Team Undercover (5) Der geraubte Stern (Contendo Media)


  • Inhalt:
    Der bekannte Schlagerstar Sergio Fossi erhält seit einiger Zeit mysteriöse Drohbriefe. Als er in Rheinburg gastiert, wird seine Garderobe zerstört und er bricht bewusstlos zusammen. Steckt ein erbitterter Konkurrent hinter allem oder ist seine fanatische Stalkerin zu weit gegangen? Als der Star zu allem Überfluss auch noch entführt wird, überschlagen sich die Ereignisse und die drei Freunde blicken bei ihren Nachforschungen hinter die gefährlichen Kulissen des Musikbusiness.


    Story:
    Nach dem Lesen der Inhaltsangabe dachte ich im ersten Moment nur: Oh mein Gott, Schlagersänger? Obwohl mir die Serie mit den letzten Folgen recht gut gefallen hatte, machte ich mich zunächst auf das Schlimmste gefasst. Allerdings waren alle bösen Vorahnungen unbegründet, denn man nähert sich dem Geschehen von der richtigen Seite, nämlich der humoristischen. Erkennt man schon beim Namen Sergio Fossi Parallelen zu einem gewissen Herrn namens Rossi, so gestaltet sich auch das restliche Geschehen rund um den Star eher überzogen und augenzwinkernd dargestellt. Hier kommt ein gänzlich neuer Aspekt der Serie zum Tragen, vorallem wenn man bedenkt, dass man gerade in den letzten beiden Folgen eher auf die Mystery-/Gruselschiene setzte. Somit sorgt man jedenfalls für Abwechslung und versinkt nicht schon früh in Selbstwiederholungen von Themen. Die Geschichte selbst zeigt sich nun nicht besonders komplex und erfahrene Hörer dürften schnell ahnen, wie hier der Hase läuft. Für die Zielgruppe gestaltet sich die Geschichte aber genau richtig, nicht zu nervenaufreibend, aber dennoch spannend, unterhaltsam und vorallem witzig. Auffällig ist, dass es diesmal wieder einige Szenen ohne die drei Protagonisten gibt. Solange dies keine Überhand nimmt, wie es gerne mal bei TKKG der Fall ist, geht dies aber durchaus in Ordnung. Der größte Pluspunkt auf der Seite der Geschichte ist für meinen Geschmack aber die Spielzeit. Mit knapp 60 Minuten liegt man nahezu goldrichtig und man sucht das etwas irrelevante Drumherum (von dem es gerade in Folge 2 sehr viel gab) ebenso vergeblich, wie Längen in der Handlung. Anders ist die Geschichte auf jeden Fall und somit bringt sie einen angenehm frischen Wind mit sich. Hat Spaß gemacht.


    Sprecher:
    Man kann getrost sagen, dass sich die Sprecher der drei Hauptfiguren von Folge zu Folge verbessern. Tobias Diakow war von Beginn der Beste der drei und klingt richtig gut als Nick. Auch Christoph Piasecki wirkt als Freddy mittlerweile wesentlich lockerer und kann seine Rolle auch schon gut ausfüllen. Schlußlicht bleibt leider Tatjana Auster, die stellenweise immer noch sehr steif agiert. Immernoch scheint sie eher bemüht klar und deutlich zu sprechen, als denn wirklich zu Spielen. Auffällig ist dies etwa an jener Stelle, an der sie zum Konzert eingeladen wird und doch viel zu wenig entsetzt bei ihrem „Was, wieso? Was habe ich angestellt?“ klingt. Ein wenig Stammeln und Verzweifelung in der Stimme klänge da authentischer. Dennoch befindet man sich insgesamt ohne Frage auf dem richtigen Weg. Dies darf man auch ohne Einschränkung zu den Sprechern der Nebenrollen sagen. Dabei fällt die Cast mit mehr als 20 weiteren Rollen alles andere als klein aus, und insofern ist es keine Selbstverständlichkeit, dass hier nahezu alles im grünen Bereich ist. Weiterhin setzt man nämlich auf eine Mischung aus bekannteren und weniger bekannteren Stimmen. Hierbei können Routiniers wie Karen Schulz-Vobach, Sascha Rotermund oder Robert Missler ihren Job jedenfalls ebenso gelungen erledigen, wie die noch nicht ganz so Großen (Dirk Hardegen oder Sven Matthias). Man kann also zufrieden sein.


    Musik und Effekte:
    Bei der Musik braucht man sich keine Sorgen zu machen, denn die war schon seit der ersten Folge überaus gelungen. Auch beim 5. Abenteuer hat daran nichts geändert, im Gegenteil: Man schöpft aus einem großen Fundus und untermalt das Geschehen und auch die Szenenübergänge gekonnt und atmosphärisch. Am Ende der Folge kommt man gar in den Genuß des „tollen“ Sergio-Fossi-Songs. Da bleibt kein Auge trocken. Auch bei der Untermalung mit Geräuschen gibt man sich hörbare Mühe und vertont die verschiedenen Szenarien gelungen. Was allerdings wieder ein wenig negativ ins Bild fällt, ist der Schnitt an sich. Da fliegen dem Hörer die Takes der Sprecher in einigen Szenen viel zu schnell um die Ohren. In echten Gesprächen bleibt auch mal kurz Zeit zum Atemholen oder Nachdenken. Gottlob sind diese Stellen aber im Vergleich zum Beginn der Serie eher kurz ausgefallen. Auch die Massenszenen wirken mittlerweile authentischer, wenngleich ich manchmal das Gefühl hatte, dass der Hintergrund in Relation zum wichtigen Gespräch zu laut war. Hier gibt es also immer noch die eine oder andere kleine Baustelle an der man arbeiten muss, aber unterm Strich kann man mit der gebotenen Leistung gut leben. Da gab es eben früher schon wesentlich mehr Anlass zur Kritik.


