Dürfen Macher Kritiker kritisieren?

  • Der Captain hat es so gewollt, daher hole ich diese Frage mal aus dem "Macher vs. Macher - ist Kritik an den Kollegen erlaubt?"-Thread hier herüber.

    Zitat

    Zitat von Captain Blitz:
    Eine SEHR interessante Frage, aber dann bitte in einem separaten Thread. ;)

    Also: Dürfen die das? Warum? Warum nicht? Wieso überhaupt? Und stimmt es, dass die Kritiker mutlose Weicheier sind, die alles durchwinken? Ist der Mut zum Verriss irgendwio im Limbo des egalen Geschmacks verloren gegangen? Fragen über Fragen! :)

  • Entschuldigung, aber wurde dieses Thema nicht auch am Rande im anderen Thread behandelt? Letztendlich ist doch die Frage, welche Anforderungen jeder Macher an seine Werke stellt und was die Masse der Abnehmer, der Konsumenten, wirklich interessiert. Hörspiele sind Konsumgüter, daher wohl eher mit Filmen und Fernsehen zu vergleichen als mit Werken von Literaturnobelpreisträgern. Und die Rezensenten haben ihre eigene Meinung und interessieren sich wohl (wie ich in diesem Fall) eher für Humor, Abwechslung und Rollenspielfieber als für ausgeklügelte Dialoge...Verbesserungspotenzial gibt es wohl immer, aber was ist jedem Menschen wichtig? Auch Groschenromane können (vertont oder unvertont) Menschen begeistern...

  • In diesem Bezug hat Göllner ja recht. Auch ich hab den Eindruck, dass viele Kritiker zwischen 3 Sternen und 5 Sternen bewerten, bzw. umgerechnet in Noten. Nicht so ich, ich bewerte ab und zu auch unter 3 Sternen.



    Andererseits: Dass viele so bewerten, wie kritisiert, heißt doch nur, dass die Kritiker hauptsächlich nur solche Hörspiele kaufen, die ihnen gefallen. Und über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




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  • Ich habe gut reden und sage: Yo, sind doch fast alle zu lasch! :D Warum und weshalb, das Thema hatten wir schon mal, soweit ich weiß. Oft ist es doch so, dass man die regelmäßige Gratislieferung an Reziexemplaren nicht versiegen lassen will.


    Aber darum geht es nicht, es geht ja darum, ob Macher Kritiker kritisieren dürfen. Schwer zu sagen, das Problem ist halt, dass es ja nicht selten auch wie Rechtfertigung aussieht, oder? "Das ist doch gar nicht so gemeint, das ist so und so und so, das hast Du nur nicht verstanden und überhaupt..."


    Zumal es ja auch gerne mal so ist, dass über Kritiken "Meinung" steht und wie will man Meinungen kritisieren? Geschmäcker sind verschieden, auch wenn man versucht sie objektiv in Worte zu fassen.


    Belphanior : Humor und Rollenspielfieber? ?(


    Mr. Murphy : Wer sagt denn, dass sich Kritiker alles kaufen? Dem ist nicht wirklich so, die meisten bekommen Rezensionsexemplare und da wird sicherlich auch nicht immer nach dem eigenen Geschmack gegangen. Ich höre mir z.B. im Prinzip ALLE Hörspiele eines Monats an und da ist auch nicht immer das bei, was mich direkt interessiert oder was ich mir auch kaufen würde. Zum Glück, denn so bin ich schon auf einige Perlen aufmerksam geworden, die ich mir so nie gegönnt hätte.

  • Wenn man die Hörer nach den letzten Helden fragt, dann sagen viele, dass ihnen die zweite Folge am wenigsten gefällt. Was passiert da: Die wackeren Helden gehen in einen Dungeon, lösen Rätsel und knüppeln Monster nieder. Alles irgendwie ohne Plan. Aber das ist wie meine frühere (erste) Rollenspielzeit: Augen zu und los. Das macht (zumindest mir) auch mal wieder Spaß. Einige mögen so etwas überhaupt nicht...

  • Der erste Beitrag, also das Interview von Herrn Göllner, schon, oder? Aber wie gesagt: Es wurde meines Erachtens schon vieles gesagt...


