Löschung unbequemer Kritik

  • Wenn jetzt Macher auch noch gegen Rezensionen vorgehen, ist das ein Eigentor.


    Solange es auf eine Diskussion hinausläuft, ist mir das allemal lieber, als wenn eine Löschung stattfindet.
    Ein wie auch immer an der Produktion beteiligter hat selbstverständlich auch das Recht, sich zu einer Rezension zu äußern. Allerdings sollte man das dann auf jeden Fall mit Bedacht tun und auf die weitestgehend sachlich-objektiven Punkte beschränken. Andernfalls kann sowas in der Tat auch schnell mal nach hinten losgehen (in Richtung: da verträgt jemand keine Kritik). Wie schon mehrfach erwähnt: ganz blöd sind die Beobachter solcher Diskussionen ja auch nicht und dürften sehr wohl in der Lage sein Meinungen und Argumente entsprechend werten zu können.

  • Solange es auf eine Diskussion hinausläuft, ist mir das allemal lieber, als wenn eine Löschung stattfindet.
    Ein wie auch immer an der Produktion beteiligter hat selbstverständlich auch das Recht, sich zu einer Rezension zu äußern. Allerdings sollte man das dann auf jeden Fall mit Bedacht tun und auf die weitestgehend sachlich-objektiven Punkte beschränken. Andernfalls kann sowas in der Tat auch schnell mal nach hinten losgehen (in Richtung: da verträgt jemand keine Kritik). Wie schon mehrfach erwähnt: ganz blöd sind die Beobachter solcher Diskussionen ja auch nicht und dürften sehr wohl in der Lage sein Meinungen und Argumente entsprechend werten zu können.


    Eine Diskussion wäre natürlich gut, aber es läuft doch gerne auf den Punkt "verträgt keine Kritik" raus. Sowas schreckt auch ab, in solchen Fällen sollten sich die Macher lieber nicht äußern. Eine Löschung ist ganz schlecht und dann "schalten" viele Hörer ab, wenn das im größeren Kreis bekannt wird - und im Internet geht das schnell.


  • kann ich so auch nur unterschreiben

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • Ich möchte nur kurz dazwischen werfen, dass ich das heute mal ausgemessen habe - die Strecke zu Hemingway ist exakt gleich lang, egal ob man bei Benjamin Blümchen oder Christoph Schwarz losgeht.


    So, weitermachen...


    :atomrofl: Sehr schön, Abend gerettet, danke.


    Wobei das nicht nur für die Autoren gilt, sondern auch für die Rezensenten. Egal was man rezensiert, bis Hemingway ist es ein weiter Weg. ;)

  • Hallo Psychonaut,


    wie viele Romane von mir hast du denn bereits gelesen? Romane, nicht Hörspiele.


    Hallo Gunter,


    ganz kurz, bin auf dem Sprung in einen Kurzurlaub:


    Gar keins, ich gehe von den denjenigen Hörspielen aus, für welche Deine Bücher die Vorlage geben - auch wenn sie keine direkten Skripte sind, dies ist mir schon klar.
    Aber als Richtlinie müssen sie schon gelten, daher mal anders gefragt:


    Bist Du mit der Umsetzung Deiner Romane durch die Romantruhe zufrieden? Können die Deiner Meinung nach das umsetzen was Du Dir im Roman vorgestellt hast?
    Oder steckt Deiner Meinung nach noch deutlich mehr in Deinen Romanen, was nicht in den Hörspielen herausgeholt werden konnte?
    Gäbe es Änderungen die Dir am Herzen lägen oder ist alles prima so wie es ist?



    Gruß
    Kai

  • Hallo,


    @ Psyonaut: in einem Roman kann ich Dinge schreiben, die in einem Hörspiel nicht umgesetzt werden können. Das liegt in der Natur der Sache. In einem Roman kann ich sehr viel mehr auf das Innenleben eines Protagonisten eingehen. Die inneren Konflikte, die Zerrissenheit - das sind Dinge, die in einem Höspiel nicht umgesetzt werden können. Darum wurde zum Beispiel ein Roman von "Die Schatzjägerin" nicht umgesetzt, da er sehr wenig Action und sehr viele innere Themen hatte.
    Ich schreibe mit Chris ja "nur" Groschenromane, versuche aber seit vielen Jahren, die Inhalte eben so aufzubauen, dass sie von diesem recht simplen Muster wegkommen. Dazu gehe ich Wege, die im Groschenroman nicht vorkommen. Das werden die nächsten Folgen noch deutlicher zeigen.
    Daher glaube ich, dass die Romantruhe mit den Hörspielen das aus den Romanen holt, was für ein Hörspiel gewollt ist, die Romane aber darüber hinaus Aspekte haben, die sie in meinen Augen - und auch in Augen der Leser - wertiger machen. Meine Leitlinie sind die Rezensionen bei gruselromane.de, denn doirt sind Leser, die sich mit dem Genre Heftroman auskennen.
    Ich spreche dir nicht das Recht ab, meinen Schreibstil zu kriisieren. Nur kannst du das nicht anhand von Hörspielen, die ja nur eine Essenz des deutlich komplexeren Romans darstellen - und nur für den bin ich verantwortlich.
    Viel Spaß im Kurzurlaub


    Grüße

  • In einem Roman kann ich sehr mehr auf das Innenleben eines Protagonisten eingehen. Die inneren Konflikte, die Zerrissenheit - das sind Dinge, die in einem Hörspiel nicht umgesetzt werden können.


