Burg Frankenstein Nr. 2 (Dreamland Productions)

  • Die Jagd auf das Testament des Doktor Frankensteins ist eröffnet, alle Parteien wollen wissen, welches Geheimnis hinter dem Monster steckt, das in der Gegend sein Unwesen treibt. Ein neuer Gegenspieler für Robert Nordan (Rainer Schmitt) betritt die Szene und die Hatz geht weiter? Was ist mit Udo Kranzer (Konrad Halver), der ebenfalls noch ein Wörtchen mitzureden hat? Hoffentlich kann Nordan das Schlimmste verhindern, bevor das Testament in falsche Hände gerät und noch größere Schäden angerichtet werden können!


    - Meinung -


    Der zweite Teil der vierteiligen Miniserie, die mit dem Auftakt nicht überzeugen könnte, Längen in der Bearbeitung standen an der Tagesordnung und das ist schon eine Art Markenzeichen Dreamlands. Ist das hier anders? Leider nein, denn die Längen sind erneut drin und das verhindert, dass diese Produktion in die Gänge kommt, die Handlung plätschert größtenteils dahin, nur sehr selten kommt mal Tempo rein, wie es z.B. bei der Kampfszene Nordans mit Piet der Fall ist. Unterm Strich aber erneut wieder eine lahme Angelegenheit und in dieser Hinsicht sollten die Mannen von Dreamland mal "professionelle Hilfe" aufsuchen, denn auf eigene Faust wird das ganz sicher nichts. Inhaltlich mag diese Folge wieder recht trashig und unterhaltsam sein, man bewegt sich aber zu keinem Zeitpunkt von Niveau eines Groschenromans weg, also sollte der Hörer schon genau wissen, auf was er sich da einlässt. Auch wenn diese Serie Grusel vermitteln soll, so gelingt es ihr seitens der Vorlage nur bedingt und sehr eingeschränkt.


    Das Prinzip der ersten Folge wird beibehalten, eine Hälfte Profis, eine Hälfte hauseigene Amateure, ob das gut geht? Sagen wir mal so, man konnte sich ein wenig steigern, auch wenn die Amateure immer noch nicht die Arbeit abliefern, die sie sollten, vor allem die Damen sind mal wieder üble Totalausfälle, die ich nicht mal in die Nähe eines Mikros lassen würde. Wieso kann man sowas nicht eindämmen oder besser casten? Muss es denn immer die liebe Freundin sein, die zwar nichts kann, aber deshalb trotzdem vor das Mirko gezerrt werden muss? Sowas darf einfach nicht passieren, wenn man Qualität abliefern will. Bei den Profis ist aber auch nicht alles Gold, das beweist Fabian Harloff, dessen scheinbaren "Untergang" ich einfach nicht nachvollziehen kann. Früher hatte ich das Gefühl, dass er richtig gut war und aus ihm mal was werden könnte, doch mittlerweile kommt es mir so vor, als wenn er nur noch ablesen würde, relativ emotionslos und seine er schafft es nicht mehr sein früheres Niveau zu erreichen. Konrad Halvers Darbietung finde ich auch etwas seltsam, was aber weniger an ihm liegt, sondern anscheinend eher an der Regie. Wieso klingt er gänzlich anders als in der ersten Folge? Bei den anderen Profis ist das glücklicherweise nicht der Fall, die haben sich eher gesteigert. Rainer Schmitt, Christian Rode, Heide Schaffrath, Henry König, Gisela Trowe und weitere machen ihre Sache recht ordentlich und spulen ihr Pensum souverän runter. Überraschung ist übrigens der Auftritt von Comedian Bernhard Hoecker, denn der liefert eine überzeugende Arbeit ab und spielt den fiesen Holländer Piet wirklich richtig gut.


