Die drei ??? Nr. 1 "...und der Super-Papagei" (EUROPA)

  • Erstausgabe: 1979 / CD-Erstauflage: Oktober 2001
    Länge: 52:24 Min.


    Inhalt:
    Der Auftrag an die drei Detektive hört sich recht harmlos an: sie sollen einen entflogenen Papagei suchen. Doch kaum beginnen sie mit ihren Nachforschungen, da scheinen sich plötzlich noch einige andere Leute sehr für diesen Papagei zu interessieren. Vielleicht deshalb, weil er lateinische Sprüche zitieren kann? Aber bald geht es nicht mehr nur um einen, sondern zum sieben Papageien...



    Kritik:
    Der Auftakt zur bis heute beliebtesten Jugendhörspielserie der Welt fängt „recht aussichtsreich an“, wie Justus in den ersten Szenen sagt und recht hat er. Ein recht harmloser Auftrag wird zu einem rätselhaften und auch sehr interessanten Fall. Denn die Papageien sind Bewahrer eines Rätsels, das es zu knacken gilt…


    Die Folge ist nicht die erste der Buchreihe, das ist der Band „Das Gespensterschloss“, doch warum Heikedine Körting 1979 ausgerechnet diesen Band als Folge 1 auswählte, ist binnen von Sekunden klar. Die Handlung ist sehr interessant, ist nicht zu gruselig und bietet neben Rätsel auch spannende Momente. Es ist einfach alles da, was zu einer Jugendkrimireihe gehört. Besonders gut ist aber auch das auf Schimpfwörter verzichtet wird und die Bösewichte zwar bedrohlich wirken, aber nie so stark in Szene gesetzt werden, das man als Hörer Angst bekommt. Durch die straffe Kürzung von H. G. Francis sind allerdings hier und dort ein paar seltsame Fehler enthalten, das tut der guten Laune aber keinen Abbruch.


    Die Sprecher stehen noch am Anfang ihrer Karriere. Besonders die Hauptfiguren haben noch keine Routine, sind aber zusammen sehr überzeugend, auch wenn hier und dort die Sätze ein wenig künstlich klingen. Im Vergleich zu aktuellen Folgen ist aber klar zu hören, dass alle drei noch mehr Fantasie und Energie hatten, als heute, wo hier und dort schon manches sehr bemüht klingt. Besonders die hochtrabende Art von Justus, ist in späteren Folgen leider nicht mehr so ausgeprägt. Peter Pasetti , der als Alfred Hitchcock bzw. Erzähler zu hören ist, schafft es seine Texte neutral und gut betont vorzutragen, sodass sie auch für Erwachsene hilfreich sind. Er legt dabei nicht den „Ich erkläre Kinder-Etwas-Ton“ auf, den z. B. der aktuelle Sprecher Thomas Fritsch unbewusst anschlägt. Die Gäste bestehen nur aus Profis. Gerlach Fiedler, als wütender Mr. Claudius, erlangt mit dieser Rolle zu Recht Hörspielkultstatus.


    Musik und Effekte werden gut eingesetzt, drängen sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund. Im Gegensatz zur 1. Auflage sind hier moderne und alte Klänge im Einsatz, was vor allem am immer noch andauernden Rechtsstreit zwischen Carsten Bohn und Studio Körting liegt. Die Ersatzstücke sind manchmal etwas dünn und mögen sich nicht so ganz in die spannende Handlung einfügen. Ganz wunderbar klingen hingegen die Orchesterklänge, die nach wie vor vorhanden sind, weil sie nicht von Herrn Bohn komponiert wurden. Sie schaffen eine wirklich spannende Atmosphäre, wie es modernere Stücke nur selten hinbekommen. Die Tonqualität der 2001 veröffentlichten CD-Ausgabe schwankt. Das gilt sowohl für die Lautstärke, als auch für die Qualität. Richtig negativ fällt dies nicht ins Gewicht, aber das Alter der Masterbände ist klar zu hören. Dieses Hörspiel gibt es auch als Langfassung und DVD-Live-Event.


