Edgar Allan Poe Nr. 13 - Schweigen

  • Bei dieser Hörspiel-Adaption der Edgar Allan Poe Bücher wird eine auf sich aufbauende Rahmenhandlung mit den einzelnen Poe-Bänden verknüpft. Aufgrund dessen sind es keine 100 % Umsetzungen der Bücher und diese werden dann auch z.T. ziemlich frei interpretiert. Doch gerade diese Verknüpfung der verschieden Geschichten zu einem großen Ganzen macht diese Hörspielreihe zum absoluten Muß für jeden Grusel-Hörspiel-Fan. Düstere bis beklemmende Atmosphäre gepaart mit tollen und bekannten Sprechern wie Iris Berben oder Ulrich Pleitgen. Als Hintergrund gibt es tolle Klänge vom Orchester, welches sich in das gute Gesamtbild einfügt. Vor Spannung und Beklemmung wagt man kaum den CD-Player mal auf Pause zu stellen, oder später weiter zu hören.


    In Folge 13 trifft nun Poe die Entscheidung sich von Leonie zu trennen. Daraufhin wird eine "Jagd" durch die Nacht mit immer wieder wechselnden Perpektiven zwischen Poe und Leonie erzählt. Ganz ohne jegliche Traumphasen wird in dieser Folge die sich immer zuspitzendere Rahmenhandlung weitergetrieben bis sich Leonie und Poe am Ende der Geschichte so nah sind und doch so fern bleiben. Einem düsteren, melancholischen Bild ähnelnd, trennt sie nur ein Wort der den Nebel der Zukunft zerschneiden würde.


    Mehr möchte ich erst mal nicht verraten und auch die Kurzzusammenfassung auf der Rückseite der CD sollte man nicht lesen, um einen nicht einige Vorahnungen zu nehmen.


    Fazit: Ein Höhepunkt der Edgar Allan Poe-Reihe von Lübbe!

  • Inhalt: Das große Schweigen des Todes breitet sich um Poe herum aus. In vierundzwanzig Stunden werden viele von denen, die etwas mit seinem Schicksal zu tun haben, umgebracht. Nur ein Priester kann sterbend noch ein paar Worte sagen. Und Poe findet Antwort auf eine seiner Fragen. Aber warum mussten so viele Menschen sterben?


    Story: Dieses Hörspiel wurde erst nach der Veröffentlichung der vierten Staffel (14-17) veröffentlicht und das zeigt eigentlich schon, dass die Rahmenhandlung hier nicht allzu weit vorangetrieben werden konnte. Das wird sie auch nicht, das Hörspiel ist aber wieder vortrefflich gelungen, die Geschichte ist von Anfang bis Ende spannend und es kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Diese Serie ist einfach ein richtiger Knaller, bisher gab es kein Hörspiel, das mir nicht so gut gefallen hat, denn die Serie wird von Folge zu Folge immer spannender. Auf eine Traumsequenz Poes verzichtet man hier, wie man es schon von den Hörspielen „Lebendig begraben“ und „Das ovale Portrait“ kennt. Ich kann es kaum erwarten, die nächste CD einzulegen, denn Edgar Allan Poe entwickelt sich immer mehr zu meinen Lieblingsserien!


    Sprecher: Für Serienverhältnisse hört man in diesem Hörspiel relativ viel Sprecher. In den Meisten der bisher erschienenen Folgen hörte man nur ca. 5-6 Sprecher, in dieser Geschichte sind es 11. Ulrich Pleitgen als Edgar Allan Poe ist wieder unglaublich stark und auch Iris Berben als Leonie Goron kann wieder voll überzeugen. Das Gleiche lässt sich auch über die weiteren Sprecher sagen. Zu hören sind Thomas B. Hoffmann, Maria Mim Bäumlein, Host Hiemer, Christian Bielfeld, Jürgen Kluckert, Christian Gaul, Peter Groeger, Heinz Kloss und Daniela Hoffmann. Die Meisten dieser Sprecher hat man bereits in einigen vorherigen Geschichten der Serie gehört, dort übernahmen sie jedoch fast alle andere Rollen.


    Musik und Effekte: Musikalisch ist dieses Hörspiel mal wieder die Wucht. Was dem Hörer hier an Musikstücken um die Ohren gehauen wird, ist wirklich gigantisch. Die eingesetzten Stücke sind wie immer sehr pompös und größtenteils Orchesterstücke. Die Atmosphäre ist wie immer sehr, sehr düster und das passt zu dem Geschehen natürlich perfekt. Es kann gut sein, dass man sich nach dem Hören des Hörspiels etwas deprimiert ist, so mitreißend ist die hier aufblühende Atmosphäre. Über die Effekte muss man gar nicht mehr viele Worte verlieren, STIL arbeitet in diesem Bereich immer hervorragend und das ist hier nicht anders.


