Löschung unbequemer Kritik

  • Hallo,


    tja, da stehen enorm lange Texte - aber das ändert nichts daran, dass bei B & L unsachliche Einzelmeinungen stehen, mit denen die Macher der betroffenen Serien nix anfangen können, weil es eben keine fiundierte Kritik ist.


    Ich verstehe deine Aussage nicht im Bezug auf mein Posting ?(

    So schwer ist das nicht zu verstehen. Burner und Luschen verfolgen nicht den Anspruch Rezensionen zu sein. Die Macher sollen dabei auch nicht fundierte Kritiken zum Optimieren ihrer Hörspiele erhalten. Es ging nur um den Spaß ein vom jeweiligen Hörer als besonders schlecht empfundenes Hörspiel einem echten Kracher gegenüber zu stellen und das mit bissigem Witz zu kommentieren. Just for fun und im Kreis einer Internetcommunity die ja angeblich zum Gesamtgeschäftsergebnis einen Hühnerschiss beiträgt. Aber vielleicht lässt du es hier im Thread auch einfach gut sein. Du hast als Autor und Mensch, der wie jeder andere auch eine Grenze der Konfliktfähigkeit kennt wenns ums "eigene Kind" geht eben eine andere Meinung zu dem Thema als ein reiner Konsument.

  • Zitat

    Ich schrieb, dass ich einmal - aber an ganz andere Stelle - Druck aufbaute, um eine falsche Rezension löschen zu lassen. Es ging dabei nicht um eine Meinung, sondern um einen nachweislich sachlichen Fehler.


    So einen Fall hatte ich auch mal. Da schrieb mir der Autor, daß er dies und jenes aus meiner Kritik nicht gut fände weil...
    Statt mich aufzufordern alles zu löschen, haben wir darüber diskutiert und am Schluß war jeder zufrieden. Einen Part hab ich geändert, den anderen nicht.
    Solch eine Lösung halte ich für viel konstruktiver, als auf eine Löschung zu bestehen.

  • ich nehme mich als einzelner hörspielfan nicht wichtig. aber ich darf als einzelner konsument schlicht und einfach sagen "dieses hörspiel finde ich schlecht/ scheisse/ was auch immer". und das schöne daran ist, ich muss das nicht begründen, ich will das auch nicht begründen. und ich glaube auch nicht, dass mir irgendeine drohung ein "hörspiel xy finde ich scheisse" verbieten kann.
    ich habe aber schon ein wenig macht, nämlich die macht der ca. 100 euro, welche ich monat für monat dem hörspielmarkt zur verfügung stelle. und wenn mir dann das drumherum von einigen autoren, serien usw. zu viel wird, dann verlieren diese einen kunden. wenn sie durch dieses tun allerdings zwei neue dazugewinnen, dann ist dies mein pech. wenn sie durch dieses tun allerdings niemanden dazugewinnen, dann...

  • Hallo,


    So einen Fall hatte ich auch mal. Da schrieb mir der Autor, daß er dies und jenes aus meiner Kritik nicht gut fände weil...
    Statt mich aufzufordern alles zu löschen, haben wir darüber diskutiert und am Schluß war jeder zufrieden. Einen Part hab ich geändert, den anderen nicht.
    Solch eine Lösung halte ich für viel konstruktiver, als auf eine Löschung zu bestehen.


    es ging nicht darum, dass ich es "nicht gut fand", sondern dass es sachlich falsch war. Offenbar hatte der Rezensent das Buch nur oberflächlich gelesen, um schnell eine Rezension bringen zu können - eine Krankheit, die bei einigen Rezensenten grasiert. Er schrieb in der Zusammenfassung des Inhalts, etwas sei so und so und so - und bewertete das dann entsprechend negativ.
    Tatsächlich war es im Buch aber anders. Sowohl die Fakten waren falsch als auch der Schluss, den er aufgrund falscher Fakten zog. Daher sah ich mich genötigt, auf Löschung zu drängen.


    Wenn jemand ein Rezensionsexemplar bekommt, dann erwarte ich, dass der Rezensent die Regeln der Sorgfalt beachtet (bei Hörspielen zum Beispiel, dass er es mindestens 2x hört, ehe er was dazu schreibt, bei einem Film, dass er sich - falls er kann - die deutsche und die englische Tonspur anhört etc.).
    Nciht, dass er positiv schreibt - aber dass er Fakten richtig widergibt und nicht falsch und daraus falsche Schlüsse zieht. Da gibt es dann auch keine Grundlage für Debatten, sondern ganz einfach - weg mit der falschen Rezi und neu!


