Hörspiele auch manchmal zu teuer...?

  • Hey Leutz,


    findet Ihr manchmal nicht auch die Preise etwas zu hoch?? Ich meine manchmal muss ich echt sagen das mich das ganz schön nervt... Aber deswegen mal ein wenig im Internet gesucht und auch etwas gefunden, wo man sich nicht nur Filme und Bücher leihen kann sondern auch Hörspiele. Finde ich nicht so schlecht, da unsere Bibliothek keine hat.

  • Mhm, wenn man weiß, was teils für ein Aufwand (verbunden ja auch mit entsprechenden Kosten) zum Teil in Hörspielen steckt, dann empfinde ich die Preise im Gros (sehr viele Hörspiele sind ja unter 10 Euro zu haben) absolut nicht zu teuer.
    Es gibt sicherlich auf Fälle, wo man ob des Preises vielleicht schon mal ins Zögern kommt. Sind imho aber eher Ausnahmefälle.

  • Ich glaub auch eher - insofern man einen Querschnitt überhaupt machen kann - sind Hörspiele im Hinblick auf den ungeheuren Produktionsaufwand doch günstig. Vergleicht mans bspw. mit Hörbüchern, die denke ich mal einen geringeren Produktionsaufwand haben (kann man sicher auch nie pauschal sagen, aber im Schnitt isses denk ich schon so), sind letztere doch generell teurer. Zu teuer sind mir ab und an veröffentlichte Radiohörspiele, die dann im Schnitt ihre 15 Euro kosten... obwohl die "an-sich" auch nicht zu teuer sind für die gebotene Qualität... aber da sieht mans halt im Vergleich mit den günstigeren kommerziellen Hörspielen.

  • Es haengt davon ab, worauf man TEUER bezieht. Man kann es im Bezug auf die Produktionskosten der Hoerspiele beziehen. Man kann es auf seine eigene Kaufkraft beziehen. Man kann TEUER auch darauf beziehen, wie lange man davon unterhalten wird, im Vergleich zu einem Kino Besuch oder im Vergleich zum Buch lesen etc. Und bei den obigen Kommentaren, habe ich das Gefuehl, dass dort verschieden Bezugspunkte benutzt werden.


    Waehrend KLPIME es wohl auf seine eigene Kaufkraft bezieht und er einfach nicht weiss, wie er sich die Hoerspiele in den Zeiten der Inflation und hohen Spritpreisen noch kaufen soll. Das geht mir ganz genau so. Wenn man nur die Top 10 der besten Hoerspiele pro Monat kaufen will, kostet dass schon ungefaehr 80 Euro oder mehr pro Monat. Das muss man erstmal ueber haben. Dass man da nach legalen Alternativen wie Bibliotheken oder legalen Tauschboersen schaut, ist voellig legitim und nachvollziehbar.


    Dry hat dann den Bezug zu den Produktionskosten gezogen. Das ist auf der einen Seite auch verstaendlch, da der Preis immer auch etwas mit den eigenen Kosten zu tun hat, aber diese Gruende sind dem Kunden relativ egal, der kuemmert sich nicht um die Kosten, sondern nur um was bei dem Hoerspiel herauskommt. Das kann einen Zusammenhang haben, muss aber nicht. Und zusaetzlich sind da noch andere Faktoren enthalten. Wenn z.B. mehr Hoerspiele gekauft wuerden, dann koennte der Preis auch viel geringer sein, da die Fixed Kosten dann besser abgedeckt waeren. Also wenn man Preis im Bezug zu den Kosten zieht, nimmt man eine konstante Anzahl von CD Verkaeufen in Betracht. Diese Anzahl ist eine Berechnung des Produktmanagements und kann richtig oder falsch sein. Der Verkaufspreis hat einen Einfluss auf die Anzahl der verkauften CDs und da habe ich hin und wieder den Eindruck, dass dort mit einem geringeren Preis mehr verkauft und dasselbe oder mehr eingenommen werden koennte.


    Wenn man soviele Hoerspiele wie in den 80ern verkaufen wuerde, dann waeren die Hoerspiele bei gleichem Produktionsaufwand auch billiger. Leider sind die heutigen Verkaufszahlen viel geringer. Zusaetzlich dazu, sind dem Kauefer wenn er eine CD kaufen will, die Gruende fuer hohe Kosten relativ egal.


