Gabriel Burns (1): Der Flüsterer

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    Gabriel Burns (1): Der Flüsterer
    Ein Hörspiel von Volker Sassenberg
    Vertrieb: Universal


    Ich weiß, was Angst ist. Wie sie sich anfühlt, wie sie den Verstand lähmt und jeden in ein hilfloses, zitterndes Etwas verwandeln kann.
    Ich muss von schrecklichen Begebenheiten berichten, die zumeist im Verborgenen, aber manchmal auch in unserer unmittelbaren Nähe geschahen. Und noch immer geschehen. Es wäre ein verhängnisvoller Fehler, die Menschen darüber im Unklaren zu lassen. Es ist an der Zeit, dass sie die Wahrheit erfahren.


    Steven Burns Verstand befindet sich im freien Fall. Ihm bleibt keine andere Wahl, als das Angebot eines geheimnisvollen Fremden anzunehmen. 1000 Meilen nördlich von Vancouver begegnet Steven Burns den ersten Boten einer furchtbaren Macht und den Schatten seiner eigenen Vergangenheit.


    Die “Premiere im kleinen Kreise”, welche am 18.10.2003 bei Regisseur Volker Sassenberg stattfand, machte eins klar: Mit dieser Serie beschreitet man im Bereich der Hörspiele tatsächlich neue Wege und mit 'Gabriel Burns' wird man ohne Zweifel die Messlatte nicht nur für einige Teilaspekte einer Produktion, sondern für alle Bereiche massiv erhöhen.


    Die Story:
    Stephen Burns, Taxifahrer und nebenher wenig erfolgreicher Schriftsteller, wird mitten in der Nacht von einer Kundin ins Hafenviertel von Vancouver beordert, wo sie sich mit ein paar “Freunden” treffen möchte. Kaum ausgestiegen, entpuppen sich die “Freunde” jedoch als nicht allzu freundlich und Burns sieht sich gezwungen, der arg in die Bredouille geratenen Frau zu helfen. Im darauf folgenden Handgemenge verliert Burns das Bewusstsein, das letzte was er hört, das Schreien der Frau, ein Schuss – Schwärze...


    Burns kommt nach einiger Zeit wieder zu sich. Er findet sich in einem Hotelzimmer wieder, neben ihm die blutüberströmte Leiche der Frau, die er eigentlich zu retten versuchte. Als kurz darauf die Polizei das Hotel stürmt und Burns festnimmt, beginnt für ihn ein Alptraum: Er ist sich sicher, die Frau nicht getötet zu haben. Aber was ist passiert während er weggetreten war? Den Schrei und den Schuss hatte er vernommen. Und auch die Tatsache, daß es “keine Kerle am Hafen gibt”, bringt ihn ins Wanken. Hat er im Endeffekt doch? Diesen Gedanken nachhängend, bekommt Burns schließlich Besuch von Mr. Bakerman, einem “Mr. X”, den man (noch) nicht zuordnen kann, der jedoch allem Anschein für die Regierung oder einer Geheimorganisation arbeitet.
    Der Deal: Burns ist ein freier Mann, wenn er in dem kleinen Nest Eden Creek einen Mitarbeiter dieser Organisation findet... Natürlich sagt Burns zu – und damit beginnt erst der richtige Alptraum. Noch bevor er überhaupt aufbrechen kann, scheint es während eines Telefonats eine Leitungsstörung zu geben und Burns hört eine unheimliche Stimme, die ihn mit seiner mysteriösen Vergangenheit konfrontiert. Und in Eden Creek selbst steht er einem absolut düsteren Geheimnis gegenüber, denn das Städtchen scheint fast ausgestorben zu sein – und die letzten Überlebenden scheinen beim einsetzenden Schneesturm, der das Örtchen von der Außenwelt abschneidet, den Verstand zu verlieren. Paranormale Phänome? Ein Versuch des Militärs? Woher kommen die Stimmen? Woher die unheimlichen Laute? Warum drehen nach und nach Leute durch und werden für andere und für sich zu einer tödlichen Bedrohung? Was hat es mit den Einstichen im Nacken der jeweiligen Opfer auf sich, über die Burns immer wieder “stolpert”? Ein “Ausflug” durch den Sturm zum nahgelegenen Sendeturm und in ein stillgelegtes Bergwerk führen ihn dann auf die Spur der “Grauen Engel”...