    Das war aber auch ein ganz anderes Thema, schau mal bitte auf den Titel, danke. Es geht hier um die Frage, ob Macher Kritiker kritisieren dürfen.

  • Oh zu dem Thema hab ich jetzt so einen langen Text geschrieben =D. Aber ich hab ihn wieder gelöscht und werde ihn nochmal überdenken.
    Aber, natürlich darf der Macher auch den Kritiker kritisieren... Nur ob diese Kritik für den Kunden auch nur annähernd interessant ist, ist eine andere Sache.


    Ein Kritiker sollte nicht in Rahmen rezensieren, die einen Kritiker zufrieden stellen (damit meine ich nicht, dass er alles loben soll). Sondern sollte im Interesse seiner Leser
    Produkte auf Herz und Nieren testen. Im Normalall hat ja jedes testende Medium eine Zielgruppe, und für diese Zielgruppe sollte der Test aufbereitet sein.


    Im Zweifelsfall hat der Tester (noch) keine Zielgruppe, sondern testet wie er es möchte und die Leser kommen und denken sich "ja, der Testet nach den Standpunkten wie ich das wichtig finde".,


    Als Beispiel: Ökotest, Stiftung Warentest,


    Ökotest testet mit Schwerpunkt auf "wie verhält sich das Produkt auf Gesundheit ."
    Stiftung: Nimmt sich andere Schwerpunkte wie Qualität der Rohstoffe, funktionalität oder ähnliches.


    Wen Ökotest eine Plastikbanane testet, und diese hat für ihre schwerpunkte eklatante Fehler, dann kann es dem Ökotest vermutlich relativ egal sein, wenn der Macher der Banane anührt, dass man aber mit der Banane bestens um die Welt reisen kann, und der MAcher es nicht verstehen kann, warum sich der Kritiker mit diesem Punkt nicht so intensiv beschäftigt hat.



    Überspitztes Beispiel, am Ende ist es halt einfach so, dass es zwar durchaus interessant ist zu wissen, was Macher von Kritik halten, wie sie damit umgehen und wie sie ganz allgemein die selbst Kritik üben würden. Aber am Ende entscheidet der Leser welche Art der Kritik er lesen möchte. Die leicht humoristische Rezension, die Bier ernste Faktenaufstellung oder die literarisch hinterfragende höchst anspruchsvolle Hörspielkritik.


    PS.
    Wie in der Games-Szene sollte auch im Hörspiel-Bereich bitte damit aufgehört werden, eine Rezension (bzw. das Produkt) nur anhand der Note zu Beurteilen. Lest um gottes willen die Rezension und versteht die Gewichtung einzelner Kritikpunkte. Lest eine Rezension und ratet anhand des geschriebenen Textes welche Note der Tester gegeben hat. Es wäre ja nciht das erste mal, dass irgendwo eine Note drunter steht, und der Text ein komplett anderes Bild darlegt.

  • @ Captain Blitz: Ich meinte die normalen Hörspielfans, die ihre Hörspiele kaufen - und in Hörspielforen ihre Meinung kundtun. Die von dir erwähnten Rezensenten sind da ja im Verhältnis in der Minderheit. Wenn den Rezensenten ein Hörspiel nicht gefällt, schreiben viele das auch auf.

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  • Das angesprochene Problem, was Marco Göllner anspricht, ist nicht von der Hand zu weisen. Es gibt schon einige die alles mögliche durchwinken. Weder auf die Zielgruppe gucken, noch ihre Fanbrille absetzen mögen. So werden bestimme Produzenten immer nieder gemacht, obwohl es unterschiede in deren Produktionen gibt, wieder andere werden immer gelobt, auch wenn sie sich Schnitzer erlauben. Eine Mode, die sich eingeschlichen hat. Als jemand, der seit 1998 sowas tippert, kann ich nur sagen: Früher war dat Internet - auch bei anderen Themen - viel kritischer. Ich vermiße Sven Stricker, der geniale ???-Kritiken verfaßt hatte...aber andererseits bringt er jetzt wunderbare Hörspiele...aber dennoch...er und Raimar E. hatten immer ein gutes Händchen. Wobei Sven Stricker der letzte Funken war, um auch mich zum Rezensieren zu bringen, denn seine Rezensionen waren mir damals ein Vorbild!