    Fazit: Wieder eine tolle Folge, die mir noch etwas besser gefallen hat, als es bei den Hörspielen 11 und 12 der Fall war. Zwar geht es hier bei der Rahmenhandlung nicht allzu weit voran, aber das ist auch nicht verwunderlich, da das Hörspiel erst nach dem Erscheinen der vierten Staffel (Folge 14-17) veröffentlicht wurde. Die Sprecher machen ihren Job wie immer phantastisch und die technische Seite ist in diesem Hörspiel mal wieder hervorragend. Für Fans der Serie ist diese CD wieder ein Pflichtkauf, denn sie ist jeden Cent wert! Wer die Serie noch nicht kennt, sollte die Hörspiele jedoch chronologisch hören. Für mich ist Edgar Allan Poe eine der besten Serien, die derzeit auf dem Markt sind und ich freue mich riesig auf die weiteren Folgen.


    Note 1-

  • Edgar Allan Poe (Ulrich Pleitgen) will Leonie Goron (Iris Berben) nicht weiter in Gefahr bringen und deshalb beschließt er sie mitten in der Nacht zu verlassen und er hinterlässt ihr nur einen Abschiedsbrief. Doch die Gefahren nehmen kein Ende, Poe wird vom Dienstmädchen eingeholt und sie will ihn scheinbar verführen. Der Wirt kommt hinzu und die Situation eskaliert? Am Ende taucht auch Leonie wieder auf und es kommt zu zwei Morden. Ist Poe an allem Schuld und wird sie ihm jemals für seine Flucht vergeben? Was ist mit Dr. Baker und wird Edgar Allan Poe jemals erfahren, wer er wirklich ist?


    - Meinung -


    Die ominöse 13. Folge, die den Hörer zuerst vorenthalten wurde und anscheinend einen Vorfall zwischen Poe und Leonie schildern sollte. Das tut sie auch, keine Frage, aber man konnte es sich schon denken, das haben die folgenden Geschichten bereits angedeutet. Es handelt sich bei dem Auslassen dieser Episode also nur um einen reinen Marketing-Gag, mehr nicht. Inhaltlich ist sie nämlich nicht so sensationell, dass sie dem Hype gerecht wird und das ist sehr schade. Ist sie deshalb schlecht? Auf gar keinen Fall, denn es wird wieder die typische Poe-Kost geboten und die ist einfach spannend, mysteriös und fesselnd. Zwar wird hier leider nicht so viel für die Haupthandlung getan, aber das kann man sich ja schon denken, da weitere Folgen ja bereits im Voraus erschienen sind und sich eher dort etwas tut. Wie dem auch sei, trotz mangelnder Offenbarungen einfach inhaltlich wieder ein düsterer Spass, voller Tempo, aber auch mal mit ruhigeren und sehr atmosphärischen Momenten, wie man die Serie halt einfach kennt und liebt.


    Natürlich sind die Sprecher mal wieder bestens drauf, keine Frage, aber das hat auch vermutlich niemand bezweifelt. Die Hauptsprecher in Form von Ulrich Pleitgen und Iris Berben erlauben sich keine Ausrutscher und hier geht es eigentlich nur noch darum, wer in den Nebenrollen im Einsatz ist und wie gut er diesen Job macht. Diesmal sind Jürgen Kluckert, Peter Groeger Heinz Kloss, Daniela Hoffmann und weitere bekannte Namen treiben sich hier herum und lassen auch gleich eine Performance da, die der Serie absolut gerecht wird. Mara Kim Bäumer möchte ich hier mal besonders hervorheben, auf sie sollte man achten, schöne Stimme, zuckersüss und garantiert noch in vielen weiteren Produktionen zu hören.


    Die Musik ist mal wieder der blanke Wahnsinn! Die orchestrale Untermalung und Begleitung drückt gewaltig auf die Stimmung, um den Hörer herum wird es schwarz-weiß und man versinkt in der düsteren Welt Edgar Allan Poes. Hier werden wieder alle Register gezogen und man darf sehr zufrieden mit den hier verwendeten Klängen sein.


    Als eine Art Bonus gibt es übrigens noch am Ende eine Kurzgeschichte Poes und zwar "An Helen", gelesen von Hannelore Hoger.


    Die Erwartungen waren hoch, doch am Ende wurden sie nicht erfüllt, was aber nur an dem PR-Stunt an sich liegt. Die Folge hätte man besser ganz normal veröffentlichen können, denn sie hat nicht die großen Enthüllungen, aber sie ist wie immer sehr stark. Für Fans der Serie sowieso ein Muss!


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