MindNapping 27 - Giallo

  • Es erwähnt jemand einen Schnittfehler in Track 15. Der ist auf der CD nicht enthalten. Also bevor jetzt noch jemand "Herr Lehrer, ich weiß was!" schreit...


    Und selbst wenn der Fehler auf CD gelandet wäre, einfach mal gucken, wie viele Hörspiele ich bereits gemacht habe und dann mal in Prozent ausrechen, was das an Fehlern macht, die ich in meinem Leben fabriziert haben soll. Da hat man bei Europa wohl schon mehr Fehler gemacht. ;)


    Wer digital eine einwandfreie Version möchte, der kann sich bitte mit Kaufbeleg bei mir melden. Wer nur streamt, der kann schlecht umtauschen, hat aber auch nicht wirklich etwas ausgegeben.


    Und ja, der Giallo war vor dem Slasher da und bei Mario Bavas "Bay of Blood" spricht man auch gerne vom "Proto-Slasher". ;)

  • Die Folge kommt übrigens wunderbar an, trotz Störfeuer seitens der üblichen Verdächtigen, die sowieso keinen Cent für die Reihe ausgeben und sich dann noch darüber beschweren, dass sie einen zusätzlichen Satz in der digitalen Fassung gratis bekommen. :lolz: Also, wer streamt, bekommt sozusagen die Extended Fassung. :stupid:


    CD-Käufer bekommen also nicht nur ein schönes Wendedesign, sondern auch eine einwandfreie CD.

  • Hallo


    Ich äußere mich hier im Forum ja eher selten und weiss genau, dass es jetzt ordentlich Gegenfeuer geben wird.
    Bitte nicht alles auf die Goldwaage legen, man sollte es mit einem Zwinkern und ein wenig Selbstreflexion lesen.


    Mich bewegt die Frage wie man sich im Internet als Produzent immer wieder so präsentieren kann.


    Wie unsouverän kann ein Produzent eigentlich sein?


    Nur ein Beispiel
    Sich mit Europa zu vergleichen? Geht es noch eine Nunner größer?
    Äpfel und Birnen, analoge Technik und digitale Technik, Platin Schallplatten und Bitten um mehr Käufe, Kulturgut und Trash, Profi und Anfänger, Künstler und Arbeiter,
    Schöpfer und Auftragsarbeiter, vereehrte Lebensbegleiterin und umstrittener König der Hörspielwelt.


    Man möge mir die Zuspitzungen verzeihen.


    Die Äußerung zum Streaming ist auch gelinde gesagt komisch.
    Als Premium Kunde zahlt man, als "normaler" Kunde muss man Werbung ertragen, zahlt also mit Qualitätslebenszeit.
    Insofern kann man sich selbstverständlich über einen Schnittfehler beschweren.


    Da sollte man als Produzent dann auch hinterher sein solche schadhaften Dateien zu tauschen,
    sonst könnte es als Produzentenfehler interpretiert werden.


    Als Produzent sollte man aus meiner Sicht besser mit Kritik umgehen können, mir verdirbt sowas die Laune
    in die Hörspiele vom Captain reinzuhören.


    Und damit möchte ich ausdrücklich kein Bashing anstoßen, nur ein Thinking, man verzeihe mir diesem Kalauer.
    CB kann ja auch so bleiben wie er ist, ich kann an der Stelle nur die Rückmeldung geben, dass ich diese Art der Kommunikation nicht professionell finde.



    Guten Wochenstart!


  • Was hat das jetzt mit MindNapping 27 zu tun?


    Wer nur streamt, dem ist das Hörspiel an sich nichts wert, denn wie gesagt, wer sich den Download gekauft(!) hat (und da fällt auch schon nicht wirklich viel ab), der kann mir gerne den Kaufbeleg(!) zukommen lassen und es gibt Ersatz. Komisch...bisher gab es keine derartige Rückmeldung. Stört entweder keinen oder es wurde nur gestreamt. C´est la vie, c´est la Pech!


    Und mir ist herzlich wurscht, ob Europa King of the Ring ist oder Gottkaiser himself, der Vergleich ist legitim, denn es geht hier um Fehler in Hörspielen. Wie viele hat man dort gemacht? Wie viele habe ich bisher gemacht? Aber natürlich, bei Europa ist es ja Kult, wenn da was falsch ausgesprochen wird, ein Kennzeichen plötzlich eine andere Nummer hat und und und. Wie oft wurde da was ausgetauscht? Ja, ich höre?


    Wie gesagt, die CD ist einwandfrei, den Download tausche ich um und das Hörspiel wird mit dem zusätzlichen Satz auch nicht entstellt, entfremdet etc.