  • Klar dürfen Macher Kritiker kritisieren und Macher dürfen auch Macher kritisieren. In beiden Fällen muss aus meiner Sicht halt Stil und Niveau gewahrt bleiben. Es darf nicht der Eindruck entstehen, als wolle man nur das Produkt eines Konkurrenten schlecht machen bzw. das eigene Produkt besser aussehen lassen. Bei Kritik an anderen Machern oder an Kritikern muss man aufpassen, dass es nicht kindisch und peinlich wird, weil halt ganz deutlich die Absicht zu erkennen ist, dass da nur einer bebasht werden soll. Aber wenn alles in einem sachlichen Rahmen bleibt, warum nicht? Andererseits: Wir leben in einer Zeit, in der jeder zu allem seinen Senf dazugeben muss und jeder alles von jedem kommentiert und dann die Kommentare wieder kommentiert werden noch und noch, bis zum Erbrechen.Das führt oft entweder zu Streit oder zu zuckerwattigem Konsens. Beides dient aus meiner Sicht nicht der Sache. Ich persönlich mag das Motto "Lieber durch Kritik verbessert als durch Lob verdorben".

  • Das angesprochene Problem, was Marco Göllner anspricht, ist nicht von der Hand zu weisen. Es gibt schon einige die alles mögliche durchwinken. Weder auf die Zielgruppe gucken, noch ihre Fanbrille absetzen mögen. So werden bestimme Produzenten immer nieder gemacht, obwohl es unterschiede in deren Produktionen gibt, wieder andere werden immer gelobt, auch wenn sie sich Schnitzer erlauben. Eine Mode, die sich eingeschlichen hat. Als jemand, der seit 1998 sowas tippert, kann ich nur sagen: Früher war dat Internet - auch bei anderen Themen - viel kritischer. Ich vermiße Sven Stricker, der geniale ???-Kritiken verfaßt hatte...aber andererseits bringt er jetzt wunderbare Hörspiele...aber dennoch...er und Raimar E. hatten immer ein gutes Händchen. Wobei Sven Stricker der letzte Funken war, um auch mich zum Rezensieren zu bringen, denn seine Rezensionen waren mir damals ein Vorbild!


    Da könnte man auch überspitzt formuliert sagen, dass es früher ja auch nichts anderes als DDF gab, um es dann ordentlich auseinander zu pflügen. Außerdem war der Standard damals doch ein anderer, als er es heute ist.


    Davon mal ab, es bringt dem potentiellen Käufer da draußen rein gar nichts, wenn er zu jeder DDF-Folge eine Doktorarbeit als Rezi serviert bekommt, denn die liest sich kaum einer durch. Was soll das auch bringen wenn man "Pups 231 in Szene 47" bis in die letzte Faser kritisiert?


    Zu lasch rezensieren sollte man aber auch nicht, wobei ich manchmal denke, dass der eine oder andere überhaupt mal anfangen sollte zu rezensieren und nicht nur zu kommentieren. Ellenlange Klappentexte (stehen auf dem Hörspiel drauf!), Gesülze über das Cover (das sieht man doch!), dann kurz die Sprecher aufgelistet, die Erwähnung, dass es Musik und Geräusche gibt, Kaufempfehlung, fertig, weitere Reziexemplare sind gesichert. :thumbsup:


    Warum verstehen diese Leute nicht, dass damit niemandem geholfen ist?


    PedSchi : Da stimmt ich dir zu, sehe ich genauso, durch Kritik verbessern. Ob Lob direkt verdirbt weiß ich nicht, das sollte aber gleichermaßen ausgeschüttet werden wie Kritik.

