Arno Strobel - Der Trakt (Argon)

  • Sibylle Aurich erwacht aus dem Koma und sie kann sich an alles erinnern, an ihren Mann, ihren Sohn, ihren Beruf und vieles mehr. Doch dann beginnt der Albtraum, denn anscheinend stimmt etwas mit ihren Erinnerungen nicht, denn niemand scheint Sibylle zu kennen. Auf ihrem Hochzeitsfoto ist eine fremde Frau neben ihrem Mann zu sehen und ihren Sohn Lukas scheint niemand zu kennen. Ist die ganze Welt verrückt geworden oder was geschah in der Zeit, in der sie im Koma lag? Ist ihr Name überhaupt Sibylle? Wem kann sie jetzt noch trauen und wer kann ihr helfen, die Wahrheit herauszufinden?


    - Meinung -


    Arno Strobel liefert hier einen Thriller ab, der in gewisser Weise mit Urängsten spielt. Nach einem Überfall erinnert man sich zwar, doch die Erinnerungen sind falsch bzw. niemand kennt einen mehr und man kann sich kaum etwas abltraumhafteres vorstellen. Albtraum ist das richtige Stichwort, denn an die gleichnamige Geschichte von Petra Hammesfahr hat mich die Geschichte aus Strobels Feder erinnert, gepaart mit einer ordentlich Portion von Sebastian Fitzeks "Splitter". Ist das schlecht? Nein, keineswegs, nur kann man dann nicht unbedingt von einer besonders innovativen Geschichte sprechen, doch man muss ihr auch attestieren, dass sie über die gesamte Distanz von ca. 423 Minuten zu unterhalten weiß und darum geht es im Endeffekt ja auch. Lediglich gegen Ende wird die ganze Angelegenheit dann ziemlich abstrus, dennoch stimmt das Resultat und ich habe mich die ganze Zeit über gut, kurzweilig und spannend unterhalten gefühlt und darauf kommt es an.


    Mit Tanja Geke hat man eine routinierte und erfahrene Sprecherin für diese Produktion gebucht, die ihr Handwerk absolut versteht und auch in diesem Genre keine Unbekannte ist. Auch hier liefert sie mal wieder eine ganz solide und souveräne Arbeit ab, wie man sie von ihr erwartet haben dürften. Die Betonungen sitzen, das Tempo stimmt auch und es macht absolut Sinn, dass hier eine Sprecherin im Einsatz ist, da die Geschichte ja auch eine Protagonistin hat und von daher kann man auch sehr zufrieden mit Tanja Gekes Darbietung sein, einwandfreie und ohne Aussetzer.


    Keine Musiken, keine Geräusche, keine Überraschungen, eine reine Lesung, wie man sie halt kennt. Eine Untermalung hätte auch nichts an dem Gesamtbild geändert, es wäre nicht spannender geworden, von so dass man auch ohne jeglichen Einsatz diverser akustischer Hilfsmittel leben kann.


    Am Ende des Tages kann man durchaus sagen, dass dies hier guter Thriller ist, den Arno Strobel verfasst hat, auch wenn die ganz neuen Ideen ausbleiben und das Ende schon etwas weit hergeholt ist. Dennoch wurde ich rundum gut und spannend unterhalten und wer die von mir erwähnten Werke von Fitzek und Hammesfahr mag, der kann auch hier gerne ein Ohr riskieren!


    [amazon]3839810183[/amazon]