Einstellung der Serie "Ordensschwester Amélie"

  • Für alle, die nicht unbedingt im Thema "Termine 2011/2012" lesen, aber trotzdem über die Einstellung von Amélie informiert werden sollten, nochmal ein eigenes Thema zu dieser traurigen Meldung.


    Um das nochmal deutlich zu machen: Das Problem ist eigentlich nicht, dass die Leute im Laden die Sachen nicht kaufen. Die Frage, ob es Qualität ist oder nicht, konnte sich für viele Käufer gar nicht stellen, denn die meisten haben die CDs niemals im Handel erblickt. Die prozentualen Berechnungen weiter oben beziehen sich nicht auf Verkäufe an Endkunden, sondern auf Verkäufe an den Einzelhandel, der die CDs dann raus stellt und gegebenenfalls wieder zurück sendet.


    Amélie wurde von zu wenig Läden ins Sortiment aufgenommen. Und das, obwohl wir bei einem starken Vertrieb sind und bei allen sich mit der Branche auskennenden Abteilungsmitarbeitern im Einzelhandel mit Lady Bedfort einen guten Stand haben als Produzenten guter Krimihörspiele. Aber wenn die Märkte ihre Abteilungen immer weiter verkleinern, ist natürlich auch immer weniger Bedarf an CDs da. Schon alleine aus Platzgründen.


    Im direkten Vergleich zum Jahr 2007 werden mittlerweile 30 % weniger CDs in den ersten drei Monaten vom Einzelhandel geordert. Auf längere Zeiträume sind die Verkaufszahlen spannenderweise relativ gleich geblieben. Der Handel ordert halt mittlerweile Bedfort nur noch kleckerweise. Früher wurde ein großer Batzen nach der Veröffentlichung bestellt und dann in den Folgemonaten bis heute immer noch so ca. 20 CDs pro Folge und Monat. Heute ist der Startbatzen um 1/3 geschrumpft und dafür verkaufen sich danach pro Monat und Folge vielleicht 25 CDs. Klingt erst mal ausgewogen und wenig besorgniserregend, aber:


    Früher, als 1/3 mehr CDs geordert wurden in den ersten Monaten, hatten wir recht schnell nach den ganzen Ausgaben wie Sprecherkosten und Presswerk wieder Einnahmen. Wir konnten mit jeder veröffentlichten Produktion rasch die Unkosten decken und dann in den Folgemonaten den Überschuss erwirtschaften. Man war früher im ersten Monat nach der Veröffentlichung wieder im Plus mit dem entsprechenden Produkt. Heute brauchen wir ungefähr vier Monate, um auf dieselben Verkaufszahlen zu kommen wie früher im ersten Monat. Heißt damit leider auch, dass ein Hörspiel, dass heute erscheint, sich erst in einem Vierteljahr rechnen wird. Und mehr noch: bereits zwei Monate später kommt meist das nächste Hörspiel. Also haben wir immer mehrere Hörspiele, die sich mittlerweile nicht mehr sofort rechnen. Die Welle an Ausgaben wird somit immer größer, die entgegen setzbaren Einnahmen verteilen sich zu sehr.


    Aufs Jahr gerechnet hält es sich durchaus noch die Waage, aber davon haben wir leider im einzelnen Monat nix, wenn Sprecher, Autoren, Steuerberater, Vermieter, Versicherungen, Studios und Presswerke bezahlt werden wollen. Denn die erwarten jeden Monat sofort die volle Summe und lassen sich nicht sagen "Hey, wir kriegen leider weniger Einnahmen, können wir euch 1/3 weniger zahlen und den Rest aufs Jahr gerechnet?"... Und uns bleibt dann nix weiter übrig, als den Ausgleich zwischen den kompletten Ausgaben und den nur noch teilweisen Einnahmen aus privater Tasche zu zahlen. Was mitunter nicht so einfach ist.


    Na ja, und am Ende dieser Entwicklung, an der man leider nichts ändern kann, außer durchzuhalten, muss man dann manchmal Entscheidungen treffen gegen eigentlich tolle Hörspiele, die aber leider bei der Unkosten-Einnahmen-Rechnung keine positiven Ergebnisse liefern. Leider :(

  • So ganz kapier ich das Problem trotzdem nicht. Wenn es aufs Jahr gesehen noch passt müsste man doch nur die Veröffentlichungszyklen anpassen.
    Sprich statt alle 2 Monate eine neue Folge zu bringen, dann halt besser eine (oder auch zwei gleichzeitig) alle 4 oder 5 Monate. Oder seh ich da was falsch?