    Fazit: Die gut ausgewählte Vorlage wird durch eine schnittige Version und wunderbaren Sprecher zum Glücksgriff und bei jeder Hörspielsammlung ein Pflichtkauf, auch als Neuauflage!





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  • Was hat es mit den sprechenden Papageien auf sich, die von einem mexikanischen Hausierer stammen? Führen sie tatsächlich zu einem Schatz, hinter dem einige dunkle Gestalten her sind? Die drei Fragezeichen machen sich an die Arbeit und wollen alle Sprüche der Papageien erfahren, damit diese die Lösung des Rätsels ergeben. Doch so einfach ist das gar nicht, denn es gibt einige andere Leute, die ebenfalls hinter den Papageien her sind. Können die drei ??? ihre Gegner ausstechen und zuerst das Geheimnis lüften?


    - Meinung -


    Einer der Klassiker schlechthin, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche und auch wenn dies nicht das ursprünglich erste Abenteuer der ??? ist, so macht dies gar nichts aus, der Hörer findet sich sofort mühelos in der Welt der Junior-Detektive zurecht und es wird ein spannender Fall geboten, der für das steht, was die Serie ausmacht und das sind viele Rätsel, drei Jungen versuchen in der Erwachsenen-Welt zu bestehen und bekommen es mit allerlei zwielichtiger Gestalten zu tun, von denen jeder ein potentieller Täter sein könnte. Hier wird auch einer der Erzfeinde der ??? vorgestellt und zwar Hugenay, von dem man in der Serie immer wieder hören wird und wenn er mit von der Partie ist, dann kann man sich auf einiges an Rätselei einstellen. Die Bearbeitung stammte damals von H.G. Francis, also dürfte klar sein, dass hier keine überflüssigen Szenen dabei sind und ein ordentliches Tempo und genau die richtige Spielzeit geboten werden. Eines ist aber auch erwähnenswert, denn das sind kleine Macken, die die Story hat, ich erwähne hier nur das legendäre Gespräch mit Justus´ "Mutter" und die "31", die eine "13" ist und das war halt damals einfach so, da gehörten Fehler so gut wie dazu.


    Das war früher natürlich ein wahres Fest, was man da an Sprecher und Sprecherinnen zu hören bekam und da war noch ein Peter Pasetti als Erzähler am Start, der es verstand den Hörer zu involvieren und so die Geschichte vorzutragen, dass man nicht mal ansatzweise Mühe hatte sich zurecht zu finden. Die drei Jungs klangen damals noch frisch und unverbraucht und hatten viel Spass beim Einsprechen, was sich auch positiv auf das Gesamtbild auswirkt. Die Gäste waren damals auch alles andere als von Pappe, da gaben sich bekannte Schauspieler die Klinke in die Hand, Richard Lauffen, Gerlach Fiedler, Katharina Brauren und Co. sorgen für erstklassige Leistungen, die kaum Wünsche offen lassen, doch in einem Punkt hört der Spass ein wenig auf und das ist bei Stefan Brönneke als Carlos, dem man die Rolle nicht unbedingt abkauft und sein legendärer Zahlendreher kann man auch als Patzer der Regie ansehen. Unterm Strich aber durchweg top, da gibt es nichts dran zu rütteln.


    Dieser Rezension liegt die CD-Fassung zugrunde, also die Neuauflage, die frei von Carsten Bohns schönen Musiken ist, was natürlich schade, aber nicht zu ändern ist. Wenn Musiken mal ausgetauscht worden sind, dann wurde relativ sorgfältig gearbeitet und ausserdem gibt es hier und da immer noch die schönen Orchesterstücke, die es in die Neuauflage geschafft haben und beibehalten worden sind, also muss man sich um die Untermaltung keine Sorgen machen.


    Eine starke Folge und mit eine der besten der gesamten Serie, was sich auch niemals ändern wird, soviel ist sicher. Ein gelugener Start der Reihe und die Erfolgsstory nahm ihren Lauf, die auch heutzutage noch anhält. Für Fans toller Jugendkrimis einfach ein Muss und diese Folge gehört sowieso in jede Sammlung.


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