Macabros (1): Der Monstermacher

  • Arrrghhh ist das gemein! :rage: Da besorgt man sich ein Hörspiel, bei dem man nach all den vergurkten Preview-Soundschnipseln, seltsamen Ankündigungen und ersten Hörermeinungen überzeugt ist, es mit einer Megagurke zu tun zu haben. Man überlegt sich den ganzen Tag fiese kleine Bonmots für einen genüßlichen Verriß angesichts der Kultschändung und schiebt schließlich zu nächtlicher Stunde die erste Scheibe in den Player in der festen Überzeugung, nun echtes Hörgift in die Ohren zu bekommen... und was passiert? Ich höre ein Hörspiel, das mir richtig gut gefällt! All die Vorarbeit glatt umsonst, grrr...! :wand:
    Aber was soll', natürlich bin ich froh darüber, dass mir die Wiederbelebung des alten Kults nun doch so viel Spaß macht - auch wenn ich vielleicht so ziemlich der einzige bin, dem es gefällt (viele Stimmen in den Hörspiel-Foren legen das jedenfalls nahe) :lol2:


    Was das Marketing für die Macabros-Wiederbelebung angeht, hat Hörspiele-Welt wohl wirklich so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Erst gab es endlos lang gar keine News, dann tauchten plötzlich ein paar Teaser-Schnipsel auf, die dermaßen unprofessionell klangen, dass man nur in stiller Verzweiflung die Hände über dem Kopf zusammenschlagen konnte. Macabros schien zu einem extrem unrühmlichen Ende verdammt zu sein, als dann auch noch herauskam, dass ausgerechnet ein schauspielerisch praktisch unbeleckter "Comedy-Kasper" wie Simon Gosejohann (Comedy Street, TV-Total, Elton vs. Simon, etc.) den Björn Hellmark/Macabros geben sollte :stupid: ; passenderweise würde die "Fit for Fun-Mieze" Nandini Mitra seine Freundin Carminia spielen. Das konnte ja nichts werden... und dann noch diese unsägliche Staubsauger-Szene aus dem Teaser... neeeeee... Wenn die Doppel-CD nicht mit 7,99 € so billig gewesen wären, hätte ich mir das wohl sicherlich erspart.
    Ich sollte vielleicht noch vorrausschicken, dass ich als Jugendlicher sowohl die Heftrommane (allerdings stieg ich da erst recht spät ein) und die alten Welbat/EUROPA-Hörspiele geradezu verschlungen habe. Die Hörspiele fand ich damals zwar sehr geil, allerdings waren sie für mich nie wirklich gelungene Romanumsetzungen, sondern etwas ganz eigenes mit ebenso eigenem Reiz. So konnte ich mich in der ersten Folge der Hörspiele auch zunächst nur schwer mit dem ironisch/lanokischen Douglas Welbat als Macabros anfreunden - aber das gab sichnatürlich sehr schnell.
    Die Macabros-Romane sind halt wirklich fetter Fantasy-Horror-Trash, bei dem Autor Dan Shocker (Jürgen Grasmück) seiner Fantasie keinerlei Fesseln anlegte; fernab jeglicher Schreibkunst machen die Romane (genau wie japanische Monsterfilme :grins: ) einfach nur Spaß. Der spezielle Witz dieser Romane (der von Douglas Welbat in der Bearbeitung ja noch gesteigert wurde) erschließt sich aber wohl wirklich nur wahren Trash-Fans :grins: Andere werden das ganze wahrscheinlich einfach nur für billiges, doofes Geschreibsel halten ;) Man sollte also schon einen etwas seltsamen Geschmack (ähnlich wie Godzilla-Fans) haben, um sich mit Macabros auf die Reisen in verdammt seltsame Welten zu begeben - für "seriösere" Zeitgenossen gibt es ja zum Glück noch den eher biederen John Sinclair (oder dessen Vorbild Larry Brand).