    Maltin hat dann einen sehr interressanten Bezug zu einem vergleichbaren Medium gezogen, der Lesung. Ich denke auch, dass Hoerspiele im Vergleich zu Lesungen relativ guenstig sind. Lesungen koennen laenger unterhalten, sind aber vom Produktionsaufwand (Skripterarbeitung, oft auch Musik und Sound) viel einfacher. Dass die dann viel teurer sind, ist meiner Meinung nach auch nicht gerechtfertigt.


    Ich persoenlich wuerde da eine weitere Kategorie hinzuziehen, die Relation zwischen Hoergenuss und Preis. Und zwar wuerde ich Hoerspiele als RELATIV TEUER bezeichnen, wenn das Hoererlebnis in Relation zu dem Preis viel hoeher ist als bei anderen Hoerspielen. Dazu zaehlt auch die Laenge eines Hoerspiels (wobei Laenge auf gleichbleibenden hohen Niveau und nicht kuenstlich in die Laenge gezogen gemeint ist).


    Also wenn ich mir eine Gruselkabinett Folge fuer 6,99 Euro kaufen kann, und die ca. 60-70 Minuten lang ist, dann ist ein 25,95 Euro Mammut-Hoerspiel welches 6 CDs auf gleichbleibend hohem Niveur lang ist und mich ueber die ganze Zeit auch bestens unterhaelt, relativ guenstig.


    Auf der anderen Seite ist eine Wallander Folge, welche mich fuer 70 Minuten glaentzend unterhaelt aber 12,99 Euro kostet, relativ gesehen viel teurer im Vergleich zu einer Gruselkabinett oder Poe oder Rhodan Folge, welche bei gleicher Lauflaenge und (fuer mich) aehnlichen Hoergenuss aehnliches bietet. Also relativ gesehen ist Wallander fuer gleichen Hoergenuss teurer als eine Gruselkabinett, Rhodan, oder Poe Folge.


    Das ist sicherlich aus der Sicht des Kunden gesehen. Vom Label gesehen, haben die vielleicht hoerere Produktionskosten, hoehere Rechtekosten, oder geringere Verkaufszahlen um die Kosten wieder einzuspielen. Das sind alles Gruende, um die unterschiedlichen Preise zu rechtfertigen. Diese Gruende sind dem Kunden jedoch egal, fuer die zaehlt nur, was fuer sie dabei herauskommt, und das wird immer besser und damit werden die Preise auch immer hoeher.


    Ich denke, dass die sehr gute laufenden Serien von grossen Labels relativ guenstig sind (Poe, Rhodan, Gruselkabinett, ???), und das liegt sicherlich an verschiedenen Gruenden, z.B. den relativ hohen Verkaufszahlen und dass dieses Serien etabliert sind und kaum Werbung mehr benoetigen. Wir haben in Deuschland jedoch das Glueck, dass es viele unabhaengige Labels und Produktionsstudiis gibt. Das ergibt eine grosse Vielfalt, deren Vorteile wir nicht unterschaetzen sollten. Diese kleinen Studios leben aber von anderen Auflagszahlen und deshalb haben die oft hoehere Preise. Dem Kunden sind die Gruende aber meistens trotzdem egal und das ist eine interessante Herausforderung fuer jedes kleine Label. Man kann Preise nicht alleine aufgrund von Kosten machen. Wer das macht, der verliert. Man muss sich am Markt orientieren und da entweder sich preislich anpassen, oder eine bestimmte Nische abdecken, die hoehere Preise rechtfertigt.


    Dem Kunden jedoch sind diese Gruende voellig egal, wenn er in seine Geldboerse schaut. Der Kunde wird sich meiner Meinung nach dafuer entscheiden, welche Qualitaet und Quantitaet er fuer sein Geld bekommt. Und dabei wird oft dem Kunden ein geringerer Preis vorgegauckelt, indem man die Folgen einer Serie einzeln herausbringt. Z.B. haette man ja Dark Lord auch zusammen herausbringen koennen, aber die Kundenpsychologie denkt dass man mit 4 x 7,95 Euro fuer 4 Einzel-CDs mehr bekommt als fuer die gleiche Summe in einer Box.


    Also insgesamt ist der Begriff TEUER, wie alles andere im Leben, nur eins: RELATIV.

