Die Entwicklung der Preisgestaltung

Ich habe das jetzt mal ausgelagert, da mir das so langsam etwas zu sehr aus dem Ruder läuft.

Also ich halte das für groben Unfug, dass die Preise 1:1 geändert worden sind, von wegen von 7 DM auf 7 € und solche Märchen.

Soweit ich weiß hat man damals 7,99 für ein Tape bezahlt und 10,99 für eine CD, ganz genau weiß ich das aber auch nicht mehr, so in dem Rahmen hat sich das aber bewegt.

Das gilt aber auch für ein Label wie Europa, die die Dinger massenweise und ihn sehr großen Auflagen raushauen. Es wird gerne mal bei der Preisgestaltung vergessen, dass es auch kleinere Label gibt, die leider nicht so kalkulieren können, da die Auflagen nicht so groß sind, das Geld trotzdem reingeholt werden muss.

Also ich hab meine erste John Sinclair 2000 CD noch zu DM gekauft und bin mir sehr sicher das ich da 12,99 DM für bezahlt hab, ??? CDs haben auch schon 10,99 gekostet wenn ich nicht ganz daneben lieg. Also sooo teurer geworden sind die nicht in den letzten 10 Jahren.

Achso, hab vor einigen Wochen die Long John Silver Box von Steinbach gekauft. In dem beiliegendem Prospekt war als UVP 59,95 DM angegeben, für 3 CDs!

Meine Erfahrungen mit DDF Tapes und CDs Anno 1997/1998/1999 in REAL Märkten und Media Märkten.

MC: 9,95 DM
CD: 12,95 DM

Das sind auch die Preise die damals in den Inlays standen, wieviel die Nachbestellungen kosten. Ja man konnte noch per Postkarte bestellen

das ist deutlich weniger als die Inflationsrate in den 10 Jahren.

Wenn ich mich nicht irre, habe ich in den 90ern für das WDR-Herr der Ringe-Hörspiel 249,- DM bezahlt!

Tolkien schrieb:

Wenn ich mich nicht irre, habe ich in den 90ern für das WDR-Herr der Ringe-Hörspiel 249,- DM bezahlt!

Gut, aber das ist ja wieder eine andere Baustelle, es geht eher um die Preisentwicklung bei einzelnen CDs und MCs.

Und für den Herrn der Ringe habe ich damals..öhm...weiß ich gar nicht mehr, ich glaube da war schon der Euro und es waren 60 keine Ahnung, aber das ist wie gesagt wieder eine andere Sache, da ist ja auch Preisverfall mit der Zeit angesagt.

Hier geht es ja jeweils um ganz gewöhnliche Neuerscheinungen im Handel, keine epischen Radiohörspielveröffentlichungen, die es in dieser Form nicht mehr gegeben hat.

John Sinclair E2000 lag, meine ich auch, bei um die 12 oder 13 Mark die Scheibe.

Ich habe hier noch die erste CD Auflage (mit dem blauen Dreieck, rechts Unten) von John Sinclair 2000 und mir gerade mal Folge 4 geschnappt. Das steht unter dem EAN Code sogar der Preis aufgedruckt: 14,90 DM (unverb. Preisempf.) Genau so viel habe ich damals bei Hugendubel dafür bezahlt.

Mitlerweile kaufe ich die Sinclair Folge bei Media Markt und dort kosten sie 6,99 Euro, d.h. die sind sogar billiger geworden.

Ich hab mal grad den alten Marketing Folder rausgesucht.

mal die wichtige Stelle vergrössert.

Die CD´s lagen damals wirklich bei 14,90 DM UVP, wurden aber teils schon für ca. 12 DM verkauft.

btw. nur die Folgen 7-9 der Erstauflage haben die blauen "NEU"-Dreiecke auf dem Cover, die Folgen 1-6 hatten in der Erstauflage das Dreieck wie im Bild zu sehen und die Folgen 10-34 der Erstauflage haben die roten "NEU"-Dreiecke auf dem Cover. Folge 13 war dann die erste Folge nach der Euro Umstellung.

Ich finde das, die Preise bis so ca. vor zwei Jahren sehr stabil waren bzw. etwas günstiger waren als zu DM-Zeiten. Hier mal ein paar Beispiele an die ich mich gut erinner.