    Aber zurück zum ersten der neuen Hörspiele. Wie bereits geschrieben erwartete ich die absolute Katastrophe, eine unsägliche Schändung sowohl der Kult-Romane als auch der Kult-Hörspiele. Ich wurde jedoch sehr angenehm überrascht, denn "Der Monstermacher" ist hervorragend produziert und machte mir, trotz Überlänge, von der ersten bis zur letzten Minute einfach Spaß. Gosejohann klingt natürlich (gerade im Vergleich zu Douglas Welbats markanter Stimme) wirklich verdammt jung... aber er macht seine Sache keinesfalls schlecht und klingt wirklich nicht amateurhaft, wie ich zunächst befürchten mußte. Zwar könnte er manche Betonungen anders setzen, aber er klingt nie unnatürlich oder ablesend. Man sollte auch nicht vergessen, dass Hellmark im ersten Roman ein gerade mal 26jähriger Playboy ist, dessen Leben bislang nur aus Spaß bestand - zum abgebrühten Helden wird er ja erst mit der Zeit (und alles andere als freiwillig :grins: ). Gosejohann ist sicher nicht der beste Sprecher für die Rolle, geht aber meiner Ansicht nach durchaus als okay durch. Ur-Macabros Douglas Welbat spielt übrigens in der neuen Serie den Vater von Björn - und klingt wirklich nicht mehr wie 26, auch wenn mancher Fan das offenbar anders sieht; in jedem Fall ist es schön, Welbat auch in der neuen Hörspielen zu hören. Nandini Mitra als Carminia erweist sich im übrigen sogar als Idealbesetzung, die ihre Rolle perfekt ausfüllt. Auch die übrigen Sprecher passen zu ihren Rollen und leisten meist vorzügliche Arbeit (nur der Taxifahrer wirkte etwas daneben).
    Viel Haue mußte Erzähler Hans-Jörg Karrenbrock einstecken, dessen Erzählweise häufig als langweilig und unbetont bezeichnet wurde. Ich bin völlig anderer Ansicht! Karrenbrock gibt einen sicherlich gewöhnungsbedürftigen Erzähler ab, ich finde seine Art zu sprechen, mit dem seltsamen Akzent und der ganz eigenen Betonung jedoch sehr reizvoll und zum Hörspiel passend. Auf mich machte es fast den Eindruck, als hätte die Regie versucht, ihn selbst wie einen Erzähler aus dem alten Xantilon wirken zu lassen, dessen Muttersprache nicht die unsere ist. Offen gestanden hatte ich bei seinen Erzählertexten häufig den Woodoo-Priester aus "James Bond - Leben uns sterben lassen" vor meinem geistigen Auge :grins: Für mich war das eine sehr wohltuende Abwechlung zu "Märchenonkeln" a la Kerzel (den ich zwar sehr schätze, aber mir doch etwas übergehört habe).
    Interessant ist auch die Entscheidung, viele ausländische Rollen (Franzosen und Japanern) mit ausländischen oder sehr perfekt ausländisch klingenden Sprechern zu besetzen, die einen starken Akzent haben, was dem Hörspiel viel Flair verleiht (besonders hervorzuheben sind hierbei Iris Rohmann als Journalistin Chantalle Durimand, sowie die Sprecherinnen der japanischen Freudenmädchen). Es wundert zwar etwas, dass dieses Konzept nicht konsequent durchgehalten wurde (andere Sprecher klingen wieder absolut europäisch), aber mich störte das eigentlich nicht sonderlich.
    Der Sound unterstreicht großartig die fremdländische Atmosphäre (offenbar hat man - laut Booklet - tatsächlich in Frankreich und Japan Außenaufnahmen eingefangen, was sich definitiv gelohnt hat). Anders als bei John Sinclair setzt man bei den Geräuschen nicht auf möglichst viel "Kra-Wumms, sondern auf Natürlichkeit; mich hat die klangliche Atmosphäre des Hörspiels jedenfalls vollkommen überzeugt, der "Film im Kopf" funktionierte großartig. Technisch gibt es allerdings zu bemängeln, dass bei manchen Dialogszenen ein leises Rauschen hörbar wird; da in verschiedenen Studios produziert wurde, hat man wohl irgendwo gepatzt. Kein wirklich schlimmer Faux Pax (und wohl nur mit guten Kopfhören so deutlich wahrnehmbar), aber doch etwas schade und sicher zu vermeiden gewesen. Teilweise wurden weiter entfernte Personen etwas leiser eingespielt, wohl um Raumgefühl zu erzeugen... diese an sich recht gute Idee funktioniert in der Praxis aber leider nicht so gut, wie man annehmen sollte; glücklicherweise wird dieser "Effekt" nur sehr selten eingesetzt.
    Ein echter Hammer ist die Musik, die wirklich grandios zu Macabros passt und dem Hörspiel das Tüpfelchen aufs I setzt. Meist geht es recht hardrockig mit viel "Wumms" zu, aber es finden sich auch Hommages an die alte EUROPA-Serie. Gerade das kleine Stück, dass dort nach der legendären Title-Sequenz "Der March brennt! Er brennt!" gespielt wurde, findet sich fast unverändert auch hier und erklingt während des Hörspiels noch des öfteren - eine sehr schöne Verbeugung vor der Kult-Serie, die mir gut gefiel und keinesfalls aufgepropft wirkte.


    Fazit: Macabros - Der Monstermacher ist meines Erachtens ein richtig geiles Hörspiel geworden, das für mich qualitativ und atmosphärisch zwischen "U666 - Taufahrt des Grauens" und "Caine" anzusiedeln ist. Anders als viele andere Hörspiele ist es aber doch sehr stark geschmacksabhängig, ob man mit Dan Shockers seltsamen Welten etwas anfangen kann. Wer aber auf die Macabros-Romane steht, dem sollte dieses Hörspiel wirklich verdammt viel Spaß machen. Wenn Hörspiele-Welt die kleinen Patzer in den Griff bekommt und Simon Gosejohann tatsächlich als Sprecher markanter wird, um der Rollenentwicklung gerecht zu werden, kann man sich auf die weiteren Hörspiele wirklich freuen. Abzuwarten bleibt dabei allerdings, ob Hörspiele-Welt mit dem gewöhnungsbedürftigen Objekt der Begierde und der eigenwilligen Umsetzung wirklich genügend Käufer finden wird... ich drücke jedenfalls beide Daumen, empfehle Simon Gosejohann viel Wiskey und Zigarren zur Stimmentwicklung :grins: und freue mich auf die weiteren Macabros-Hörspiele.
    Für mich lebt Macabros (nach Romanen und Europa-Kult) nun definitiv zum dritten Mal! :respekt:

  • Mm, das sehe ich ein klein wenig anders. ;)


    Hier mal meine Rezension zu dem Hörspiel:


    Björn Hellmark alias Bernd Hellmer steht kurz vor seinem letzten Grand Prix als Autorennfahrer. Jedoch weiß er nicht, dass andere Leute bereits seinen Tod vorbereiten indem sie seinen Wagen manipulieren. Hellmark verunglückt tatsächlich und wird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Gesundheitszustand ist höchst bedenklich und die Ärzte geben ihm nicht mehr viel Zeit. Bevor Björn Hellmark jedoch stirbt spricht er in einer Art Visionmit dem Priester Al Nafuur, der ihm prophezeit, dass Hellmark auch nach seinem Tode weiterleben wird. Und so geschieht es tatsächlich. Als Macabros sieht er sich nun mit dem gefährlichem Monstermacher Dr. Konaki konfrontiert.


