Radio:Tipp
des Teams der Hörspiel-Freunde
Im "Radio:Tipp" empfiehlt das Team der Hörspiel-Freunde Radiohörspiele,
die in den nächsten Tagen gesendet werden.
Die Empfehlung für den
30.03.2012:
Ab 20:05 Uhr sendet
die ersten 4 Teile des Hörspiels
Der Orientzyklus
von Karl May
Die weiteren Sendetermine:
- Teil 5-8: Samstag, 31. März 20.05 Uhr
-Teil 9-12: Sonntag, 01. April 20.05 Uhr
Produktion: WDR 2006
Regie: Walter Adler
Musik: Pierre Oser
Länge: 645 Min.
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Mit:
Sprecher: Bernd Kuschmann
Karl May / Kara Ben Nemsi: Sylvester Groth
Mutter May: Kerstin Thielemann
Vater May: Udo Kroschwald
Richter: Thomas Thieme
Staatsanwalt: Volkert Kraeft
Direktor: Jürg Löw
Ilisch: Navid Akhavan
von Falckenstein: Josef Tratnik
Hadschi Halef Omar: Matthias Koeberlin
Layritz: Hansjoachim Krietsch
Hamd el Amasat: Werner Wölbern
Sadek: Peter Harting
Omar Ibn Sadek: Hüseyin Michael Cirpici
Bote des Abrahim Mamur: Götz Schulte
Abrahim Mamur: Michael Mendl
Senitza: Camilla Renschke
Reis Abu Hassan: Horst Mendroch
Isla Ben Maflei: Florian von Manteuffel
Matrose: Götz Argus
Khawasse: Andreas Grötzinger
Sabeth-Bei: Felix von Manteuffel
Abu Seïf: Andreas Grothgar
Amscha, Tochter von Scheik Malek: Renan Demirkan
Scheik Malek: Christian Redl
Hanneh, Tochter von Amscha: Fanny Thevissen
Kürekdschi: Wolfgang Rüter
9. Januar 1879. Wegen Amtsanmaßung wird der mehrfach vorbestrafte
37-jährige Schriftsteller Karl Friedrich May vom Königlichen Amtsgericht
zu Stollberg in Sachsen zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Mitte
August bittet May um Aufschub des Haftantritts, da er sich für
literarische Arbeiten noch Bücher besorgen müsse. Am 1. September
schließen sich hinter ihm die Tore des Arresthauses in Hohenstein. Die
Haft endet am 22. September abends um 19 Uhr. Etwa ein Jahr später
erscheint "Im Deutschen Hausschatz" in Regensburg unter dem Titel
"Giölgeda padishanün" die erste Erzählung mit den beiden Protagonisten
Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar. Die zerstückelten, in
unregelmäßigen aber schnellen Abständen erscheinenden
Zeitschriftenabdrucke fügt der Freiburger Verleger Fehsenfeld ab 1891
zur sechsbändigen Buchausgabe unter dem Titel "Der Orientzyklus" zusammen.
Die Erzählungen handeln von der Abenteuerreise des Christen Kara ben
Nemsi (Sohn der Deutschen) und des gläubigen Moslems Hadschi Halef Omar,
die sie von Algerien über Ägypten quer durch die Sahara ans Rote Meer
und zu den Heiligen Stätten des Islam führt. Sie durchqueren die
Arabische Halbinsel, reisen ins Zweistromland von Euphrat und Tigris und
weiter nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Auf der Suche nach
dem Schut, dem geheimnisvollen Anführer der Verbrecherbande, die den
Balkan in Angst und Schrecken versetzt, kommen sie durch Bulgarien und
Mazedonien, bis die Geschichte in Albanien durch ein so genanntes Gottesurteil ihr Ende findet.
Die beiden ersten Bände erzählen vom Weg durch die algerische Wüste, auf
dem Kara ben Nemsi und Halef die Leiche eines Franzosen entdecken.
Kurze Zeit später begegnen sie dem Armenier Hamd el Amasat, der
offensichtlich der Mörder ist. Hamd el Amasat, auch Abu en Nassr (Vater
des Sieges) genannt, kann ihnen jedoch entkommen, indem er ihren Führer
Sadek auf dem berüchtigten Salzsee erschießt. Kara ben Nemsi und Halef
ziehen weiter bis zum Nil, wo sie eine junge Frau aus einem Harem
befreien. Sie geraten in Gefangenschaft des Piraten Abu Seïf (Vater des
Säbels), können sich aber befreien und reisen in die Gegend von Mekka.
Halef lernt Hanneh kennen und heiratet sie. Auf der nächsten Reiseetappe
gesellt sich der Engländer Sir David Lindsay dazu, auf dessen Dampfboot
die Fahrt nach Bagdad gelingt. Beim Stamm der Haddedihn wird Kara ben
Nemsi mit einem besonderen Pferd geehrt: Rih. Kara ben Nemsi führt die
Haddedihn in ihrem Krieg gegen feindliche Stämme zum Sieg.
Gemeinsam ziehen Kara ben Nemsi, Halef und Scheik Mohammed Emin nach
Norden ins Land der Kurden, um Amad el Ghandur, den Sohn Mohammed Emins,
aus der türkischen Festung Amadijah zu befreien. Die Kurden schenken
Kara ben Nemsi den Hund Dojan, mit dessen Hilfe die Freunde ihre
Abenteuer im Kurdenland bestehen. Sie begegnen der geheimnisvollen Marah
Durimeh, dem "Geist der Höhle". Sie wird zusammen mit Kara ben Nemsi
unter den verfeindeten Stämmen Frieden stiften.
Walter Adler bearbeitete den sechsbändigen Orientzyklus Karl Mays in
enger Verschränkung mit dessen Biografie. Im Vordergrund dieser
opulenten Inszenierung steht die Vielschichtigkeit der ethnischen,
religiösen und moralischen Determinanten, um die herum Karl May seine
Romane komponiert hat. Textgrundlage dieser Fassung ist die für die Karl
May-Stiftung von Hans Wollschläger und Hermann Wiedenroth
herausgegebene historisch-kritische Ausgabe. Die Folgen 5-12 umfassen
die vier weiteren Bände des 6-teiligen Orientzyklus ("Von Bagdad nach Stambul",
"In den Schluchten des Balkan", "Durch das Land der Skipetaren" und "Der Schut").