  • So ganz kapier ich das Problem trotzdem nicht. Wenn es aufs Jahr gesehen noch passt müsste man doch nur die Veröffentlichungszyklen anpassen.
    Sprich statt alle 2 Monate eine neue Folge zu bringen, dann halt besser eine (oder auch zwei gleichzeitig) alle 4 oder 5 Monate. Oder seh ich da was falsch?


    Na ja, wenn wir genug Geld auf der hohen Kante hätten, um magere Monate zu überbrücken, dann wäre das alles sicher nochmal anders zu bewerten - wie gesagt, der Aspekt, dass die Serie auch mit Folge 6 noch nicht über die Produktionskosten heraus Geld einbringt, ist ja schon Einstellungsgrund genug für ein wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen - aber da wir jeden Monat sehr auf das angewiesen sind, was in DEM Monat auch rein kommt, können wir uns keine Produktionen erlauben, die im aktuellen Monat einen Tausender kosten, diesen aber erst ein Jahr später rein spielen. Und wenn wir NICHTS veröffentlichen, bis es sich wieder eingespielt hat, dann haben wir in dem Jahr noch 11 Monate, in denen wir ein paar Hundert Euro durch alte Sachen verdienen - klappt also leider auch nicht :(


    Zusammengefasst zwei Grundprobleme:
    1. Ausgaben sind auf den realen Monat gesehen zu hoch, gemessen an dem, was sie einspielt (wer nichts hat, aber 1.000 € ausgeben will, muss sich darauf verlassen können, dass recht zeitnah auch wieder 1.000 € rein kommen. Das tun sie aber erst nach einem Jahr)
    2. Serie bringt keinen Gewinn (auch, wenn man 1.000 € rein steckt und vielleicht nach einem Jahr 1.000 raus bekommt, geht es nicht auf, denn man will ja 2.000 oder 3.000, denn die Beteiligten dieser Projekte leben von diesen Werken)

  • Hmm die Problematik kann ich verstehen, nur wie will man dann alle Mäuler mit einer einzigen Serie satt bekommen?
    Dann also die Schlagzahl bei der Lady erhöhen? Irgendwie versteh ich sowieso nicht warum es nicht langsam wieder
    besser wird. Lübbe und Lausch sind weg und Pandors Play und Maritim so gut wie (bis auf Holmes). Diverse Labels leben nur noch von einer
    Serie und haben alles andere auf Eis gelegt. Da müssen doch mal Käufer denen zig Serien weggebrochen sind zu den
    noch laufenden Sachen greifen verdammte Axt! Naja ich drück euch auf jeden Fall die Daumen das sich da bald ein kleiner
    Aufwärtstrend bemerkbar macht, so lange müssen wir uns wohl alle mit dem Istzustand abfinden. ;)

  • Da müssen doch mal Käufer denen zig Serien weggebrochen sind zu den
    noch laufenden Sachen greifen verdammte Axt!


    Höchstens zu einem kleinen Teil, ich denke mal, dass der andere Teil eher weniger kauft. Die Laufkundschaft in den Läden ist doch sicher nicht so leicht einzuschätzen. Da steht ein nettes Angebot im Regal und schwupp kauft der Kunde dieses Angebot.

  • Hmm die Problematik kann ich verstehen, nur wie will man dann alle Mäuler mit einer einzigen Serie satt bekommen?
    Dann also die Schlagzahl bei der Lady erhöhen?


    Das Gute ist, dass die "Mäuler" mit einer Serie wie Lady Bedfort gestopft werden können. Wir haben im Laufe der Jahre einen konstanten Kundenstamm erarbeitet, der vollkommen ausreicht, um bescheiden über die Runden zu kommen. Und Bescheidenheit ist zwar teilweise schade, wenn man sich eigentlich mal was gönnen möchte, aber insgesamt auch keine Schande :)



    Zitat

    Irgendwie versteh ich sowieso nicht warum es nicht langsam wieder
    besser wird. Lübbe und Lausch sind weg und Pandors Play und Maritim so gut wie (bis auf Holmes). Diverse Labels leben nur noch von einer
    Serie und haben alles andere auf Eis gelegt. Da müssen doch mal Käufer denen zig Serien weggebrochen sind zu den
    noch laufenden Sachen greifen verdammte Axt!