    Bei den Musiken gibt es soweit keine Veränderungen und das ist auch gut so, denn die hat mir schon in der vorherigen Episode gut gefallen. Tom Steinbrecher hat sich wieder mal nicht lumpen lassen und sehr stimmungsvolle Stücke auf die Beine gestellt, die düster und druckvoll wirken. In fast allen Fällen kann man diese als passend und atmosphärisch bezeichnen und hier gibt es nur sehr wenig zu verbessern. Bohn-esque Klänge dürften vor allem Nostalgiker gefallen, die ja auch einen Großteil der Zielgruppe ausmachen. Lediglich bei den Geräuschen sollte man sich mehr Mühe geben, denn so hat man sich schon fast die Kampfszene zwischen Nordan und Piet versaut, die Schlaggeräusche klingen einfach absolut lächerlich.


    Erneut machen die schon fast labeltypischen Macken eine gute Bewertung zunichte und anscheinend ist man bei Dreamland nicht gewillt endlich mal jemanden an die Bearbeitungen zu lassen, der sein Handwerk versteht und damit Erfahrung hat. Ausserdem werden auch bei den Sprechern die selben Fehler gemacht, untalentierte Damen und Herren schleichen sich vor das Mirko und liefern keine guten Arbeiten ab. Wenn man diese Probleme endlich beseitigt, dann kann aus der Serie noch was werden, auch wenn ich das nach der Hälfte mittlerweile doch stark bezweifel. Kleine Verbesserungen gegenüber der erste Folge, aber trotzdem schafft man es nur auf ein durchschnittliches Niveau. Nur für Fans, die ihr Geld gerne in nicht wirklich professionelle Produktionen stecken, die Mehrheit wird weiterhin ihr Geld in professionellere Hörspiele investieren.

  • Meine Meinung zu diesem Hörspiel
    Frankensteins Monster erwacht zu neuem Leben. Die Freundin des Gruselreporters Robert Nolan wird gekidnappt. Und alles scheint mit dem geheimnisvollem Monster-Testament von Frankenstein zu tun zu haben.
    Obwohl das Hörspiel mit gut 70 Minuten Spieldauer nicht gerade kurz geraten ist, bemerkt man diesmal kaum besondere Längen. Es gibt viele Schaltstellen und damit verbunden zahlreich auftretende Akteure. Die Handlung wirkt insgesamt recht dicht und bietet einige spannende Szenen. Sicherlich hätte es dem Hörspiel nicht geschadet, hier und da noch etwas mehr an Dialogen zusammenzustreichen, aber im Gegensatz zu den Anfängen von Dreamland, bewegt man sich dramaturgisch auf einem guten Niveau. Man muss zwar sagen, dass die Story nicht der absolute Renner ist, dafür ist das Thema Frankenstein einfach schon zu ausgelutscht, aber spannend und unterhaltsam ist das Dargebotene allemal.


    Mein persönliches Highlight bei den Sprechern ist Bernhard Hoecker, der den Part des fiesen Holländers Piet übernimmt. Klasse! Noch immer gibt es eine Reihe von Amateuren, die bis auf wenige Ausnahmen ihre Sache aber ordentlich machen. Dass ändert allerdings nichts daran, dass man sie bei den so zahlreich auftretenden Profisprechern einfach heraushört. Unter anderem darf man sich auf Christian Rode als Erzähler, Andreas von der Meden, Gisela Trowe und Henry König freuen. Überraschungsgäste dürften wohl H.G. Francis himself und Carsten Bohn sein.


    Die Musik, die ebenso in dieser Produktion wieder von Tom Steinbrecher beigesteuert wird, ist sehr stimmungsvoll und gut eingesetzt. Lediglich bei den Effekten hätte man sich noch etwas mehr Mühe geben können. So wirkt der Autounfall relativ zu Beginn, der angeblich noch hunderte Meter weiter zu hören ist, leider zu leise und unspektakulär. Bekommt man dies noch in den Griff, so gibt es an der handwerklichen Seite zukünftig kaum mehr etwas zu bemängeln.


