Sind Hörspiele mit Hirn nicht erwünscht?

  • Warum kann ich mir bei dir schon vorher denken, was du zu meinem Post schreibst?! Irgendwie komisch oder?

    Wenn sich nur die Freunde der Hochanspruchsvollen Kost zu deinem Beiträgen äußer dürfen, solltest du das bitte deutlich dazu schreiben. Ansonsten nehme ich mir nämlich einfach die Frechheit heraus, mich zu einer gestellen Frage zu äußer. Ich hab' mal gehört, das Foren u.a. dazu da sind.


    Im Kommentar steht ganz deutlich, dass der Film HEUTE zu Anspruchsvoll wäre.

    Und ich habe ganz deutlich gefragt, woher du weißt, das er nicht auch schon damals für das Mainstreampublikum zu anspruchsvoll war. Denn soweit ich das beurteilen kann, war das Teil auch damals kein Kassenschlager, und wenn ihn trotzdem viele Leute gesehen haben, wäre es notwendig die reinen Bowie-Fans rauszufiltern, um ein einigermaßen objektives Bild davon zu erhalten.


    Wenn man die Kritik in ihrer Gänze liest erfährt man, dass der Schreiber diesen Film 1976 schon einmal bewertet hat. (Dies erfährt man allerdings nur, wenn man der Quellenangebe folgt.) Folglich wird er auch einen Eindruck vom damaligen Kinopublikum gehabt haben.

    Letzlich bleibt es eine subjektive Kritik.


    Sci-Fi muss nicht unbedingt mit aufwändigen Spezialeffekten zu tun haben, sondern z.B. auch mit einer Zukunfts-Geschichte oder Besuch von einem anderen Stern. Letzteres ist hier der Fall.

    Natürlich. Aber du betontest in deinem ersten Post ja, das bei diesem Film angeblich besonders der Charakter der Hauptperson im Mittelpunkt stehen würde. Warum muß es dann ein Sci-Fi Film sein, noch dazu mit einem Megastar seiner Zeit in der Titelrolle ? Doch wohl nur, weil man sich dadurch einen Schub bei den Zuschauerzahlen verspricht.


    David Bowie spielt hier einen Außerirdischen, der die Erde besucht um eine Möglichkeit zu finden, seinen eigenen Planeten zu retten. Er wurde wohl besetzt, weil Bowie das Image hatte, von einem anderen Stern zu kommen / ein Alien zu sein. (Ziggy Stardust and the Spiders from MARS).

    Das mag eine Möglichkeit sein. Eine andere wäre, das (wie ich schon schrieb) Bowie als Hauptdarsteller die Massen in die Kinosäle ziehen wird.


    Grundlage für den Film war ein Buch. Dementsprechend wird ein Grundgerüst über den Inhalt des Films vorgegeben. Der Film ist überhaupt nicht Action-Lastig, da vermittelt der Trailer ein falsches Bild.

    Eben. Und warum ? Weil sich die Verantwortlichen vermutlich bewußt waren, das sie mit einem Trailer, der den Filminhalt realistisch wiedergibt deutlich weniger Eintrittskarten verkaufen würden. Was eben die These wiederlegt, das damals das Publikum durch die Bank weg anspruchsvollere Kost sehen wollte.


    Aber einfach mal daher Erzählen, auch wenn man den Film nicht kennt und ihn somit nicht beurteilen kann. Hauptsache man hat dann am Ende irgendwie recht.

    Was soll das jetzt aussagen ? Irgendeinen recht exotischen Film als Beispiel anführen, und dann dürften nur die wenigen mitreden, die ihn zufällig auch gesehen haben ? Also wenn du unter Diskussion verstehst, das möglichst nur die Leute mitmachen, die sowieso deiner Meinung sind, dann sag das bitte, dann kann ich mich zukünftig danach richten.