    Wir fürchten eher, dass die Käufer von Luebbe, Lausch und Co auch schon damals Hörplanet-Käufer waren. Warum sollten die jetzt, wo Label nicht mehr produzieren, unsere Sachen doppelt kaufen? ;) Und zitierte Label haben ihre Sachen ja auch nicht deswegen eingestellt, weil sie nur noch 30.000 CDs verkauften, sondern sicher, weil sie da mittlerweile zwischen 50 und 400 Exemplaren pro Hörspiel angekommen sind - und diese Käufermenge dürfte in der Tat zu Großteilen schon immer parallel auch unsere Sachen gekauft haben. Jedenfalls würde das erklären, warum diese Veränderungen auf dem Markt keinen Zuwachs bringen.
    Außerdem sehen wir im Handel auch kein großes Wegbrechen einzelner Label. Dadurch, dass die Hörspielecken immer mehr schrumpfen, sehen sie umso überfüllter und unsortierter aus. Wenn man in so manchem Saturn vor dem Hörspielregal steht, denkt man eher, dass es viel zu unübersichtlich ist. Der normale Mitnahmekäufer wird wahrscheinlich lange gar nicht merken, dass es zB Lausch nicht mehr gibt.

  • Da hätte ich mal eine Frage. Bei Lady Bedfort hatten wir 2009/2010 (müssten die beiden Jahre gewesen sein - korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege) im Abo Vorauszahlung - also im Januar den kompletten Betrag für das ganze Jahr bezahlt. Da hattet ihr doch Planungssicherheit, würde das vielleicht für Ordensschwester Amélie auch funktionieren?

  • Da hätte ich mal eine Frage. Bei Lady Bedfort hatten wir 2009/2010 (müssten die beiden Jahre gewesen sein - korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege) im Abo Vorauszahlung - also im Januar den kompletten Betrag für das ganze Jahr bezahlt. Da hattet ihr doch Planungssicherheit, würde das vielleicht für Ordensschwester Amélie auch funktionieren?


    Leider nicht, denn das Amélie-Problem ist ja nicht das fehlende Geld, sondern die Tatsache, dass es die Serie selbst über einen "Testballon"-Zeitraum von mittlerweile acht Folgen nicht auf eine durchschnittliche Verkaufsmenge gebracht hat, die eine Produktion haben muss, um von einem Label produziert zu werden, dass von den Produktionen leben muss.


  • Leider nicht, denn das Amélie-Problem ist ja nicht das fehlende Geld, sondern die Tatsache, dass es die Serie selbst über einen "Testballon"-Zeitraum von mittlerweile acht Folgen nicht auf eine durchschnittliche Verkaufsmenge gebracht hat, die eine Produktion haben muss, um von einem Label produziert zu werden, dass von den Produktionen leben muss.


    Ok, so hatte ich das bisher nicht verstanden. Ich hatte das so verstanden, dass sich die Folgen nicht schnell genug verkaufen. Wenn die verkauften Stückzahlen generell nicht ausreichen, nützt auch ein Abo nichts. Sehr schade. :(

  • Ist doch gut, dass sich "Ordensschwester Amélie" schlecht verkauft hat!! Wenn sich die Serie gut verkauft hätte, dann hätte der ach so kreative Hörplanet noch einen dritten Miss Marple - Klon in die Welt gesetzt...!

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

  • Was war denn der zweite "Miss Marple"-Klon?


    Und was sollen die Ausrufezeichen bei Deklarativsätzen? Weil dein Angriff mit Ausrufezeichen noch böser wirkt?

  • Ist doch gut, dass sich "Ordensschwester Amélie" schlecht verkauft hat!! Wenn sich die Serie gut verkauft hätte, dann hätte der ach so kreative Hörplanet noch einen dritten Miss Marple - Klon in die Welt gesetzt...!


    Und was soll der Angriff? Finde ich ehrlich gesagt nicht so gut.