    Daß Pilotfolgen nicht zwingend langweilig sein müssen, bewies Volker Sassenberg bereits bei "Point Whitmark". Daß man aber auch tatsächlich beim "Set-Up" der Serie eine (fast) abgeschlossene Handlung inkl. Rahmenhandlung über mehrere Teile ersinnt, die einem streckenweise wirklich Schauer den Rücken hochjagen, ist mir bis dato nur sehr selten untergekommen. Hier hat man in bester "Akte X"-Manier Charaktere ersonnen, die selbst am Ende dieser Folge nicht völlig transparent sind, die ihre eigenen Geheimnisse haben, von denen man jedoch auch noch nicht weiß, wo und wie man sie einzuordnen hat. Somit hat der dubiose "Unbekannte", der anscheinend für irgendeine hochrangige Geheimorganisation arbeitet und Burns diesen seltsamen "Auftrag" erteilt, durchaus die selbe Undurchschaubarkeit wie seiner Zeit der "Krebskandidat" bei "Akte X".
    Daß am Ende zwar ein Teilaspekt abgeschlossen, dafür jedoch ein ganzer Berg an anderen Punkten offenbleibt, deutet nur vage an, wie tief die Handlung in den kommenden Folgen werden wird.


    Die Sprecher:
    Die erste Überraschung erlebt der Hörer gleich zu Beginn: Zu für die düster-bedrohliche Grundstimmung der Serie kontrapunktuierten, fast märchenhaft klingen Einleitungsmusik spricht kein Geringerer als Hans Paetsch, der vor seinem Tod bereits das Intro eingesprochen hatte. Ein würdiges Vermächtnis – und kaum eine bessere Einführung.


    Der “normale” Cast liest sich dann weiter wie ein Stelldichein einiger der bekanntsten Stimmen aus Syncrhon und Hörspiel (was im Verlauf der Serie noch weiter untermauert werden wird): Bernd Vollbrecht, der den meisten wohl als Synchronstimme von Antonio Banderas (“Desperado”, “Der 13te Krieger”, “Once upon a time in Mexico”) bekannt ist, spricht den Titel-”Helden”. Kaum jemand sonst hätte den, eigentlich schon fast mit “Antiheld” zu bezeichnenden, Charakter sprechen können, da er die innere Zerrissenheit, resultierend aus den noch nicht aufgeklärten mysteriösen Erlebnissen seiner Jugend, und dem “Zugzwang”, unter dem er in dieser Folge steht, absolut überzeugend rüberbringt.


    Ernst Meincke, seines Zeichens Sprecher von “Cpt. Picard” bei zahlreichen “Star Trek: Das nächste Jahrhundert”-Episoden, ist die perfekte Besetzung für den undurchsichtigen Unbekannten. Simmlage, Betonung – man hat sofort dieses undurchschaubare, hohe Geheimorganisationstier vor Augen.


    Jürgen Kluckert als Erzähler war ebenfalls der absolute Goldgriff. Diese wirklich eigene Art, wie hier der Erzähler eingebaut wurde, gewinnt durch “Morgan Freeman” noch zusätzlich an Intensität und bildet zudem zu Paetschs “Märchen-Intro” einen passenden Gegensatz.


    Auf den “Rest” des Ensembles detailliert einzugehen, sprengte den Rahmen, aber auch hier haben durch die Bank alle eine schlicht beeindruckende Leistung geliefert, die in dieser Qualität bis dato seltenst zu finden war. Alle bis auf, tja, bis auf "Blümchen". Hier merkt man leider, daß sie eben keine "gelernte" Sprecherin ist. Allerdings ist der Auftritt nur kurz und schadet dem Gesamtergebnis nicht.


