Gabriel Burns (4): Angst aus Eis

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    Gabriel Burns (4): Angst aus Eis
    Nach einer Erzählung von Raimon Weber
    Regie & Produktion: Volker Sassenberg


    Genre: Mystery, Thriller, Horror


    Sprecher:
    Erzähler: Jürgen Kluckert (Morgan Freeman)
    Steven Burns: Bernd Vollbrecht (Antonio Banderas)
    Larry Newman: Björn Schalla (Sean William Scott)
    Bakerman: Ernst Meincke (teilw. "Cpt. Picard" bei Star Trek: TNG; James Brolin)
    Joyce Kramer: Bianca Krahl (Renee Zellweger, Penelope Cruz, Dax bei "Star Trek: DS9" )
    Leif Magnuson: Christian Rode (Hörspiel-Legende; u.a. Drei ???, Sherlock Holmes)
    Carol: Giuliana Wendt
    Luther Niles: Simon Jäger (Josh Hartnett)
    Kristof Thomson: Dennis Schmidt-Foss (Freddie Prinze jr.)
    Kiljan: Roland Hemmo (Colm Meany (ConAir, Star Trek: TNG/DS9))



    Nach den Entdeckungen auf der Ölbohrplattform und den angrenzenden Gewässern, verschlägt es Steven Burns nun nach Island. Bereits in den Vorgängern bewies Regisseur Volker Sassenberg seine Fähigkeit, düstere Atmosphären so zu intonieren, daß man glaubt, man könne sie mit dem Messer zerschneiden. Herausragend war bislang "Der Flüsterer" - doch dieser muss sich nun geschlagen geben: "Angst aus Eis" ist bislang die Referenz der Serie in Sachen "Atmosphäre".Leif Magnusson (Christian Rode) erhält einen mysteriösen Anruf. Der seit Jahren unter einer anderen Identität in Vancouver lebende Mann bekommt den Hinweis, daß "Es" wieder zurückgekehrt sei. Diese Nachricht löst bei Bakerman (Ernst Meincke) sofort Alarmstufe Rot aus und er schickt Steven Burns (Bernd Vollbrecht) und Larry Newman (Björn Schalla) nach Island, wo sie sich mit einer Einheimischen treffen sollen, die beide mit Informationen versorgen und dann zum Ort des Geschehens, einem abgelegenen Gletscher, bringen soll.


    Derweil muss Joyce Cramer (Bianca Krahl) feststellen, daß der Anruf Leif Magnussons mehr Aufmerksamkeit hervorgerufen hat, als für dessen Gesundheit verträglich ist. Sie soll ihm als Eskorte dienen kommt jedoch gerade noch rechtzeitig, um von einem mysteriösen Fremden in Magnussons Zimmer zum Sprung aus dem Fenster des dritten Stocks "überredet" zu werden, während der Fremde mit dem Namen Luther Niles (Simon Jäger) Magnusson entführt.


    Zur gleichen Zeit befinden sich Burns und Newman mit einem Mietwagen auf dem Weg zum Gletscher. Auf der einsamen Straße bemerken sie einen weiteren Wagen, der ihnen zu folgen scheint. Kurzentschlossen stellt Burns die vermeintlichen Verfolger zur Rede, doch alles sieht nach einem Liebespärchen aus, das sich nur den Gletscher ansehen möchte. Seltsam ist nur, daß der Mann auf den Namen Luther hört...


    Das Hörspiel beginnt wie gewohnt mit Hans Paetschs Intro, das mit seinem märchenhaften Charakter noch deutlicher im Kontrast zum Kommenden steht, als es im ersten Teil der Serie war. Die erste Szene führt den Hörer auf den bereits erwähnten Gletscher nach Island, wo zwei Brüder ein seltsames Geräusch aus einer Gletscherspalte hören, daß fast wie das Weinen oder Schreien eines Kindes klingt. Als sich einer der beiden abseilen lässt, kommt es zur Katastrophe. Die ganze Szenerie ist derart plastisch vertont worden, daß man sich zweimal überlegen sollte, die Folge im stockfinsteren Zimmer zu genießen, denn es wird einige Male verdammt gruselig.