  • So sehr ich die Argumentationen des Hörplaneten verstehen kann - dieses Label ist jedoch leider ein trauriger "Vorreiter" abgebrochener Serien. Bei mir hat das (leider) auch zu einem Verzicht auf Hörplanet-Produkte geführt, weil ich einfach keine Lust mehr auf abgebrochene Serien in meinem Regal habe. Und die Argumentation warum eine Serie nicht läuft, sind auch sehr auf "die äußeren Umstände" gemünzt. Nach dem Motto: Wir sind stark, der Einzelhandel ist schwach (und damit schuld). Mir ist das einfach zu wenig kritische Auseinandersetzung mit der Situation, denn:


    Warum sollte sich bei dem nächsten Hörspiel an diesem Grundproblem etwas ändern? Wird jedes neu angefangene nicht noch mehr Probleme mit dieser Situation haben?


    Amelie war doch bis vor kurzem noch das zweite starke Standbein, und jetzt ist auf einmal alles schlecht und die Serie stante pede eingestellt. Selbst wenn es Einzelfolgen sind - warum kein Finale machen, einen großen Story-Rahmen schließen? Die bisherigen Fans belohnen für ihre Treue, und sie nicht einfach ratlos sitzen lassen?


    Ich möchte kein Hörplanet-Bashing lostreten. Ich finde es auch gut, dass das Label wieder Präsenz zeigt. Aber es reicht mir einfach nicht, immer alles auf die anderen zu schieben.

  • So sehr ich die Argumentationen des Hörplaneten verstehen kann - dieses Label ist jedoch leider ein trauriger "Vorreiter" abgebrochener Serien.


    Hallo "Der Doc"!


    Dafür müssen wir uns entschuldigen. Wir blicken in der Tat auf einen traurigen Back-Katalog zurück, was dieses Thema angeht. Wobei besonders bei "Jekyll P.I." und "Ordensschwester Amélie" unser eigener Drang sehr groß ist, weiter zu machen, wenn sich aktuell negative Begleiterscheinungen geändert haben. OB und WIE das funktionieren kann, muss man dann sehen, aber weggeworfen haben wir diese Sachen nicht. Eben gerade, WEIL wir auch da versucht haben, das Optimum aus wirtschaftlichen Interessen UND Kundenansprüchen zu erfüllen. Im Fall von Amélie haben wir ja sogar acht Folgen gemacht, das geht definitiv in Richtung "Kundenansprüche" und weniger in die der "wirtschaftlichen Interessen".



    Zitat

    Und die Argumentation warum eine Serie nicht läuft, sind auch sehr auf "die äußeren Umstände" gemünzt. Nach dem Motto: Wir sind stark, der Einzelhandel ist schwach (und damit schuld). Mir ist das einfach zu wenig kritische Auseinandersetzung mit der Situation


    Na ja, was sollen wir sagen? Die Serie, die wir seit 2009 vorbereiten, war einfach inhaltlich schlecht, kein Wunder, dass die keiner wollte? Das erwarten scheinbar einige - damit meinen wir nicht mal dich - aber das können wir nicht, wir haben ja unser bestes gegeben. Und auch unser Vertrieb hat sein bestes gegeben. Und auch alle Fans haben ihr bestes gegeben. Wir haben auch eigentlich nie ausgesagt, dass es DEN Schuldigen an der Situation gibt. Falls doch, ist das natürlich nicht richtig. Es ist aktuell leider eine Mischung aus den Faktoren "Markt schrumpft immer mehr, weil der Endverkäufer ihn nicht mehr entsprechend ordert", "Kunde hat riesige Auswahl und erwischt immer seltener ein Hörplanet-Krimihörspiel".



    Zitat

    Warum sollte sich bei dem nächsten Hörspiel an diesem Grundproblem etwas ändern? Wird jedes neu angefangene nicht noch mehr Probleme mit dieser Situation haben? [...] Amelie war doch bis vor kurzem noch das zweite starke Standbein, und jetzt ist auf einmal alles schlecht und die Serie stante pede eingestellt. Selbst wenn es Einzelfolgen sind - warum kein Finale machen, einen großen Story-Rahmen schließen? Die bisherigen Fans belohnen für ihre Treue, und sie nicht einfach ratlos sitzen lassen?