    Effekte und Musik:
    Der Begriff “Kopf-Kino” dürfte hier wieder in die Runde geworfen werden. Und in dieser Form habe ich bisher noch kein Hörspiel erlebt. Wenn die Bezeichnung “cineastische Inszenierung” auf eine Produktion zutrifft, dann hier. Orchestraler Score, treibende Perkussion, einige kurze synthetische Einflüsse – all das passt hier zusammen wie aus einem Guss. Und obwohl die Musik zwar eigens für die Serie komponiert wurde, hat man nicht Szenenabhängig komponiert.
    Etliche andere Labels haben dadurch oftmals Ergebnisse, die “hingeklebt” klingen. Hier hat man diese Tücke umgangen – wie gesagt: Es klingt wie ein bombastischer Kinofilm.


    Gleiches gilt für die Effekte: Schneesturm, Bergewerksstollen, Tunnel, Hochsicherheitszelle – im Bereich “Umweltsounds” und Hall hat man sich richtig ins Zeug gelegt und liefert hier etwas ab, was dem Begriff “Perfektion” sehr, sehr nahe kommt. Nicht nur die jeweiligen Geräusche werden beispielsweise vom Hall beeinflusst, sondern auch die Stimmen. Damit hadert ebenfalls manch ein Label, von unglaublich abwechslungsreichen, realistischen Sounds mal ganz abgesehen. Und was die Grusel-/Schockeffekte anbelangt: Die kommen richtig gut und vor allem überzeugend echt rüber. Wenn beispielsweise das Unheimliche aus den Wäldern näher kommt, dann klingt es nicht einfach wie aus der Konserve hingepappt, sondern wirklich so, als käme da ein furchteinflößendes Etwas näher.


    Zuletzt noch eine Bemerkung bezüglich Sterilitäts-Befürchtungen: Nein, “Gabriel Burns” ist alles andere als ein steriles Hörspiel. Zum einen, da -wie erwähnt- die Effekte und die Musik absolut realistisch, bzw. nicht “Konserven-like” rüberkommen, zum anderen aber auch wegen des Panoramas. Panorama in dem Sinne, daß man hier wirklich “räumlichen” Eindruck hat. So spielt sich nicht -wie etwa bei “Sinclair 2000”- (fast) alles in der “Mitte” ab, sondern wirklich im Raum verteilt. Das kommt der Realitätsnachahmung, die man in einem Studio natürlich aufwändig betreiben muss, sehr zu Gute.



    Fazit:
    Was ist 'Gabriel Burns'? Nicht weniger als ein “Quasi-Erdbeben”, die Referenz im Bereich “kommerzielles Hörspiel”! Angefangen bei der in dieser Form bis dato einzigartigen Story, die sich selbst ihr eigenes Genre eröffnet und zig Möglichkeiten für Kommendes bietet, über ein nahezu perfektes Sprecherensemble, über den cineastischen, größtenteils orchestralen Score, über den perfekten Einsatz von Geräuscheffekte jedweder Coleur, bis hin zu detailverliebten “Kleinigkeiten” wie Positionierung, bietet diese Serie ein tatsächlich gänzlich neues Hörerlebnis. Wem also ein Hörspiel, dessen Handlung wirklich die Aufmerksam fordert und wem Stoff -wenn man es unbedingt mit Etiketten bekleben will- in Richtung “Twin Peaks” meets “Akte X” meets Dean R. Koontz' “Phantoms” zusagt, der wird “Gabriel Burns” lieben. Doch auch denen, die vielleicht “nur” durch den derzeitigen (gerechtfertigten!) Hype auf die Serie aufmerksam geworden sind, kann ich sie nur empfehlen.