  • Ja! Ich finde Macher dürfen die Kritiken von Kritiker kritisieren, denn:


    Darum schicke ich doch als Produzent Reziexemplare raus, um ordentliche Kritik zu bekommen. Und damit meine ich jetzt nicht "gute" Kritik, die einfach nur das Produkt lobt, sondern Kritik die sich mit dem Produkt auch wirklich auseinandersetzt. Da hat jeder Produzent sicher andere Erwartungen. Der eine ist froh, dass überhaupt was geschrieben wird, der andere setzt ein geschultes Ohr beim Kritiker voraus und hätte gerne mehr Detailarbeit. Wenn diese nicht geleistet wird darf man das sicher kritisieren. Ob das öffetnlich passieren muss? Sehe ich nicht, denn da ist, wie bei der Diskussion Macher vs. Macher so schön festgehalten wurde, niemanden mit geholfen. Sowas regelt man doch besser in persönlichem Kontakt statt über eine öffentliche Schlammschlacht.
    ich finde es auch legitim, wenn ein Produzent sagt "sorry, von einer Kritik erwarte ich mehr, als das was Du ablieferst" und folgerichtig vielleicht sogar die Gratislieferung einstellt. Was ich nicht verstehen kann ist wenn ein Produzent sagt "sorry, ich brauche eine Bewertung, die mein Produkt gut aussehen lässt, das muss schöner geschrieben sein. Lass die Fehler doch einfach weg, müssen Dir ja nicht aufgefallen sein" und deshalb mehr oder minder beleidigt die Gratislieferung einstellt.

  • Und die Rezensenten haben ihre eigene Meinung und interessieren sich wohl (wie ich in diesem Fall) eher für Humor, Abwechslung und Rollenspielfieber als für ausgeklügelte Dialoge...Verbesserungspotenzial gibt es wohl immer, aber was ist jedem Menschen wichtig? Auch Groschenromane können (vertont oder unvertont) Menschen begeistern...

    Wovon spreche ich denn hier? Ich habe bereits eine Rezi zu den letzten Helden geschrieben und mir ist der Humor und die Verbindung zu meiner früheren Tätigkeit als Rollenspieler wichtiger als ausgeklügelte Dialoge. Mir ist durchaus bewusst, wer oder was von Herrn Göllner kritisiert wurde. Und daher nochmals: Jeder Mensch (also auch Rezischreiberling) hat eigene Maßstäbe, was ihm bei einem Konsumgut/Hörspiel wichtig ist. Für einige Menschen mag es die Germanistik/Grammatik/Wortwahl sein, andere interessieren sich nunmal für andere Dinge...


    Noch ein Hinweis: Warum gibt es so wenige schlechte Kritiken? Wenn ich (als Amateur/Hörspielfreund/wahnwitziger Mensch) eine Rezi schreibe, dann verlange ich von mir, dass ich dieses Hörspiel mindestens zweimal komplett durchgehört habe. Bei Hörspielen, die mir absolut nicht gefallen, tue ich mir diese Tortur aber nicht an. Man kann die Menschheit ja in Form eine Lusche, eines Kommentars etc. warnen und muss keine längere Rezi schreiben...


    Und zur Hauptfrage: Ja, kritisieren darf man. Allerdings sollte es auch hier konstruktiv zugehen, wenn man wahrgenommen werden möchte. Auf destruktive Kritik will doch keiner konstruktiv reagieren. Da eskaliert es eher...


    Ich hoffe aber immer, dass man mir sagt, was gefällt bzw. nicht gefällt. Das ist auf jeden Fall besser als ein Kommentar "nicht hilfreich", womit man eigentlich nichts anfangen kann...

  • Ohne jetzt weiter auf die bisherige Diskussion einzugehen, möchte ich einmal meinen Blickwinkel auf die unterschiedlichen Themen darstellen, die mir zur Themafrage einfallen und dabei lasse ich auch den Zwist Göllner <-> Holysoft mal völlig außer Acht.


    Grundsätzlich darf natürlich (und ich denke, das sollte selbstverständlich in Zeiten von Meinungsfreiheit sein) ein jeder Macher einen jeden Kritiker genauestens unter die Lupe nehmen, wie der Kritiker auch das Endprodukt des Machers genauestens unter die Lupe nimmt. Der Macher hat den Anspruch und auch das Anrecht(!), eine sauber formulierte, sachlich begründete Rezension zu seinem Produkt zu erhalten und in gewissem Sinne ist es natürlich auch eine Win-win-Situation, denn der Rezensent lernt die Hörspiele kennen, erhält Rezensionsexemplare, hat dafür aber einen journalistischen Auftrag.