    Aber danke, dass Du mir als Mit-Produzent wertvolle Tipps gibst. Anders kann ich das nicht deuten, wenn Du weißt, was ich wie als Produzent zu machen, zu tun und zu lassen habe.


    Und klar, man ist natürlich sofort unprofessionell, wenn man etwas schreibt, was anderen nicht passt. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit Hörspielen, ergo bin ich Profi.


    Auffällig ist jedenfalls, dass sich immer die selben drei Leute über sowas auskotzen und der eine oder andere aus seinem Loch gekrochen kommt, der ewig nichts geschrieben hat. Sorry, da kann und will ich nichts drauf geben. Die CD ist einwandfrei, die CD verkauft sich allem Anschein nach gut, für den Download habe ich auch eine Lösung präsentiert, alles in Butter.


    Schön wäre es ja, wenn es hier um besagtes Hörspiele gehen würde. Hast Du das gehört? Stimmt ja, es verdirbt dir ja die Laune, in meine Hörspiele rein zu hören. Tja.


    Würde mich über Feedback zum HÖRSPIEL freuen, danke!

  • Hallo


    Einmal durchatmen bitte, spricht dir ja keiner generell die Kompetenz ab Hörspiele zu produzieren.
    Woher kommt denn dieser aggressive Unterton? Oder interpretiere ich das falsch?


    Da ist ein sinnvoller Austausch nicht einfach.
    Ich versuche es aber gerne den Gesprächsfaden nicht abreissen zu lassen.


    Ist zwar ein wenig OT, gebe dir aber gerne Antworten, scheint dich ja zu beschäftigen.


    Was kann denn der Streamer dafür, dass beim Produzenten gefühlt zu wenig ankommt?
    Da ist es doch eher die Sache des Produzenten oder seines Vertriebs bessere Konditionen auszuhandeln.


    "Wer streamt, dem ist das Hörspiel nichts wert" ist natürlich ein wenig polemisch.
    Gibt es dazu Studien oder Umfragen? Lese mich da gerne ein und gebe dir eine Rückmeldung.


    Ich weiss nicht wieviele Fehler es in den Europa Hörspielen gibt, frag da doch mal nach, wenn es dir so wichtig ist.
    Unter Profis und Kollegen gibt es da sicher eine Antwort.
    Ging eher um die unterschiedlichen Dimensionen, hast du aber sicher auch direkt gemerkt, wieder ein kleiner Seitenhieb, oder? :)


    Fein, so gefällt mir ein Austausch, kleine Spitzen dabei, da schreibe ich doch gerne zurück.


    Du scheinst mich allerdings zu verwechseln, Mit-Produzent bin ich nicht.
    Da hast du wohl jemand anderen vor Augen.


    Wenn di mich schon bittest gebe ich dir gerne Tipps, da ist anscheinend noch Potenzial nach oben.
    Ausgewogene Kommunikation scheint ja momentan nicht so deine Stärke zu sein.
    Es gibt auch echt gute Kurse an der VHS zu dem Thema, sollte also auch den finanziellen Rahmen nicht sprengen.


    Lebensunterhalt gleich Profi, hm, die Aussage muss ich sacken lassen.
    Ist ja leicht philosophisch angehaucht, das fordert mich jetzt echt.
    Da muss ich später eine Rückmeldung zu geben. Ist das ok?


    Ich lese regelmäßig mit, schreibe aber wirklich krass wenig.
    Keine Sorge, als Loch würde ich meine Wohnung jetzt nicht bezeichnen.
    Danke aber, dass du dir darüber Gedanken machst, bist ja doch empathisch.
    Raue Schale, weicher Kern.
    Alleine für diese Erkenntnis hat sich der Austausch für mich schon gelohnt.


    Ich habe es leider noch nicht gehört, verspreche dir aber mir es zeitnah auf Spotify zu ziehen, ist also Premium.
    Kriegst dann auch einen Anteil an meinen 9,99 Euro, ist doch ein Start.


    Habe vielleicht die Chance am Wochenende reinzuhören, gebe dann sehr gerne ein ehrliches Feedback.
    Da mir deine Erfahrung bzgl. guter Rezensionen fehlt ist das Feedback aber sicher sehr subjektiv.
    Das ist dann aber ok, oder?


    Grundsätzlich meide ich in der Tat bisher die Hörspiele an denen du beteiligt bist.
    Bin da ehrlich, mir hat bisher durch deine leicht rüpelhaft wirkende Internet-Performance die Motivation gefehlt da reinzuhören.
    Vielleicht gefallen mir die Sachen sogar.