    Beispiel: Wenn ein Haus schwarz ist und jemand schreibt, es sei rot und dieses Rot gefällt ihm nicht, kann daraus keine Debatte erwachsen. So war es in meinem Fall.


    Grüße

  • @DarkWriter: Da habe ich mich wohl zu unpräzise ausgedrückt. In dem Fall ging es auch um etwas, daß der Autor als sachlich falsch empfunden hatte bzw. um von mir angemerkte Logikfehler. In einem Punkt konnte ich ihm Recht geben und seine Sichtweise nachvollziehen, in dem anderen war es genau umgekehrt.

  • So schwer ist das nicht zu verstehen. Burner und Luschen verfolgen nicht den Anspruch Rezensionen zu sein. Die Macher sollen dabei auch nicht fundierte Kritiken zum Optimieren ihrer Hörspiele erhalten. Es ging nur um den Spaß ein vom jeweiligen Hörer als besonders schlecht empfundenes Hörspiel einem echten Kracher gegenüber zu stellen und das mit bissigem Witz zu kommentieren. Just for fun und im Kreis einer Internetcommunity die ja angeblich zum Gesamtgeschäftsergebnis einen Hühnerschiss beiträgt.


    Jepp, sehe ich auch so. Das soll keinem Produzent der Welt in irgendeiner Form helfen, dass soll unterhalten und Spaß machen...dass das dabei allerdigns öffentlich sichtbar läuft und nicht wie ein Kneipen-Stammtisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit führt dazu, dass die Betroffenen Meinungen lesen, die in dieser Form gar nicht an sie gerichtet waren. Und ja, da stimme ich den Machern zu, die sich hier gemeldet haben, dass dies Ruf-schädigend sein kann, allerdings kann die Forderung nach Löschung solcher Beiträge ebenso schädigend sein, wie die Stimmen mehrere User hier belegen. Da muss jeder Betroffene, der in solch einer Kritik angegangen wird selber wissen wie er darauf reagiert, mal abgesehen davon, was Rechtens ist und was nicht.

  • Hallo,


    also ist es einfach dazu da, die einen Hörspiele zu loben und die anderen in den Dreck zu ziehen, völlig sinnfrei.
    Ehrich gesagt kommt mir gerade der Gedanke, einfach weil wir schon bei sinnfrei sind, ebenfalls auf eine Löschung zu drängen. Wäre doch eine gute Idee. Nur, damit die Macher mal sehen, wie das so ist. Denn sie sind in letzter Konsequenz dafür verantwortlich. Vielleicht überlegen sie sich dann, ob sie ein bisschen mehr Wert darauf legen, was in ihrem Forum geschieht.


    Gute Idee, oder?

  • Hallo,


    ach, weißt du - ehrlich gesagt wäre mir das in dem Fall sogar egal. Denn wenn ich unbeliebt mache, weil ich "just-for-fun"-bashing löschen lassen will, dann nehme ich das notfalls in Kauf :D Denn die Frage ist ja, bei wem ich mich unbeliebt mache. Und dann muss ich mir überlegen, ob ich es riskiere oder nicht. In dem Fall würde die Antwort … glaub ich … ja lauten. :D

  • Ich habe den Autor um seine Sicht der Dinge gebeten und sie bekommen. Ich verlinke den Thread aus einem anderen Forum, weil ich es in diesem Kontext für interessant halte (und es kein persönliches Schreiben war).

    Menno. Jetzt wollte ich mir mal sämtliche Kommentare von AvB durchlesen, weil mir das die Tage zu "lang" war und nu sind die nicht mehr da.


    Alle von AvB weg editiert.

  • Wie oft kommt es eigentlich vor, dass Autoren und Verlage, sagen wir mal dem WDR, der FAZ oder dem Spiegel mit dem Anwalt drohen, weil ihnen kritische Äußerungen welcher Art auch immer nicht gefallen. Das würde mich echt mal interessieren. Weiter frage ich mich, ob man jetzt unreflektierte und schlecht geschriebene positive Äußerungen auch vorsichtshalber löschen sollte. Nicht, dass da auch wer klagen will. Wenn ich so überlege, wen ich dem Anschein nach schon so alles in Foren, Blogs, Gästebüchern etc. beleidigt habe, gehe ich besser mal schnell ne Rechtschutzversicherung abschließen und lege Geld für den Notfall zurück.