    Im Vorfeld der ersten Folge von Macabros in der Neuauflage bei Hörspiele-Welt gab es eine ganze Reihe von verschiedenen Ankündigungen. Ich als völlig unbedarfter Macabros-Hörer, der also bislang noch keine der alten Europa-Folgen zu Ohren bekommen habe, bin natürlich mit einer Erwartung an das Hörspiel herangegangen, die wohl eine andere war als diese der Kenner der "Originalserie" von Europa. In erster Linie war also die Frage: inwieweit kann das Hörspiel mit anderen hochwertigen Produktionen der letzten Zeit mithalten? Nun, und da überraschte mich die erste CD des Hörspiels eigentlich recht positiv. Die Story war unterhaltsam, im großen und ganzen schnelllebig und man war recht schnell drin im Geschehen. Der Grusel kommt zwar in der ersten CD noch nicht so recht zum Vorschein, aber wirklich schlimm ist das nicht, denn bis zu diesem Zeitpunkt kann man sagen, dass das Hörspiel auch so viel Spaß macht. Und dann - irgendwie ist es schwierig das genau zu beschreiben, aber auf der zweiten CD wird die Geschichte recht schnell zäh und langatmig. Der Erzähler hat einige Male zu viel Text, unwichtige Details, die scheinbar in endloser Fülle erwähnt werden müssen, machen es immer schwerer wirklich aktiv am Hörspiel dran zu bleiben. Der Gruselaspekt wird hier zwar deutlicher betont als im ersten Teil von Folge eins, aber das allein genügt irgendwie nicht, um das Ruder herumzureißen. Macht das Hörspiel im ersten Teil also wirklich noch viel Spaß und ist weiß zu unterhalten, so ist die zweite CD einfach nicht mehr richtig fesselnd, so dass am Ende der Eindruck eines durchschnittlichen Hörspiels zurückbleibt, das gut angefangen aber dann leider doch stark nachgelassen hat.


    Simon Gosejohann - der neue Macabros? Schon allein diese Information sorgte im Vorfeld für einiges an Diskussionsstoff. Ein wirklich bekannter Synchronsprecher ist Simon Gosejohann nicht und das merkt man ihm auch an. Oft wirken seine Auftritte monoton und wenig lebendig, was gerade in seiner Rolle als Macabros, die zudem ja eigentlich DIE Hauptrolle ist, doppelt ins Gewicht fällt. Sicherlich ist sein Auftritt nicht vollkommen schlecht und durchaus Potential vorhanden, aber völlig überzeugend war er diesmal noch nicht. Besser gefallen hat mir da schon Nandini Mitra als Carminia Brado. Den Erzählerpart übernimmt Hans-Jörg Karrenbrock, der anfangs zwar noch etwas hölzern klingt, an dessen Sprechweise man sich aber sehr schnell gewöhnt und die dann auch durchaus zu gefallen weiß. Ob der Kurzauftritt von Douglas Welbat unbedingt notwendig war ist fraglich, gestört hat er jedoch nicht. Richtig klasse darf man die Leistungen von Michael von Rospatt als Dr. Konaki und Helmut Krauss als El Nafuur bezeichnen. Die Stimme von Rospatt allein ist schon angsteinflößend und hier läuft er als Monstermacher richtig zur Hochform auf. Von diesen bleibenden Eindrücken hätte man sich doch noch ein wenig mehr gewünscht, denn der Rest der Besetzung ist souverain, aber so richtig herausstechen - das tut keiner.


    Den Titeltrack möchte ich nicht unbedingt als gelungen bezeichnen, aber das ist wie so vieles Geschmacksache und man kann sich mit Sicherheit daran gewöhnen. Der Rest der Produktion ist aber wahrlich hochsolide und weiß zu gefallen. Die Stücke sind recht düster und passen sehr gut zur Handlung. Auch hinsichtlich der Effekte leistet man sich keinen nennenswerten Ausrutscher und so ist die technische Seite auf jeden Fall eine der Stärken dieser Produktion.


    Ausnahmsweise ein paar Worte zur Aufmachung dieser ersten Episode der neuen Serie. Das Digi-Pack ist in der Tat sehr schick geworden. Im Booklet findet man gleich zwei Vorworte, zum einem von Dan Shocker selbst und zum anderen von Olaf Seider. Zu den einzelnen Tracks liefert man außerdem die Minutenangaben mit, was sonst auch nicht immer selbstverständlich ist. Klasse vor allem das Glossar mit interessanten Infos zu den wichtigsten Figuren der Serie. Es wäre auf alle Fälle sehr wünschenswert, wenn es für die weiteren Folgen auch Auflagen im Digi-Pack gibt.


    Fazit: Was hat man also hier vorliegen? Den gelungenen Einstieg in eine neue Serie, einen Totalausfall oder doch keines von beiden? Die Folge hat auf jeden Fall ihre Stärken, die gerade in der ersten CD offenbar werden. Das Geschehen ist auch wenn nicht immer übermäßig spannend doch unterhaltsam und weiß den Hörer auf seine Art zu fesseln. Bald 20 Minuten länger ist die Spieldauer auf der zweiten CD und das macht sich nicht unbedingt positiv bemerkbar. Das Geschehen wirkt zu langgezogen, zu wenig auf dem Punkt. Bei den Sprechern hat man insgesamt einen souverain agierenden Cast gewählt. Schade, dass da ausgerechnet die zentrale Hauptfigur etwas zurückbleibt. Technisch ist die Produktion dafür einwandfrei. Hätte man das Niveau der ersten CD durchgehalten, so hätte aus dem Ganzen sicherlich ein "gut" werden können, so bleibt aber am Ende nur ein "durchschnittlich".


    3 Sterne oder Note 3


    (c) 2006 Daniel Merk
    http://www.hoerspieleportal.de/folgen.php?id=81

  • Und hier mal meine Meinung zu dem Thema:



    Inhalt:
    Endlich wird sie erzählt: Die ganze Geschichte rund um den "tödlichen" Rennunfall von Bernd Hellmer alias Björn Hellmark! Wie geschah dieser Unfall? Und warum? Und wie erlebte Björn Hellmark Macabros, seinen Zweitkörper, zum ersten Mal? Wie reagiert er anfangs auf Al Nafuur, den weissen Priester Xantilons? Mit "neuer" Identität will Björn auf eigene Faust das Rätsel um seinen Unfall lösen und geht Hinweisen nach, die ihn zu Götzenverehrung, mentaler Versklavung und wissenschaftlichem Grössenwahn führen: Hinein in sein erstes Abenteuer als Macabros, mitten in die schreckliche, wahnsinnige Realität des MONSTERMACHERs.......


