Stellungnahme (Studio Hörsturz)

  • Das hat nichts mit "zur Seite springen" oder mit "bis aufs Blut verteidigen" zu tun.
    Zumal "bis aufs Blut verteidigen" wohl anders aussehen würde.
    Mir war aber schon klar das du so was anführen würdest, da ich mich nicht so negativ geäußert habe wie der Rest.
    Alles was sich nicht negativ äußert, muss natürlich ein Kollaborateur sein!


    Denkanstoß:


    Könnte es sein, das es etwas mit meiner Auffassung von Gut und Böse, Recht und Unrecht ect. zu tun hat?

  • Nö, so simpel sehe ich das nicht, aber es verwundert immer wieder, das gab es schon oft genug in der Forenszene und ich spreche hier von Erfahrungswerten.


    Ob das was mit der eigenen Auffassung von elementaren Dingen zu tun hat, möchte ich nicht beurteilen, aber die Fakten sprechen meiner Meinung nach eine eindeutige Sprache. Der Schaden ist entstanden und lässt sich nicht wegreden.

  • Natürlich ist der Schaden entstanden und lässt sich nicht leugnen. Aber muss man dann noch nachtreten?


    P.S.
    In der Forenszene kenne ich mich vielleicht nicht so gut aus wie du. Vielleicht bin ich deswegen noch nicht so abgestumpft.

  • Abgestumpft? Ich bin alles andere als abgestumpft. Wenn ich es wäre, dann wäre mir das alles völlig egal!


    Und durch die eine oder andere Situation, durch die David gerade geht, bin ich auch schon gegangen, ich weiß also wovon ich rede, trotzdem bin ich nicht so vorgegangen.


    Was wäre denn kein Nachtreten? Einfach nur sagen "Oh, ja, das ist dumm gelaufen!" und dann zur Tagesordnung übergehen? Dann darf man gar nicht mehr diskutieren und wir schließen alle Foren. Nur noch "Like!" und fertig.

  • Mag sein das du auch schon derartige Situationen erlebt hast. Aber jeder reagiert nun mal anders.
    Und natürlich kann und sollte man das Diskutieren. Aber es kommt nun mal auf die Art und weise an. Und nach meiner Auffassung wird hier einfach nur "vom Leder gezogen".

  • Ich finde die auf FB gepostete Erklärung durchaus menschlich nachvollziehbar und nichts beschönigend. Dass sie früher, in anderer Form und über andere Kanäle hätte erfolgen können, müssen und sollen, ist unbestritten. Aber ich finde es bei allem verständlichen Ärger irgendwie auch sehr deutsch, sich so auf das Scheitern und den vermeintlich Gescheiterten einzuschießen. Da herrscht in den USA und selbst im nahen europäischen Ausland einfach eine andere Mentalität. Dort werden Leute eher für den Mut gelobt, etwas anzupacken und auf die Beine zu stellen. Wenn es dann schief geht, heißt es eher: "Aber er hat es wenigstens versucht!"


    Und danach wird (auch rechtlich und staatlich) versucht, den Leuten wieder auf die Beine zu helfen, während in Deutschland vor allem Strafe, Strafe und noch mal Strafe im Vordergrund steht: Privatinsolvenz über sieben (!) Jahre, Schufa-Einträge in alle Ewigkeit, Gängelung durch pedantische Kontrolle des Wohlverhaltens, kein eigenes Konto ... Mag man alles für gerechtfertigt halten. Aber es geht schlicht auch anders, wie die Praxis in anderen Ländern beweist.


    An meiner Haltung zu Kleinlabels ändert das auch nichts. Wenn ein ein Hörspiel gut finde, kaufe ich es mir auch weiterhin. An Vorfinanzierungen beteilige ich mich ohnehin grundsätzlich nicht.

  • Ich finde die auf FB gepostete Erklärung durchaus menschlich nachvollziehbar und nichts beschönigend. Dass sie früher, in anderer Form und über andere Kanäle hätte erfolgen können, müssen und sollen, ist unbestritten.


    Dem schließe ich mich an. Rübezahl hat übrigens in sofern Recht, das die Stimmung hier gegenüber Studio Hörsturz von Anfang an nicht sonderlich positiv war.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."


