Radio:Tipp: Mamas Mord

  • Radio:Tipp
    des Teams der Hörspiel-Freunde



    Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele, die in den nächsten Tagen gesendet werden.


    Die Empfehlung für den


    27.03.2010


    Ab 16.00 Uhr sendet



    Link
    Stream


    das Hörspiel


    Mamas Mord


    nach Katrin Zipse


    Produktion: SWR 2010
    Regie: Ulrich Lampen
    Länge: 54 Min.



    »Was wäre, wenn«, fragt sich die elfjährige Svenja. Aber nicht, »was
    wäre, wenn ich unendlich viel Geld geschenkt bekommen würde« oder »was
    wäre, wenn ich drei Wünsche frei hätte« oder »was wäre, wenn ich ein
    Frosch wäre«. Antworten auf solche Fragen machen Spaß. Doch Svenja
    stellt sich eine Frage, die nichts mit irgendeinem Märchen zu tun hat,
    sondern mit ihrem tatsächlichen Leben, und die alles andere als lustig
    ist: »Was wäre, wenn mein Vater vor sieben Jahren gar nicht an einer
    Krankheit gestorben wäre, sondern wenn meine Mutter ihn umgebracht
    hätte?« Und wie das so ist mit Ideen, die einem plötzlich in den Kopf
    kommen - man kriegt sie einfach nicht mehr raus. Schließlich gibt es
    wirklich viele Gründe, warum dieser Gedanke gar nicht so unwahrscheinlich ist.


    Warum hat ihr Vater ihr nie erzählt, dass er
    todkrank ist? Wieso hat er ihr keinen Abschiedsbrief hinterlassen?
    Weshalb durfte sie nicht mit zu seiner Beerdigung? Könnte es nicht sein,
    dass er gar nichts von seinem bevorstehenden Tod wusste, weil er
    nämlich gar nicht krank war, sondern ermordet wurde? Svenja muss der
    Sache unbedingt auf den Grund gehen und herausfinden, was damals
    wirklich passiert ist. Denn wie soll sie weiter mit ihrer Mutter
    zusammenleben, wenn sie einen so schrecklichen Verdacht hat? Und dann
    gibt es noch ein anderes Problem: Ihre Mutter hat sich verliebt, in
    einen Typen, den Svenja nicht ausstehen kann. Pierre heißt er, aber für
    Svenja ist er nur Scheißhaufenpierre und der passt absolut nicht in ihre
    Familie. Wenn er weiß, dass ihre Mutter Männer umbringt, haut er
    bestimmt ab. Svenja muss nur Beweise für ihren Verdacht finden. Doch das
    ist gar nicht einfach. Denn als ihr Vater gestorben ist, war sie erst
    vier Jahre alt und sie erinnert sich nur noch an weniges. Und ihre
    Mutter und ihre große Schwester reagieren auf alle Fragen total komisch.
    Nur durch Zufall erfährt Svenja, dass ihr Vater ein Gewehr hatte, das
    nach seinem Tod verschwunden ist.


    Ist das die Tatwaffe? Aber welches Mordmotiv könnte ihre Mutter gehabt haben?
    Warum hat sie eine Eintragun in ihrem Kalender, kurz vor dem Tod des Vaters, dick durchgestrichen?
    Wenn Svenja nicht Jette als beste Freundin hätte, wäre sie ganz schön
    aufgeschmissen. Jette kennt sich in Psychologie und Mordtheorien aus und
    sie ist sogar bereit, ihr bei der Suche nach der Leiche zu helfen. Aber
    dann macht Svenja eine schreckliche Entdeckung, bei der es selbst Jette zu viel wird.
    Und Svenja wünscht sich, sie hätte ihre »Was wäre wenn«-Frage nie gestellt.

  • Dieses verdammt starke Hörspiel hab ich heut gehört... das ist mal eine krasse Geschichte... wird zwar locker erzählt, aber eine auf ganz besondere, unglaublich direkte Art und Weise... und mit einer absurd brutalen Grundidee. Mutter muss Papa umgebracht haben... wie kann denn jemand sonst einfach so sterben? Ist das gerecht? Ein emotionales Thema wird mittels eines verdammt heiklen Vehikels angenehm unaufgeladen erzählt... authentisch und trotz der Absurdität der Anschuldigung sympathisch.


    Das Teil kann ich echt nur jedem ans Herz legen, der sich nicht andersartigen Herangehensweisen an emotional besetzte Themen verwehrt.


    Einschalten!