    Story:
    Im Hause Hörspiele Welt scheint man zu hoffen mit der neuen Version der Serie „Macabros“ den großen Wurf landen zu können. Vom Prinzip ist der Gedanke gar nicht abwegig, denn die beiden Namen „Dan Shoker“ und eben „Macabros“ lassen das Herz nahezu jedes Hörspielfans höher schlagen. Doch hiermit geht auch ein gewisses Risiko einher, denn die Kulthörspielserie aus dem Hause EUROPA wirft natürlich einen recht großen Schatten aus dem die neue Serie es erst einmal schaffen muss heraus zu treten. Um einen direkten Vergleich zu umgehen, stellte man schon im Vorfeld klar, dass man sich sehr viel näher an die Originalvorlagen halten wolle, als es bei der 80er-Jahre-Serie der Fall gewesen war. Doch genau in diesem Punkt offenbart sich dann eines der entscheidenden Probleme der neuen Macabros-Serie. Die Vorlagen aus Dan Shokers Feder bleiben eben „Groschenhefte“. Dies ist an sich noch kein Problem, denn wie die sehr erfolgreiche „John Sinclair“-Serie von Lübbe beweist, ist es durchaus möglich aus einer solchen Vorlage spannende und kurzweilige Unterhaltung zu zaubern. Das Stichwort hierbei ist ganz klar KURZWEILIG, denn die vorliegende erste Folge „Der Montsermacher“ ist prinzipiell das genaue Gegenteil. Die Geschichte erstreckt sich über 2 CDs und satte 136 Minuten Spielzeit. Immer dran denken: Die Vorlage bringt es auf etwa 110 Seiten (in den Ausgaben des Blitzverlages). Viele Passagen sind wirklich wortwörtlich aus dem Buch übernommen, was ja eigentlich schön sein könnte, aber es ist eben nicht schön. Die eingeschobenen Erzählerpassagen sind oftmals viel zu lang und stören den Dialogfluss der Szenen. Auf CD 1 macht sich dies nur selten bemerkbar, auch wenn sich hier bereits Längen einschleichen. Das sprichwörtliche Kaugummi beginnt dann ab CD 2, Track 2. Es reihen sich ellenlange Szenen aneinander, bei denen man sich als Hörer quasi permanent nach der Relevanz für die eigentliche Handlung (die Jagd auf den Monstermacher) fragt. Sicher, es ist wie bereits beschrieben verdammt nahe an der Originalvorlage, aber was nützt das, wenn man als Hörer einfach nicht gefesselt wird? Die Hörspielbearbeitung, die man hier zu hören bekommt weist in meinen Augen gravierende Mängel auf, denn man hätte an verdammt vielen Stellen lieber den Rotstift zücken und Szenen streichen sollen und sich stattdessen lieber darauf konzentrieren sollen die Geschichte in einem ordentlichen Tempo voranzutreiben. Für die zukünftigen Bearbeitungen sollte man sich die Maxime „Klasse statt Masse“ zu Herzen nehmen, dann kann man den Hörer vielleicht auch überzeugen. Bei der hier vorliegenden Folge wünscht man sich einfach nur das Ende herbei. Schade, denn die eigentliche Idee der Geschichte ist nicht schlecht und man hätte mit einer ordentlichen Bearbeitung sicherlich eine ganze Menge aus der Vorlage herausholen können.


    Sprecher:
    Es war von vornherein klar, dass man Douglas Welbat hier nicht in der Rolle des Macabros hören würde. Der Gute ist mittlerweile immerhin über 20 Jahre älter und würde sich wohl nicht mehr wie ein Mitzwanziger anhören. Allerdings bekommt man ihn dafür in der Rolle des Alfred Hellmark zu hören in der er auch völlig überzeugen kann. Auch bei einem Großteil der übrigen Sprecher bekommt man Leistungen zu hören, die wirklich überzeugend sind. Grade die alten Hasen Michael von Rospatt (als verrückter Dr. Konaki) und Konrads Halver (Tonka Hamado) klingen in ihren Rollen sehr gut und „echt“. Erfreulich fand ich außerdem das Wiederhören mit Oliver Theile („Star“ der Hörfabrik und auch Sprecher für EinsA-Medien). Weniger toll fand ich hingegen die Darbietungen von Comedian Simon Gosejohann. Nun mag man denken: Okay, ein Sprecher ist dann eben nicht ganz so toll, wo ist das Problem? Das Problem ist, das Gosejohann niemand geringeres als Björn Hellmark alias Macabros spricht! Schon in seinen Dialogeinsätzen klingt Gosejohann an einigen Stellen etwas unbeholfen und abgelesen. Wirklich schlimm wird es aber, wenn er auch als Erzähler fungiert. Alles wirkt steif, monoton und nicht selten klingt er auch schlicht überfordert. Als „Held“ der Serie macht er jedenfalls eine erschreckend schwache Figur und ich möchte behaupten, dass ich in diversen Semi-Professionellen Hörspielen schon Leistungen zu hören bekommen habe, die wesentlich ausgereifter waren als die von Gosejohann. Verdammt schade, denn ansonsten gibt es an den Sprechern eigentlich herzlich wenig auszusetzen, im Gengenteil: Helmut Krauss (Al Nafuur), Hans-Jörg Karrenbrock (Erzähler) oder auch Iris Rohmann (Chantalle Durimand) sind wirklich gut, nur macht das Hören eben sehr viel weniger Spass, wenn grade der Sprecher des Protagonisten sich als Fehlbesetzung entpuppt.


    Musik und Effekte:
    Bei aller bisher geäußerter Kritik, gibt es aber immerhin noch einen Punkt, der sich als in Ordnung erweist und das ist die technische Seite dieser Produktion. Allerdings muss ich auch in diesem Punkt einige Einschränkungen machen: Der große Moment, Björn Hellmarks Autocrash, kommt doch ziemlich schwachbrünstig daher. „Eine Explosion!“ … und was hört man im Hintergrund? Das könnte durchaus eine Explosion sein, aber für meinen Geschmack sollte man an diesem Punkt die Boxen der heimischen Anlage mit einem ordentlichen Knall durchfegen. Dies geschieht allerdings nicht wirklich. Bei der (für meinen Geschmack zu 80% überflüssigen) Szene im Striplokal ist die Backgroundmusik stellenweise so laut, dass man dem Dialog nur schwer folgen kann. Und … wo wir schon man beim Thema Dialog sind: Grade zu Beginn des Hörspiels wirken die Schnitte auf mich zu schnell, so dass die Dialoge öfter sehr gehetzt klingen. Damit wären aber auch dann die negativen Punkte genannt, denn ansonsten liefert man hier überaus solide Arbeit und grade die Backgroundsounds klingen immer sehr real und steigern den Spaß am Hören. Selbiges kann man auch von der Musik sagen, die für eine schöne düstere Stimmung sorgt. Allerdings „klaut“ man für mehrere Sequenzen dann ziemlich dreist eine kurze musikalische Impression aus der Originalserie. Nachvollziehen kann ich dies nicht, denn die „eigene“ verwendete Musik kann jedenfalls überzeugen. Insgesamt ist die Technik in Ordnung, auch wenn hier sicherlich mehr drin gewesen wäre.