    Viel Spannung also, eine extrem dichte Atmosphäre und eine hohe Dosis Mystery, das zeichnete die Serie bislang aus. Und langsam ist man über den Punkt der Einführung hinweg, so daß sich hier nun auch Rückschlüsse auf bisher Erlebtes finden, etwa wenn es um die Entdeckung der Wolframansammlung geht, deren Zweck schon relativ deutlich wird. War bisher immer nur gesagt worden "wie damals in Eden Creek", so ist man hier nun einen Schritt weiter man erlebt, wofür es benutzt wird; es bleibt kein abstrakter Gegenstand mehr. Dennoch soll man sich nichts vormachen: Konkrete Antworten auf die bisher aufgeworfenen Fragen bekommt man keine, was sich allerdings in der kommenden Folge, "Nachtkathedrale" etwas ändern wird.


    Auffällig an der Folge ist, daß sie scheinbar als "Einzelstück" eingeschoben wurde. Anfänglich war von Folge 4 mit dem Titel "Die fahlen Orte" die Sprache. Doch egal ob man die Reihenfolge geändert hat oder nicht, es ändert nichts am Gesamtgerüst, welches der Serie zu Grunde liegt.


    Der Plot gestaltet sich temporeich, findet an mehreren Orten gleichzeitig statt, was durch gekonnte Schnitte jedoch nicht zur nervigen "Springerei" gerät und einmal mehr zeigt sich, daß Volker Sassenberg beim Timing des Spannungsaufbaus zu den besten seines Fachs gehört.


    Die Sprecher machen wie gewohnt einen erstklassigen Eindruck. Das eingespielte Team Meincke, Vollbrecht, Schalla und Krahl überzeugt einmal mehr, ebenso wie Jürgen Kluckert als Erzähler, dessen Beitrag zum Charakter der Serie einfach unbezahlbar ist.
    Christian Rode als alternder Leif Magnusson ist eine erfreuliche Überraschung gewesen, hat man anscheinend bemerkt, daß in dem jahrelang scheinbar unterschätzten Sprecher ein Riesenpotential liegt.
    Besonders hervorheben muss man jedoch auch Simon Jäger, der den heimtückischen Luther Niles auf den Punkt genau rüberbringt. Keine Spur mehr von dem "lieben kleinen Teddy" in "Die drei ??? (37) und der heimliche Hehler". Vielmehr offenbart sich ein eher tückischer Charakter mit der Skrupellosigkeit, die sein im letzten Jahr synchronisierter Charakter von Benicio del Toro in "Stunde des Jägers" innehatte.


    Musikalisch bietet sich die gewohnte Perfektion aus orchestralen und elektronischen Klängen, die zudem um einige neue Stücke aufgestockt wurden. Auch "Angst aus Eis" bezieht einen Großteil der düsteren und teilweise melancholischen Atmosphäre aus den Kompositionen Manuel Röslers, Matthias Günterts und Volker Sassenbergs und macht die Folge einmal mehr zu einem lebendigen Erlebnis und nicht zu einem sterilen Reißbrett-Produkt.


    Ist die Folge also gelungen?
    Ja, ist sie. Zumindest in allen Belangen für die Hardcore-Fans. Leuten, die der Serie noch ein wenig kritisch gegenüber stehen, werden Grund zum Mäkeln finden, denn statt Antworten finden sie hier "nur" einen neuen Gegner und somit weitere Fragen. Doch sollte man hier die Subjektivität sehen ich für meinen Teil vertraue einfach darauf, daß Autor Raimon Weber sich durchaus Gedanken über das macht, was er schreibt und daß die Antworten genau dann kommen werden, wann er es für dramaturgisch richtig hält. Also doch nicht alles Eitel Sonnenschein? Wie gesagt: Es kommt darauf an, wie man zur Serie steht. Ist man schon nach erst 4 Folgen genervt, weil es keine richtigen Antworten gibt, dann kann man sagen, daß diese Folge gewiss nicht zum besseren Gefallen und Verständnis beiträgt.
    Bertrachtet man jedoch das, was man geboten bekommt, so muss man sagen: Das Teil ist top!
    Die Folge bietet knapp über eine Stunde Grusel und Mystery in perfekter Symbiose, erfreut mit einmal mehr mit hervorragenden Sprecherleistungen und wunderschönem Score und einer Akkustik, die bereits als Audio-CD sehr räumlich klingt.