    Der wiederum dient dann sowohl der PR als auch der Verbesserung der Produkte für den Macher, wenn er genauestens auf die einzelnen angesprochenen Punkte einer Rezension eingeht. Grundsätzlich sehe ich also zwei wichtige Aspekte beim Schreiben einer Rezension:


    1. Die Kritik am Endprodukt:
    Klar gibt es hier bei Rezensenten auch Präferenzen. Doch ein sachlicher und neutraler Rezensent wird deutlich mehr Besucher auf seiner Seite für sich verbuchen können und auch klar erkennbar nach außen sein. Da sehe ich dann die Leser gefordert, die sich auch ein Urteil über den Kritiker bilden sollten. Gleichsam kann es aber auch vorkommen, dass auf einer Homepage / in einem Magazin (wo auch immer die Rezensenten aktiv sind) bestimmte Hörspiele zerrissen werden, der Aufmerksamkeit wegen. Ist das rein subjektiver Natur sollte der Rezensent gemieden werden und schnell dürfte auch den Verlagen klar werden, dass sie an diesem Autor kein weiteres Interesse mehr zeigen sollten. Gibt es dann keine Rezensionsexemplare mehr, so gibt es die nicht mehr. Das ist völlig legitim. Allerdings kann (negative) Kritik auch eine Menge PR bedeuten. Genau an diesem Punkt schließt mein zweiter Punkt an, nämlich die


    2. Werbewirkung:
    Eine Rezension bedeutet letzten Endes auch eine erhebliche Werbewirkung, denn wo 100 Besucher und mehr sich eine Rezension durchlesen, wird es auch einige potenzielle Käufer geben. Wiederum gilt: Je sachlicher, desto besser. Qualität sollte belohnt werden und niedere Qualität (auch von Seiten der Label, die ich in die Pflicht nehmen würde) sollte gemieden werden. Natürlich darf ein Macher sagen: "Hey, hier an der Rezension stimmt doch was nicht." Fehler sind völlig normal, solange sie nicht der Absicht entstammen. Setzt sich ein Macher mit den Rezensionen auseinander, wird er sich seine ganz subjektive Meinung über den Rezensenten bilden können.


    Dabei sollten die Macher allerdings nicht nur auf positive Rezensionen setzen, denn das wäre in meinen Augen sogar Betrug an jedem einzelnen Kunden. Stellt man sich einer Rezension, so sollte man fachlich differenzierte Meinungen auch in dieser Form belassen. Sind diese qualitativ nicht gut, so ist das natürlich eine andere Sache. Aber die meisten Rezensionen sehe ich doch auf einem ordentlichen Niveau, das auch klar erkennen lässt, wo genau die wesentlichen Mängel des Produktes liegen.
    Ich als Rezensent bin froh über jede Rückmeldung, die ich von Machern erhalte. Denn nur dadurch werde ich auf Dinge aufmerksam gemacht, die mir ohne solche Zuschriften eben nicht auffielen. An meiner Meinung über das Produkt ändert dies allerdings nichts.
    Leider kommt es dann auch zu Kürzungen von Rezensionen, sodass aus einem in der Rezension mal beurteilten "weniger gutes (sic!) Hörspiel mit niedrigem Nährwert" plötzlich ein "[...] gutes Hörspiel mit [...] Nährwert" wird. Dies finde ich zutiefst peinlich von Seiten eines Machers


    Kritik bleibt Kritik. Aber Rezensionen dürfen vom Macher natürlich ebenso kritisiert werden wie die Produkte vom Kritiker.


    Schließlich muss auch nicht jeder Autor das akzeptieren, was Marcel Reich-Ranicki über seine Werke urteilt. Erare humanum est.

  • Meine Meinung:


    Nein, ein Macher hat den Kritiker nicht zu kritisieren.


    Warum?
    Der Macher gibt in dem Moment, in dem er sein Werk veröffentlicht, sein Statement ab. Fertig. Danach macht der Kritiker seinen Job.
    Ist der Macher mit der Kritik nicht einverstanden, kann dies nur über zukünftige Werken transportiert werden.


    Und ja, es wird zu viel Scheiße durchgewunken.