Als Ende der 90er die Rückkehr der Klassiker bei Europa erschienen sind kostete die MC der Gruselserie 14,95 DM und die CD 19,95 DM genau wie Perry Rhodan. Die drei ??? MC die ich Ende der 90er gekauft habe, haben zwischen 8,99 DM und 9,99 DM gekostet. Dann kam so langsam Maritim wieder ins Geschäft wie z.B. Sherlock Holmes (Polyband), Club der Detektive, Der Magier und die Schwarze Serie, da haben die MC´s 9,95 DM gekostet und die CD 11,99 DM.

Nachdem dann weitere Klassiker von Europa kamen wurde, der Preis für LB, Macabros, Commander Perkins, Edgar Wallace, Sherlock Holmes gesenkt auf 9,95 DM für die MC. Bei der CD weiss ich es nicht genau, meine aber es waren 12,95 DM Auch Perry Rhodan und die Gruselserie waren dann zu diesem Preis erhältlich.

Als der Euro kam wurde die MC in der Umrechnung auf Euro billiger und kostet nur 4,99 € (anstatt genau 5,11 Euro). Da hat man also abgerundet. Die CD hatte ich da noch gar nicht im Blick. Erst so ab 2004 habe ich auf CD umgestellt und meine ersten Gruselkabinett CD´s haben beim MM 5,99 Euro gekostet, Sherlock Holmes und Pater Brown, sowie Dan Shockers Gruselkabinett von Maritim sogar nur 5,49 Euro. Serien wie Gabriel Burns, John Sinclair, Edgar Allan Poe haben zwischen 6,49 und 6,99 € gekostet. Genauso teuer waren aber auch die Produkte von Europa.

Jetzt heute, finde ich kaum noch eine CD bei MM, Saturn, Kaufhof und wie sie alle heißen, die noch 6,99 Euro kosten. Serien von Maritim z.B. kosten nun mal schnell 9,99 Euro (Danger, Preston Aberdeen, Scotland Yard, Alpha Base etc.) Ansonsten liegt der Rest zwischen 7,99 und 9,99 Euro. Wie gesagt vor zwei Jahren sah es anders aus. Bei Karstadt hier in der Nachbarstadt (MG) kostet John Sinclair, Gruselkabinett, Gabriel Burns mittlerweile auch 9,99 €. Die drei ??? sehe ich auch fast nur noch für 7,99 €. Also von daher finde ich schon das in den letzten zwei Jahren die Preise gut angezogen haben.

Natürlich kann man jetzt sagen, dass es all die Jahre zuvor ja dafür günstig war. Aber ich bin eher ein Freund davon wenn Preise mal nach und nach immer ein bißchen erhöht werden und nicht auf einen Schlag. Auch dass direkt in Euroschritten erhöht wird, warum nicht mal in 30-50 Cent Schritten. Gerade in Zeiten wo es in der Wirtschaft "angeblich" so kriselt und das Geld nicht mehr so locker bei den Kunden sitzt. Kann mir nicht vorstellen, dass die Produktion von Hörspielen auch von heute auf morgen extrem teuerer werden.

Das alles teuerer wird ist mir natürlich klar und das ich auch mehr Geld verdiene als vor fünf Jahren ist mir auch klar, aber ich habe oft das Gefühl, dass das Geld immer weniger wet ist.

Klar, Hörspiele sind definitiv nicht allgemein teurer geworden, schon gar nicht wegen der Euro-Einführung.
Zu beobachten ist aber eine langsame (man könnte auch negativer formuliert sagen: schleichende) Erweiterung des Preisspektrums. Die Ursachen hierfür dürften aber vor allem in der veränderten Marktsituation liegen. Noch MItte der 90er Jahre gab es im Prinzip drei konkurrierende Anbieter von Hörspielen (Europa, Kiddinx und Polygram, das heutige Universal). Es gab eine klare aber doch recht knappe Marktaufteilung, und somit eine festgefahrene Situation, in der es keinen Spielraumfür Preisexperimente gab. Man muss sich dazu mal vor Augen führen, dass der Preis für ein Hörspiel aus dem hause Europa seit Gründung des Labels von 5 Mark auf 7,99 gestiegen ist - das sind keine 3 Mark in über 30 Jahren! Da musste ja wohl mal was passieren!
Es waren die neuen, kleinen Mitbewerber, die um die Jahrtausendwende Bewegung in die Sache gebracht haben: Mir war Maritim aufgefallen, die Kassetten für 5,60 und ähnlich krumme Summen anboten, die aber eben oberhalb der heiligen 4,99 Euro-Grenze lagen. Über kurz oder lang wurde die Akzeptanz der der Verbraucher für höhere Preise so angepasst, bis schließlich sogar die 10 Euro pro CD von vielen nicht mehr als teuer angesehen werden.
Ob diese Preisgestaltung auch bei großen Labels gerechtfertigt ist, kann ich nciht beurteilen, allerdings verzichte ich bisher darauf, solche Produkte zu kaufen.