  • Zitat

    Original von Klpime
    findet Ihr manchmal nicht auch die Preise etwas zu hoch?? ...


    Nein, da von den 10 Euro (jaja 7.95, 8,95 etc...) nur 0,50 bis 1 Euro bei den Machern ankommt. Das ist ja das fiese an so _kleinen_ Preisen. Klar sieht man(n) gern den Endpreis, aber das bekommen die Leute nicht, sofern nicht direkt über sie bestellt wird. Daher ist Kauf der einzige Weg um seine Lieblingsserie zu unterstützen....naja oder durch eine gut frequentieren Website :klugscheiss:

  • Zitat

    Original von Detlef


    Nein, da von den 10 Euro (jaja 7.95, 8,95 etc...) nur 0,50 bis 1 Euro bei den Machern ankommt. Das ist ja das fiese an so _kleinen_ Preisen. Klar sieht man(n) gern den Endpreis, aber das bekommen die Leute nicht, sofern nicht direkt über sie bestellt wird. Daher ist Kauf der einzige Weg um seine Lieblingsserie zu unterstützen....naja oder durch eine gut frequentieren Website :klugscheiss:


    Das ist korrekt, wenn man es von der Produktionsseite betrachtet.

  • Zitat

    Original von Cherusker
    Das ist korrekt, wenn man es von der Produktionsseite betrachtet.


    Anders sollte man es aber auch gar nicht sehen. Wenn die Produzenten nichts verdienen, dann gibt es keine Hörspiele und dann kann die erst recht keiner kaufen.


    Einen Vorteil hat es, dann kann keiner mehr über die Preise nörgeln.

  • Es gibt sicher Hörspiele, die über 10 Euro kosten. Das sind dann meist Produktionen, die sich über mehr als eine CD erstrecken oder Radio Hörspiele.
    Hörspiele, die sich auf einer CD befinden, kosten in der Regel 7 bis 10 Euro und das finde ich nicht teuer.
    Man sollte nicht immer beim ersten Händler kaufen, sondern auch mal Preise vergleichen, das fördert doch oft gute Preisunterschiede ans Tageslicht. :)


    Ansonsten muß halt jeder nach seinem persönlichem Budget schauen. Was man nicht hat, kann man auch nicht ausgeben. Das klingt leider hart, aber das muß man heutzutage immer öfters sagen. Wenn ich z.B. eine Rechnung zu zahlen habe, dann kann ich die nicht liegen lassen und das Geld für was Anderes ausgeben.

  • Es tut mir sehr leid, dass Takimo mit 13 Euro ein echter Spitzenreiter ist. Es ist eine echt gute Hörspielserie, aber der hohe Preis schreckt dann doch viele vom Preis ab. Bis 10 Euro halte ich einen Hörspielpreis durchaus gerechtfertigt, aber ab da ist z.B. bei mir als Schülerin meist schon Schluss. Takimo muss ich mir deshalb mühsam über Monate respektive sogar Jahre zusammenkaufen.


    Insgesamt aber bin ich zufrieden mit den Hörspielpreisen. Das ist durchaus noch im bezahlbaren Rahmen.


    Silver

  • Zitat

    Original von Cherusker


    Das ist korrekt, wenn man es von der Produktionsseite betrachtet.


    Geht es noch?
    Wenn nicht von der Seite, von welcher denn dann?
    Von der "Ich will alles in Supergut und zwar Superbillig, bzw. umsonst?"-Fraktion?
    Die, die bereits nach zwei Folgen zum Normalpreis rumjaulen "Wann kommt denn da endlich die Box '10 für 1' raus, weil 7,95 EUR für ein Hörspiel sind ja voll der Wucher"?
    Sorry, wenn ich so einen Schmus lese, platzt mir echt der Kragen.
    Ja, es gibt Preise, die sind ggf. überzogen, aber pauschal wieder auf die "Produktionsseite" zu treten, sorry, geht mal gar nicht :rage:

  • Zitat

    Original von Captain Blitz


    Anders sollte man es aber auch gar nicht sehen. Wenn die Produzenten nichts verdienen, dann gibt es keine Hörspiele und dann kann die erst recht keiner kaufen.


    Einen Vorteil hat es, dann kann keiner mehr über die Preise nörgeln.


