(NEU) Moetteli - Eine Begegnung mit künstlicher Intelligenz (Hermann Bohlen) SRF 2024

  • Regie: Judith Lorentz

    Technische Realisierung: Hermann Bohlen, Jean Szymczak

    Dramaturgie: Mark Ginzler

    Regieassistenz: Vanessa Gräfingholt

    Musik: Hermann Bohlen


    Mit Hermann Bohlen, Irene Grüter, Toni Lorentz, Rubi Lorentz, Bettina Kurth, Britta Steffenhagen, Golo Euler, Thelma Buabeng, Siri, Bard, u. a.


    Ein Mann sitzt in der Klemme, möchte aber nicht darüber reden. Lieber will er sich von einem dieser Geschöpfe helfen lassen, die zur Spezies der KI, der künstlichen Intelligenz, gehören – wobei das im Hörspiel zu hörende Exemplar eine lokal helvetische Prägung hat und auf den Namen «Moetteli» hört.


    F. ist Autor und alleinerziehender Vater zweier Teenager-Mädchen. Am frühen Morgen klingelt es bei ihm an der Tür: Die geleaste Drucker-/Scanner-Kombination wird von einer Servicemitarbeiterin abgeholt. Grund sind nicht bezahlte Leasing-Raten – F. ist fast pleite. Seine Situation spitzt sich weiter zu: In der Nacht hat sein Computer selbständig ein Update der Betriebssoftware gemacht, wichtige Apps funktionieren nicht mehr. Dafür funktioniert völlig ungefragt eine Software im Computer, die sich plötzlich stimmlich meldet, weil sie bei F. «ein krisenhaftes Muster der Benutzung des Endgeräts» festgestellt hat.


    Was genau klemmt bei F.? Wenig Auskunft: «Hohes Arbeitsaufkommen.» Aha, ein Mann im Stress. Darüber frei zu sprechen, sich vielleicht sogar eine professionelle Beratung zu genehmigen, kommt für F. nicht in Frage. Stattdessen: Hinwendung zur KI als preiswertem Gesprächspartner und Gehilfen – um ein in der Tat ganz schön happiges Pensum zu bewältigen: F. muss bis in zwei Tagen ein Hörspiel geschrieben haben, einen schwierigen Brief an den Klassenlehrer und die Trauerrede für seine kürzlich verstorbene Schwester Henni.


    Gneta und Pepi, zwei vernachlässigte, aber übelst selbstbewusste Töchter, schwirren um ihn herum, gucken ihm auf die Finger und funken dazwischen, als sie seinen sorglosen Umgang mit künstlicher Intelligenz bemerken. Dabei bedienen sie sich selbst künstlicher Intelligenz, etwa um Stimmen zu klonen. Der Zweck – ihren Vater von der KI wegzubringen – heiligt die Mittel.


    In F.s Dialog mit der KI, mit Moetteli, Siri und Co, erleben wir deren phänomenale Fähigkeit, Zusammenhänge herzustellen, zu analysieren und fantasy-mässige Konfektionsware zu verfassen – aber sich nicht für fünf Minuten merken zu können, dass man schon per Du ist.


    Link:

    https://www.srf.ch/audio/hoers…z?id=AUDI20241123_NR_0035