  • Dem schließe ich mich an. Rübezahl hat übrigens in sofern Recht, das die Stimmung hier gegenüber Studio Hörsturz von Anfang an nicht sonderlich positiv war.


    Dann drehe ich den Spieß doch direkt mal um. Weil man etwas nicht bis zum Verrecken abfeiert, ist man direkt der Böse? Tut mir leid, ich und ein paar andere sind halt nicht aus dem Häuschen, wenn sich das nächste Label anschickt uns nur mit Gruselware zu beglücken, darunter dann der nächste Versuch, die unerreichbare Gruselserie von H.G. Francis zu imitieren.


    Für die privaten Probleme tut mir David ja auch leid, keine Frage, aber alles was die beruflichen Aspekte betrifft...nee, das sehe ich halt alles etwas anders.

  • Dann drehe ich den Spieß doch direkt mal um. Weil man etwas nicht bis zum Verrecken abfeiert, ist man direkt der Böse?

    Hat doch niemand behauptet. Aber zwischen abfeiern, neutral sehen oder mies mach liegen eben Unterschiede. In diesem Forum fand für meinen Geschmack vor allem letzteres statt.


    Tut mir leid, ich und ein paar andere sind halt nicht aus dem Häuschen, wenn sich das nächste Label anschickt uns nur mit Gruselware zu beglücken, darunter dann der nächste Versuch, die unerreichbare Gruselserie von H.G. Francis zu imitieren.

    Muß man auch nicht. Auf der anderen Seite ist es so, sobald hier wieder einer eine superanspruchsvolle-Tiefenpsychologische-Psychotrillerserie mit 25 Bewußtseinsebenen ankündigt, führen in diesem Forum ja auch alle sofort Freudentänze auf und können es kaum erwarten, das die erste Folge davon erscheint. Die Mehrzahl der User hier scheint halt tendenziell einen Nischengeschmack zu haben, wie mir scheint. Konnte man auch bei Larry Brent sehen, als die neue Version von R&B angekündigt wurde, war hier auch wieder fast nur genöle zu lesen.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Und durch die eine oder andere Situation, durch die David gerade geht, bin ich auch schon gegangen, ich weiß also wovon ich rede, trotzdem bin ich nicht so vorgegangen.


    Ja schön, aber was hilft´s? Ich meine, Misserfolge und Täler, egal welcher Natur, hat wohl jeder schon gehabt. Und danach dann immer "Ja, ich hätte es natürlich gaaanz anders gemacht" hilft wohl niemandem, oder?


    Was wäre denn kein Nachtreten? Einfach nur sagen "Oh, ja, das ist dumm gelaufen!" und dann zur Tagesordnung übergehen? Dann darf man gar nicht mehr diskutieren und wir schließen alle Foren. Nur noch "Like!" und fertig.


    Das ist ja nun sehr schwarz/weiß gedacht.



    Tut mir leid, ich und ein paar andere sind halt nicht aus dem Häuschen, wenn sich das nächste Label anschickt uns nur mit Gruselware zu beglücken, darunter dann der nächste Versuch, die unerreichbare Gruselserie von H.G. Francis zu imitieren.
    Muß man auch nicht. Auf der anderen Seite ist es so, sobald hier wieder einer eine superanspruchsvolle-Tiefenpsychologische-Psychotrillerserie mit 25 Bewußtseinsebenen ankündigt, führen in diesem Forum ja auch alle sofort Freudentänze auf und können es kaum erwarten, das die erste Folge davon erscheint. Die Mehrzahl der User hier scheint halt tendenziell einen Nischengeschmack zu haben, wie mir scheint. Konnte man auch bei Larry Brent sehen, als die neue Version von R&B angekündigt wurde, war hier auch wieder fast nur genöle zu lesen.[/quote]


    Ja, den Eindruck habe ich auch gewonnen. Grusel bäh, Psychothriller heiho super - verkürzt gesagt!

  • Mies machen wäre es, wenn man einfach nur sagt "Ja, ist scheiße!" und das war es. Das ist hier aber nie passiert.


    Wo hier jemals "Psychothriller, super!" geschrieben wurde, wäre mir auch neu. Davon mal ab, da gibt es ja auch so viele von, schon klar. ;)

  • Genau genommen geht es hier immer noch um das selbe Thema. Studio Hörsturz. Mein anliegen war es allerdings wie mit Studio Hörsturz hier umgegangen wird.