  • Neugierig geworden durch die positiven Erwähnungen der letzten Zeit, auch nach dem Einstieg in dieses Forum, wollte ich diese Serie kennenlernen.
    Im Laden hatte ich zunächst in Unwissenheit, daß eine Folge auf der anderen aufbaut, die Folgen 4 und 9 gekauft. :(
    Also bestellte ich nach Information durch Forumsmitglieder hier (danke dafür) :) die 1. Folge im www., da sie im Laden vergriffen schien.
    Zunächst möchte ich sagen, daß mir wie bereits in Prof. Snapes Rezension hier gesagt wurde die Umsetzung und die Sprecher sehr gut gefallen, Intro mit Hans Paetsch usw.
    Es ist klar, daß sich die Serie weiterentwickelt aufbauend auf dieser Folge.
    Am meisten interessiert mich dabei der geheimnisvolle Flüsterer (schauder :Pbeim im Dunkeln vorm Schlafen hören =)), die seltsamen grauen Engel und Steve Burns Vergangenheit. Die Szenen, in denen die Geschichte mit der Kiste vorkommt, haben auch echtes Kopfkino Greuel Potenzial :( X(
    Zur Handlung speziell ist es halt unerläßlich, die Fortsetzungen zu hören denk ich mal, denn so ganz warm wurde ich damit noch nicht bis auf die oben sich aufdrändenden Fragen.
    Die Atmo ist absolut top. Das verschneite Eden Creek (geiler Name für das Nest :)), die Szenen im Wald, im Ort und in der Mine.
    Am Schluß im Tunnel fand ich dagegen nicht so toll.
    Irgendwie erinnert mich die Story an die Romane "Desperation" oder "Regulator" von S. King , die Mine, die Leute, die durchdrehen, der meuchelnde Polizist, das düstere Kaff...
    Alles zusammen genommen wird es schon sehr interessant werden, die Serie weiter zu verfolgen, wobei sich mir zwei Fragen aufdrängen:
    1. Bauen die bislang erschienenen Folgen alle auf der Grauen Engel Handlung auf ? Mir war nach einmaligem Hören bisher noch nicht ganz klar, was diese mit der Mine und den veränderten Personen zu tun haben ?(
    2. Vielleicht isses ne saublöde Frage, is mir aber gleich:
    Warum heißt der "Titelheld" Steven Burns und die Serie Gabriel Burns ? ?(


    Gruß waldi

  • Zitat

    Original von luschnerwaldi
    1. Bauen die bislang erschienenen Folgen alle auf der Grauen Engel Handlung auf ? Mir war nach einmaligem Hören bisher noch nicht ganz klar, was diese mit der Mine und den veränderten Personen zu tun haben ?(


    Sagen wir so, die Grauen Engel spielen die ganze Zeit über eine bedeutende Rolle. Aber es ergeben sich mit der Zeit noch wesentlich mehr Rätsel.


    Zitat


    2. Vielleicht isses ne saublöde Frage, is mir aber gleich:
    Warum heißt der "Titelheld" Steven Burns und die Serie Gabriel Burns ? ?(


    Diese Frage wird in Folge 6 ein weiteres mal kurz aufgegriffen, aber eine richtige Antwort gibt es darauf bislang noch nicht.

  • Also ich bin im Herbst durch Zufall auf die Hörspielserie gestoßen. Eine Nachbarin hatte mir einige Hörbücher ausgeliehen, mit dabei die Folgen 1-22 von Gabriel Burns. Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt noch absolut gar nichts von der Serie gehört, also wurde ich neugierig und hab sie auf meinen iPod (schafft euch nicht so ein Teil an!) geladen und auf dem Schulweg gehört. Ich hab es nicht so weit und gehe meistens zu Fuß (ca 15-20Minuten, aber das hat ein endlich Ende, ich wechsel die Schule) und zu der Zeit war es morgens zwischen 7 und 8 bereits/noch (wie man's nimmt) ziemlich dunkel und mit den Effekten war es teilweise schon so, dass ich richtig zusammen gezuckt bin. Die andern Folgen, dich ich ja nun hatte habe ich dann regelrecht aufgesogen und wollte immer wissen, was als nächstes passieren würde, da ja alle Folgen auf einander aufbauen. *
    Meiner Meinung nach ein wirklich sehr sehr gut gemachtes Hörspiel, prof. snape's Beschreibung trifft uneingeschränkt zu, ganz toll.


    Warum es Steven und Gabriel Burns heißt, weiß ich auch nicht, habe ich mich allerdings auch schon gefragt. Aber ich gehe mal davon aus, dass sich das später aufklären wird.


