Alles anzeigenDie morgendliche Dusche verströmt programmierbare Gefühle, der Kater legt Botschaften in Buchstabenform ins Kästchen und malt mit seinem Schwanz Gedichte in die Luft, eine Frau verunfallt wiederholt und absichtlich, weil sie die Zuwendung der Rettungsmannschaften nicht missen möchte, ein Mann ruft sich auf der Suche nach Kontakten durchs Telefonbuch und eine weitere Frau vertreibt die Stille, indem sie CDs mit Alltagsgeräuschen in den Pläyer legt. Einsam ist, wer vergisst, dass das leicht zu ändern ist. Doch die potentiellen Freunde', die das Autorenduo Stefanie Schütz und Anna Pein zur Lösung des Problems vorschlagen, sind nicht immer solche aus Fleisch und Blut. Die Turoinnen skizzieren ein Sammelsurium einsamkeitsgeplagter Großstädter, die schon längst nicht mehr auf die Idee kommen, mit ihren Partnerinnen oder Partnern - so vorhanden - zu sprechen oder sich im Wirtshaus mit anderen um einen Tisch zu drängen. Dass Einsamkeit ein gravierendes gesellschaftliches Problem darstellt, ist unbestritten. Dass die neuen Kommunikationstechnologien Lösungen anbieten, ebenso. In lakonischem Ton beleuchtet das Stück zwischenmenschliche Mangelerscheinungen und zeigt, frei von Moral und Nostalgie, wie sich mit ein wenig Phantasie und Kreativität tadellos mit eben diesen leben lässt. Irgendwie ...
Mit:
Frau auf dem Sofa: Anna Thalbach
Pöbelnder Mann: Thomas Anzenhofer
Schüchterner Mann / Einsamer Mann: Daniel Berger
40jährige: Manuela Alphons
68jähriger: Hansjoachim Krietsch
Telefonbuch Mann: Jens Wawrczeck
Katers Frauchen: Doris Plene
Regie: Claudia Johanna Leist
Technische Realisierung: Nico Schütte
Regieassistenz: Claudia Kattanek
Quelle: https://www1.wdr.de/radio/wdr3…adt-freundschaft-100.html