Gefangen im Packeis

  • Passend als Abkühlung zum derzeitigen Wetter:"Gefangen im Packeis".

    Zitat

    Der Jugendroman erzählt die Geschichte der Shakelton-Expedition, eines der berühmtesten arktischen Abenteuer, aus der Sicht des 16-jährigen Peter, der sich als blinder Passagier auf Shakeltons Schiff geschmuggelt hat. Im Oktober 1914 bricht der britische Forscher Sir Ernest Shackleton mit dem Expeditionsschiff Endurance zu einer Forschungsreise in die Arktis auf. Doch bevor die Expedition das arktische Festland erreicht, wird das Schiff vom Eis eingeschlossen. Erst 635 Tage später kehren die Expeditionsteilnehmer nach Hause zurück.


    KURZKOMMENTAR
    Auch wenn ich mit "altmodischen" Abenteuerhörspielen bislang wenig, bzw. gar nichts anfangen konnte, hat sich mit Sven Strickers genialer Neuinszenierung der "Schatzinsel" das Blatt gewendet und mit "Die vergessene Welt" schaffte es sogar erstmals ein Abenteuerhörspiel auf meine persönliche Spitzenposition, mein "Hörspiel des Jahres 2005".
    Nun also gleich die nächste Abenteuerexkursion - diesmal ins ewige Eis der Antarktis - und ich bin einmal mehr extremst begeistert! Wie hier die dramatische Story von den durch die Bank weg erstklassigen Sprechern (Dietmar "Jack The Ripper" Mues, Klaus "Mr. Charkov" Dittmann, Uwe "Perry Rhodan" Friedrichsen und der mittlerweile schon stimmbrüchige und absolut sympathisch wirkende Woody Mues) mit Verstärkung der sehr gut gewähtlten und passend eingesetzten Effekte und der bewußt sparsam verwendeten Musik, welche die eisige, verzweifelte Situation und Atmosphäre punktuiert.
    2 CDs, die zu keiner Minute langweilig werden - und die Odyssee durch das ewige Eis zieht den Hörer wirklich gänzlich in ihren Bann. Absoluter Hörtip!



    SPRECHER
    Uwe Friedrichsen
    Woody Mues
    Klaus Dittmann
    Dietmar Mues
    u.a.





    WEITERE INFOS
    » Info beim Hörverlag
    » Wikipedia-Artikel: Sir Ernest Henry Shackelton
    » Wikipedia-Artikel: Expedition Endurance
    » Rezension bei buecher.de
    » Artikel bei amazon.de

  • Mit richtig viel Liebe zur Geschichte hat sich der NDR der Vorlage von Christa-Maria Zimmermann angenommen und ein wirklich sehr, sehr schönes Abenteuerhörspiel (nicht nur) für Jugendliche geschaffen.


    Großvater Peter erzählt seiner Enkelin, die unbedingt die Antarktis erforschen will, von seinen eigenen Erlebnissen, als er sich an Bord des Expeditionsschiffes Endurance geschlichen hat und eine schreckliche Zeit im Packeis erlebte. Was das ganze noch einen Ticken interessanter macht, als es ohnehin schon wäre, ist die Tatsache, dass sich die beschriebene Expedition tatsächlich so abgespielt haben. Ein schon sehr erschreckendes Szenario.


    Allein ein Blick darauf, wen Hans Helge Ott da alles vor's Mikrofon geholt hat, macht schon fast klar, dass die Produktion auch diesbezüglich keinen Schiffbruch erleiden wird. Uwe Friedrichsen, der hier den Part des erzählenden Opa Peter einnimmt und damit den Großteil des Sprechanteils innehat, ist in dieser Rolle einfach großartig. Obwohl er zu jung klingt, nimmt man ihm die Rolle trotzdem vollkommen ab. Auch die in den Hörspielpassagen auftretenden Sprecher schaffen ein sehr plastisches Bild ihrer darzustellenden Charaktere.