    Wenn ich mich nicht irre, gibt es 31 Folgen, darunter der Soundtrack, oder? Da muss ich mir wohl die 9 weiteren Folgen noch besorgen, damit ich endlich weiß, wie es weiter geht.
    Ich kannte die Serie ja nicht und wusste nicht, dass da zur Zeit so ein Hype von gemacht wird. Ich hab erst vor kurzem "Gabriel Burns" bei Google eingegeben (um endlich mal herauszufinden, was das eigentlich ist, das ich da höre, und ob es weitergeht etc. (Backrondinfos), weil niemand meiner Freunde/Bekannten/Verwandten/usw., die ich auf Gabriel Burns angesprochen habe, etwas davon gehört hatte) und war erstaunt, dass ich so viele Seiten bekam. Die offizielle Homepage gefällt mir übrigens sehr. Also zumindest vom äußeren Eindruck.




    *[Allerding bin ich zu erst nicht ganz durchgestiegen, was das Zusammenhängen der Folgen betrifft. Eigentlich schließen die meisten in sich ab, es sind einzelne "Fälle", wenn man so will, zumindest am Anfang, weil da einfach vieles noch nicht so komplex ist. Dennoch hängt alles zusammen und baut aufeinander auf, weil es ja eben um diese "grauen Engel" und "falen Orte" geht, die gefunden werden müssen und dann um ein Überlebensserum und so weiter und so fort. Es ist also einzig sinnvoll, wirklich mit der ersten Folge zu beginnen und dann die zweite Folge zu hören, nicht wie bei den drei Fragezeichen z.B., da kann man ja eigentlich alle Folgen in beliebiger Reihenfolge hören, und sie trotzdem verstehen (gut, es gibt Ausnahmen, indenen manche Personen erneut auftauchen, aber man kann die jeweils andere Folge dennoch verstehen) kann.]

  • Hi Sunny, :wink:


    der Hype um GB war vor einiger Zeit sogar noch um einiges größer. Zwischenzeitlich hatte die Serie m.E. qualitativ einen Durchhänger (einen ziemlich langen Durchhänger ;) ) Mittlerweile bin ich wieder soweit, dass ich mich auf die 32 freuen kann.
    Was hat mich die erste Folge damals geflashed! Dieses Hörspiel ist mit einer der Gründe warum ich aus einem Drei-Fragezeichen-Hörer zu einem "Allesfresser" wurde.
    Als Infoseite kann ich dir experiment-stille.de ans Herz legen. Mit viel Liebe gemacht die Seite. Wahrscheinlich hast du sie schon entdeckt...


    P.S.: Ich hatte auch einen langen Schulweg. Diese 30 Minuten Müßiggang am Morgen war mir die kostbarste Zeit des Tages! Und wenn es damals schon GB gegeben hätte... :grins:

  • Einige Burns zählen für mich bis heute zu den besten Hörspielen überhaupt... der Flüsterer zählt sicherlich dazu... großes, bis dato in diesen Dimensionen nicht vorstellbares Hörkino der Extraklasse! Das muss man trotz Enttäuschungen im Verlauf der Jahre dieser Ausnahmeserie einfach mal attestieren.

  • Steven Burns (Bernd Vollbrecht) verdient sich sein Geld als Taxifahrer, da er als Schriftsteller nicht genug einnimmt, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Doch seine Tätigkeit als Taxifahrer reißt ihn in einen Strudel von seltsamen Ereignissen hinab, die sein Leben aufs Unglaublichste hin verändern. Er soll nach einer Rettungsaktion eine Frau (Bianca Krahl) ermordet haben, die er aber retten wollte. Was geht hier vor sich? Man bietet ihm einen Deal an, denn er soll einen Mann (Wolfgang Bahro) finden, der sich in Eden´s Creek aufhalten soll. Die Ereignisse werden immer unheimlicher und seltsamer...wer ist der geheimnissvolle Anrufer, warum hört Burns seinen verstorbenen Bruder Daniel (Max Oscar Schälte) und warum benehmen sich die Einwohner von Eden´s Creek allesamt psychopathisch und seltsam? Steven Burns wünscht sich doch lieber für lange Zeit im Gefängnis gelandet zu sein, denn die Vorgänge in dem kleinen Nest übersteigen seine Vorstellungskraft um Längen!