gaerwin : Bei welchen Online-Geschäften bestellst Du denn, wo man 1-2 Euro weniger zahlt als im Geschäft? Wenn ich mir Amazon anschaue, dann muss ich da doch öfters mal laut loslachen, was da bestimmte Hörspiele kosten sollen, da bekomme ich die im Laden eigentlich teilweise günstiger. Bei Pop. de sind die Preise eigentlich auch fast identisch mit dem Handel, so zumindest meine Erfahrung.

Und als ich letztens Bücher bei Bücher.de bestellt habe, bin ich vor lachen fast vom Stuhl gefallen. Ich dachte mir, dann bestell ich doch gleich mal die neue Geister-Schocker Folge mit und als ich dann denn Preis gesehen habe, dachte ich das die Scherze machen. Die kostet bei Bücher.de nämlich 10,95 € ! Unfassbar! Ich möchte den sehen, der für den Preis die Folge kauft. Nicht falsch verstehen, das geht jetzt nicht gegen die Qualität der Serie, denn momentan gehört sie zu meiner Lieblingsserie, aber das fand ich schon einen Hammer, zumal Joachim Otto noch schrieb, das die Preise der Geister-Schocker für den Handel runter gesetzt wurden auf 6,99 €.

Bei einem Preis bin ich mir noch sicher ohne es belegen zu können. Pandoras Play CDs haben seiner Zeit 19,90 gekostet und nach der Euroumstellung hatte ich einen 20-Euro Amazon-Gutschein gehabt und mir 2 PP-CDs bestellt für je 10,20 Euro.

Ohrkino schrieb:

man darf bei buecher.de nicht vergessen,daß dort alles portofrei ist.Abgesehen davon ist immer eine uvp vorhanden,was der einzelne Händler dann möchte bleibt demjenigen selber überlassen

Ja gut, dass habe ich vergessen zu erwähnen. Aber trotzdem ist das schon ein enormer Preis. Mir wurde gesagt, dass die Versandkosten halt schon mit in dem Preis eingerechnet sind. Aber das finde ich nur bedingt optimal. Wenn ich nur eine CD bestelle ist das okay, aber sobald es mehr werden, dann finde ich es schon unfair, das ich pro CD die "versteckten Versandkosten" zahlen muss. Und wenn ich jetz mal vergleiche mit dem Preis im Handel der sich bei 7,99 Euro für die Geister-Schocker bewegt, vielleicht jetzt sogar nur noch 6,99 Euro (nach der Ankündigung von Joachim Otto) und rechne da mal 2,50 € Versand drauf, was ich als normal erachte, dann lohnt sich z.B. bücher.de nicht wirklich (Unter der Prämisse das ich mehr als eine CD dort bestelle)

Mir ist eher aufgefallen das sich die Hörspielpreise weiter in die Breite gefächert haben als früher. Während die großen (Europa und Co halt) stabil bei 7 bis 9 Euro bleiben bekommst du beim Rest quasi alles geboten. Von 6,99 für Faith, über das 9 bis 10 Euro Mittelfeld bis hin zu Sachen wie Cungerlan oder dem letzten Detektiv die dann je nach Anbieter 12 bis 15 Euro kosten bekommt man praktisch alles angeboten. Man muß schon mal mit der Musikindustrie vergleichen dürfen (die ja mindestens genauso wenn nicht mehr unter Downloads leidet). Da hast du so eine extreme Preisspreitzung nicht und da sind die Preise im Vergleich zu den 90ern sogar gefallen. Ich denke das liegt vor allem daran das man als erwachsener Hörspielkonsument auch keine adequate Einkaufsmöglichkeit jenseits des Internets hat und sich der Markt so auch nicht mehr vergrössern lässt. Meine Frau wurde erst von mir infiziert und auch kein Bekannter dem ich von meinem Hobby erzählt habe hat sich jemals belustigt oder desinteressiert gezeigt. Nur in Kontakt sind sie mit diesem Unterhaltungsmedium halt auch nicht mehr seit ihrer Kindheit, weil viele gar nicht wissen das auch Stoffe für ihren Geschmack produziert werden und nicht nur Benjamin Blümchen oder die drei Fragezeichen.