Vorhersehbarkeit in Hörspielen/Hörbüchern

  • Zum einen habe ich Dopamin gehört, zum anderen wurde hier das Thema aufgegriffen, dass man schon was vorhersehen kann. Das hab ich nicht angefangen, sondern nur meine Meinung zu bereits getätigter Meinung geäußert. Außerdem soll es auch keine Kritik sein, weder mit der du was anfangen sollst noch allgemein, sondern einfach nur eine Feststellung. Und ob ich bei einem Film nach einer gewissen Zeit weiß oder erahne wie es weitergeht, oder bei einem Buch oder bei einem HSP, dann ist das so. Egal ob dir das gefällt oder nicht. Und das muß ich auch nicht belegen, das ist dann einfach so. Wie soll man Vorahnungen belegen? Entweder man hat sie oder man hat sie nicht. vieleicht ließe sich auch das ein oder andere belegen, aber Vorahnungen sind eine Wissenschaft für sich. Es ist oder es ist nicht. ;) :D Wo man da dem Produkt schadet, ist mir nicht schlüssig. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und 15 Minuten war nur eine Beispielzahl. Man kann auch 20 oder 30 Minuten oder nach der Hälfte des nehmen. Und wenn du meinst es wäre eine glatte Lüge, dann ist das eben deine Meinung. Ändert aber nichts an meiner Sichtweise, denn die mußt du schon mir überlassen. Danke. :)

  • Da es bei deinen Aussagen anscheinend nicht um "Dopamin" geht habe ich deinen Beitrag ausgegliedert. Hier kann dann weiter verallgemeinernd diskutiert werden.


    Ich bleibe dabei, wenn man nicht alle Fakten kennt, dann sollte man sich mit Sprüchen wie "Vorhersehbare Story!" zurückhalten und lediglich von einer Vorahnung sprechen, mehr ist das dann nämlich nicht.

  • Ich hatte vorher ja schon eingeräumt, dass man es "ahnen" statt "sehen" nennen kann. Allerdings schließt das eine das andere nicht unbedingt aus. Du hast noch nie etwas vorhergesehen, weil es offensichtlich war, selbst wenn man nicht alle Infos oder Fakten hatte, eben weil alles so offensichtlich war? Warum sollte man nicht auch was vorhersehen, nur weil es nicht offensichtlich ist? Aber das nur generell. In Bezug auf Mindnapping oder auch speziell Dopamin, konnte ich persönlich zugegebener Maßen nicht vorhersehen, aber die Ahnungen, die ich hatte sind alle eingetroffen.


    Sollte nun irgendjemand der Meinung sein, er habe nach der Hälfte der Story schon alle für ihn relevanten Fakten zusammen, um dann zu schlussfolgern, kann man das zwar in Frage stellen aber er muß ja nicht zwangsweise ein Lügner sein, weil er die Dinge vielleicht klarer sieht als andere. Holmes hat ja auch immer mehr gesehen als andere bzw. wußte die Zeichen entsprechend zu deuten. Keiner ist drauf gekommen, nur er. Ist er deshalb ein Lügner gewesen. Nein. Er konnte es belegen. Aber wie soll ich das z.B. machen? Ein HSP zur Hälfte hören, dann meine Meinung äußern und dann zu ende hören? Wer macht das und wer will das überprüfen?


    Und jemanden als Lügner zu bezeichnen, weil man seine Sichtweise nicht teilt, ist schon eine Beleidigung. Und wenn man das selber nicht möchte, dann sollte man das auch bei anderen unterlassen. ;)

  • Interessantes Thema. Wobei mein Beitrag von der obigen Diskussion etwas abweicht.


    Da ich im Krimibereich nicht so "behört" bin, meine Frage: Kann man bei Krimiserien den Täter anhand des Bekanntheitsgrades der Sprecher der Nebenfiguren "erraten".
    Bei Fernsehserien (insbesondere Crime-Procedurals) gibt es ja gewisse Nebendarsteller, die in jeder zweiten Serie auftauchen. Das sind dann vermutlich auch die teuersten Nebendarsteller und dadurch meist auch die Täter. Mir ist es schon oft ergangen, dass ich eines dieser bekannten Gesichter gesehen habe und sofort wusste, dass dies der Täter ist.
    Gibt es das bei Krimihörspielen auch?

  • Und jemanden als Lügner zu bezeichnen, weil man seine Sichtweise nicht teilt, ist schon eine Beleidigung. Und wenn man das selber nicht möchte, dann sollte man das auch bei anderen unterlassen. ;)


    Wie ich bereits zu "Dopamin" schrieb, wenn man nach der Hälfte noch gar nicht alle Fakten haben kann, vor allem nicht die entscheidenden Fakten, weil sie im Hörspiel noch gar nicht erwähnt worden und vorgekommen sind, man aber das Gegenteil behauptet, dann kommt das meiner Meinung nach einer Lüge schon sehr nah.