    Nicht nur erstklassig besetzt, auch von der Stimmung her, ein wahrer Hörgenuss! Eine Produktion, die man bedenkenlos weiterempfehlen kann.


    Meine Wertung: + + + + +

  • Peter (Uwe Friedrichsen) berichtet von seinen Erlebnissen, als er sich mit 16 Jahren (Woody Mues) auf ein Schiff schmuggelte, genauer gesagt auf die "Endurance". Zwar ist die Besatzung nicht sonderlich begeistert, Peter wird aber trotzdem aufgenommen und muss in der Küche aushelfen und sich um die Schlittenhunde kümmern. Es geht also auf zum Südpol und für den Jungen ist die Expedition zunächst ein riesiges Abenteuer, doch dann lernt er auch die Schattenseiten einer derartigen Reise kennen und zwar, als das Packeis das Schiff einschliesst. Wird die "Endurance" jemals wieder aus dem Eis freikommen?


    - Meinung -


    Christa-Maria Zimmermanns Vorlage erzählt das grösste Abenteuer im Leben des Ausreissers Peter, der als Grossvater nochmal von seinen Erlebnissen berichtet. Diese sind ungemein spannend und das nicht nur für die anvisierte Zielgruppe der jugendlichen Hörer, sondern auch für die erwachsene Hörerschaft, denn der Story gelingt ist auch durch die Bearbeitung von Heidi Knetsch und Stefan Richwien die beklemmenden Geschehnisse zu vermitteln und die bedrohliche Stimmung auch in Hörspielform aufrecht zu erhalten. Das mag jetzt alles ganz düster und gruselig klingen und die Geschichte ist sicherlich auch keine heitere Angelegenheit, doch ich bin der Meinung, dass hier genau der richtige "Härtegrad" für Jugendliche erreicht wird und auch die Gratwanderung gelingt, um Erwachsene in den Bann ziehen zu können. Inhaltlich also schon mal eine verdammt starke Sache, die ca. 103 Minuten zu unterhalten weiss.


    Weitere Garanten für den Erfolg dieser Produktion sind zweifelsohne die Sprecher, die Riege ist ganz hervorragend besetzt. Die Hauptrolle des Peter teilen sich Uwe Friedrichsen und Woody Mues, wobei Friedrichsen den Grossteil des Textes zu meistern hat, es sich hier aber dennoch nicht um eine inszenierte Lesung handelt, auch wenn seine Parts doch recht gross sind. Es macht einfach Spass ihm zuzuhören, wenn er feinste Sprecherkunst zum Besten gibt und er zeigt, dass er zu den Grössten seiner Zunft gehört. Woody Mues macht dies ebenfalls, seine Darbietung ist ebenfalls vollauf überzeugend und er zeigt, was für ein Talent er ist und ihm steht in dieser Branche sicherlich noch eine grosse Zukunft bevor, doch das liegt halt in der Familie, was sein Vater Dietmar in einer Nebenrolle beweist. Weitere namhafte Kollegen wie Stephan Schwartz, Christian Redl, Klaus Dittmann, Lutz Herkenrath und Co. mischen hier mit, es wird also eine rundum hochkarätige Besetzung geboten, die unter der Regie von Hans Helge Ott restlos begeistern kann.


    Serge Weber ist für die Untermalung zuständig und auch er versteht sein Handwerk wunderbar, denn es gelingt ihm mit den richtigen Musiken die kalte und düstere Atmosphäre zu erzeugen. Es sollte keinem Hörer schwerfallen sich die Szenerie vorzustellen, das Meer, die Eisschollen und vieles mehr, in diesem Bereich werden auch alle Register gezogen und das Ergebnis kann sich hören lassen.


    Somit dürfte also klar sein, dass es sich hier um eine erstklassige und hervorragende Produktion handelt, die ich mit Nachdruck empfehlen kann. Wer spannende Abenteuerhörspiele mag, der ist hier an der richtigen Adresse und kann hier nicht nur zugreifen, man muss es sogar!


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