Sollten Hörspielmacher eine VÖ vom dargestellten Wetter abhängig machen?

  • Also, ich persönlich würde mich als sehr phantasiebegabten Menschen bezeichnen. Trotzdem würde ich bei 30 Grad im Schatten wohl eher nicht "Die Familie des Vampirs" aus Titanias Gruselkabinett in den Player legen. Aber bei knackiger Kälte draußen, steigt meine Lust auf solche Hörspiele sprunghaft an. Ist bei mir bei Filmen ähnlich. An schwülen Tagen wird die Atmosphäre von Filmen wie "Das Fenster zum Hof", "Falling Down", "Kalifornia" oder "Swimming Pool" noch intensiver für mich, an düsteren, stürmischen Herbsttagen kommen Werke wie "Sleepy Hollow" oder "Der Hund von Baskerville" besonders gut und an knackig-kalten Wintertagen wird gern auch mal "The Day After Tomorrow" oder "Und täglich grüßt das Murmeltier" geschaut. Und da ich es hasse, Filme oder Hörspiele zu kaufen, dann aber monatelang nicht zu sehen oder zu hören, werden solche Werke meist erst dann gekauft, wenn ich es mir auch bald zu Gemüte führen möchte - ein ausgesprochener Winterfilm oder ein Winterhörspiel dann also eher von November-Februar und nicht gerade im Juli oder August.
    Und dann gibt es bei Filmen ausnahmen wie der erste "Lethal Weapon". Dieser spielt an Weihnachten, an hört am Anfang auch ein Weihnachtslied und trotzdem schaue ich ihn mir nie an Weihnachten an, sondern eher im Sommer - liegt wohl daran, dass er in L.A. spielt und somit keine winterliche oder weihnachtliche Atmosphäre aufkommt.
    Aber die meisten Hörspiele und Filme funktionieren bei mir Ganzjährig,
    haben sie doch eher eine "neutrale" Atmosphäre.

  • Jahreszeiten können durchaus eine Rolle spielen, weshalb eine VÖ zu genau der gleichen Jahreszeit, wie im Hörspiel, durchaus für mehr Absatz sorgen kann. Das ist ja der Grund warum es gemacht wird. Titania Medien bringt deshalb auch die jährlichen Märchen immer zur Herbst/Winterzeit, weil dort die Nachfrage nach Märchen größer ist. Wie über mir beschrieben, gibt es durchaus die Lust nach anderem Hörstoff, je nachdem, wie das Wetter ist. Ich würde z. B. auch keinen alten Krimi im Sommer hören wollen, dazu ist der Herbst oder Winter da. Bei "Regen im Hörspiel" ist es natürlich nicht so wichtig, aber bei Winterzeiten oder eben bestimmte Genre ergibt eine gute "Jahreszeitabstimmung" einen Sinn.

  • Bei den Wetterkapriolen unserer Zeit ist das doch fast gar nicht mehr machbar.... :D


    Davon mal abgesehen, fällt das vielleicht 2-3 Leuten auf, und auch dann nur, wenn der Macher explizit darauf hinweist, würd ich mal vermuten. Beispielsweise gibt es ja "The Thing", die Neuverfilmung von Carpenters Film von irgendwie 1981 glaube ich, auf DVD. Ich seh mir das an, und klar, diesselbe Handlung wie damals auch schon, okay, nichts anderes erwartet. Nur am Ende auf einmal "ja das haben sie nochmal die Carpenter-Musik eingebaut, aber hey den Hubschrauber und den Hund kenn ich doch irgendwie...". Ich habe dann erst durch nachträgliches Lesen mitbekommen, dass der Film ein Prequel darstellen soll. Man sieht im Making of wie die sich da Gedanken machen, dass alles in einem Guss an den Carpenter-Film passt, zb dass da ne Axt in der Wand steckt (im Carpenter-Film) und die jetzt im Prequel erklären, wie die da hinkommt....Man, so ein Aufwand, der völlig an mir vorbeigezogen ist....