    Entweder ist man ein Lügner oder Hellseher, das kann man sich dann aussuchen.


    Pogopuschel : Mir persönlich ist das nicht bekannt, denn ein besser produziertes Hörspiel hat meistens mehrere bekannte Sprecher, DEN Gaststar schlechthin gibt es eigentlich nicht. Das was Du meinst ist aber doch meistens eher so, dass man den Täter doch sowieso schon vorher sieht und man weiß wer er ist und es geht dann nur noch darum, wie die tollen Ermittlerhechte ihn schnappen, obwohl er so superschlau ist. ;) So war es mehrmals bei "Criminal Minds" und meistens ja auch bei den anderen Serien, oder?


  • Pogopuschel : Mir persönlich ist das nicht bekannt, denn ein besser produziertes Hörspiel hat meistens mehrere bekannte Sprecher, DEN Gaststar schlechthin gibt es eigentlich nicht. Das was Du meinst ist aber doch meistens eher so, dass man den Täter doch sowieso schon vorher sieht und man weiß wer er ist und es geht dann nur noch darum, wie die tollen Ermittlerhechte ihn schnappen, obwohl er so superschlau ist. ;) So war es mehrmals bei "Criminal Minds" und meistens ja auch bei den anderen Serien, oder?

    Ich meinte Serien, bei denen im Laufe der Sendung mehrere Verdächtige präsentiert werden, von denen meistens der der Täter ist, dessen Schauspieler (als Nebendarsteller) am bekanntesten ist. Das ist mir jetzt jüngst bei Serien wie "Life", "Mentalist", "White Collar", "Castle" (wobei die meist unbekannte Schauspieler nehmen), "Monk" usw. aufgefallen.

  • Ja, das ist auch sowas wie ein Konzept bei denen, meistens ist das auch so, aber ich finde auch, dass es dann eher so ist wie ich zuvor sagte, es geht darum, wie der Titelheld doch immer und immer wieder herausfindet, dass es genau dieser Täter ist. Man kann sich meistens denken wer es ist und es geht eher um den Weg zur Festnahme. Ich denke auch, dass man so die bekannteren Darsteller ködern kann, indem man ihnen halt die Rolle des Gegenspielers anbietet.

  • Bei Columbo ist es ja das Komplettprinzip alles schon zu Beginn zu erfahren. Verschiedenen Konzepte bringen die unterschiedlichsten Fans und sorgt für Abwechslung. Das ist letztlich was auch sehr wichtig ist. Auswahl. Leider ist die in einigen Bereichen nicht gegeben. Und gerade im HSP-Bereich scheint Abwechslung und Vielseitigkeit bei der Masse nicht anzukommen.

  • Ja, Udo Schenk ist (fast) immer der Täter! :D


    Er hat halt eine gute Fiesling-Stimme, stimmt.


    Es geht aber wohl eher darum, ob man dann auch direkt erraten kann, dass der bekannte Sprecher auch der Täter ist. Wie gesagt, geht im Hörspielbereich nur bedingt bis gar nicht. Meistens sind alle Sprecher gleichbekannt oder insgesamt ist ein Hörspiel prominent besetzt. Deshalb lässt sich schwer sagen "Hey, ein bekannter Gastsprecher, DER muss einfach der Täter sein!" Ehrlich gesagt bräuchte ich so ein Konzept auch nicht im Hörspielbereich.

  • Er hat halt eine gute Fiesling-Stimme, stimmt.


    Es geht aber wohl eher darum, ob man dann auch direkt erraten kann, dass der bekannte Sprecher auch der Täter ist. Wie gesagt, geht im Hörspielbereich nur bedingt bis gar nicht. Meistens sind alle Sprecher gleichbekannt oder insgesamt ist ein Hörspiel prominent besetzt.

    Das stimmt. Bei den drei Fragezeichen oder Point Whitmark funktioniert das z.B. nicht.


    Udo Schenk. Der spricht doch Ray Liolotta :D

  • Es ist schwierig für mich den richtigen Begriff zu wählen - Vorhersehbarkeit oder Erahnbarkeit, beides passt mir nicht so recht. Für mich das bei vielen Filmen/Büchern und Hörspielen so, dass ich nach einer gewissen Zeit weiß, wohin die Reise geht. Das ein oder andere Detail ist mir zwar nicht klar, aber die grobe Richtung ist klar. Das finde ich auch gar nicht schlimm, solange die Umsetzung gut ist. Ich kann sowas nur schwer erklären, aber mit dem Fortschritt der Handlung mache ich mir meine Gedanken und weiß dann eben in welche Richtung es gehen wird.
    Ich erkläre mir das damit, dass ich relativ früh angefangen habe Krimis zu lesen - und auch sehr viele. Vielleicht habe ich so unbemerkt ein Gespür für die Dramaturgie entwickelt.