    Für wen eignet sich die Folge?
    Ganz klar für alle, die auf die Serie abfahren und bereits die ersten drei Folgen kennen. Zwar funktioniert "Angst aus Eis" auch relativ gut als Einzelfolge und ist kein derart integraler Bestandteil der Rahmenhandlung wie etwa die "Nachtkathedrale", aber man sollte schon wissen, um was es geht.
    Und wer einmal hören möchte, wie packend und dicht eine Atmosphäre im Medium Hörspiel sein kann, sollte sich vielleicht auch zum Kauf der "Angst aus Eis" entscheiden.

  • In Island scheint Seltsames vor sich zu gehen. Bakerman wird von einem gewissen Leif Magnusson gebeten ein Versprechen einzulösen. Doch Magnusson, der bis dahin unter falschem Namen in Kanada gelebt hat, ist bedroht. Während Steven Burns und Larry Newman die Spur in Island aufnehmen, versucht Joyce Kramer Magnusson vor seinen Verfolgern zu schützen.
    Diesmal verfährt man zweigleisig. Einerseits wird der Handlungsstrang in Island verfolgt, auf der anderen Seite stehen die Geschehnisse in Vancouver. Gerade dadurch gelingt es Spannung aufzubauen, die vor allem zum Ende hin schier erdrückend wird. Der Plot ist sehr dicht gehalten und Langeweile kommt zu keiner Zeit auf. Dabei werden dem Hörer Hinweise erst nach und nach vor die Füße geworfen ohne, dass am Ende alles geklärt wäre. Aber so erwartet man das von Burns in gewisser Weise sogar. Denn DAS macht diese außergewöhnliche Mysterie-Serie aus.


    Die Sprecher sind absolut klasse. Allein schon Jürgen Kluckert vermag es den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Wen man in dieser Folge neben den vier Hauptakteuren besonders hervorheben muss ist Simon Jäger. Der Charakter Luther Niles ist absolute klasse. Böse, fies und dabei absolut cool.


    Musikalisch bekommt man bei der Gabriel Burns-Serie meiner Meinung nach das derzeit Beste in der Hörspielwelt geboten. Die Szenen in Island sind vor allem eines: beklemmend. Wie man hier mit Musik und Effekten eine bedrohliche Stimmung schafft ist einfach toll. So sollte man eventuell eher davon Abstand nehmen, das Hörspiel am Abend zu hören, denn es besteht durchaus die Gefahr, dass man nicht besonders gut einschlafen kann.


    Fazit: Spannung, Atmosphäre, klasse Sprecher, die keine eindimensionalen Charaktere verkörpern und weitere Hinweise auf den großen Plan. Muss man eigentlich noch mehr sagen? Ich denke nicht. Wer gerne Mysterie-Serien mag, bei denen nicht in einer Folge schon alles verraten wird, der wird um Gabriel Burns wohl kaum herumkommen. Denn auch dieses Hörspiel beweist, dass der Standard weiterhin extrem hoch bleibt.


    5 Sterne oder Note 1

  • Leif Magnusson (Christian Rode) wird eine Warnung zugespielt, die er sofort an Mr. Bakerman (Ernst Meincke) weiterleitet. Er beauftragt Steven Burns und Larry Newman (Bernd Vollbrecht und Björn Schalla) nach Island zu reisen und dort den geheimnisvollen Vorgängen auf den Grund zu gehen. Bakerman und Joyce Kramer (Bianca Krahl) bleiben zurück, doch sie haben ebenfalls alle Hände mit der gegnerischen Partei zu tun, die Informationen aus ihnen herauspressen will. Wird das Team am Ende noch vollzählig sein?