    Fazit:
    Obwohl dieses Hörspiel wegen seines Aufhängers auch so richtig in die Hose hätte gehen können, präsentiert man der Hörerschaft mit „Der geraubte Stern“ die bis dato beste Folge der Serie „Team Undercover“. Die humoristischen Einlagen stehen der Handlung sehr gut zu Gesicht und wirken auch im Kontext der Serie alles andere als deplaziert. Seien wir ehrlich: Schlager kann man doch auch nur auf den Arm nehmen, oder? Mit 60 Minuten zeigt sich die Handlung knackig und kurz, sodass keine Zeit für Füllmaterial bleibt. Auch bei den Sprecher zeigt man sich weiter gereift und lediglich Tatjana Auster müsste noch ein wenig mehr daran arbeiten lockerer und „echter“ zu klingen. Hinzu kommen noch die gewohnt guten Musikeinspielungen und die meistens sehr ordentlichen Effekte. Was noch einer gewissen Steigerung bedarf, ist der Schnitt an sich, denn hier und da gehen die Dialoge einfach Schlag unf Schlag und dies wirkt nicht sehr realistisch. Dennoch bleibt am Ende ein sehr positiver Eindruck bei mir zurück und ich würde jedem der die Serie nach Folge 1 bereits abgeschrieben hatte empfehlen hier mal ein Ohr zu riskieren. Ungewöhlich und witzig … einfach eine richtig gute Produktion (mit kleinen Schwächen).


    **** / *****
    Gut


    © 26.06.10 by lord gösel / Hörspiel-Maniac


    Links:
    http://www.teamundercover.de
    http://www.contendomedia.de

  • Sergio Fossi (Harry Heib) ist ein berühmter Schlagersänger, doch er hat große Sorgen, anscheinend wird er verfolgt und er bekommt mysteriöse Drohbriefe. Doch wer ist der Absender? Ist es dir Konkurrenz? Eine Stalkerin? Verdächtige gibt es einige, denn Fossi hat sich in seiner Karriere nicht nur Freunde gemacht. Frau Köhler (Judy Winter) bittet ihren Sohn und seine Freunde um Hilfe, sie sollen sich die Sache mal näher anschauen und Fossi helfen. Wird es dem Team Undercover gelingen und können sie den Schlagerstar beschützen?


    - Meinung -


    Weiter gehen die Abenteuer für das Team Undercover, diesmal geht es um einen Schlagerstar, der sich in Gefahr befindet. Dieser Fall ist somit typisch deutsch, wird die Schlagerszene nämlich absolut gekonnt auf den Arm genommen. Also eine Comedyfolge? Nein, ganz und gar nicht, hier geht es ja immerhin noch um Bedrohung und Co., also durchaus eine ernste Sache, aber eine gute Portion Humor ist auch mit von der Partie und das lockert die Atmosphäre gut auf und dennoch geht es recht spannend zu. Das Team Undercover in der Musik- und Schlagerszene und einige Figuren dürften der Hörerschaft durchaus bekannt vorkommen, was die ganze Sache irgendwo auch ein Stück weit realistischer macht. Mit ca. einer Stunde Spielzeit kann man auch davon ausgehen, dass es keine Längen gibt, langweilig geht es hier sowieso nicht zu, mit dem Inhalt und der Bearbeitung kann man also ziemlich zufrieden sein.


    Eine sehr große Sprecherliste, hier tummeln sich auch viele bekannte Namen und in der Summe wird auf einem recht hohen Niveau agiert. Hier und da klingen lediglich Tatjana Auster und Christoph Piasecki in den Hauptrollen immer noch ein wenig zu aufgesetzt und gezwungen, doch das legt sich so langsam, das war schon mal schlimmer, ganz das Ziel erreicht haben die beiden aber noch nicht. Wie dem auch sei, ansonsten kann man mit der recht prominenten Riege ziemlich zufrieden sein. Judy Winter, Patrick Bach, Karin Schulz-Vobach, Sascha Rotermund, Robert Missler, Claudia Urbschat-Mingues, Dirk Hardegen, Detlef Tams, Sven Matthias, das liest sich nicht nur ordentlich, das klingt auch so, deshalb gibt es in der Hinsicht nur wenig zu beanstanden.


    Die Untermalung fällt solide aus, hier und da war ich aber nicht so ganz damit zufrieden. Mal klang sie zu modern, dann hörte ich die "Sinclair-Musiken", die aus einem Soundarchiv standen, das im Prinzip eigentlich schon zu Tode genudelt wurde und in so vielen Hörspielen zum Einsatz kam, eigentlich sollte es mittlerweile für weitere Produktionen tabu sein. Dann gibt es wiederum ein paar Klänge, die in Richtung alte Schule gehen und natürlich auch die Schlagereinsätze. Für meinen Geschmack fällt dieser akustische Flickenteppich etwas zu bunt aus, eine klarere Linie hätte mir persönlich besser gefallen. Eine Sache ist aber klasse und zwar der Bonustrack am Ende, den man gehört haben sollte!


    Es gibt weiterhin ein paar Kleinigkeiten zu verbessern, wobei sich diese Kleinigkeiten durchaus läppern. Ich bin mir aber sicher, dass Contendo Media weiterhind arbeiten und sich steigern wird, das Potential ist jedenfalls vorhanden. Nette Jugendunterhaltung mit Tendenzen alter Schule und somit für Hörer aller Altersklassen gut geeignet.


    [amazon]B002YBUDQY[/amazon]