  • Ich erkläre mir das damit, dass ich relativ früh angefangen habe Krimis zu lesen - und auch sehr viele. Vielleicht habe ich so unbemerkt ein Gespür für die Dramaturgie entwickelt.


    Genau das ist es, man hört im Laufe der Zeit sehr viele Thriller und Krimis und dann weiß man ungefähr in welche Richtung es geht, aber dennoch würde ich nie von Vorhersehbarkeit sprechen, wenn es nicht auch wirklich vorhersehbares ist.


    Bei einigen Krimis weiß man halt gar nicht worum es eigentlich geht und man denkt sich nur "Der und der könnte der Täter sein!", aber ein Täter ist noch lange nicht das Motiv oder der gesamte Fall an sich.

  • Genau das ist es, man hört im Laufe der Zeit sehr viele Thriller und Krimis und dann weiß man ungefähr in welche Richtung es geht, aber dennoch würde ich nie von Vorhersehbarkeit sprechen, wenn es nicht auch wirklich vorhersehbares ist.


    Mit einem Wort tue ich mich wie gesagt auch schwer, das mit einem Wort zu benennnen geht nicht, da gibt es für mich nichts Passendes. Vielleicht noch am ehesten "Die Richtung erkennen".

  • Ich sage mal so: Ich lese viel und ich schreibe auch fleißig. ;) Von daher ist es inzwischen ziemlich schwer, mich in Krimis irgendwie zu überraschen. Ich bin kein Mastermind à la Sherlock Holmes, ich weiß nur meist von der Dramaturgie her, wie der Ausgang (wahrscheinlich) sein muss und wer der Täter ist. Ist mir zuletzt beim ersten Runghold-Krimi von Derek Meister so gegangen und auch bei Mindnapping 2 war mir relativ früh klar, wohin die Reise voraussichtlich geht. Und bei praktisch jedem "Tatort" kann ich nach 20 Minuten sagen, wie es endet. Das bringt halt die Denke als Autor so mit sich, schätze ich. Den "Runghold" konnte ich aber trotzdem noch gut lesen und auch bei Mindnapping hat das dem Hörvergnügen für mich keinen Abbruch getan. Neben allen anderen positiven Aspekten beider Werke bleibt ja immer noch die Spannung, ob ich denn mit meinen jeweiligen Vermutungen Recht habe. ;)

  • Die Herausforderung ist fuer mich, dass mich ein Krimi natuerlich spannend unterhalten soll, aber auch ein Mindestmass an Realitaetsnaehe haben sollte. Daher finde ich 'Vorhersehbarkeit' nicht unbedingt so negativ, wenn Motive, Charakterdarstellungen und Handlungen mir helfen die Tat zu verstehen und den Taeter zu erahnen. Die meisten Morde, z.B., sind eben Beziehungstaten und keine Kommandoaktionen von Geheimdiensten. Mir ist eine realistischere Aufloesung lieber als wenn man um des Effektes wegen ein Szenario aufbaut auf das kein Mensch im Leben kommen kann (Ausnahme: Sherlock Holmes ;). Ich lese und hoere viele Krimis und mir ist die Zunahme an Toten aufgefallen. Bei den Wallander-Krimis ist ja mittlerweile halb Ystad von einem Mord betroffen gewesen ;). Trotzdem gehoeren die Hoerspiele zum besten, was das Genre zu bieten hat. Clevere, intelligente Unterhaltung in einem einigermassen realistischen Setting ist prima und Vorhersehbarkeit ist dann eher zweitrangig.

  • Bin in das Genre mit der Sat1 Krimi Box :D jetzt erst eingetaucht. Im Moment ist von Schötzing "Mordshunger" im Player, daher kann ich nicht so viel dazu sagen.
    Aber was verdirbt denn bitte schön mehr als eine Vohersehbarkeit? Vor Allem im Genre Krimi oder Thriller. Es sei denn es ist bewusst eine Vohersehbarkeit
    geschaffen wie wie o.g. bei Columbo. Mir persönlich sagt dieses Format eher weniger zu.


    Beispiel sind ja auch (auch wenn etwas hinkt..:)) die "Neugestaltung" der TKKG Hörspiele. In den ersten cirka 60 Folgen wurde ja auch nie aus der Sicht des
    Bösewichts erzählt und man konnte mit raten. Die Umstellung hat mich auch entfremdet zu dieser Hörspielreihe.