Alles anzeigenDas Aufbäumen gegen das scheinbar Feststehende bildet von Anfang an den Kern von Ilse Aichingers Dichtung. So sind die kleinen Hörstücke, die in den Jahren 1952-1956 entstanden, Konzentrate ihres Weltbildes: die Erfahrung des Todes als Ausgangspunkt, das Leben für sich und andere neu zu entdecken. Die Szenen des Hörspiels begeben sich „an die Schwelle“ vor einer Botschaft, an einer Pforte, zwischen zwei Prüfungen, in Erwartung, kurz vor dem Tod – buchstäblich „zu keiner Stunde“. „Hier, in dem milden Licht, nicht weit von den Pflanzenhäusern, wohnte die Alte, die Anfang und Ende voraussah. ... Die Störche flogen schon weg, und der Wetterhahn bog sich. Es war kurz vor dem Winter.“
Mit:
Ilse Aichinger, Hildegard Schmahl, Irm Hermann, Otto Sander, Liv-Juliane Barine, Tilmar Kuhn, Anja Bilabel, Iwona Mickiewicz
Regie: Christine Nagel
Technische Realisierung: Andreas Narr, Ingeborg Kiepert, Jutta Stein
Musik: Gerd Bessler
Quelle: https://www.hoerspielundfeatur…-verschwinden-wh-100.html