    Vielleicht etwas präziser formuliert: Die inneren Konflikte, die Zerrissenheit - das sind Dinge, die in einem Hörspiel nicht ohne weiteres umgesetzt werden können.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Hallo Fader,


    ich glaube, dass solche Dinge in einem Hörspiel auch gar nicht erwünscht sind. Zumindest, soweit ich den Thread mit der Qualität verfolgt habe, geht es bei Hörspielen doch eher um leichte Kost. Wenn sich eine Protagonistin über drei Folgen mit einem Problem befasst, geht das im Roman, in einem Hörspiel würden das die Hörer imho nicht toll finden. Wer möchte in einem Hörspiel 20 von 60 Minuten Monologe hören?


    Grüße

  • Wenn die Charaktere interessant sind, dann geht das schon. Aber das Problem dürfte auch das Publikum sein und ich bezweifel, dass sich Fans von Groschenheftserien großartig für Charakterisierung interessieren.


    Man kann aber nicht sagen, dass es generell so bei Hörspielen der Fall ist, dass alles schön simpel ablaufen soll. Schon mal diverse Produktionen aus dem Radio gehört?


    Wobei das hier alles nichts mehr mit dem Thema der Löschung der unbequemen Kritik zu tun hat, wir dürfen bitte gerne mal dahin zurückkehren oder uns in anderen Threads zu den diversen Themen austoben.

  • Hallo Captain Blitz,


    Achtung - du begibst dich gerade auf Glatteis.
    Du hast dich mächtig gefreut, weil ich Kritik von Leuten, die auch Benjamin Blümchen höre, nicht so wichtig nehme. Nun sagst du aber selbst, dass es unterschiedliche Hörer gibt - zum Beispiel jene, die Groschenheft-Umsetzungen hören. Sie wollen keine Charakterisierung - deiner Meinung nach.
    Meiner Meinung nach wollen Leute, die auch Benjamin Blümchen hören, keine wirklich erwachsenen Themen hören. Da ich aber nur erwachsene Themen schreibe, sehe ich die Meinung nicht als so wichtig an. Das ist meine persönliche Meinung und so, wie ich damit umgehe.


    Also gibt es sie doch, die unterschiedlichen Hörer mit unterschiedlichen Vorlieben, die sich auch in der Wahl ihrer Titel ausdrücken.


    Grüße

  • Meiner Meinung nach wollen Leute, die auch Benjamin Blümchen hören, keine wirklich erwachsenen Themen hören. Da ich aber nur erwachsene Themen schreibe, sehe ich die Meinung nicht als so wichtig an. Das ist meine persönliche Meinung und so, wie ich damit umgehe.

    Ähm. Also ich höre ab und an auch mal meine alten MC´s aus Kindertagen, aber deshalb höre ich trotzdem zu 99 % Erwachsenenhörspiele.
    Ich weiß nicht ob Du das wirklich so meinst, wie ich es lese, aber bei mir kommt Deine Aussage gerade so rüber als ob ich keine Ahnung habe oder nicht für voll zu nehmen bin, weil ich auch mal ein Hörspiel für Kids höre?

  • Das ist aber falsch, ich höre auch Benjamin Blümchen und Co., weil ich umfassend informiert sein und alles auf dem Markt hören möchte. Du hast es aber eher so verfasst, dass diese Leute keine Ahnung haben und Du sie nicht für voll nimmst.


    Und klar gibt es unterschiedliche Hörer mit unterschiedlichen Vorlieben, aber ich behaupte einfach mal, dass den Otto-Normal-Groschengruselfan sowas wie Charakterisierung nicht oder wenig interessiert.


    Aber wie gesagt, wenn das ausdiskutiert werden soll, dann nicht in dem Thema. Bitte auf den Titel schauen!

  • Wenn man das mal auf meinen Filmkonsum überträgt. Ich gucke sehr viele Filme aus dem Horror-Bereich und schreibe dazu ab und an auch Rezis bei Amazon. Aber ich sehe mir ebenfalls gerne die Simpsons, Family Guy oder auch Spongebob an. Disqualifiziert mich das jetzt für den 18er Bereich?

