchziehen? Und vor allem: Musste man alle drei Briefe von Jaquard komplett vorlesen lassen? Schön, da hab ich Douglas Welbat mal wieder gehört, war schön, aber war völlig sinnfrei,

    .
    Auch technisch saugt die Angelegenheit tierisch - die rechte Stereospur ist leiser als die linke und zudem völlig dumpf und verrauscht. Zumindest auf meinem Tape.


    Dann kommt aber ja zum Glück die Episode B - und die ist wirklich richtig gut gelungen. Die Story, die in Folge A nicht aus dem redensartlichen Arsch kommen wollte, gerät ins Rollen, und zwar erstaunlich flott, wenn man das vorherige Tempo anlegt. Geärgert hat mich eigentlich nur die grottige Performance von Andreas von der Meden, der so klingt, als hätte er die zwei Sätze beim Kacken eingesprochen und der es ja nun wirklich besser kann. Unelegant fand ich auch die Besetzung von Mr. Myers mit Eberhard Haar, der in der Serie ja eigentlich schon eine feste Rolle (Peters Vater) hat. das hätte nicht sein müssen, ist aber auch nicht so wichtig. Interessant ist auch, dass hier ausschließlich die Musik von STIL verwendet wurde - vielleicht ein Testballon? Ich fand es mal ganz angenehm zur Abwechslung, auch, wenn sich das Titelthema ein wenig zu oft wiederholt hat.


    Die dritte Episode schließlich führt alle Fäden erstaunlich sauber zu Ende, allerdings gerät das Tempo wieder ins Schlingern und man fragt sich, warum plötzlich alles so lange dauert, und man endlos hin gehalten wird mit der Auflösung obwohl man sich eigentlich alles schon selber zusammengereimt hat. Echte Überraschungen gab es nämlich zuletzt nicht mehr, die hatte Marx schon im Laufe von Folge B und der ersten Hälfte von C verschossen, indem er ständig neue Twists einbaute und so ziemlich alle Charaktere gegeneinander ausspielte. Und was echt nervte, waren die ständigen redundanten Dialogzeilen.

    . Auch schleichen sich logische Schwächen ein:


    Was auch ganz doll genervt hat, war die konsequente Übersteuerung aller Stimmen, bis hin zur deutlichen Verzerrung. Da frage ich mich doch, wieso offenbar alle drei Tonträger anders gemischt, gemastert oder was auch immer sind.



    Alles in allem ist Feuermond aber eine sehr nette Angelegenheit geworden. Die Handlung war in Ordnung, hätte aber auf zwei Folgen aufgeteilt mehr Sinn gemacht, dann wäre es auch etwas knackiger gewesen und würde vielleicht weniger überflüssiges Füllmaterial enthalten.
    Sprechertechnisch war die Folge echt top (außer eben von der Meden!!!), auch die Gastsprecher Dirk Bach, Nova Meierhenrich und Nick Heidfed haben gar nicht (!!!) gestört, geschweige denn genervt, sonddrn ihre Sache echt gut gemacht, Respekt.
    Doof war natürlich, dass die ohnehin schon merkwürdige Dynamik von Geräuschen, Musik und Stimmen hier noch viel extremer ausgefallen ist, als man es schon gewohnt ist. Dass Musik und Geräusche lauter sind als die Dialoge, macht einfach keinen Sinn und es nervt echt, wenn man ein HSP nur mit der Fernbedienung in der hand hören kann, weil man alle paar Minuten lauter oder leiser stellen muss.
    Eine weitere Verbnesserung neben den neuen Musikstücken gab es dann aber doch noch: auf die unselige Unsitte, immer mindestens drei Musikstücke möglichst unharmonisch ineinander zu mischen, wurde hier weitestgehend verzichtet zugunsten einfacher, schlichter Musikeinsätze von recht kurzer Dauer. Angenehm war das!
    Für den moderaten Preis von unter 10 EURO bin ich bereit über die vielen technischen Mängel hionweg zu sehen, bin aber skeptisch, ob diese bei den weiteren Folgen behoben werden. Schön wäre es, denn so könnte es endlich wieder bergauf gehen mit einer Serie, die schon seit Jahren etwas Besseres verdient hätte.


