Tony Ballard Nr. 10 - Die Hexe und der Silberdämon (Dreamland Productions)

  • Was hat es mit der sogenannten Höllenbucht auf sich? Immer wieder verschwunden Menschen dort spurlos und tauchen auch nicht mehr auf. Tony Ballard und Mr. Silver (Torsten Sense und Tilo Schmitz) nehmen die Ermittlungen auf, nachdem sie von Fritz Baymer (A.F. Morland) gebeten werden, dessen Sohn Arno und dessen Freundin Annette (Detlef Tams und Cathlen Gawlich) zu finden und zurück zu bringen. Noch wissen sie nicht, welche dämonischen Mächte am Werk sind und ein harter Kampf steht bevor!


    - Meinung -


    Ein kleines Jubiläum wird gefeiert, denn die Serie hat eine zweistellige Folgenanzahl erreicht, aber einen wirklichen Grund zum Feiern gibt es hier meiner Meinung nach ganz und gar nicht. Die Story ist haarsträubend, denn mit was für einem schrägen Trash die viel zu lange Story gefüllt ist, das ist kaum zu glauben. Ungefähr 74 Minuten lang kämpfen Tony Ballard und Co. gegen irgendwelche Pavian-Dämonen, Affenkaiser und weitere Gestalten, was bei mir jedenfalls für jede Menge unfreiwillige Komik gesorgt hat, von Grusel keine Spur. Ein heilloses Chaos in Sachen Inhalt wird hier präsentiert, das man vielleicht nur als aufmerksamer Leser der Heftvorlagen meistern und nachvollziehen kann, bei dieser Hörspieladaption steht man meiner Meinung nach aber auf verlorenen Posten. Ich habe mich jedenfalls sehr schwer getan, diese Folge von Anfang bis Ende durchzustehen, ohne einige Lacher wäre das nicht möglich gewesen.


    Die Sprecherriege geht weitestgehend in Ordnung, ich würde sie in Summe als solide bezeichnen, wobei sich ein paar Unsauberkeiten eingeschlichen haben und sprachlich gibt es auch die eine oder andere Holprigkeit. Wenn Torsten Sense sagt, dass ein Weg nicht mehr lange ist, dann fragt man sich schon, wie sowas durchrutschen kann. Peter Niemeyers Auftritt empfand ich persönlich als ziemlich dröge, etwas mehr Spiel und Schwung hätten keineswegs geschadet, A.F. Morlands Darbietung ist auch gewöhnungsbedürftigt, denn er spielt auch nicht wirklich und auch wenn solche Einsätze für Fans interessant sein könnten, so muss man sich als Macher auch immer selber fragen, ob man sich und der Produktion einen Gefallen tut, wenn man jemanden mitsprechen lässt, der keinerlei oder nur sehr wenig Erfahrung in dieser Hinsicht hat. Die Sprecherin der Kellnerin konnte mich auch nicht überzeugen, sie wird im Booklet anscheinend gar nicht genannt, warum auch immer. Der Vogel wird aber bei den Pavian-Dämonen abgeschossen, die angeblich muskulös sein sollen, aber warum diese dann von den Sprechern eher krächzend und quietschend vorgetragen werden, hat sich mir nicht erschlossen und das ist einer der Hauptauslöser für die unfreiwillige Komik. Da hat man eher das Gefühl, dass hier die fliegenden Affenwesen aus "Der Zauberer von Oz" ein Comeback feiern, was die Macher sicherlich nicht beabsichtigt haben. Vanessa Petruos Auftritt ist auch nicht gerade ruhmreich und sie braucht einfach eine strengere Regie, die das Talent, das sicherlich in ihr schlummern mag, ans Tageslicht fördert, aber in letzter Zeit gefällt sie mir immer weniger. Trotz aller Kritik bleibe ich dabei, dass die Sprecherdarbietungen in Summe noch ganz ordentlich sind, denn dafür sorgen dann wiederum Torsten Sense, Tilo Schmitz, Klaus Dieter Klebsch, Christian Rode, Costa Meronianaksi, Detlef Tams, Udo Schenk, Michael Prelle (toll als Asmodis!) und Cathlen Gawlich, die das Ruder noch einigermaßen rumreißen, dennoch muss an den Macken gearbeitet werden.


    Die Untermalung kann man auch durchwinken, denn es wird diesmal tatsächlich auf eher modernere Klänge gesetzt, die der ganzen Sache eine für Serienverhältnisse nahezu epische Breite verleihen. Opulente Klänge, gegen die sich die bereits bekannten Stücke dieser Serie eher lasch und altbacken anhören. Hier und da flammen zwar immer wieder Retroklänge auf, doch die sollte man doch bitte endgültig einmotten, wir leben nicht mehr in den 80ern.


    Die Serie braucht unbedingt bessere Dialogbücher und eine härtere Regiehand, dann dürfte es qualitativ nach oben gehen. Leider stagnieren Tony Ballards Abenteuer auch weiterhin sehr und man kann eigentlich nicht mit anderen Genrevertretern mithalten. Es gibt für Dreamland Productions auch weiterhin einiges zu tun, ich empfand diese Folge einfach nur als schwach und mich hat sie nicht unterhalten, lediglich in Sachen unfreiwilliger Komik, aber als Lacherlieferant hat man Tony Ballard sicherlich nicht im Sinn.


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  • Ich habe die Folge ähnlich schwach empfunden. Bei Pavianen muss ich halt immer an pinke Hintern denken, da fällt es mir schwer, an gefährlich Dämonen zu denken. Und bei dem Satz "Ich bin kein gewöhnlicher Pavian - ich bin ein Pavian-Dämon" musste ich auch lachen.


    Bei Sätzen wie "Ich hasse Dämonen. Man nennt mich sogar den Dämonenhasser" musste ich an meinen alten Deutschlehrer denken, der da mit rot ein A an den Rand geschrieben hätte -Ausdruck! Und mir sind da noch einige Stellen aufgefallen, die sich in meinem Ohr etwas holprig angehört haben.


    Ich habe die Folge bisher noch nicht ganz gehört. Nach dem Kampf auf dem Boot ("Nun dutzten wir uns.") habe ich erstmal ausgestellt. Ich fand die Geschichte auch zu wirr. Für mich die bisher schlechteste Folge der Serie, die seit Folge sechs doch immer schwächer geworden ist. Da greife ich dann lieber zu der tollen zweiten Folge.


    Ich hoffe sehr, dass es wieder besser wird.