  • Zum Thema Löschen:
    Solange eine Kritik an wem/was auch immer sachlich bleibt, nicht ins illegale etc. abschweift, halte ich löschen für Tabu.
    Selbst wenn jemand schreibt, das Hörspiel/Hörbuch ist Sch.... und dieses nicht oder nicht ausreichend begründet, ist das seine Meinung und somit nicht zu löschen.



    Da man bei der Romantruhe ja meint, dass ich alle Hörspiele verreissen würde (wo denn?), kriege ich auch schon seit geraumer Zeit keine Rezensionsexemplare mehr. Da wird alles gekauft und trotzdem besprochen und ich bin mir sicher, dass sich an den Rezensionen nichts geändert hat. Es sind weiterhin keine Verrisse und schon gar nicht welche, die bewusst im Vorfeld schon als solche angelegt worden sind, nach dem Motto "Jetzt erst recht!".


    Da bin ich irgendwie geteilter Meinung, denn gerade z.B. bei Captain Blitz scheint es sehr darauf anzukommen, das er ein Rezensionsexemplar bekommt. Viele Hobby-Kritiker wehren sich mit Händen und Füßen dagegen, das ihnen anstatt CD´s nun "nur" noch exklusive Mp3-Downloads incl. Infosheets und Cover-PDF zur Verfügung gestellt werden sollen.
    Man merkt den Rezensionen der "Viel-Tester" schon an das sie sich gerade bei den Majors nicht zu doll aus dem Fenster lehnen und schon mal eher 5 gerade sein lassen als bei kleineren Labeln.

  • Da bin ich irgendwie geteilter Meinung, denn gerade z.B. bei Captain Blitz scheint es sehr darauf anzukommen, das er ein Rezensionsexemplar bekommt. Viele Hobby-Kritiker wehren sich mit Händen und Füßen dagegen, das ihnen anstatt CD´s nun "nur" noch exklusive Mp3-Downloads incl. Infosheets und Cover-PDF zur Verfügung gestellt werden sollen.
    Man merkt den Rezensionen der "Viel-Tester" schon an das sie sich gerade bei den Majors nicht zu doll aus dem Fenster lehnen und schon mal eher 5 gerade sein lassen als bei kleineren Labeln.


    Das spielt ja keine Rolle, ob Du geteilter Meinung bist, einfach meine Rezensionen lesen. Du weißt z.B. nicht, ab wann ich welche Serie gekauft habe bzw. welche Folgen ich gratis bekommen habe. Du kannst das ja gerne mal bei meinen Rezis zu den Werken der Romantruhe nachprüfen, ich bin gespannt.


    Und ich möchte natürlich sehr gerne ein Rezensionsexemplare haben, klar. Ich mache mir ja auch schließlich die Mühe und setze mich einem Hörspiel auseinander, da ist eine lumpige CD ja wohl das Mindeste, oder? Ich sehe mich aber nicht mehr nur als Hobby-Kritiker, das nur am Rande.


    Die Sache mit den Majors halte ich aber für absoluten Quatsch, das Gegenteil dürfte da schon eher der Fall sein, man lässt bei Kleinlabels und Semiprofis lieber mal Fünfe gerade sein, weil die ja nicht die Mittel haben und was weiß ich was für Gründe da vorgeschoben werden, warum ein Produkt nicht mithalten kann.


    Mir ist das jedenfalls wurscht, ich bespreche die Produktionen an sich und Kritikpunkte werden angesprochen, wenn etwas gut ist, dann wird das gelobt, ist etwas schlecht, dann wird das kritisiert. Und gerade die Majors können mit Kritik besser umgehen als kleinere Label, von daher könnte man eher schon sagen, dass man gerade bei denen so richtig reinkeulen kann, um es mal überspitzt zu formulieren.

  • Das Rosinenpicken aus Kritiken für Werbezwecke hatten wir ja schon anderswo, anscheinend wird das unter den Hörspielfans aber geduldet bzw. toleriert. Wenn ich das richtig verstehe, wird das verzerrte Bild dem Produzenten oder Autor, der auf seiner eigenen Website bzw. in Werbetexten einzelne Sätze und Begriffe aus dem Zusammenhang reißt, nachgesehen. Bis zu einem gewissen Grad jedenfalls.


    Aber im Fall der Zensur bei E-S, warum ist hier nicht der Versuch gemacht worden, das Ganze über eine Gegendarstellung zu lösen? Da draussen wird ja auch z.B. G+J nicht verdonnert, die ganze Auflage einer Zeitschrift einzustampfen, sondern man räumt dem, der sich verunglimpft fühlt, nach Gerichtsurteil eine Gegendarstellung ein; wenn man hartnäckig genug bleibt, auch an gleicher Stelle (vgl. Prinzessin Caroline-Fall). Das hat dann nicht mehr den Geruch von Zensur, und man als Leser darf sich noch eine eigene Meinung bilden, vielen Dank.

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."