    - Meinung -


    Im Vorfeld übertrafen sich Produzent und Label gegenseitig mit immer neuen Superlativen, doch damit wuchs die Skepsis der Fans und die Verantwortlichen machten sich mehr oder weniger lächerlich. Dumm hat man sich aber nicht angestellt, denn die Neugier wuchs und wuchs und nun ist Gabriel Burns da, der neue Stern am Hörspielhimmel? Raimon Webers Story kann schon mal von vorne bis hinten überzeugen und man liefert ein offenes Ende ab, so sichert man sich die Aufmerksamkeit der Fans und man will sicherlich hören, wie es denn nun weitergehen wird. Man stellt einen Anti-Helden in Form von Steven Burns vor, einem Möchtegern-Schriftsteller und Taxifahrer. Er ist sympathisch, kein unbesiegbarer Supermann mit magischen Waffen, einfach ein ganz normaler Mensch. Dazu bringt man eine große Portion "Verschwörung" rein und zwar mit der Einführung der Charaktere Bakermann und Kramer, die beide undurchsichtig sind und den Hörer rätseln lassen, was es denn mit den beiden auf sich hat. Diese Rätselei zieht sich durch das Hörspiel wie ein roter Faden, dennoch wird kaum etwas erklärt, wer sind die Gegner, für wen arbeitet Steven Burns, warum heisst die Serie "Gabriel Burns" usw. Viele Fragen gilt es zu erklären, die den Hörer aber neugierig gemacht haben und er einfach mehr will! Das Tempo der Folge ist auch ordentlich, nicht zu schnell, nicht zu lahm, man kann alles gut mitverfolgen ohne den Faden zu verlieren. Somit ist die erste Hürde genommen und diese Folge geht in der ersten Disziplin schon mal strahlend hervor, noch stolpert man nicht über die hohe Messlatte, die man sich mit der Pressearbeit selber gelegt hat. Was man übrigens nicht finden wird ist Humor, jedenfalls keine flotten Sprüche, was auch ganz gut so ist, denn dafür sind andere Serien bekannt und wenn man sich gruseln will, dann ist Humor einfach falsch!


    Hier wird die Serie erstmalig richtig auf die Probe gestellt, denn im Verlgeich zum direkten Konurrenten John Sinclair fährt man weniger die wahnsinnig bekannten Namen der Berlin Synchronszene auf, man glänzt eher mit Taten statt Worten. Für den erfahrenen Hörspieler sind die Namen dennoch wohlklingend und lassen darauf schliessen, dass man nur die Besten geboten bekommt. In den Hauptrollen hört man Bernd Vollbrecht, Ernst Meincke, Bianca Krahl und Jürgen Kluckert als Erzähler. Was bekommt man geboten? Macht Jürgen Kluckert einen auf "Benjamin Blümchen meets Chuck Norris in hell"? Nicht mal im Ansatz, denn sein Auftritt ist Gold wert, man hat hier den neuen Erzählerstar im Hörspielbereich gefunden, denn selten zuvor hat man eine derartig starke Leistung zu hören bekommen. Er hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck und mit dieser Performance zeichnet er sich als einer der Eckpfeiler dieser Serie aus. Dann wäre da Bernd Vollbrecht, der den sympatischen Anti-Helden Steven Burns hervorragend rüberbringt. So muss sich der Hauptcharakter einer Serie anhören und nicht anders, nicht aufgesetzt, nicht obercool und wie der Macker überhaupt. Man fiebert mit ihm mit, man leidet mit ihm und man kauft ihm seine Rolle ohne jeden Zweifel ab, bravo! Man könnte so fortfahren und jeden Sprecher abfeiern, aber es sollte jetzt schon klar sein, dass hier alles stimmt, Sprecher, Regie und Co. überzeugen über die volle Distanz. Selbst Jasmin "Blümchen" Wagners kurzer Auftritt und die Szenen der Nachwuchssprecher wissen zu gefallen. Bei dem vielen Lob darf man natürlich auch nicht die Regie vergessen, die besser als bei den Sinclairs von WortArt ist und das will doch was heissen. Das Intro wurde vor längerer Zeit schon mit Hans Paetsch aufgenommen und dürfte seine definitiv letzte Rolle überhaupt sein. Es wirkt sehr verträumt und märchenhaft, manchmal auch ein wenig unpassend, dennoch ist es schön Hans Paetsch nochmal hören zu dürfen.


