Quantität == Qualität?

  • Goldagengarden 6 - Weiterhin allerhöchste Hörspielkunst, ich bleibe aber dabei... 9 Euro für 38 Minuten Hörspiel sind absolute Verarsche am Kunden... insbesondere bei diesem speziellen Fall, wo es sich um eine Serie handelt... Cliffhanger hin oder her... da hätte man das ganze auch auf 6, statt auf 9 CDs verteilen können. Lt. Marco


    Das geht jetzt nicht gegen dich persönlich, aber wenn ich sowas lese, dann kommt mir die Galle hoch.


    Wieso sind 9 € für 38 Minuten Hörspiel Verarschung? Quantität hat doch noch lange nichts mit Qualität zu tun.


    Um mal das passende Gegenbeispiel zu nennen: Bei Der wundersame Lord Atherton bekommst du fürr 15 € 160 Minuten Hörspiel. Und ... was hat man davon?!

  • Ich finde aber 38 Minuten schon arg kurz. Bei welcher Länge würdest du denn nein sagen, bei 30 Minuten, bei 20? Hat mich damals bei dieser komischen Sci Fi Serie schon gestört - Cungerlan hieß die. Mag ja sein, das hier die Qualität besser ist (ganz bestimmt sogar, da ich die Pilotfolge ja gehört habe), aber bei 9,-€ schiebe ich die Anschaffung auch erst einmal auf.

  • Natürlich hat Quantität nichts mit Qualität zu tun. Trotzdem sollte ein gewisses Preis-Leistungs-Verhältnis gewahrt bleiben.


    38 Minuten für 9 €, das ist schon ein recht kurzes Hörvergnügen, mögen die 38 Minuten auch noch so gut gemacht sein.
    160 Minuten für 15 € sind dann das andere Extrem, in das man ja nun auch nicht unbedingt fallen muss.


    ... nur meine Meinung.

  • Da steht ja auch nirgendwo, dass das Hörspiel besser wäre, wenn es länger wäre. Ich meine, das Thema hatten wir ja schon öfter und ich bin auch der Ansicht, dass Quantität nicht gleich Qualität ist und ich auch lieber ein gutes, aufs wesentliche konzentrierte Hörspiel als ein künstlich gestrecktes, wobei die Streckung dann noch häufig als Mehrwert ("hey, sind sogar 2 CDs!!!!!!" ) angepriesen wird.
    Ich bin trotzdem der gleichen Ansicht wie Donnerfaust, dass 9 Euro für 38 Minuten Unterhaltung nicht wenig sind, erst Recht unter der Voraussetzung, dass man (noch) nicht weiß, warum man das Hörspiel auf 9 Einzelfolgen verteilen musste und nicht auf weniger CDs unterbringt. Gut, man muss natürlich auch die Produktionskosten wieder einspielen, von daher hätten, wenn das Hörspiel auf weniger Einzel-CDs untergebracht worden wäre, diese wohl auch mehr als 9 Euro das Stück gekostet. Wenn der Story- und Erkenntnistwist am Ende aber DIE Begründung liefert warum es neun Teile sein müssen....ok.

  • So strikt würde ich da nicht rechnen wollen. Wenn die Leistung stimmt, und die Kürze bzw. die Aufteilung auf mehrere CDs Sinn macht, wie das bei Goldagengården der Fall ist (oder zumindest sein soll), hab ich mit dem Preis kein Problem, solange er nicht vollkommen außer der Reihe ist (Bei 15 Öcken würde ich da auch ins Grübeln kommen).


    Wenn es aber nur darum geht, möglichst wenig Inhalt ohne Not auf möglichst wenig CDs zu verteilen, dann können auch schon mal 5 Euro zuviel sein.

  • Also ich habe mit 40-Minütern kein Problem. Die klassischen TKKG-Folgen gehen teilweise auch nur 35 Minuten und Dank der Dialogbücher von H.G. Francis sind für mich diese 35/38/40 Minuten-Hörspiele super ausreichend ohne einen Funken Langeweile (die sich mir bei vielen Hörspielen anderer Serien sofort einstellt).


    O.k., die EUROPA Hörspiele kosten deutlich weniger und da relativiert sich Preis-Leistung.
    Jedoch finde ich GOLDAGENGARDEN nicht zu teuer, aber auch nicht als günstig. Gerade so recht, daß für mich in Anbetracht der interessanten Story und der Sprecher der Preis o.k. ist.


  • Jedoch finde ich GOLDAGENGARDEN nicht zu teuer, aber auch nicht als günstig. Gerade so recht, daß für mich in Anbetracht der interessanten Story und der Sprecher der Preis o.k. ist.