    In Dark Trace werde ich auf den Streaming Portalen aber auf jeden Fall gerne reinhören.
    Wann geht es da los?


    Freue mich auf deine Antwort, ich komme selber aber wohl erst Morgen dazu dir dann zu antworten, ist also nicht böse gemeint wenn du auf die Antwort warten musst.


    Ciao

  • Nachdem ich die Scheibe am 24.06. aus direkter Quelle bezogen und gleich am selben Tag angehört habe, läuft sie heute zum zweiten Mal. Eine ausführliche Rückmeldung folgt (vielleicht morgen), aber in kurz so viel: Gefällt mir ausnehmend gut :D .

  • War auch ein sehr angenehmes und nettes Gespräch auf der Hörmich. :)

    Das kann ich nur so zurückgeben. Mit Markus Duschek habe ich ja bereits am Vorabend und zwischendrin ausführlich gequatscht. Ich denke, mit euch beiden würde ich gerne mal bei Gelegenheit das eine oder andere Bier vernichten.


    Jetzt zur MN27:


    Schon der Start in das Hörspiel ist außerordentlich gelungen: Das Titelthema klingt nämlich wie eine moderne Version der typischen Nicolai- und Cipriani-Themen. Das gefällt und zaubert bereits nach wenigen Sekunden ein breites Grinsen in mein Gesicht (Ein uns bekannter Labelchef würde wahrscheinlich was von „feuchter Hosennaht“ schreiben ;) .).


    Bereits in der ersten Szene werden wir mit einem wohlbekannten Thema des Giallo konfrontiert: einem Fotoshooting. Der Fotograf Nino erinnert wohl nicht von ungefähr an den Fotografen aus Nackt für den Killer, gespielt von Nino Castelnuovo. Zudem findet das Shooting im „De Angelis-Theater“ statt, das wohl nicht von ungefähr an Fabrizio de Angelis erinnert. Beide Models, Graziella Bolkan (angelehnt an Florinda Bolkan) und Ramona Martino (Nachname von Regisseur Sergio) zicken sich mächtig an. Im Anschluss an das Shooting folgt bereits der erste Mord, in dem der Zuhörer in die Rolle des Augenzeugen gedrückt wird. Natürlich gibt es dort gleich den ersten Verdächtigen.


    Später lernen wir dann die weiteren Hauptcharaktere bzw. z. T. auch die zukünftigen Opfer kennen, die beinahe komplett mit dem TV-Sender TV Paura verknüpft sind. Dessen Chefs sind Massimo und Carlotta d’Amato (Grüße an Onkel Joe). Unsere Hauptperson Graziella bekommt einen Dialog zwischen beiden mit, der ebenfalls an Nackt für den Killer erinnert – Massimo kann einfach nicht von den jungen, hübschen Dingern lassen, die ihm tagtäglich vor die Flinte laufen, was seine Frau entsprechend verdrießlich stimmt. (Dummerweise musste ich mir danach Massimo ähnlich… füllig wie Franco Diogene vorstellen – zum Glück gab’s kein Equivalent der Gummipuppenszene *brrr*…)


    Kurze Zeit später tritt auch schon das Polizistenduo auf den Plan, Radice und Malco (entsprechend abgeleitet von Giovanni Lombardo Radice und Paolo Malco), wobei sich Malco als Filmfan outet und sein profundes Wissen über Gialli im gesamten Hörspiel zum Besten gibt.


    Es folgt ein Doppelmord, dessen erster Teil eine Hommage an Profondo Rosso darstellt. Sobald ich das Plätschern in Verbindung mit „heißem Wasser“ hörte, wusste ich schon, was wahrscheinlich kommen wird. Beim zweiten Teil erfahren wir erst später, wie die Person um’s Leben gekommen ist – ich vermute mal, der Mord wurde von Tenebre inspiriert.


    Graziella benötigt Hilfe und wendet sich an ihren Exfreund Stefano, der leider wieder das Trinken angefangen hat (hm… Sleepless?). Sie treffen sich in den Uffizien (Stendhal Syndrom) und überlegen, was sie tun können. Stefano vermutet – auch das ist eine klassische Giallozutat – dass es vielleicht auf den Bildern des Shootings Informationen geben könnte.


    Es folgt noch ein Doppelmord, der seeehr eindeutig aus Tenebre stammt – die zwei Damen sind gleich veranlagt, wie ihre Gegenstücke aus Argentos Film. Es gibt sogar die Stelle mit der lauten Musik.