    Problematisch ist in diesem Zusamenhang auch das, was daraus gemacht wird. Plötzlich wird an vielen Stellen behauptet, Amélie müsste vernünftig abgeschlossen werden. Unserer bescheidenen Meinung nach ist das eine Serie mit abgeschlossenen Einzelfolgen, lose zusammen gehalten von Problemchen der Hauptrollen, die aber NIEMALS wirklich gelöst werden würden, auch nicht in Folge 100. Wer erwartet denn ernsthaft, dass wir die angedeutete Verliebtheit von Marc in die Nonne irgendwann so beenden, dass sich die beiden kriegen? Das fällt also schon mal ganz objektiv weg, da sind wir uns doch sicher einig, oder? Und die Frage, was Bass mit seiner Tochter hat etc., das sind UNSERER Meinung nach kleine Goodies, deren fehlende Auflösung eigentlich nicht im Stil von Gabriel Burns ein Loch in die Erwartungen der Hörer reißt.
    Und nochmal Hand aufs Herz: eine Forderung nach einem befriedigenden Ende ist ja schnell geschrieben, aber wenn wir mal drüber nachdenken, würde das bedeuten, dass der Fan einer letzte Folge verdient hat, in der plötzlich Bass' Tochter da ist, in der einen Folge mit ihrem Vater Frieden schließt, am besten heiratet der dann doch wieder seine Exfrau, denn da rätselt der eine oder andere Kunde ja auch rum, ob das nochmal geschehen könnte, dann erzählt Amélie beim Essen allen, ob sie damals vergewaltigt wurde und am Ende verschwindet sie mit Marc im Schlafzimmer, aber wir lassen ein gaaanz kleines bisschen offen, ob sie da miteinander schlafen oder doch nur den Pfarrbrief falten. So müsste diese Folge ablaufen, wenn sie das erfüllen sollte, was du verlangst, nämlich die in der Serie aufgeworfenen Fragen klären.



    Zitat

    Ich möchte kein Hörplanet-Bashing lostreten. Ich finde es auch gut, dass das Label wieder Präsenz zeigt. Aber es reicht mir einfach nicht, immer alles auf die anderen zu schieben.


    Das haben wir auch nicht als Bashing empfunden. Und vernünftige Kritik ist natürlich immer recht, wir setzen uns ja auch gerne mit sowas auseinander und versuchen, unseren Standpunkt zu erklären oder ihn zu überdenken, wenn die von euch geäußerten Sachen dies her geben.


    Viele Grüße vom Hörplanet :)

  • Vielen Dank für die Antwort. Ich arbeite nicht im Marketing, Vertrieb, ich habe keine Ahnung wie die aktuelle Situation am Markt ist. Leider ist die Hörspielbranche bisher ja sehr restriktiv mit Verkaufszahlen und Aufwendungen (komischerweise; Musik- und Filmindustrie sind da ja völlig anders), so dass ich mir einfach kein Bild machen kann, welche Zielgruppe wie angesprochen wird. Aber ich habe selbst lange Musik gemacht, und auch Platten aufgenommen - und da hatten wir immer einen Gedanken: Das Produkt ist geil, es muss nur an den Mann oder die Frau gebracht werden, dann überzeugt es auch! Und wenn es das nicht tut, dann frage ich mich doch immer erstmal selbst was ich vllt. falsch gemacht habe.


    Naja, und hinsichtlich eines Finales: Warum denn nicht etwas in der Richtung? Warum nicht aus der Not eine Tugend machen? Warum nicht mal andere Wege gehen, die Werbetrommel anders rühren? Ich weiss, ihr habt euer bestes gegeben. Aber außer der Lady scheint es doch irgendeinen systemischen Fehler zu geben der zu derartigen Ausfällen führt. Immerhin hattet ihr euch (fast komplett) aus der Internetpräsenz zurückgezogen. Und wenn ich gerade nach oben gucke, dann steht dann ein Banner "Böses Ende" und die CD liegt im Wohnzimmer, zum Aufklappen mit schönem Booklet... die Amelie sieht da einfach blass gegen aus (meine persönliche Meinung, ohne wieder eine Cover-Diskussion anstoßen zu wollen).


  • Naja, und hinsichtlich eines Finales: Warum denn nicht etwas in der Richtung?


    Das haben wir doch eben ausführllich geschildert, dass Amélie gar kein Finale haben würde, weil es keine Inhalte gibt, die nun in einer Folge zuende gebracht werden müssten/könnten.