    Ein ganz wichtiger Punkt. Preis-Leistungs-Verhältnis. Und für mich ist dabei der Unterhaltungswert entscheidend. Wenn ich 38 Minuten gut bis sehr gut unterhalten wurde, dann habe ich die 11 € (ja, ich habe für Goldagengarden pro CD 11 bei Saturn bezahlt). gerne ausgegeben und fühle mich nicht verarscht.


    Da bietet Cungerlan ein grandioses Gegenbeispiel, denn da war die Spielzeit zwar auch "knackig", aber es gab wenig Inhalt, nicht besonders gelungene Sprecherleistungen und stellenweise eher billige klingende Musik. Und ... man hat es geschafft in den etwas mehr als 30 Minuten sogar hier und da Längen einzubauen. Etwa durch diese Art von Witzen, die angeblich lustig sein sollten. Ich erinnere mich da an Folge 0, wo man um die 2 Minuten über Tee und Gebäck philosophierte.


    Mein Fazit: Wenn ich mich am Ende gut unterhalten fühlte, also etwa durch ein gelungenes Drehbuch, gute Sprecherleistungen und eine ansprechende soundtechnische Umsetzung, dann komme ich mir nicht verarscht vor. Manche der älteren HUI-BUH-Folgen bringen es auch auf unter 30 Minuten (wenn man die Einleitung inklusive Streiterei zwischen Geist und Erzähler abzieht). Ist das deshalb zu wenig Leistung für das Geld?


    Ich glaube, dieses Spielzeitmessen ist ein Fluch des CD-Zeitalters, weil einem die Spielzeit da auf dem Präsentierteller gezeigt wird. Früher bei Tapes hat man das doch gar nicht wirklich wahrgenommen. Nur, wenn man wirklich mal gezielt auf die Uhr geschaut hat beim Hören. Da wäre doch niemand auf die Idee gekommen sich zu beschweren, weil ein Hörspiel "zu kurz für den Preis" war.

  • Es ist ja nicht so, dass jede Folge nur 38 Minuten geht, das bitte ich hier mal zu bedenken und sagte Marco Göllner nicht was davon, dass die Serie eigentlich fürs Radio angedacht war? Daher auch das Format.


    Das hatte ich auch im Interview gelesen und arg gestutzt, denn ein Radio-Hörspiel dauert +/- 55 Minuten, nicht 38. Von daher macht dieses Argument ohne weitere Zusatzinfo für mich keinen Sinn.
    Und selbst wenn es denn so wäre, hätte Herr Göllner das Skript ja noch umschreiben können, nachdem klar war, dass es nicht fürs Radio produziert wird. Wäre wieder Arbeit für ihn, aber machbar wär es gewesen.
    So richtig überzeugt bin ich noch nicht.


    Aber zum Thema: ich finde 9 Euro für dieses Hörspiel generell auch nicht zu teuer. Das ist offenbar der neue Standardpreis, unabhängig von der Spielzeit.

  • Captain Blitz :
    Siehe den Edit.


    Meine Einwände haben nichts mit der Länge des HSPs zu tun, sondern allein mit Göllners Äußerungen im Interview.
    Über die Länge und den Preis eines HSPs haben Produzent und Label zu etscheiden, der Kunde muss dann entscheiden, ob er es kaufen will. Klare Aufgabenteilung. ;)


    kaifalke : ich kann Dich beruhigen, die meisten Shops und Läden nehmen eh nur Euro. :P


  • Ich glaube, dieses Spielzeitmessen ist ein Fluch des CD-Zeitalters, weil einem die Spielzeit da auf dem Präsentierteller gezeigt wird. Früher bei Tapes hat man das doch gar nicht wirklich wahrgenommen. Nur, wenn man wirklich mal gezielt auf die Uhr geschaut hat beim Hören. Da wäre doch niemand auf die Idee gekommen sich zu beschweren, weil ein Hörspiel "zu kurz für den Preis" war.


    Da ist was dran. Ob man umgekehrt auch die Längen weniger wahrgenommen hat? ...bzw hätte, wo gab es damals schon Längen in Hörspielen? :D


    Beim anderen Punkt Preis/Leistungs-Verhältnis bleibe ich dabei. Irgendwo zieht da jeder seine Grenze. Übertrieben gesagt wären ja sonst auch 10 Minuten Hörspiel für 9 Euro bei entsprechender Qualität absolut angemessen. Dafür ist mir ein "normales" Hörspiel zu sehr Konsum- denn Kunstprodukt das zu schnell nach dem Hören im Regal landet. Und dass darf eben nicht zu teuer sein. Stichworte sind da auch "Sammler" "alles haben wollen" "Marktüberschwemmung" und Co.
    Wie soll man den Qualität messen? Wie viel ist eine gute Produktion Wert? Auf diese Frage wird jeder Hörer eine andere Antwort liefern, da das jeder an anderen Merkmalen einer Produktion festmacht. Manchen ist es wichtig, dass sie lange unterhalten werden, andere kaufen nach Sprechernamen, wieder andere nach Genre oder der endlich vertonten Romanvorlage. Wie soll man das in Zahlen fassen? Die Laufzeit ist für mich wenigstens ein Anhaltspunkt (nicht mehr nicht weniger) wie viel Zeit in so eine Produktion geflossen ist. Und da kann man sehr einfach mit anderen Produktionen Vergleiche ziehen was Laufzeit und Preise angeht und sich selber Kauf-Grenzen setzen wenn man denn will. Ich handhabe das jedenfalls so.