    Fazit: Hat man sich mit der Gruselserie schon auf ein gutes Niveau begeben, behält man dieses mit Burg Frankenstein 2 bei. _Wirkliche_ Längen oder gar Langeweile sucht man trotz der 70-Minuten Spielzeit vergeblich. Bei der Besetzung hat man auf einige Profis zurückgegriffen und zum Glück nicht ganz so viel auf Amateure gesetzt. Bekommt man die Sache mit den Effekten noch besser in den Griff, dann wird man von Dreamland wohl schon bald sehr gute Hörspiele präsentiert bekommen. Hier reicht es allerdings "erst" für GUT.



    4 Sterne oder Note 2

  • Zitat

    Original von Captain Blitz


    Wieso finde ich die dann immer? :D


    Ein paar Längen sind schon drin. Darum schrieb ich auch von _wirklichen_ Längen und da gibt es in der Hörspielwelt einfach wesentlich schlimmeres. Langweilig wird die Produktion durch die paar Längen meiner Meinung nach aber nicht.


    Zitat

    Sicherlich hätte es dem Hörspiel nicht geschadet, hier und da noch etwas mehr an Dialogen zusammenzustreichen

    aber die Handlung bleibt dennoch recht dicht im Vergleich zur Gruselfolge 1.

  • Mir hats gut gefallen.Düster und erinnert an die HG Francis Klassiker.


    Groschenroman,klar doch.Das ist doch das Beste daran!


    Die Amateursprecher klangen meiner Meinung nach besser.


    Die Musik einfach klasse und passend zu der düsteren Atmosphäre.


    Weiter so Tommy

  • Groschenromane geben aber keine Story für 60-70 Minuten her.


    Also weiter, Tommy...weiter kürzen.


    Deshalb erinnert mich das absolut nicht an H.G. Francis, den der konnte wenigstens kürzen bis die Schwarte krachte. Der hat den ganzen belanglosen Scheiss rausgetreten, so wie sich das gehört.


    Demnächst soll Alexander Kath das machen und er ist meiner Meinung nach auch nicht gerade dafür bekannt sinnvoll zu kürzen. Beste Beispiele dürften wohl Magier 4 und Der Fluch von Loch Ness bei Maritim sein.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Die sollen sich trotzdem mal schleunigst was bei anderen in Sachen Bearbeitung eine Scheibe abschneiden.


    Das auf jeden Fall. Gerade dieser Aspekt ist momentan einfach noch das Hauptmanko. Aber Thomas hat ja schon angekündigt, dass man daran arbeitet.
    Und ein Fortschritt respektive eine Steigerung ist bei Dreamland durchaus zu sehen.

  • Wie ich sagte, Alexander Kath wird das in Zukunft machen, aber darin sehe ich keine Verbesserung, leider. :(


    Der hat auch einen Hang dazu nicht konsequent genug zu kürzen. Schade, da hatte man den Meister in Form von Francis schon im Studio, man hätte den in einen Keller sperren sollen und nicht mehr rauslassen dürfen. :D

  • Captain meinst Du nicht wir hätten Francis gefragt, ganz sicher haben wir das, doch er will nicht mehr schreiben, leider.
    Ich hätte gerne auch ein Exclusiv Hörspielscript von ihm gehabt, aber sollte leider nicht sein. Alex hat aus "Burg Frankenstein 3" ein geniales Dialogbuch gemacht und die Längen von "Das Ungeheur von Loch Ness" sind nicht seine sondern Maritims Schuld, seine Vorstellung ist/war die der neuen jetzt erschienenen Version der Geschichte.
    Er schreibt nach Wünschen von mir und das Script ist kürzer und knackiger wie die ersten beiden, so wird es sicher weiterhin eine Steigerung geben. Und bei Dreamland Grusel heißt das neue Team, Thomas Birker (der dazu gelernt hat), Joschi Hajek und Ascan von Bargen.