    - Meinung -


    Nachschub für alle Freunde des neuen Mystery-Krachers und auch diese Story kann das Niveau locker halten. Für alle, die auf Antworten warten, sei direkt gesagt, diese Folge bietet sie definitiv nicht, dennoch hat sie wieder einen hohen Unterhaltungswert und der Gruselfaktor ist auch nicht von schlechten Eltern. Es treten zwar wieder neue Gegner auf, die aber anscheinend den selben Drahtzieher haben. Über Steven Burns an sich erfährt man nichts neues, leider, doch dies sollten die nächsten Folgen ändern. Das Tempo ist wieder extrem hoch, Spannung und Action sind garantiert und gepflegten Grusel bietet die Geschichte ebenfalls


    Der herausragendste Sprecher dieser Folge und auch der gesamten Serie ist und bleibt Jürgen Kluckert. Wenn er loslegt, dann ist es kein Wunder, wenn man in Depressionen oder Trauer verfällt. Er ist der perfekte Erzähler für dieses Genre und er lässt auch einen Joachim Kerzel souverän hinter sich. Neben ihm glänzen Bernd Vollbrecht als Steven Burns, Ernst Meincke als mysteriöser Mr. Bakerman und Bianca Krahl als Joyce Kramer. In der vorliegenden Episode gibt es folgende Gaststars: Dennis Schmidt-Foss, Simon Jäger, Christian Rode und Giuliana Wendt. Alles sehr bekannte Namen und talentierte Sprecher, die man sehr gerne hört und über deren Leistung muss man sich hier keine Gedanken machen, besser könnten sie nicht sein. Seltsam ist nur der Auftritt Santiago Ziesmers als "Isländerin". So seltsam, dass er nicht mal im Inlay steht.


    Die Musik bleibt genial wie sie ist, sie unterstreicht die Szenen bestens, es entsteht immer die richtige Atmosphäre. Man wechselt sich ab zwischen elektronischen Klängen, dann kommen wieder Manuel Röslers Orchesterstücke zum Zuge. Ein neues Stück ist auch dabei und dies weiss natürlich, ebenso wie die anderen, zu gefallen. Die Effekte werden meistens sehr geschickt eingesetzt, so dass man sich nicht wundern sollte, wenn einem das Herz fast stehen bleibt.


    Eine sehr gelungene "Einzelfolge", denn so muss man dieses Abenteuer von Steven Burns sehen, da es hier im großen Handlungsrahmen kein Stück voran geht. Dennoch wird man in einem exotischen Setting hervorragend unterhalten und für Fans dieser Reihe gibt es wieder gelungenen Nachschub. Die Produzenten sollten sich aber trotzdem mal langsam überlegen, ob sie dem Hörer nicht doch endlich ein paar Antworten geben, sonst werden sich diejenigen bald abwenden, die der Serie nicht ewige Treue geschworen haben.

  • Moin,


    bin auch mal wieder hier.
    Ich fand die Folge sehr gut, wegen Folge 3+4 habe ich mir auch 5+6 gekauft und jetzt werde ich 7+8 kaufen, möchte wissen was in Afrika passiert ist.


    So long


    grifter

    Wenn du es auf der Straße zu was bringen willst, dann bind dich auf keinen Fall an jemand, häng dich an nichts, was du nicht problemlos in 30 Sekunden wieder vergessen kannst wenn du merkst das dir der Boden zu heiß wird.


    Neil McCauley

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von grifter ()

  • Moin,


    bis jetzt ist die Serie meisten besser geworden, bin mal gespannt wie es weitergeht.
    Außerdem interessiert mich obman einen unterschied zwischen den Storys von Weber und dem neuen Autor hört.


    so long


    grifter

    Wenn du es auf der Straße zu was bringen willst, dann bind dich auf keinen Fall an jemand, häng dich an nichts, was du nicht problemlos in 30 Sekunden wieder vergessen kannst wenn du merkst das dir der Boden zu heiß wird.


    Neil McCauley

  • Zitat

    Original von DRY


    Das könnte sich aber noch ändern. Warten wir es ab, ob wir in dieser Hinsicht Antworten bekommen. Schön wäre es ja.


    Glaube ich nicht. Die Verbindung wurde ja letztens hergestellt, auf Biegen und Brechen. "Ach, Joyce, weißt du noch damals, als ich in den Nebelsee gepupst habe? Das hat so schön geblubbert!" :rolleyes: