Insignium Nr. 1 - Keusche Hure (Maritim)

  • 1998 wurde ein Kommandant der Schweizer Garde und dessen Ehefrau ermordet, doch der Fall wurde nie aufgeklärt. Diese Aufgabe hat nun Pater Sante Della Vigna (Dietmar Wunder), der als Sondermittler im Auftrag des Vatikans unterwegs ist, um Licht ins Dunkel zu bringen und die wahren Täter endlich zu finden. Doch im schlägt mächtiger Widerstand entgegen, denn ganz so begeistert von seinen Ermittlungen ist die Kurie nicht, vor allem Kardinal Sviero Capani (Helmut Krauss) ist kein Freund von Della Vigna. Wird dieser sich trotzdem durchsetzen und den Fall nach all diesen Jahren lösen können?


    - Meinung -


    Eine neue Serie bei Maritim, das ist jetzt nicht unbedingt eine Sensation. Zum einen versucht das Dortmunder Label es immer wieder, neue Ideen umzusetzen und Serien zu etablieren, zum anderen ist es auch so eine Sache mit den wirklich neuen Ideen. Denn als solche möchte ich "Insignium" nur bedingt bezeichnen, im Prinzip möchte man nämlcih bei Maritim schon ein wenig von dem Kuchen abhaben, den Dan Brown mit "Illuminanti" und Co. gebacken hat. Legitim, wie ich finde, denn Ascan von Bargen hat hier durchaus einen eigenen Kosmos mit neuen Charakteren entwickelt und die Handlung geht ihren eigenen Weg und trottet glücklicherweise nicht irgendwelchen vorgetrampelten Pfaden nach. Ein spannender Ermittlungskrimi mit interessantem Setting, man fiebert mit den Protagonisten mit und alles in allem gibt es hier wenig zu meckern. Lediglich die Bearbeitung dürfte kürzer ausfallen, manchmal zieht sich die Handlung etwas, 71 Minuten müssen es dann nämlich absolut nicht sein. Da es aber eine Auftaktfolge ist, könnte die Länge damit erklärt werden, aber kommenden Folgen sollten besser mit 50-60 Minuten auskommen, um die Kurzweiligkeit zu wahren.


    Die Sprecherriege liest sich klasse, die Leistungen sind weitestgehend auch ziemlich gut und in der Hinsicht trumpft Maritim hier auf. Die Hauptrollen werden von Dietmar Wunder und Florian Halm gesprochen, denen man ihre Arbeit sicherlich nicht mehr erklären muss und die beiden sind eine gute Wahl, man kauft ihnen die Rollen auf jeden Fall ab. Einfühlsam, aber bestimmend, so klingen die beiden in ihren Rollen und mit Helmut Krauss als Gegenspieler hat man einen weiteren Hochkaräter mit an Bord, der sich hier gekonnt durchs Hörspiel "brummelt". Weitere Auftritte gibt es von Bernd Vollbrecht, Wolfgang Condrus, Sascha Draeger, Christine Pappert, Christian Rode, Klaus-Dieter Klebsch und weiteren, das macht schon richtig Spaß, wenn man so viele bekannte Stimmen zu hören bekommt. In der Hinsicht gibt es nichts zu beanstanden, eine tolle Sache.


    Ein Song von "Nightwish" wird als Titellied eingesetzt und damit wird auch automatisch eine düstere Stimmung erzeugt. Das passt gut zur Handlung und auch sonst fällt die Untermalung härter aus und es wird eine dichte Atmosphäre geboten. Diese untermauert gekonnt die Handlung und auch mit der Geräuschkulisse kann man zufrieden sein, in der Hinsicht hat sich Maritim Mühe gegeben, denn diese fällt sehr detailverliebt aus.


    Ein guter Start, das muss man dieser ersten Folge lassen und es gibt nicht viel zu verbessern. In die Jubelarien anderer Kritiker steige ich zwar nicht ein, denn perfekt ist der Auftakt nicht, wobei sich die Kritik an sich ebenfalls im Rahmen hält. Wird noch an der Spielzeit gearbeitet und fallen die kommenden Folgen kürzer und knackiger aus, dann ist die Serie auf dem richtigen Weg. Für Fans von Verschwörungen mit kirchlichem Hintergrund genau richtig und glücklicherweise keine Kopie eines Romans von Dan Brown. Ein Krimi der anderen Art, empfehlenswert!


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