  • Also auf eine deiner Fragen kann ich dir eine Antwort geben:



    den Rest muss dir jemand anderes verklickern :grins:

  • Lange hat es gedauert, aber nun habe ich die 3 CDs auch endlich mal gehört.
    Tja, was soll ich sagen: Die Hörspielumsetzung von Feuermond bleibt leider hinter meinen Erwartungen zurück. Nach den letzten größtenteils nett zu hörenden Abenteuern, hatte ich mir hier eigentlich endlich mal wieder einen ordentlichen Knaller gewünscht. Dieser ist aber ausgeblieben. Und Schuld daran ist nicht die Geschichte. Das Buch habe ich damals regelrecht verschlungen. Das Hörspiel hat sich dagegen viel zu oft in die Länge gezogen und es nicht geschafft mich zu fesseln.


    Mehr Details - viel wurde ja auch schon angesprochen - gibts dann morgen bzw. übermorgen in der vollständigen Rezension.

  • Zitat

    Original von lord gösel


    Hmm ... mich wundert es nur, dass unten eine 2- steht, denn grade die Kritik an der Hörspiel-Umsetzung ließt sich eigentlich ganz anders. Naja ... wir scheinen dasselbe zu denken, wenn gleich ich nur ne 3 vergeben habe.


    Nun, die Geschichte selbst war ja gut bis sehr gut. So viel kann die magere Umsetzung dann doch auch wieder nicht kaputt machen, als dass nicht noch ein Hörspiel zurückbliebe, das recht nett unterhalten kann. Gefesselt hats mich die Umsetzung zwar nicht gerade (wobei natürlich auch der Umstand, dass ich die Geschichte schon kannte, eine Rolle gespielt haben mag), aber gelangweilt auch nicht unbedingt.
    Vor dem Hintergrund, dass es bei der Technik auch ein paar Patzer gab, kann man natürlich gerechtfertigterweise auch ne 3 zücken. Für mich macht zählt da die Geschichte aber letztlich mehr.
    Eine 3 würde mich ein nur durchschnittliches Hörspiel bedeuten. Aber im Rahmen der Serie sehe ich das Hörspiel schon als etwas darüber. Aber gerade bei sowas spielt natürlich auch immer ne ordentliche Portion Subjektivität rein.


  • Inhalt:
    Rätselhafte Briefe eines verstorbenen Malers bringen Die drei ??? auf die Spur eines verschollenes Gemäldes…Und der Gegenspieler der Detektive aus Rocky Beach ist kein geringerer als der französische Meisterdieb Victor Hugenay! Wird es den drei ??? gelingen, das Rätsel um Feuermond zu lüften?