    Cover und Layout:
    Ein Punkt zu dem ich mich sonst eigentlich nur im Fazit auslasse, doch bei dieser Produktion möchte ich „Cover und Layout“ gesondert ansprechen, denn hier hat man ganz ohne Frage den gelungensten Aspekt dieser Produktion. Die limitierte Erstauflage dieser CD (1000 Stück) kommt im schmucken Digipak daher, was im Hörspielsektor schon wirklich SEHR selten vorkommt. Außerdem präsentiert man dem Hörer ein 8-seitiges Booklet, mit einer Fülle an Informationen: Es gibt ein Vorwort von Dan Shoker, eines vom Produzenten Olaf Seider, ausführliche Credits, eine Trackliste mit Namen und sogar einen Glossar. Hut ab! Hier hat man wirklich sehr viel Müh, Arbeit und sicherlich auch Geld rein gesteckt und ich überteibe nicht wenn ich sage, dass ich etwas Derartiges im kommerziellen Hörspielbereich bisher selten bis gar nicht gesehen habe. Schade nur, dass der Inhalt nicht so super geworden ist wie die Verpackung. „Mehr Schein als Sein“ geht mir dabei immer wieder durch den Kopf, leider.


    Fazit:
    „Wir beabsichtigen ALLE Folgen (125 Stück – A.d.V.) als Hörspiel zu veröffentlichen (vorausgesetzt Ihr wollt es hören)“ lässt man uns auf der offiziellen Homepage Macabros-Hoerspiele.de wissen. Allerdings ist es wirklich fraglich ob man als Hörspielfan wirklich 125 Folgen hören will, wenn sie ebenso sind wie „Der Monstermacher“. Es gibt zwei schwerwiegende Punkte, die zumindest mir den Spaß am Hören dieser Folge geraubt haben. Als erstes wäre da mal die Länge. Es gibt sicherlich einen guten Grund, wieso die alten Macabros-Hörspiele in der Regel 50 oder im Ausnahmefall mal 70 Minuten Spielzeit hatten. Hier nimmt man gleich das Doppelte an Spielzeit und dafür gibt die Vorlage von Dan Shoker einfach nicht genug her. Man hält sich mit langen Szenen auf, denen man als Hörer die „Füllerfunktion“ einfach nicht absprechen kann. Dialoge reißt man durch (ebenfalls viel zu lange) Erzählerpassagen auseinander, was dazu führt, das sich die Handlung noch mehr zieht. Der zweite schwerwiegende Punkt ist der Sprecher des Protagonisten: Simon Gosejohann macht als Held dieser Serie eine erschreckend schlechte Figur. Ihm fehlt einfach die nötige Coolness und seine Erzählerpassagen klingen oftmals sehr hölzern. An diesen beiden Punkten sollte man für meine Begriffe äußerst intensiv arbeiten, denn was nützt es dem Hörer, wenn man sich noch so nahe am Original orientiert, wenn sich dadurch die Handlung ins schier unendliche dehnt und sich der Hauptsprecher als Fehltritt erweist? Was man mit „Der Monstermacher“ vorlegt ist alles andere als ein Start nach Maß, denn auch auf Seiten der Technik gönnt man sich hier und da ein paar Patzer. Alles in allem weiß ich, dass ich diese Folge wohl so bald nicht wieder hören werde und dementsprechend kann ich auch keine Empfehlung für diese Produktion aussprechen. Auch die Wendung „Kann man mal hören, muss man aber nicht kennen“ trifft hier nicht zu, denn dafür ist das Gebotene einfach zu lang und viel zu sehr in die Länge gezogen. Wer sich selbst als absoluten Dan Shoker und/oder Macabros-Fan (also nicht nur als Fan der Hörspiele!) bezeichnet, der könnte an der Folge vielleicht seine Freude finden. Alle anderen sollten lieber erst mal ein paar Trailer checken und prüfen ob sie mit dem Stil klarkommen. Was am Ende bleibt ist ein schwacher Eindruck und die Hoffnung, dass man sich für die weiteren Folgen die Maxime „Klasse statt Masse“ zu Herzen nimmt.


    ** / *****


    © 18.08.06 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

  • Dann will ich auch mal...


    MACABROS (1) – Der Monstermacher



    Klappentext:
    Endlich wird sie erzählt. Die ganze Geschichte rund um den „tödlichen“ Unfall von Bernd Hellmer alias Björn Hellmark! Wie geschah dieser Unfall? Und warum? Und wie erlebte Björn Hellmark Macabros seinen Zweitkörper, zum ersten mal? Wie reagierte er anfangs auf Al Nafuur, den weißen Priester Xantilons? Mit „neuer“ Identität will Björn auf eigene Faust das Rätsel um seinen Unfall lösen und geht Hinweisen nach, die ihn zu Götzenverehrung, mentaler Versklavung und wissenschaftlichem Größenwahn führen: Hinein in sein erstes Abenteuer als Macabros, mitten in die schreckliche, wahnsinnige Realität der MONSTERMACHERS…


    Rezension:
    Ich durfte sehr unvoreingenommen an die Serie rangehen. Ich habe von den Klassikern lediglich die ersten 10 Minuten der ersten Folge bisher gehört. Daher waren die Kritiken und Wünsche im Vergleich zum Europaklassiker nicht kommentierbar für mich.


    Die Story ist nicht schlecht. Ich finde, dass das „Intro“ mit fast 1,5 CDs jedoch sehr lange gehalten ist. Die Story hält den Hörer bei der Stange, das finde ich gut. Ich habe Macabros im Auto gehört und muss sagen, dass ich die ganze Zeit sehr aufmerksam zugehört habe. Besonders herausheben möchte ich hier auch die Titelmelodie. Hart und einfach nur Geil. Genau das richtige für meine Ohren.