    Sehen wir's doch mal so : nimm deinen Film, nimm Bowie raus, nimm evtl. noch das SciFi-Element raus, und dann dürfte seinerzeit der Regisseur mit seinem Werk recht einsam im Kino gesessen haben. Das wird vor 30 Jahren nicht anders gewesen sein als heute. Eine gewisse Verblödungstendenz könnte ich mir vorstellen, aber das damals alle Kinogänger um Welten anspruchsvoller waren als heute halte ich für unzutreffend.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Bowie als Aufhänger und Kassenmagnet halte ich für ausgemachten Quatsch. Kein Film dürfte seinetwegen ein großer Erfolg gewesen sein, sondern aufgrund von anderen Aspekten. Eher ist es so, dass Bowie in derartigen Filmen mitspielt, weil die Handlung besonders interessant ist, sonst würde man ihn gar nicht zu sowas bewegen können. Umgekehrt wird also ein Schuh daraus.


    Wir sind hier aber nicht beim Film, sondern beim Hörspiel. Auch da sehe ich es aber nicht passieren, dass ausgerechnet nur wegen einem Sprecher zu einer bestimmten Produktion gegriffen wird.

  • Auch da sehe ich es aber nicht passieren, dass ausgerechnet nur wegen einem Sprecher zu einer bestimmten Produktion gegriffen wird.


    Bei Sherlock Holmes habe ich doch schon das Gefühl, dass ein bestimmtes Sprecherduo dort Kaufargument ist. Da kann es inhaltlich noch so doof sein, hauptsache Rode / Groeger :D


    Ich wollte mit dem Filmargument auch nur zeigen, dass anspruchsvolle Kost, nicht nur im Hörspiel nicht erwünscht ist. Auch in anderen Medien die der Unterhaltung dienen ist dies scheinbar nicht mehr in dem Maße erwünscht, wie vielleicht vor ein paar Jahrzehnten.


    Heute scheint sich Unterhaltung und Anspruch / denken müssen beim Konsumieren von Medien aller Art gegenseitig auszuschließen.


    Was soll das jetzt aussagen ? Irgendeinen recht exotischen Film als Beispiel anführen, und dann dürften nur die wenigen mitreden, die ihn zufällig auch gesehen haben ? Also wenn du unter Diskussion verstehst, das möglichst nur die Leute mitmachen, die sowieso deiner Meinung sind, dann sag das bitte, dann kann ich mich zukünftig danach richten.


    Sehen wir's doch mal so : nimm deinen Film, nimm Bowie raus, nimm evtl. noch das SciFi-Element raus, und dann dürfte seinerzeit der Regisseur mit seinem Werk recht einsam im Kino gesessen haben. Das wird vor 30 Jahren nicht anders gewesen sein als heute. Eine gewisse Verblödungstendenz könnte ich mir vorstellen, aber das damals alle Kinogänger um Welten anspruchsvoller waren als heute halte ich für unzutreffend.


    Ohne das Sci-Fi Element (Besuch des Aliens, da sein eigener Planet gerade vor die Hunde geht) wäre die Anwesenheit der Hauptfigur völlig ohne einen Grund. Das macht schon alles einen Sinn. Aber um das beurteilen zu können, muss man den Film halt kennen.


    Der Film hätte auch ohne David Bowie mit einem anderen Schauspieler gedreht werden können. Aber ich wollte nicht über den Film an sich diskutieren. Es ging mir hier um die Parallele "Anspruchsvoller Film / Anspruchsvolles Hörspiel, heute scheinbar unbeliebt.

  • Bowie als Aufhänger und Kassenmagnet halte ich für ausgemachten Quatsch.

    Sehe ich anders. Man denke nur an die Beatles-Filme oder div. ähnliche Stars&Sternchen-Produktionen. Das soll nicht heißen, das sich Filme, in denen Bowie mitspielt auf ähnlichem Niveau bewegen, aber einen großen Namen als Aufhänger zu verwenden ist nicht unüblich. Wieso sollte es gerade bei Bowie anders (gewesen) sein ?


    Kein Film dürfte seinetwegen ein großer Erfolg gewesen sein, sondern aufgrund von anderen Aspekten.

    Die Filme waren ja soweit ich weiß auch meist keine großen Erfolge. Wie viel weniger Erfolg hätten sie da ohne Bowie gehabt ?


    Eher ist es so, dass Bowie in derartigen Filmen mitspielt, weil die Handlung besonders interessant ist, sonst würde man ihn gar nicht zu sowas bewegen können.