    Story:
    Ein neues Jubiläum gab es bei den drei ???, denn der 125. Fall will gelöst werden und erneut hat sich Andre Marx hingesetzt und einen Dreifach-Band verfasst. Das Jubeln über „Feuermond“ war groß und nicht selten war die Rede davon, dass man hiermit an die alten Klassiker anknüpfen würde. Nun liegt endlich auch die Hörspiel-Umsetzung vor und es stellt sich die Frage, ob es auch hier Anlass zum Jubeln gibt. Leider muss ich dies klar verneinen, denn als die erhoffte Eingebung hat sich das 125. Hörspiel für meine Begriffe wahrlich nicht herausgestellt. Nehmen wir das Positive vorweg: Die Ideen die Marx hier verarbeitet hat sind wirklich sehr gut und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass man keinen Abklatsch bekannter Geschehnisse serviert bekommt. Auch die Auflösung am Ende erscheint überaus schlüssig und vermittelt der Geschichte einiges an zusätzlichem Tiefgang. Was für meine Begriffe aber ziemlich gelitten hat, dass ist die Dramatik der Geschichte. Die drei CDs die hier vorliegen wurden quasi vollständig ausgenutzt und somit kommt man auf eine Spielzeit von mehr als 3,5 Stunden. Das wäre an sich kein Problem, doch gerade auf den ersten beiden Silberlingen finden sich viele Szenen, die fast schon in die Länge gezogen wirken. Hier wäre ein rigoroseres Kürzen seitens Andre Minningers sehr wünschenswert gewesen, um die Spannungskurve auf konstantem Kurs zu halten. So ist es nämlich eher der Fall, dass sich Desinteresse einschleicht. Zumindest ich habe kurz vor dem Ende der zweiten CD nur gedacht: „Man, kann da jetzt bitte endlich mal etwas passieren!“. Was auch auf der dritten CD dann geschieht, doch bis dahin ist leider sehr lange Hängen im Schacht. Die Geschichte von „Toteninsel“ mag extrem übertrieben gewesen sein, doch hier stimmte wenigsten die Bearbeitung für das Hörspiel, denn am Ende der jeweiligen CD wollte zumindest ich immer sofort wissen wie es weitergeht, während ich bei „Feuermond“ auch ohne Probleme eine längere Pause einlegen konnte. Ein weiterer Punkt, der für etwas Verwirrung sorgt, sind die „Bonus-Tracks“, die am Ende jeder CD kommen und zusätzliche Szenen enthalten. Lediglich der Track der dritten CD war wirklich interessant, während man auf CD 1 und 2 „nur“ Informationen zu hören bekam, die man bereits aus der Geschichte kannte. Die Idee ist sicherlich nett gewesen, denn wenn die Szenen (wie diese auf CD 1 und 2) aus gutem Grund gekürzt wurden, so hätte man sie für meine Begriffe nicht dann doch noch zu hören bekommen müssen. Wie dem auch sei, worum es hier eigentlich gehen soll ist die Handlung und die kann nur mit gewissen Einschränkungen überzeugen, da sie eben lange Zeit viel zu aufgebläht wirkt und man hier und da die nötige Dramatik vermisst, die ein derart großer Fall mit sich bringen müsste.


    Sprecher:
    Die Sprecher, die in dieser Folge zu hören sind, agieren fraglos allesamt mehr als solide. Allen voran natürlich die Sprecher der ???, in persona Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich. Hier sitzt alles und es macht Spaß den Gesprächen zu lauschen, wenngleich sie auch gerne mal zu ausufernd ausfallen. Als kleiner Gag ist hier Nick Heidfeld zu hören, der einen LKW-Fahrer spricht. Seine Rolle ist klein und fällt eigentlich in Anbetracht der opulenten Spielzeit kaum ins Gewicht, aber dennoch sei gesagt, dass man schon recht deutlich hört, dass er (vermutlich) keinerlei Erfahrung im Metier Hörspiel hat. Wer mir außerdem noch so einige kleine Probleme bereitet hat ist Dirk Bach. Irgendwie wirkt er auf mich immer ein wenig überdreht, was nicht so recht in diese Serie passen will. Entschädigt wird man dafür aber mit der Rückkehr Dorette Hugos als Britanny. Da macht das Hören nämlich direkt wieder mehr Spaß. Wie bereits oben erwähnt, sind die Leistungen der Sprecher insgesamt betrachtet sehr solide und hinterlassen einen wirklich guten Eindruck.


    Musik und Effekte:
    Pünktlich zum Jubiläum hat man sich ein Herz gefasst, das Schreien der Fans erhört und präsentiert der Hörerschaft eine neue Titelmelodie. Allerdings muss man sagen, dass das neue ???-Theme wohl auch nicht auf absolute Liebe bei allen Fans stoßen wird. Für meine Begriffe passt es wesentlich besser zur Serie, als die „Robbo-Techno-Musik“, aber insgesamt wirkt die Musik vielleicht ein wenig zu happy. Allerdings muss man sagen, dass es in eine sehr ähnliche Richtung geht, wie die alten Bohn-Stücke. Ich jedenfalls mag das Stück und hatte schon nach dem ersten Hören einen Ohrwurm. Auch bei der übrigen Musik gab es einige Neuerungen, denn hierfür zeichnen sich nun (wie auch für das Titelstück) Christian Hagitte und Simon Bertling (aka STIL) aus. Hier hat man eine gute Wahl getroffen, denn durch die neuen Stücke entsteht eine überaus angenehme und sehr passende Stimmung. Auch auf der Seite der Effekte liefert man die gewohnt ordentliche Leistung und somit könnte in diesem Bereich eigentlich alles gut sein, doch dem ist leider nicht so. Es gibt da ein nicht unbeachtliches Problem, das auf den Namen Übersteuerung hört und gerade auf der ersten CD mit einer unglaublichen Penetranz zum Tragen kommt. Auch die Abmischung an sich erscheint wenig harmonisch, denn manche der etwas ruhigeren Passagen erweisen sich als so leise, dass man nicht selten zum Lautstärkenregler greifen muss um noch etwas zu verstehen. Allerdings scheint sich da wohl seitens EUROPA noch etwas zu entwickeln. Trotz allem hätten die CDs SO nicht in den Handel kommen sollen. Dieser Umstand schmälert den ansonsten überaus positiven Eindruck der technischen Umsetzung doch sehr.