    Die Sprecher finde ich persönlich nicht ganz sooo überzeugend im Schnitt. Ein Simon Goßejohann hat mich als Sprecher von Macabros nicht besonders überzeugen können. Ich bin überzeugt davon, dass er das besser kann und auch in Zukunft besser tun wird. Kein Sprecher kam richtig schlecht rüber. Alle wirkten konzentriert und gut vorbereitet. Lediglich die Sprechleistung war nicht immer 1A.


    Das Cover ist, ein Digipack für die Vorbestellungen. Es sieht Klasse aus, hat ein sehr ausführliches Booklet. Klasse finde ich die Anmerkung „Folge 1von 125“. Mutig aber Zielbewusst.


    Als Fazit lässt sich sagen, dass diese für mich neue Serie einiges zu bieten hat. Potential noch nach oben. Die Story lässt hoffen, dass es noch spannender wird. Als Starter finde ich diese Doppel-CD sehr gelungen. Aber wie gesagt, hier ist noch Potential nach oben gegeben…


    Meine Bewertung:


    Macabros (1) – Der Monstermacher
    ISBN 3-939451-04-5
    www.hoerspiele-welt.de
    ca. 107 Minuten


    © Michael Girbes, 17. August 2006 www.hoerspieltalk.de


    *****************************
    "Alles richtig machen ist unmöglich. Gerecht zu sein noch mehr!
    Aber der Wille dazu, der muss in jeder Situation,
    bei deinem Tun und Handeln erkennbar sein."
    Dr. Markus Merk



  • Zitat

    Original von Michael
    ca. 107 Minuten


    ca. 137 ;)


    Interessant, dass das mal wieder ein Hörspiel zu sein scheint, dass sehr polarisiert, zumindest im Bezug auf die Handlung. Die einen finden sie viel zulang, während die anderen sie interessant finden.


    Ob es hier dann bald ähnliche Kontroverse wie bei DreamLand Hörspielen gibt?

  • Zitat

    Original von lord gösel
    Interessant, dass das mal wieder ein Hörspiel zu sein scheint, dass sehr polarisiert, zumindest im Bezug auf die Handlung. Die einen finden sie viel zulang, während die anderen sie interessant finden.


    Wahr gesprochen. Daher bin ich auch sehr gespannt auf weitere Meinungen.


    Worüber aber relative Einigkeit herrscht ist das doch eher schwache Agieren von Simon Gosejohann.

  • es freut mich wirklich, dass die meisten von euch so leicht zu befriedigen sind. ich jedenfalls war zwar nicht entsetzt, weil ich gefasst auf die dinge war, die mich ereilen würden, aber trotzdem finde ich es einfach zum kotzen, dass jemand meine lieblingsserie so verhaut. ein erzähler der maximal als werbesprecher für nen baumarkt im radio taugt und einen macabros den ich schon als comedian scheisse finde und als björn hellmark erst recht. es ist nicht so, dass er nur fehlbesetzt wäre, aber ansonsten ein echt guter sprecher ist, was ja manchmal selbst bei wirklich guten hörspielen vorkommt, nein er kommt einfach nur super arm daher. desweiteren ist das skript viel zu langatmig und beschert dem hörer gähende langeweile. zu guter letzt hört sich die musik, wie schon vermutet, an wie von einer hinterhof metal band. wenn es nicht macabros wäre, hätte ich gesagt: "na gut, in hamburg platzt auch manchmal eine bratwurst, aber es verursacht in mir nicht die geringste unruhe, weil es mir mal wirklich vollkommen latte ist." da allerdings hier meine top-serie von damals verrissen wurde, habe ich hassgefühle wie schon lange nicht mehr und ich wünschte dan schocker hätte die rechte an jemand verkauft, der weiß wie man hörspiele richtig produziert. in meiner grenzenlosen wut werde ich mir jetzt erstmal eine schöne EA Poe reinziehen um mich daran zu erinnern, dass es doch noch wirklich gute hörspiele gibt.

  • Entweder man(n) mag Gosejohann oder man mag ihn nicht. Ich mag ihn durchaus! Nur, einen Komödianten als Hauptdarsteller einzusetzen gestaltet sich schon etwas schwierig. Ich bin auch der Meinung, dass er nicht der geborene Sprecher ist, hoffe aber auch noch auf Verbesserungen. Der Klang der Stimme passt ja! Er spricht dort, wo der Erzähler (der eine gute Stimme hat!) oft zu langsam spricht, einfach oft zu schnell. Die Story ist gut, Regie auch. Schön ist, dass man auch neue Fans gewinnen will. Daher ist eine Erklärung "wie alles bekann" durchaus ratsam! Da ich lange Hörspiele nicht so gerne mag, erkenne ich auch hier im Text teilweise Längen (besonders beim Erzähler). Die Musik könnte gerne noch ein Tick melodiöser sein, ist aber okay. Sie erinnert mich aber ein wenig an die Musik von Offenbarung 23. Als alter "Bohnie*" bin ich, was Musik angeht sowieso sehr wählerisch (immer diese Musiker!) . Da orientiere ich mich mehr an Musikern u.a. wie Mario Cuneo, Tom Steinbrecher und Dirk Wilhelm. Insgesamt aber durchaus ein guter Start. Ich bin auf weitere (kürzere?) Folgen gespannt! Die Atmo/Geräusche hat/haben mir gefallen!


    *Anhänger der Musik von Carsten Bohn

  • Zitat

    Original von Dirk
    Die Musik könnte gerne noch ein Tick melodiöser sein, ist aber okay.
    Sie erinnert mich aber ein wenig an die Musik von Offenbarung 23.


    8o Sorry aber so übel ist die Musik von Andy Matern beim besten Willen nicht!