    Fand das HS "Schrecken ohne Gesicht" gut. Mehr hab ich noch nicht gehört. Das Projekt "Studio Hörsturz" ging in die Hose. Shit happens. Einiges ist nicht so gelaufen wie es hätte sein sollen. Aber darauf jetzt herumzureiten bringt niemandem etwas. Beim nächsten versuch wird es (hoffentlich) besser. Fehler sind nun mal dazu da um gemacht zu werden. Und aus Fehlern lernt man. Alles andere, z.B. wie Studio Hörsturz am Anfang versucht hat sich zu Finanzieren, tangiert mich ganz geschmeidig peripher.

  • Ich habe für beinahe alle hier geäußerten Standpunkte Verständnis. Ich ärgere mich ja auch über schlechte Übersetzungen und vor allem über Leute, die schlechte Übersetzungen nicht mal erkennen, wenn sie ihnen mit dem nackten Arsch ins Gesicht springen müsste. Aber es bleibt mir nun mal nichts anderes übrig, als für mich persönlich beruflich weiter gegenzusteuern. Und irgendwie klappt es ja auch immer. Insofern glaube ich nicht, dass das "Negativbeispiel" Studio Hörsturz eine Ansteckungsgefahr für andere kleine Label birgt.


    Es mag sein, dass es manche Sprecher abschreckt, aber andererseits: Wenn ich hier die Frage stelle, warum sich manche Sprecher nicht zu schade sind, bei Schrott wie "Achtung, Kontrolle!" oder ähnlichem Zeugs im Fernsehen mitzuwirken, wird immer argumentiert: Die müssen auch von was leben. So gesehen werden sich also auch immer Sprecher für Projekte von Kleinlabels finden. Denn Sprecher müssen ja von irgendwas leben.


    Ich finde, man kann im Zusammenhang mit diesem Thema noch über so einiges diskutieren, zum Beispiel darüber, ob es in Deutschland nicht vielleicht viel zu einfach ist, Leute abzumahnen und wegen "Namensgleichheit" zu verklagen und platt zu machen. Es ist ja bezeichnend, dass es im Fall von Studio Hörsturz offenbar noch kein Urteil gegeben hat. David musste den Rechtsstreit schlicht aus Mangel an Mitteln aufgeben. Das lese ich zumindest aus seinen Stellungnahmen heraus. Die Frage, die ich mir stelle, lautet angesichts dessen: Ist gerecht, unter Abwägung der Umstände - dass es wartende Kunden gibt, die teilweise für ein Projekt schon in Vorlage gegangen sind - so einen Rechtsstreit überhaupt zuzulassen?


    Abgesehen davon hätte Studio Hörsturz auch rein gar nichts mehr tun können - (Privat-)Insolvenz anmelden, gar keine Stellungnahme mehr herausgeben, fertig. Habe ich bei Kunden auch schon erlebt. Die haben einfach toter Mann gespielt und es blieb dann mir vorbehalten, durch entsprechende Nachforschungen herauszufinden: "Ach, sieh an, die sind also pleite!"


    Im Fall von Studio Hörsturz sollen die Kunden aber ihr Geld zurück bekommen, immerhin.


    Ich stelle es mir so vor, dass David offensichtlich Einzelkämpfer ist, der sich allein mit einer Scheidung, Krankheit und einem Rechtsstreit herumschlagen muss(te). Da war keiner, der ihm zwischenzeitlich mal gesagt hat: "Alter, es hilft alles nichts, du musst jetzt mal eine Stellungnahme rausbringen, deine Kunden warten darauf!" Oder, noch besser: "Alter, mach dir mal keinen Kopf, ich übernehme das für dich, lad du mal in Ruhe deine Akkus wieder auf!"


    Es wäre rückblickend wohl ratsam gewesen, er hätte in Abständen zumindest über den Rechtsstreit und dessen Verlauf informiert. (Sich öffentlich komplett nackig zu machen und auch noch über die Scheidung und den Gesundheitszustand zu berichten halte ich für zu viel verlangt.) Aber hinterher ist man halt immer schlauer.