    Fazit:
    Ich muss gestehen, dass ich von „Feuermond“ doch ziemlich enttäuscht war. Es mag primär daran liegen, dass ich einfach zu viel erwartet habe, nach all den positiven Resonanzen die das Buch hervorgerufen hat. Die Umsetzung als Hörspiel hat mich jedenfalls nicht überzeugt, da die mehr als 3 Stunden Spielzeit sich doch viel zu oft in die Länge gezogen haben und ich diverse Male dachte: „Passiert jetzt was?“ Es scheint abermals ein Fehler zu sein den sich Andre Minninger ankreiden lassen muss, denn auch bei „Geisterzug“ hat er in seiner Rolle als Hörspiel-Drehbuch-Autor sehr mäßige Arbeit geleistet. Was für ein wenig Entschädigung sorgt sind die Sprecher, die zu 95% überaus souverän agieren und somit einen kleinen „Ausrutscher“ wie den Einsatz von Nick Heidfeld schnell vergessen machen. Pluspunkte kann man ebenfalls für das neue musikalische Gesicht der Serie sammeln, das nun wieder ziemlich „rockig“ daherkommt und die Herzen diverser Fans älteren Baujahrs höher schlagen lassen dürfte. Was im Gegenzug direkt wieder für Enttäuschung sorgt, ist die Technik. Die Übersteuerungen und diverse Lautstärken-Differenzen sind Punkte, die bei einer derartigen Produktion nicht passieren dürfen. Das mag nun alles insgesamt wohl wesentlich schlimmer klingen als es eigentlich ist, denn prinzipiell ist „Feuermond“ ein solides Durchschnittshörspiel geworden, dass man sich durchaus mal anhören kann und was in Schulnoten eine glatte 3 verdient hätte. Leider ist das in meinen Augen aber einfach zu wenig für eine Produktion, die ein Jubiläum und somit eigentlich ein Highlight darstellen sollte. Also … für Fans der Serie sicherlich ein oder zwei Ohren wert, aber der erhoffte Knaller ist ausgeblieben und dem Hype um „Feuermond“ wird zumindest das Hörspiel nicht gerecht.


    *** / *****
    Befriedigend


    © 29.12.08 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

  • Also was Europa bewogen hat, Nick Heidfeld auf diese Art ins Hörspiel reinzuquetschen, ist mir auch ein Rätsel. Anhand der Vorankündigung hätte ich eher erwartet, dass er den LKW-Fahrer spricht, der mehrmals vergeblich versucht, bei Onkel Titus den gekauften Schrott abzuladen. Um dann in der letzten Szene die Zentrale wieder darunter verschwinden zu lassen. Leider wurde das - mit Ausnahme der letzten Szene - völlig rausgekürzt, obwohl es für die nächsten Folgen ja nicht unwichtig ist.

  • Die Geschichte kommt schon recht gut an die Buchvorlage heran. Störend ist die wahnsinnig schlechte Aufnahmequalität. Sie verdirbt ungemein den Hörspaß.

  • Zitat

    Original von Leinwanderer
    Die Geschichte kommt schon recht gut an die Buchvorlage heran. Störend ist die wahnsinnig schlechte Aufnahmequalität. Sie verdirbt ungemein den Hörspaß.


    Ich fand die ganze Story recht egal und aufgebläht, ohne wirklichen Inhalt und Spaß hätte ich auch bei einer grandiosen Tonqualität nicht gehabt. :D