  • Ich bin auch der Meinung, man sollte z.T. sparsamer mit der Musik umgehen: also Musikakzente setzten, die größtenteil zwischen den Szenen (dort auch gerne länger, bzw. zwei Titel, die in einander übergehen - als Abgrenzung) für Überblendung sorgen oder dementsprechung im Hintergrund für Spannung. (Hier immer wieder gut: H.G. Francis Gruselserie / Die drei ???) Schließlich steht im Vordergrund die Sprache, endlose Musik im Hintergrund nervt! (Außer z.B. bei E.A. Poes "Visionen", bei den Gedichten/Kurzgeschichten passt es und gefällt!)
    [Die 2. CD der Visionen hätte man sich allerdings sparen können!]

  • Bei der Hintergrunduntermalung hat man es bei Offenbarung 23 meiner Meinung nach teilweise einfach übertrieben. Dennoch finde ich die technische Seite insgesamt gelungen, da die sonst eingesetzten Stücke doch passend sind.


    Bei Macabros kann man aber nicht von übertrieben eingesetzter Musik sprechen. Okay, die Stücke sind auf jeden Fall Geschmacksache und für mich war das Gesamtbild da doch rund, aber "Dauergedudel" im Hintergrund gibts da so gut wie überhaupt nicht.

  • Zitat

    Original von DRY


    Ich würde sogar sagen, dass sie sehr gut zu Offenbarung 23 passt. Lediglich ab und an sind die Hintergrundmusiken bei längeren Gesprächen etwas nervig. Aber ansonsten.


    Du hast mich miss verstanden, ich finde Andy ist für mich persönlich sogar einer der besten Hörspielmusiker die es gibt.
    Hingegen war die Musik von Hörspielwelt noch nie so mein Ding, vorallem weil sie sich aber bei Macabros ständig wiederholt fand ich die Musik nicht so doll. Aber vielleicht wird es ja in Zukunft richtig gute Musik bei "Macabros" geben, ich bin mir da ziemlich sicher.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz


    Bei Dreamland gibt es sowas nicht oder irre ich mich? ?( Ich bin mit der Meinung aber nicht alleine, wenn ich sage, dass gezielte Einsätze einfach mehr Sinn machen.


    Richtig und nach deiner Aussage wird es dazu auch nie kommen :)
    Ich bin selbst der Meinung das es eine gute Mischung sein muss, nicht zu viel und nicht zu wenig Musik und so haben wir es bisher gehalten und sind so denke ich ganz gut gefahren. Und an Deiner Aussage habe ich so eine Art bestätigung gelesen. Auch Europa u.a. wissen genau wie man Musik einbauen muss, daran nehme ich mir einwenig ein Beispiel.
    Und ich finde es halt auch traurig wenn man Musik einsetzt wo keine rein gehört. Daher freut es mich das wir auf einer Wellenlänge sind.

  • Gleich kommt CD 2 rein, aber mein Kurzfazit für CD 1:



    Eins vorweg: Mit "Macabros" hat sich Hörspiele-Welt verabschiedet - und zwar vom "Hauch der Semiprofessionalität". Geräuscheffekte, Musiken und eigentlich auch fast alle Sprecher können durchaus überzeugen und "Macabros" ist das erste Hörspiel aus dem Hause Seider, welches ich wirklich als _richtig_ professionelle Produktion ansehe; natürlich noch kein "Caine" oder "Gruselkabinett", "Poe", "Sinclair" oder "Burns", aber die Steigerung gegenüber den älteren Produktionen ist enorm.


    Gelangweilt habe ich mich bei CD 1 definitiv nicht - die knappe Stunde ging recht fix um. Zwar ist es zu einem H.G. Francis optimierten Werk natürlich noch ein ordentlicher Weg, aber so schnarchig wie manch eine andere Neuproduktion einer Serie beispielsweise mit vier großen Buchstaben ist es nun wirklich nicht und kann mit einigen doch sehr guten Szenen aufwarten, die auch "hängenbleiben".


    "Fast alle Sprecher"... nun, zu Beginn dachte ich mir: Hm, Gosejohann macht sich doch eigentlich ganz gut - bis dann das langsame Sterben im Krankenhaus begann. Ich denke, in SOLCH einer Situation mag man zwar neben sich stehen, aber dies durch leider zu monotones und unpassend-unberührtes quasi-Ablesen rüberzubringen kann normale Ohren nicht wirklich überzeugen. Leider. Da ist noch _sehr_ viel Nachholbedarf (edit: von dem ich aber überzeugt bin, daß er das hinkriegt, denn wie gesagt: vor den Krankenhaus-Szenen fand ich ihn ja gar nicht verkehrt als Hellmark).


    Gut gefallen hat mir Nandini als Carminia - das kann gerne so bleiben :)


    Der Titelsong: Nicht ganz mein Fall, da ich mit Macabros eher Fantasy in Verbindung bringe als eine Goth-Metal-Show :)


    Karrenbrock als Erzähler: Auch hier tue ich mich streckenweise noch etwas schwer mit, weil irgendwie wirklich so der "Werbesprecher" durchschimmert. Ich hoffe und denke aber, daß sich das in den nächsten Folgen einspielen wird.



    Bislang würde ich sagen: Zwischen 2 und 3, mit dem Macabros-Bonus eher zur 2, für "Normal-" oder Neu-Hörer eher zur 3 oder 2-.


    Dann also auf zu CD 2.

  • Zitat

    Original von pops
    So ähnlich ging's mir auch. Nach der ersten CD war ich angenehm überrascht, weil ich Schlimmeres erwartet habe. Aber es gibt ja eine zweite CD! :D


    Jups, und die war in der Tat leider so ziemlich das Gegenteil von CD 1 :(



    Beide CDs zusammengenommen, ergäbe sich bei mir:
    [2]Musik[/2][3]Athmo[/3][5]Björn[/5][2]Carminia[/2][6]Erzähler[/6] [2]Nebenrollen[/2] [5]Inszenierung[/5] [4]GESAMT[/4]


    Aber die Rezension mal in ausführlicher Form:


    Hörspiele-Welt lässt "Macabros" wieder auferstehen.
    Und präsentiert mit dem Erstling, "Der Monstermacher", die Geschichte rund um den Unfall, Tod und Wiederauferstehung des Rennfahrers Björn Hellmark, der sich unversehens als Kämpfer gegen die Schwarzen Priester wiederfindet...