    Zitat

    Aber außer der Lady scheint es doch irgendeinen systemischen Fehler zu geben der zu derartigen Ausfällen führt.


    Das ist leider einfach zu erklären: Mit Bedfort waren wir so gerade noch zur Stelle, bevor der Hörspielmarkt anfing, unrentabel zu werden. Und die Sache war und ist für sich einzigartig genug gewesen, dass wir damit genug Fans begeistern können. Das klappt nun nicht mehr, die Einzigartigkeit ist mit nichts mehr gegeben. Wer ist denn wirklich noch da von denen, die seit sechs Jahren veröffentlichen? ;) Wir sind mit Bedfort noch da, weil wir jämmerlich bescheiden sind und teilweise mit nicht mal 1.000 € im Monat als Gehalt auskommen, damit es weiter gehen kann. Alle Serien der letzten Jahre sind weg vom Fenster. Die hatten doch nicht alle farbose Cover.

  • Hmmm.... und was ist die Konsequenz? Der Markt ist kaputt, da kann man halt nix machen, solang Bedfort noch läuft damit weitermachen, und wenn man unter die Armutsgrenze rutscht aufs Amt und den Hörplanet zu machen?


    Ich weiss nicht. Mir ist das wie gesagt alles zu einseitig gedacht.

  • vielleicht sollte man über den Tellerrand schauen! für hörspielverlage gilt doch das was für alle Wirtschaftsunternehmen gilt. Alle wollen was an die Frau bzw. den Mann bringen. Alle wollen alte Kunden behalten, neue gewinnen und neue Produkte verkaufen.


    Das die Jugend heute soviel Auswahl hat und lieber Computerspiele spielt kam doch auch nicht von ungefähr. Die Firmen haben was dafür getan. Andere Branchen haben doch dann im Grunde daneben gesessen und zuguckt. Und sich im Prinzip die Kundschaft wegnehmen lassen

  • Wer ist denn wirklich noch da von denen, die seit sechs Jahren veröffentlichen? ;) Wir sind mit Bedfort noch da, weil wir jämmerlich bescheiden sind und teilweise mit nicht mal 1.000 € im Monat als Gehalt auskommen, damit es weiter gehen kann. Alle Serien der letzten Jahre sind weg vom Fenster. Die hatten doch nicht alle farbose Cover.


    Naja völlig allein seid ihr nicht!


    Gruselkabinett seit 2004
    Faith seit 2005
    John Sinclair seit 200(0/1)
    Takimo seit 2004
    Point Whitmark seit 2001
    Gabriel Burns seit 2003


    Ausserdem sind ein ganzer Haufen Serien am Start die zwischen einem und 3 Jahren alt sind und auch unter den heutigen Marktbedingungen bis jetzt eine gute Figur machen. Die Chancen das da die ein oder andere (z.B. Dorian Hunter) auf 50+ Episoden kommt ist schon da. Und natürlich gibt es auch durchaus Leute die es nicht unweigerlich für ein Zeichen von Qualität halten wenn eine Serie endlos läuft. Es soll Leute geben die finden es gut wenn ihr Held in 10 Episoden die Welt rettet, statt sich in der 8. Episode der 5. Staffel im Wald der Unzulänglichkeiten zu verlaufen. Auf den Hörplaneten bezogen heißt das für mich auch das ich es extrem Schade finde das außer der Lady tote Hose ist, denn ich fand bisher fast alles andere von euch besser. Mir gefiehlen 2114, Rettungskreuzer Ikarus, die Legende von Mythras und zuletzt Jekyll P.I. sau gut, aber das Gros war entweder anderer Meinung oder hat diese Hörspiele vielleicht auch gar nicht wahrgenommen, weil die Basis die Bedfort z.B. hat einfach fehlt. Nur ist halt die Frage was passiert wenn dem letzten Standbein auch irgendwann die Hörer abhanden kommen und wie lang euch Hörspiele produzieren noch Spaß macht wenn ihr dafür so beschissen entlohnt werdet? Als jemand der schon lange dabei ist fehlen mir ein bisschen die neuen und frischen Ideen auf dem Hörspielmarkt, aber wenn es mal einer probiert kriegt er ja auch meist verkaufszahlenmässig auf die Mütze. Das ist echt ne blöde Situation!