Was heißt eigentlich "bearbeitete Fassung" genau?

  • Blöde Frage, die ich seit dem Saturn-Gruscheln nicht mehr los werde: Was heißt eigentlich bearbewitete Fassung genau?


    Es handelt sich ja um gekürzte Romane, da werden aus über einfach mal 6 CDs gemacht, also ein z.B 17 Stündiges Hörbuch auf ca. 8 Stunden runtergekürzt (6x 80 min). Aber wie wird gekürzt? Werden ganze Hanlungsstränge herausgenommen oder werden einfach nur die vorhandenen Dialoge extrem ausgedünnt? ?(

  • Ähem, also das hängt wohl ganz vom Einzelfall und vom Bearbeiter ab. Eine Standart-Antwort hierzu dürfte es wohl nicht geben. Eine Überarbeitung bzw. Straffung kann in manchen Fällen Sinn machen, aber wenn der Verantwortliche Mist baut, streicht er halt auch Wesentliches. Im Gegensatz dazu kann ein aufgebauschter Roman gestrafft durchaus Spaß machen.

  • Ähem, also das hängt wohl ganz vom Einzelfall und vom Bearbeiter ab. Eine Standart-Antwort hierzu dürfte es wohl nicht geben. Eine Überarbeitung bzw. Straffung kann in manchen Fällen Sinn machen, aber wenn der Verantwortliche Mist baut, streicht er halt auch Wesentliches. Im Gegensatz dazu kann ein aufgebauschter Roman gestrafft durchaus Spaß machen.


    Meiner Meinung nach machen eher gekürzte Fassungen mehr Spaß, ich brauche nicht immer das ganze Werk, im Gegenteil.


    Bearbeitete Fassung heißt aber genau das, bearbeitete halt, nicht ungekürzt.

  • Das ist ganz unterschiedlich. Beim Hörbuch durchaus sinnvoll. Es gibt in Büchern viele endlose Kapiteln, die nur dazu da sind, das Buch voll zu kriegen. Warum also diese Abschnitte auch vertonenen? Das wird oft gekürzt. Da viele Lesungen auch als "One-Men/Women-Show" angelegt sind, werden auch die Zusätze wie "sagte er" ..."meinte sie" etc. in der bearbeitenden Fassung oft geschnitten. Da diese Zusätze durch die Stimmenfärbung des Lesenden ja nicht unbedingt nötig sind. Wenn du z. B. Dan Brown in gekürzter Fassung und ungeschnittenen Fassung hörst, mit etwas Abstand, fällt Dir die Kürzung gar nicht auf, weil vieles eben überflüssig ist.

  • Mal abgesehen davon, dass ich keine Hörbücher mag, gehen gekürzte Fassungen überhaupt nicht. Da hat ein Autor vielleicht jahrelang recherchiert und geschrieben und dann kommt irgendso in Heini daher und streicht das zusammen, nur damit man das beim Auto fahren oder so hören kann. Ich schneide bei der Mona Lisa ja auch nicht 3 cm vom Rand ab oder säge Michelangelos David die Beine ab.

  • Mal abgesehen davon, dass ich keine Hörbücher mag, gehen gekürzte Fassungen überhaupt nicht. Da hat ein Autor vielleicht jahrelang recherchiert und geschrieben und dann kommt irgendso in Heini daher und streicht das zusammen, nur damit man das beim Auto fahren oder so hören kann. Ich schneide bei der Mona Lisa ja auch nicht 3 cm vom Rand ab oder säge Michelangelos David die Beine ab.


    Oh ja, ganz schlimm. :lolz: Der kriegt da gutes Geld für und muss ja auch zustimmen, dass so eine Fassung gemacht wird.

  • Sehe ich persönlich anders: ein Hörbuch ist - auch wenn es deutlich näher am Buch ist als z.B. ein Hörspiel oder Film - nun einmal doch ein Transport in ein anderes Medium. Und das funktioniert nun einmal nicht genauso wie ein Buch.
    Ich habe nun schon unzählige bearbeitete, sprich gekürzte Hörbücher gehört - und hatte nur bei wenigen Fällen das Gefühl, dass mir etwas gefehlt hat.
    Zwar kann ich die Leute durchaus verstehen, die gerne eine ungekürzte Fassung haben möchten. Für mich ist eine Bearbeitung aber alles andere als ein Verbrechen. Ein Buch lese ich selbst dann halt doch noch etwas schneller als es als Hörbuch zu lesen. Und manch längere Beschreibung mag in einem Buch ganz gut funktionieren, langweilt in einem Hörbuch aber eher.


    Wer das Original will, kann ja letztlich noch immer zum Buch greifen. Für mich gibt es definitiv genug Beispiele gelungener Hörbuchbearbeitungen als das ich behaupten könnte, dass nur die ungekürzte Version gut sein kann.

  • Ich habe nun schon unzählige bearbeitete, sprich gekürzte Hörbücher gehört - und hatte nur bei wenigen Fällen das Gefühl, dass mir etwas gefehlt hat.
    Zwar kann ich die Leute durchaus verstehen, die gerne eine ungekürzte Fassung haben möchten. Für mich ist eine Bearbeitung aber alles andere als ein Verbrechen.

    Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Was soll ich denn jetzt noch schreiben? ;)
    Genauso ist es. Im übrigen kommt es auch vor, das der Autor selber kürzt. Lübbe Audio hat sogar eine zeitlang die gekürzten US-Audiobook-"Drehbücher" genommen und übersetzt, statt selber zu kürzen. Ich brauch nicht zwingend Uncut-Lesungen, eben weil es unglaublich viel in Romanen gibt, was nicht auch ins Hörbuch muß. Ich finde es schön, wenn es _zusätzlich_ die Langfassung gibt, aber nur Langfassungen wäre für mich ein graus. Soviel Zeit hab ich garnicht...

  • Kann man finde ich nicht so pauschal sagen, dass es immer sinn macht. Es mag zwar immer eine gute Begründung haben, die wohl oftmals einfach in der puren Länge zu suchen ist. Dennoch kann man gut und sinnvolle Kürzungen (gerade bei Hörbüchern) finden, genauso wie weniger gute.


    Als only Hörbüch Hörer fallen diese Kürzungen im besten Fall nicht auf - dann wurde gute Arbeit geleistet. Dem Buch-Kenner wird es aber trotzdem nicht unbedingt gefallen. Ich persönlich fand zum Beispiel die Kürzungen in den "Zwerge" Hörbüchern nicht durchweg gelungen, kann aber jetzt nicht genau sagen ob diese für unkundige wirklich negativ wären. Es fehlen halt einige Passagen, mit unter auch wichtige. Als Buch-Kenner also sehr schade.


    Aber manchmal muss man halt kompromisse eingehen ^^