    Später sprechen die Polizisten über die Morde. Malco ist überzeugt davon, dass der Killer sich von Gialli inspirieren lässt. Malco erwähnt einen besonders brutalen Film, den Manhattan-Schlitzer (= New York Ripper).


    Wie es der Zufall will, entdecken Graziella und Stefano tatsächlich etwas auf den Bildern. Hier finden sich zwei Argento-Anspielungen: Einmal auf den Spiegel in Profondo Rosso und einmal auf die Person in Vier Fliegen auf grauem Samt.


    Da die beiden aber auch ältere Bilder Ninos entdecken, werden in Graziella Kindheitserinnerungen (wieder eine klassische Zutat) geweckt. Sie muss in ihrem Elternhaus etwas überprüfen, fährt mit Stefano dort hin und holt eine alte Kiste mit Fotos vom Dachboden. An dieser Stelle passt auch die im Hörspiel als „Bierdeckelpsychologie“ verunglimpfte Analogie aus einigen Gialli. Nicht von ungefähr muss Graziella eine Kiste (= Geheimnis) vom Dachboden (= Oberstübchen) holen und einen Ausflug in ihre Vergangenheit wagen.


    Doch die beiden sind nicht allein im Haus…


    Ich hoffe, ich habe nicht allzu viel gespoilert. Was ich sagen kann, ist, dass die Auflösung konsequent und im Giallo-Sinne absolut logisch und nachvollziehbar ist. Vor allem stellt sich auch heraus, dass nicht alles so ist, wie es im ersten Moment scheint… Von daher ist auch das Ende sehr nett mit einer kleinen Spur Fiesheit geraten. Ich werde jetzt auch nicht verraten, ab wann ich eine seeehr feste Ahnung hatte, wer als Täter in Frage kommt, damit man nicht zu früh das Ende vorausahnen kann.


    Und natürlich kommt auch noch die Kunst darin vor! Das wird ja einige Minuten vorher angedeutet und als erfahrener Fan kommt einem da schon die Relevanz des Gegenstands in den Sinn :D


    Wie bereits angemerkt, gefiel mir das Hörspiel sehr. Das liegt natürlich auch daran, dass ich seit X-Jahren Giallofan bin. Ich denke, wenn man diese Filme mag, wird man noch mehr Spaß mit dem Hörspiel haben, als als unbeleckter Hörer. Das liegt nicht nur an den vielen Zitaten, sondern auch an den ganzen Anspielungen und Namen, die Markus Duschek hier auffährt. Ich denke, ich habe dazu einige Beispiele geliefert.


    Es handelt sich ja hier genau genommen um einen Neo-Giallo, auch, weil die Geschichte in der heutigen Zeit spielt. Darüber hinaus haben wir es hier aber auch mit einem Meta-Giallo zu tun, denn nicht nur, dass über das ganze Hörspiel hinweg erklärt wird, was überhaupt ein Giallo ist – nein. Am Abend nach dem ersten Mord soll die Giallo-Reihe bei TV Paura starten, deren erster Titel Das Geheimnis der gläsernen Augen nicht von ungefähr an die klassischen Titel erinnert – wie wir mittlerweile wissen, ist das auch der Titel der ersten Giallo-Hörspielfolge.


    Zudem ist die Hauptrolle der Graziella Bolkan mit der Synchronsprecherin von Florinda Bolkan in Don’t torture a duckling besetzt.


    Die Sprecher machen allesamt einen guten Job. Besonders gefallen haben mir Lutz Mackensy und Torsten Sense als Polizistenduo. Die Musik gefiel mir ebenfalls größtenteils, wenn auch nur das Thema in klassischem Stil gehalten ist und der Rest moderner.


    Das Cover wurde natürlich sofort gewendet – wenn man schon eins vom Adrian hat, muss man’s auch nach vorne holen. Sehr geiles Motiv!


    Eine Kleinigkeit muss ich aber zum Meckern haben: Der Sender wird falsch ausgesprochen. Alle sagen Paura (dt.), aber es müsste Pa-Ura heißen. So :D .


    Am Ende: Meine erste Mindnapping-Folge über 20 und ja, momentan meine Lieblingsfolge der Reihe. Wenn ich’s in Punkten ausdrücken müsste, wohl so 9/10. Weitere Gialli dürfen gerne kommen, meinen Segen habt ihr.
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    Ich mache mir übrigens überhaupt keine Gedanken mehr, dass wir uns da irgendwie giallotechnisch in die Quere kommen könnten. Das hier ist ein ernsthafter Neo-Meta-Thriller, unser Titel wird klassisch und mit einem dicken Augenzwinkern versehen sein.


    Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass wir uns beizeiten mal über diverse Dinge unterhalten könnten :D .