    Die Musik ist der nächste Punkt, mit der die Konkurrenz ausgestochen wird, denn hier kommt nichts von irgendwelchen Archiv-CDs, zum Glück. Manuel Rösler hat neben dem schönen Intro auch so viele stimmungsvolle Themen beigesteuert, die der Serie eine tolle Untermalung spendieren. Seine Orchesterstücke stehen schon ein wenig im Gegensatz zu den Klängen von Matthias Günthert und Volker Sassenberg, die moderner sind, technolastiger und nicht ganz so zur düsteren Stimmung beitragen. Man sollte sich verstärkt auf orchestrale Stücke setzen, es hilft der Atmosphäre wesentlich mehr. Was die Effekte betrifft, so hat man sich hier wahnsinnige Mühe gegeben und wer eine entsprechen Anlage vorzuweisen hat, der wird erst richtig in den Genuss des Raumklangs kommen, den die Serie zu bieten hat. Man hat hier wirklich keine Kosten und Mühen gescheut, um ein akkustisches Feuerwerk aufzubieten.


    An der Anzahl der Tracks muss gearbeitet werden, denn 8 sind definitiv zu wenig. Teilweise bekommt man welche von über 10 Minuten angeboten, was natürlich nicht so gut für den uneingeschränkten Hörkomfort ist.


    Die Aufmachung und das Design lassen keine Wünsche offen, grafisch sehr ansprechend und ein regelrechter "eyecatcher" dürften den Kunden im Geschäft problemlos ansprechen.


    Wer hätte gedacht, dass die Pressemitteilungen und das ganze Trara um Gabriel Burns sich doch bewahrheiten sollten und man eine Serie der Superlative geboten bekommt. Grusel und Gänsehaut sind garantiert und dem einen oder anderen Hörer wird auch eine schlaflose Nacht bereitet werden. Ein Faktor dürfte die Altersfreigabe ab 12 sein, sehr niedrig angesetzt, wie ich finde. Man wird sich aber wohl etwas dabei gedacht haben, da heutzutage die Jugend schon harte Horrorfilme schaut und dagegen ist ein Hörspiel wie Gabriel Burns noch moderat.


    Als Fazit kann man diese neue Serie allen Fans von Akte-X, John Sinclair und anderen Grusel- und Mystery-Serien uneingeschränkt empfehlen und auch sonst sollten alle Hörspielfans mal reinlauschen und von diesem Werk berieseln lassen. Decision Products hat es geschafft und mit Gabriel Burns einen neuen Level erreicht, den so schnell niemand toppen kann!


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  • Zitat

    Original von Maltin
    Einige Burns zählen für mich bis heute zu den besten Hörspielen überhaupt... der Flüsterer zählt sicherlich dazu... großes, bis dato in diesen Dimensionen nicht vorstellbares Hörkino der Extraklasse! Das muss man trotz Enttäuschungen im Verlauf der Jahre dieser Ausnahmeserie einfach mal attestieren.


    Das unterschreibe ich doch mal, damals war die Serie im wahrsten Sinne des Wortes noch ein Burn(s)er.

  • Wenn es im Hörspiel-Bereich um populäre Serien geht, ist in der Regel auch GABRIEL BURNS im Gespräch. Zeit, sich der Serie einmal anzunehmen.