    Natürlich wird Bowie jemand sein, der nicht bewußt in Müllstreifen mitspielt. Nur wird sich das, was für Bowie das Interessante an einem Film oder einer Rolle ausmacht nicht unbedingt mit den Vorstellungen des breiten Kinopublikums decken.


    Auch da sehe ich es aber nicht passieren, dass ausgerechnet nur wegen einem Sprecher zu einer bestimmten Produktion gegriffen wird.


    Glaube ich auch, aber Sprecher haben i.d.R auch keine extatische Fanbase, die alles haben will, bei dem ihr Star irgendwie vorkommt. Das ist ja bei Musik und Film oftmals anders.

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  • Bowie ist nicht auf einer Stufe wie die Beatles und es wurde bei keinem Film ein Hype ausgelöst, weil Bowie dabei war. Bei den Beatles wäre das vielleicht der Fall gewesen.


    Twin Peaks: Fire Walk With Me war auch der MEGAERFOLG, weil Bowie dabei war? :D


    Und gerade weil das im Hörspielbereich nicht der Fall ist, dass sowas passiert, kehren wir jetzt auch bitte dahin zurück, ja? Danke.

  • Ich wollte mit dem Filmargument auch nur zeigen, dass anspruchsvolle Kost, nicht nur im Hörspiel nicht erwünscht ist. Auch in anderen Medien die der Unterhaltung dienen ist dies scheinbar nicht mehr in dem Maße erwünscht, wie vielleicht vor ein paar Jahrzehnten.


    Heute scheint sich Unterhaltung und Anspruch / denken müssen beim Konsumieren von Medien aller Art gegenseitig auszuschließen.


    Auf der anderen Seite ziehen die Pay-Angebote im TV -- von Netflix und Watchever bis hin zu Amazon Studios -- mit Serienkonzepten Kunden an, die mit abgeschaltetem Gehirn überhaupt nicht zu verstehen wären. Warum ist das dann DA so ein Kriterium? Würden Denkanspruch und kommerzieller Erfolg sich ausschließen, dann dürfte sowas ja nicht die TV-Landschaft verändern.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Auf der anderen Seite ziehen die Pay-Angebote im TV -- von Netflix und Watchever bis hin zu Amazon Studios -- mit Serienkonzepten Kunden an, die mit abgeschaltetem Gehirn überhaupt nicht zu verstehen wären. Warum ist das dann DA so ein Kriterium? Würden Denkanspruch und kommerzieller Erfolg sich ausschließen, dann dürfte sowas ja nicht die TV-Landschaft verändern.

    Das stimmt. Allerdings würde mich in dem Zusammenhang interessieren, wie das Verhältnis der Nutzung von solchen Diensten im Vergleich zu Free-TV-Angeboten aussieht. Möglicherweise würde sich zeigen, das diese Dienste im Fernsehbereich (noch) nur ein Nische sind, und man somit mutmaßen könnte, das die Breite Masse doch eher auf Stumpf-TV steht. Wobei solche Schlußfolgerungen aufgrund der Breite der verfügbaren Sendungen in jedem Angebot natürlich mit Vorsicht zu genießen sind.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."


  • Auf der anderen Seite ziehen die Pay-Angebote im TV -- von Netflix und Watchever bis hin zu Amazon Studios -- mit Serienkonzepten Kunden an, die mit abgeschaltetem Gehirn überhaupt nicht zu verstehen wären. Warum ist das dann DA so ein Kriterium? Würden Denkanspruch und kommerzieller Erfolg sich ausschließen, dann dürfte sowas ja nicht die TV-Landschaft verändern.


    Wer sagt denn, dass sich das alles rechnet? Hierzulande rechnet sich Pay-TV nach wie vor nicht, siehe Sky.

  • Und schon stutze ich ob dieser Aussage, blicke auf die Signatur und suche nach der Antwort auf die Frage: Wer ist eigentlich dieser Mark Brandis, dem ich, weil ich eigentlich kein großer Freund von Science Fiction-Serien bin, bisher noch nicht näher begegnet bin. Die Tatsache, dass er offensichtlich nicht "Brändis" heißt, lässt mich aufhorchen; schon mal eine interessante Abweichung vom Mainstream, denke ich. Vielleicht eine dieser mir bisher unentdeckt gebliebenen Perlen?