    Eines vorweg:
    Ich liebe die EUROPA-Macabros-Serie. Für die Bewertung der vorliegenden Umsetzung habe ich diese allerdings bewußt NICHT als Vergleichspunkt genommen. Hörspiele-Welt ist nicht EUROPA und wir haben auch nicht mehr 1983 - von daher wäre es sicherlich im gewissen Maße unfair gewesen.


    Und: Meine Kritik zu CD 2 ist sehr deutlich, doch ich möchte dies NICHT als Verallgemeinerung für die -hoffentlich noch lang währende- Serie verstanden wissen, denn Macabros hat es verdient, weitererzählt zu werden, ebenso wie es Hörspiele-Welt verdient hat, zu zeigen, daß man den mit CD 1 eingeschlagenen Weg weitergehen kann - denn dann wird auch "Macabros" gut bis sehr gut werden _können_.


    Doch lest selbst, wie zwiespältig ich mich beim Hören fühlte:



    Allgemein: Mit "Macabros" hat sich Hörspiele-Welt verabschiedet - und zwar vom "Hauch der Semiprofessionalität". Geräuscheffekte, Musiken und eigentlich auch fast alle Sprecher können durchaus überzeugen und "Macabros" ist das erste Hörspiel aus dem Hause Seider, welches ich wirklich als _richtig_ professionelle Produktion ansehe; natürlich noch kein "Caine" oder "Gruselkabinett", "Poe", "Sinclair" oder "Burns", aber die Steigerung gegenüber den älteren Produktionen ist enorm.



    CD 1
    Gelangweilt habe ich mich bei CD 1 definitiv nicht - die knappe Stunde ging recht fix um. Zwar ist es zu einem H.G. Francis optimierten Werk natürlich noch ein ordentlicher Weg, aber so schnarchig wie manch eine andere Neuproduktion einer Serie beispielsweise mit vier großen Buchstaben ist es nun wirklich nicht und kann mit einigen doch sehr guten Szenen aufwarten, die auch "hängenbleiben".


    "Fast alle Sprecher"... nun, zu Beginn dachte ich mir: Hm, Gosejohann macht sich doch eigentlich ganz gut - bis dann das langsame Sterben im Krankenhaus begann. Ich denke, in SOLCH einer Situation mag man zwar neben sich stehen, aber dies durch leider zu monotones und unpassend-unberührtes quasi-Ablesen rüberzubringen kann normale Ohren nicht wirklich überzeugen. Leider. Da ist noch _sehr_ viel Nachholbedarf (edit: von dem ich aber überzeugt bin, daß er das hinkriegt, denn wie gesagt: vor den Krankenhaus-Szenen fand ich ihn ja gar nicht verkehrt als Hellmark).


    Gut gefallen hat mir Nandini Mitra als Carminia - das kann gerne so bleiben :)


    Der Titelsong: Nicht ganz mein Fall, da ich mit Macabros eher Fantasy in Verbindung bringe als eine Goth-Metal-Show ;)
    Dennoch hat er Ohrwurmcharakter - und das ist schon mal ein Fakt, den leider etliche Produktionen nicht für sich verbuchen können.


    Karrenbrock als Erzähler: Auch hier tue ich mich schwer mit, weil irgendwie das ganze nach "Werbesprecher" klingt. Ich hoffe aber, daß sich das in den nächsten Folgen einspielen wird.



    Für CD 1 würde ich sagen: Zwischen 2 und 3, mit dem Macabros-Bonus eher zur 2, für "Normal-" oder Neu-Hörer eher zur 3 oder 2-.




    Doch dann kam sie, die CD 2...


    Und die ist das krasse Gegenteil von CD 1.


    Was bitteschön soll dieser 3-Minuten-Pseudo-Porno?
    Bringt das die Handlung weiter? Nein.
    Charakterisiert es irgendwen oder -was? Nein.
    Sex sells. In diesem Fall aber eher: Sex smells!


    Dann: Die Dramaturgie.
    Bzw. die Nicht-Dramaturgie.
    Dr. Konaki mag zwar ein interessanter Charakter sein, aber da waren einfach Szenen drin, die hätte ein H.G. Francis zu recht gnadenlos rausgekürzt. Muss ich in epischer Breite erfahren, daß der durche Dok dem Bruder seines ehemaligen "Heilsverkünders" der Sekte und für den Hörer zum sechsundrolfzigsten Male offenbart, daß er Monster macht? Klares "Nein". Das war jetzt nur exemplarisch, denn CD 2 reiht wirklich etliche Füllszenen aneinander.


    Dann so Kontinuitäts-/Logik-Klamotten wie
    1972: Elektro/Techno wie zu besten Y2K-Zeiten,
    1972: "Das ist Internet pur"....
    Allgemein: Hypnotische Befehle GEGEN den Willen des Opfers...



    Sprecher:
    Die Hauptkritikpunkte sind leider... Simon Gosejohanns Le(i)s(t)ung und Karrenbrocks "Werbesprecher". Das haut einfach nicht hin; bei Simon Gosejohann kommen die Emotionen definitiv nicht rüber und die lockeren Hellmark-Sprüche wirken unecht und verkrampft.
    Hier, wie bei der Dramaturgie: Bitte zurück zu CD 1, Olaf. Im Falle Gosejohann sogar zurück VOR die Krankenhausszenen.
    Und Hans-Jörg Karrenbrock hat zwar eine markante Stimme, aber den Part des Erzählers, einem Part, der für die Entstehung von Atmosphäre und Spannung ebenso wichtig ist wie anständige Musik, kann er nicht überzeugend besetzen. Auch hier muss ganz schnell eine Steigerung erfolgen.


    Technisch ist und bleibt der neue "Macabros" jedoch eine gute Produktion, zudem die beste, die Hörspiele-Welt bis dato veröffentlicht hat. Und ja, die Serie hat Potential - aber man sollte Dramaturgie, Ezähler und den Hauptsprecher _dringendst_ in Form bringen. Dringendst!


    So bleibt:
    CD 1: gut (-) -- befriedigend
    CD 2: mangelhaft
    ---------------------------------
    gesamt: ausreichend


    [2]CD 1[/2][5]CD 2[/5][4]Gesamt[/4]