    Ich denke, wenn man Produkte, und deren Kosten NUR von der Produktionsseite betrachtet und nicht von der Kundenseite, dann produziert man am Markt vorbei. Wenn die Kosten, welche die Produktion verursachen so hoch sind, dass der Endpreis fuer den Kunden subjektiv von seiner Sicht zu hoch sind, dann hat das Product-Management gepennt und falsch geplant.


    Also, wie gesagt, dass nur von einer Seite zu sehen ist einseitig und trifft den Punkt nicht.

  • Also ich finde die nicht zu Teuer. Ich meine da steckt ein ganz meng Arbeit dahinter .
    Die Sprecher und Musik und so weiter.
    Dass muss man als Hörspiel Macher auch bezahlen können Da darf man auch für ein Hörspiel
    genug Geld verlangen. Sonst hat man ja gar keine Einnahme und kann dass zweit Hörspiel nicht fertig gestellt werden .


    Und die sind erst noch Billiger alls eine Musik Cd.



    Ich finde den Preis schon Richtig .Es gibt auch Billige Hörspiel.

    Captain Blitz meinte ,an einem Freitag, Marianne finde alles Unheimlich ausser wen Andreas Fröhlich dabei ist. Damit hat er gar nicht so unrecht.Das hier darf nicht fehlen :)



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  • Cherusker : Nach der Argumentation sollten Newcomerlabel wohl besser gar nicht erst anfangen, es sei denn sie haben Wirtschaftswissenschaft studiert. Hmm, wenn ich das so lese, kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen, daß mir Angst und Bange wird, wenn ich an die Kosten denke, die da so auf uns zukommen werden.


  • Kein Grund aggressiv zu werden :grins: Danke.


    Das in entweder Super-und-teuer oder billig-und-schlecht zu malen, trifft den Kern meiner Meinung nach nicht. Das setzt voraus, dass alle mit der gleichen Effektivitaet produzieren, die gleichen Verkaufszahlen haben, die gleichen Vertriebswege und Kosten haben. Das ist aber nicht der Fall. Daher bieten einige einen Preis, der viel geringer ist als andere und trotzdem ist die Qualitaet hoch. Daher kann man Kunden doch wohl nicht das Recht nehmen, einige Produktionen als teuer im Vergleich zu anderen zu sehen. Wallander mit 12,99 Euro fuer eine CD ist sehr teuer. Ich habe das trotzdem bezahlt, da man sehr viel dafuer bekommt. Trotzdem ist es teuer. Genau wie Takimo, Sehr teuer, aber geniale Geschichten. Nicht ohne Grund sind Rhodan, Poe, Gruselkabinett so erfolgreich, da sie geniale Qualitaet zu angemessenen Preisen bieten.


    Jetzt nun jeden, der keine 12,99 Euro fuer ein Hoerspiel ausgeben wollen, darzustellen, als wenn man nur billige und low-budget Produktionen will, trifft meiner Meinung nach den Kern ueberhaupt nicht. Was die Masse der Kunden will ist gute Qualitaet zu angemessenen Preisen.

  • Es lässt sich einfach nicht günstiger produzieren und wenn doch, dann hört man das leider auch. Ich will jetzt gar nicht auf irgendwelche Label oder Verlage eingehen oder Namen nennen, aber sowas hört man halt raus, wenn weiter versucht wird zu sparen.


    Ausserdem haben Sprecher, Autoren, Musiker und Co. alle ihren Preis, den sie sicherlich nicht grossartig nach unten senken werden. Warum auch?


    "Ja, gut wenn Sprecher X zuviel Geld nimmt, dann senke ich meinen Kurs natürlich, für die Fans!" :stupid:


    Jeder muss sehen, wo er bleibt und im Kommunismus sind wir auch nicht, das Volkshörspiel wird von der BLÖD-Zeitung auch noch nicht propagiert.


    Qualität hat seinen Preis und wer den nicht zahlt, der sollte dann auch verzichten.


    Aber es gibt ja immer noch die illegalen Downloadquellen. :rolleyes:


    Und dieses "Wallander ist mir 12,99 sehr teuer!" kann und will ich nicht mehr lesen. Das ist ein hochwertiges Produkt, das ist eine teure Lizenz, die Sprecher sind sehr namhaft und gut, Sven Stricker produziert und macht die Regie, das ist alles kein Pappenstiel.


    15-20 Euro wären teuer, aber 12,99 gehen für so eine CD in Ordnung.