  • Hallo,


    das kommt sehr oft vor. Äußerungen sind ständig Gegenstand von Gegendarstellungen, Abmahnungen etc. Schau mal eine Weile auf Meedia, die sich ja intensiv mit der Medienlandschaft in Deutschland beschäftigen, da siehst du es.


    Meine polemische Antwort auf die Frage von Captain Blitz hat auch einen realen Hintergrund.
    Momentan scheinen viele, auch Captain Blitz so zu denken: "Ich ziehe dein Werk bei ES in knappen Sätzen in den Dreck und du kannst nichts dagegen tun, denn sonst sind die anderen böse auf dich."
    Okay, er schreibt er nicht selbst dort, aber der Sinn der Aussage ist klar, oder?
    Als Künstler oder Anbieter hat man die Klappe zu halten, das ist ja irgendwie Kritik von Kunden oder auch freie Meinung - selbst wenn dort in beleidigender und erniedrigender Form das Werk niedergeschrieben wird. Und nein, es ist ja keine Kritik, keine Rezension, da muss man nichts begründen, es reicht, wenn ich einfach mal Müll ablasse. Und das hat der Betroffene dann zu schlucken, denn sonst schreit die Community auf. Und dieser Müll, der dann im Web steht und festzementiert wird, den kann dann jeder, der will lesen. Und damit hat dann der Betroffene zu leben, fertig. Und wenn nicht, dann ist das ein böser Künstler.


    Ist Meinungsfreiheit = Beleidigungsfreiheit?


    Grüße


  • So habe ich das ganz bestimmt nicht geschrieben und auch nicht gemeint. Vorsicht, sonst verklage ich dich! :lolz:


    Es geht mir darum, dass man direkt klagen und Meinungen(!) verbieten lassen will, das wurmt mich und sowas darf einfach keine Schule machen und anscheinend willst Du dich ja aber dafür stark machen, deshalb könnten Leute böse auf dich werden.


    Und Beleidigungen müssen nicht sein, aber in besagtem Fall ist es doch eher so, dass es scheinbar dankend angenommen wird und man gleich eine Verschwörung und Kampagne wittert. :rolleyes:

  • Hallo,


    So habe ich das ganz bestimmt nicht geschrieben und auch nicht gemeint. Vorsicht, sonst verklage ich dich! :lolz:


    Es geht mir darum, dass man direkt klagen und Meinungen(!) verbieten lassen will, das wurmt mich und sowas darf einfach keine Schule machen und anscheinend willst Du dich ja aber dafür stark machen, deshalb könnten Leute böse auf dich werden.


    Und Beleidigungen müssen nicht sein, aber in besagtem Fall ist es doch eher so, dass es scheinbar dankend angenommen wird und man gleich eine Verschwörung und Kampagne wittert. :rolleyes:


    doch, genau das und nichts anderes hast du geschrieben. Ich schrieb, ich könne den Mist, der da über meine Serien steht löschen lassen und du hast geschrieben:

    Zitat


    Nein. Es sei denn, man möchte sich unbeliebt machen. Gute Idee, oder?


    Also genau das, was ich ausgeführt habe.


    Und was heißt hier, dass es "dankend angenommen" wird? Was wird "dankend angenommen"?

  • Mein Freund, ich habe den Eindruck, dass du manchmal etwas sagst und hinterher, damit konfrontiert, nicht mehr dazu stehen möchtest.
    Das ist schade, aber deine Sache.


    Grüße

  • Mein Freund, ich habe den Eindruck, dass du manchmal etwas sagst und hinterher, damit konfrontiert, nicht mehr dazu stehen möchtest.
    Das ist schade, aber deine Sache.


    Grüße


    Ich bin nicht dein Freund und es mir herzlich egal, mit was Du mich konfrontierst oder was Du aus meinen Beiträgen rausliest. :] Gute Nacht!