    EDIT: mir geht es hier nicht expliziet um Goldagengarden, sondern um die allgemeine Frage Qualität=Quantität?

  • Lord Gösel :
    Ich habe in keiner Weise die Qualität des Hörspiels oder der bisherigen Episoden der Serie in Frage gestellt. Im Gegenteil: "Goldagengarden" gehört mit zum Stärksten, was ich in den letzten Jahren gehört habe.


    Ich habe auch kein Problem damit, ein gelungenes abgeschlossenes 40-minütiges Hörspiel zu kaufen... und zwar kritiklos. Wenn ich aber eine 9-teilige Serie an den Start bringe, bei der Episode auf Episode aufeinander aufbauen, ich also "eine" Geschichte, "ein" Hörspiel habe, dann halte ich meine Kritik durchaus für gerechtfertigt. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 42 Minuten pro Episode reize ich gerade mal knapp über die Hälfte des Speichers einer CD aus.


    42 Minuten mal 9 = 378 Minuten ---> teile ich das durch 80, komme ich auf 4,725 CDs... ich könnte das Komplettpaket "Goldagengarden" also auf 5 CDs zwischen 45 und 60 Euro verkaufen... (bei einem CD-Preis zwischen 9 und 12 Euro).


    Jetzt zahle ich wenigstens 81 Euro (hab die Scheiben noch nicht günstiger als 9 Euro gesehen)... und ja, da komme ich mir, trotz aller Qualität, verarscht vor...

  • Ich glaube, dieses Spielzeitmessen ist ein Fluch des CD-Zeitalters, weil einem die Spielzeit da auf dem Präsentierteller gezeigt wird. Früher bei Tapes hat man das doch gar nicht wirklich wahrgenommen. Nur, wenn man wirklich mal gezielt auf die Uhr geschaut hat beim Hören.


    Also ich habe das früher - bei etlichen TKKG- und DDF-Hörspielen meiner Jugend schon wahrgenommen.


    Zitat


    Da wäre doch niemand auf die Idee gekommen sich zu beschweren, weil ein Hörspiel "zu kurz für den Preis" war.


    Ein sehr guter Punkt. Im Vor-Internet-Zeitalter war das zweifelsohne schwierig, weil es für den Endverbraucher keine geeignete Plattform gab. Da gab es höchstens die Möglichkeit eines einzelnen Beschwerdebriefs, aber wer hat das schon ernsthaft in Erwägung gezogen ?
    Das Internet hat in dieser Hinsicht zweierlei bewirkt:
    Zum einen haben Fans - wovon auch immer, Hörspiele, Modellbau, Bücher, sonstwas - gemerkt, dass man nicht alleine ist. Man konnte sehr leicht untereinander in Kontakt treten, und da fällt es natürlich auf, wenn unterschiedliche Personen ähnliche Kritik an einem Produkt üben.
    Zum anderen, hat es das Internet auch enorm vereinfacht, kontakt zu Herstellern und Distributoren zu bekommen. Sei es, weil diese entweder direkt Foren für ihre Kunden eingerichtet haben, oder weil das unabhängig davon durch die Fanbasis passiert ist.


    Und jetzt gibt es eben das Internet mit all seinen Möglichkeiten, und auch die Möglichkeit sich über irgendwas zu "beschweren". Entsprechend wird das auch so genutzt, und manchmal auch völlig zu recht (man denke an die DDF-Umtauschaktionen von Folge 125A und 138).

  • Finde auch, dass 9,99€ für 38 Minuten Spielzeit übertrieben sind. Bei 7,99€ würde ich nichts sagen. Wer jetzt sagt, in den 80ern hat man sich bei 35 Minuten Tapes auch nicht beschwehrt, der muss bedenken, dass diese damals auch nur 6,50 DM gekostet haben!

  • Finde auch, dass 9,99€ für 38 Minuten Spielzeit übertrieben sind. Bei 7,99€ würde ich nichts sagen. Wer jetzt sagt, in den 80ern hat man sich bei 35 Minuten Tapes auch nicht beschwehrt, der muss bedenken, dass diese damals auch nur 6,50 DM gekostet haben!


    Und die hatten welche Auflage?