    Die erste Episode schafft es insgesamt gut, einen Spagat aus "Normaliät" und mysteriösen Einflüssen zu schaffen. Wichtig ist, dass man sich das Hörspiel nicht zum Einschlafen geben sollte, denn es ist oberste Konzentration geboten. Aus diesem Grund habe ich mir für das Hörspiel beim zweiten Anhören einmal richtig Zeit genommen und konnte dem ganzen nun auch problemlos folgen. Klar: Viele Fragen werden noch nicht beantwortet, aber im Gegensatz zu anderen Serien die einfach nur Rätsel stellen ohne Antworten zu liefern, bietet Gabriel Burns wie gesagt einen soliden Mix aus abgeschlossener Episode und offenen Dingen, um den Zuschauer am Ball bleiben zu lassen. Dazu sind Sprecher, Musik und Geräuschkulisse qualitativ hochwertig!


    Fazit: Recht vielversprechender Auftakt zu einer der erfolgreichsten Hörspielreihen. Mit genügend Konzentration problemlos zu genießen.

  • Für mich definitiv einer der besten Serien. Volker Sassenberg und Co. sollten nur darauf achten, das Niveau auch jetzt nach hinten raus zu halten. Bin von der neusten Folge nicht so überzeugt. 'Der Flüsterer' gehört aba auf jeden Fall zu den besten Episoden. So auch ''Nebelsee'', ''Die Brut'', ''Experiment Stille'', ''Angst aus Eis'', ''Nachtkathedrale'' und ''Die Fänge des Windes'' sind genialst!! Diese alle kann ich schwer alleine beim Einschlafen hören, viel zu gruselig!! 8|

  • Schließe mich an, die Serie ist Top. Volker und Ko legen hier echt was richtig geiles an den Tag.
    Bin jetzt selber bei WEISS ... und hab noch keine Folge gehört die nicht wenigstens "gut" war. Die Spannung steigt von Folge zu Folge, das Konstrukt das die einzelnen Folgen umgibt und die gesamte Serie bildet ist fein gestrickt ... bin gespannt wie das noch werden soll.


    Seriennote 1.5 . unbedingt hörenswert :)
    Folge 1 : Unter den ersten 30 sicher eine der besten 5 (?)

  • Ich finde Burns auch immer noch gut, obwohl ich es begruessenswert faende, wenn man hier bald mal das Ende des Tunnels sehen wuerde. Ausserdem faende ich es extrem stark, wenn es die Burns Buecher als Hoerspiele geben wuerde (Burns-Special). Da werden Fakten und Geheimnisse verraten, die man in den Hoerspielen nicht zu hoeren bekommt und die Geschichten sind total klasse. Ein absoluter Hoehepunkt ist die Szene in dem Mayatempel und dem Aufzug :thumbup: Klasse. Kein Grund die Teile nicht als Hoerspiel herauszubringen. Das wuerde auch einige Antworten liefern, die viele hoeren wollen.

  • Gabriel Burns zählt auch zu meinen Lieblingsserien - allerdings nicht immer noch, sondern wieder. Zwischendurch war mein Interesse ziemlich erloschen. Zum einen gab es nach Folge 14 doch so einige mittelmäßige Folgen, die nichts besonderes zu bieten hatten, und zum anderen habe ich die Folgen sehr vereinzelt und mit großen Abständen gehört, so das ich beim ersten Hören der Folgen 26-30 Schwierigkeiten hatte, der Geschichte zu folgen und einige Kleinigkeiten auch gar nicht mitbekommen habe.


    Nach der Nr. 30 war ich auch kurz davor nicht weiter zu sammeln, aber bei der 31 habe ich nach einiger Zeit dann glücklicherweise doch wieder zugeschlagen. Da auch die 32 wieder ein Volltreffer war, habe die Serie innerhalb von 2-3 Monaten nochmal komplett durch gehört und muss sagen, dass ich sie danach insgesamt doch um einiges besser finde als vorher. Sie kommt mir bei Weitem nicht mehr so konfus vor. Ich bin zwar nach wie vor der Meinung, dass es zwischen Folge 15 und 25 zu viele "graue Mäuse" gibt, aber man hat sich ja zum Glück wieder deutlich gesteigert.


    Folge 33 habe ich noch nicht gehört, da ich sie mir erst nach dem kompletten Durchlauf geben wollte. Den habe ich letzte Woche abgeschlossen, und heute Abend wird es wohl so weit sein. Bin schon gespannt.