    Allgemein als Hörspielfan sollte man die Serie kennen. ;) Da man macht nichts falsch. Wenn man dann noch SF-Fan wäre, wäre es das Sahnehäubchen, die Kirsche auf der Hörspieltorte. ;)

  • Ich gestehe, früher war ich lockerer, was die Auswahl von Hörspielen angeht. Da habe ich einfach mal ganz wild durchprobiert, bis was dabei war, was mich angefixt hat. Doch mit pickepackevollem Alltag bleibt mir oft nicht der Raum und auch die Geduld für Recherche und ausdauernde (auch Fehl-) Versuche. Über die Jahre ist Zeit ein so kostbares Gut geworden, dass ich sie nicht verschwenden möchte. Darum muss wenigstens mein Interesse nachhaltig erwacht sein. Das war bei SF-Serien bisher noch nicht der Fall. Aber ich habe beschlossen: Hier mache ich jetzt mal eine Ausnahme von der Regel. Insofern: Danke für die Bestärkung! ;)


    Mark Brandis kann man nur eine Empfehlung aussprechen. ich mag auch keine reinen Sci-Fi Serien, aber Brandis ist da anders. Klar geht es um Weltraum und Technik, aber auch um Menschen, Politik und gut erzählte Geschichten. Erschreckend wie aktuell teilweise die Geschichten heute noch sind (die Romane wurden in den 70er und 80er Jahren geschrieben).
    Als Anfang bietet sich die Box mit den ersten vier Folgen an, die eine zusammenhängende Geschichte erzählen.


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  • Über die Jahre ist Zeit ein so kostbares Gut geworden, dass ich sie nicht verschwenden möchte.


    Na ja, vielleicht habe ich mehr Zeit als Du, aber ich finde es bedauerlich, wenn man sich so sehr einschränkt. Ich fahre ganz gut damit, weiterhin ALLES auszuprobieren, aber ich habe halt auch keinerlei Hemmungen nach 5 bis 10 Minuten die Stopp-Taste zu drücken und den Ausschuss ins digitale Kröpfchen zu befördern. Diese Aufgeschlossenheit hat mir schon viele tolle und unerwartete Entdeckungen beschert.


    Das war bei SF-Serien bisher noch nicht der Fall. Aber ich habe beschlossen: Hier mache ich jetzt mal eine Ausnahme von der Regel. Insofern: Danke für die Bestärkung!


    Ich kann Mark Brandis auch empfehlen, aber nicht uneingeschränkt. Hab mir die ersten Folgen in meiner Zeit bei Napster angehört (die gibt es nur da und nicht auf Spoti oder Deezer), kann nix schlechtes drüber sagen, aber richtig angefixt haben mich die Folgen 1 bis 10 auch nicht. Natürlich hat es mich auch etwas demotiviert, dass irgendwann etliche Folgen vor dem richtigen Ende (nach der 22 seh ich grad) schon Schluss ist. Vermutlich hat da jemand anderes die Rechte ab dem Zeitpunkt, das ist ja immer so eine Sache.

    Achh ja, Deine Begeisterung für Sigmund Freud (und erst recht die für EA Poe) teile ich leider nicht, aber Dir scheint überhaupt nicht bewusst zu sein, dass der hr da einfach den Geldhahn zugedreht hat. Also, "ob es nicht vielleicht auch andere Gründe für das Scheitern solcher interessanten Hörspiel-Projekte wie Sigmund Freud gibt", in diesem Fall ist der Grund die entsprechende Hörspielredaktion.

  • Zitat

    Achh ja, Deine Begeisterung für Sigmund Freud (und erst recht die für EA Poe) teile ich leider nicht, aber Dir scheint überhaupt nicht bewusst zu sein, dass der hr da einfach den Geldhahn zugedreht hat. Also, "ob es nicht vielleicht auch andere Gründe für das Scheitern solcher interessanten Hörspiel-Projekte wie Sigmund Freud gibt", in diesem Fall ist der Grund die entsprechende Hörspielredaktion.


    Ich schon, und erst recht für E.A. Poe... :lolz: