War schon die Verfilmung von Roger Corman mit Vincent Price als Roderick gelungen, dieses Hörspiel ist ihr ebenbürtig. Die Version aus der Poe-Serie von Lübbe sticht sie auf alle Fälle aus.
Philipp Belfield reist aufgrund eines Briefes seines alten Schulfreundes Roderick Usher zu ihm auf dessen Landsitz, der in mitten einer düsteren Sumpflandschaft liegt. In dem verfallenden Gemäuer hausen Roderick und seine Schwester Madeline wie Einsiedler, stets das nahe Ende erwartend. Vergebens versucht Belfield seinem Freund Trost zu spenden, denn das Geschlecht der Ushers scheint von Beginn an mit dem Tod verbunden zu sein. Madeline ist die erste, die das Schicksal ereilt. Sie wird in der Familiengruft unter dem Haus begraben. Was Belfield nicht ahnt: Madeline lebt noch, aber aus Angst, der Erbfluch könnte weiter existieren und sich erneut ausbreiten, begräbt Roderick seine geliebte Schwester lebendig. Doch diese Untat bleibt nicht ungerächt. In wilder Raserei gelingt es ihr, sich aus dem Grab zu befreien und ihren Bruder mit in den Tod zu reißen. Belfield flieht angesichts des Grauens, das er miterlebt hat. Der draußen wütende Sturm bringt das baufällige Gebäude endgültig zum Einsturz und die Ruinen werden von den umherliegenden Sümpfen verschlungen.
Interessanterweise wird hier das Thema Inzest, auf dem sich die ganze Tragödie der Familie Usher aufbaut, angesprochen. Daß die Gruft im Haus und nicht außerhalb liegt wird auch zum ersten Mal als ungewöhnlich bezeichnet. Alles in allem eine gewohnt gelungene Produktion von Titania-Medien.