  • Hallo zusammen,


    nach meinem Dafürhalten stellt sich in diesem Fall nicht die Frage, ab wann eine Meinungsbekundung als Rezension durchgeht, sondern wie weit ein Text gehen darf, um nicht gegen moralische oder gesetzliche Regeln zu verstoßen.


    Eine Rezension sollte sich an gewisse Regeln halten, korrekt. Dabei gibt es, wie so oft, harte Faktoren, anhand derer sich ein Text eindeutig als Rezension identifizieren lassen kann, und weiche Faktoren, die dem Text eine persönliche Note und im besten Fall einen eigenen Charakter verleihen. Man darf dabei nicht vergessen, dass auch eine Rezension der Feder eines Autors entstammt und somit selbst einen künstlerischen Schaffungsprozess durchlebt. Gewisse Freiheiten sind da unvermeidbar, auf der anderen Seite macht sich der Autor einer Rezension ebenso angreifbar, wie der Autor des rezensierten Werks.


    Die Kategorie "Burner & Lusche" der Seite experiment-stille.de beinhaltet keine Rezensionen. Warum nicht, darüber ließe sich diskutieren, aber für den Sachverhalt ist es unerheblich. Die Frage ist, ob die dort aufgeführten Gegenüberstellungen eine Legitimation haben. Meiner Meinung nach haben sie diese Legitimation, auch wenn ich sie ebenfalls eher albern und nicht hilfreich finde. Selbst wenn sie als Satire oder ähnliches durchgingen, wären sie schlecht, da ungenügend pointiert und zu banal in ihrer Art.


    Es wird, um auf die Legitimation zurückzukommen, in einem ausreichenden Maße ersichtlich, dass augenzwinkernd Schnellvergleiche zwischen zwei Folgen unterschiedlicher Hörspielreihen konstruiert werden. Dabei wird in der Tat nicht differenziert auf Inhalte und Kontexte eingegangen, sondern lediglich überspitzt formulierte, subjektive Eindrücke wiedergegeben. Unterstrichen wird das Ganze durch Punkte-Skalen, die die persönliche Gewichtung in verschiedenen Kategorien wiederspiegelt.
    Natürlich kann man den Sinn dieser Kategorie hinterfragen, aber richtig bösartig sind diese Texte dort nicht. Sie nehmen sich selbst nicht ernst genug, als dass von ihnen eine Beeinflussung des Kaufverhaltens ausgehen könnte, wie ich meine. Es sind Texte, wie sie jedermann verfassen könnte.


    Das bringt mich übrigens zu dem interessanten Gedanken, ob denn eine Meinungs- oder, drastischer formuliert, Abneigungsbekundung nur dann geäußert werden darf, wenn derjenige, der sie äußert, die rhetorischen und intellektuellen Fähigkeiten mitbringt, um bestimmte Erwartungshaltungen nicht zu enttäuschen. Und wenn er sie äußern darf, darf er sie dann auch niederschreiben und auf Webseiten und Foren veröffentlichen?
    Die Frage ist deswegen interessant, weil man sich durch sie langsam der Frage nähert, ob veröffentlichte Meinungen überhaupt zensiert werden dürfen und wenn ja, ab wann und wie dies zu geschehen hat. Oder verlässt man sich einfach darauf, dass diejenigen, die meinen, unqualifiziertes Geschwafel verbreiten zu müssen, ein entsprechendes Echo bekommen? Ich würde mir wünschen, dass man zu möglichst wenig Verboten und Zensurmaßnahmen greift, auch wenn ich einräume, dass es Fälle gibt, bei denen es Sinn macht.


    Das ist meiner Wahrnehmung nach kein solcher Fall.


    Bis dann!


    Frank



    Nachtrag: Wenn jemand sagt, ein Produkt sei scheiße oder wenn jemand die Dienstleistung, das handwerkliche Geschick oder die Kunstfertigkeit einer anderen Person in Frage stellt, erfüllt das nicht zwingend den Tatbestand der Beleidigung. Manche Leute müssen einfach einsehen, dass sie scheiße sind in dem, was sie tun. Eine ganz einfache, wenn auch sehr bittere Wahrheit. Manchmal muss man aber auch gar nicht das generalistische Fass aufmachen, sondern kann einfach mal darauf hinweisen reversible einräumen, dass Fehler gemacht werden und gewisse Dinge nicht eine Qualität haben, die man ihnen gerne andichten möchte.


    Gute Nacht!